Autor Thema: Woher kommt eigentlich das ganze Bashing?  (Gelesen 72430 mal)

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Humpty Dumpty

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #25 am: 8.09.2010 | 09:10 »
Ich finde den Thread inklusive Titel ganz süß. Inhaltlich schließe ich mich der massiven Kritik an GURPS an. Es handelt sich bei GURPS um ein rules heavy Simulationsmonster, dessen Publikationen zudem schlimme, unübersichtliche Textwüsten mit entsprechend katastrophalem Lesekomfort sind. Die jüngeren Nachfolger, insbesondere Savage Worlds und FATE, sind cleverer sowie thematisch fokussierter designed und leisten im jeweiligen Fokus deutlich mehr.

Die Kritik an GURPS besteht auch hier im Thread keineswegs aus "Verleumdungen", sondern aus klaren, gut durchdachten und kaum von der Handzu weisenden Argumenten. GURPS ist veraltete. Sowas braucht heute aus meiner Sicht abgesehen von nostalgischen oder gewohnheitsbezogenen Erwägungen niemand mehr.

Ansonsten siehe Waldgeist und sir_paul.

Offline Teylen

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #26 am: 8.09.2010 | 09:12 »
In der 4th z.B.

Traveller (viel davon alledings noch 3. Ed., aber portierbar)
Transhuman Space (viel davon allerdings noch 3. Ed., aber portierbar)
Infinite Worlds (Dimensionsreisen)
Vorkosigan Saga
Casey & Andy
Dungeon Fantasy (stereotypes Setting)
Action (stereotypes Movie-Setting)
Von denen habe ich nur von Traveller etwas gehört.

Zitat
Wenn man die Sachen aus der 3. Ed. nimmt (normalerweise leichte Portierung) gibt es sogar relativ viele coole Setting-Sachen, aber die stehen halt heute alle nicht mehr im Rampenlicht... :-|

[..]
Vampire:The Masquerade (und noch mehr WoD-Kram)
[..]
Wieso sollte man 'oWoD Kram', was wenn man es spielt voraussetzt das man wohl die oWoD mag, mit etwas anderes spielen als der oWoD? Ich mein vielleicht ist es dann auch nur so unbeliebt weil man sich als oWoD Fan ein bisschen angemoppert davon fühlt das GURPS da vorgibt das eine Regelportierung nötig ist.

Ist World War II(Weird) und In Nomine eine Portierung oder org. Gurps?

Davon weiß ich zumindest das es eine "Gruppe" aus zwei bis drei Leuten angefangen hat zu spielen, ganz frisch und ohne Vorkenntnisse (weil ein WW II System gesucht wurde das simulierend ist)
« Letzte Änderung: 8.09.2010 | 09:15 von Teylen »
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Offline Waldgeist

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #27 am: 8.09.2010 | 09:20 »
In Nomine eine Portierung oder org. Gurps?

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #28 am: 8.09.2010 | 09:25 »
Es ist lange her das ich zuletzt GURPS gespielt habe, schon damals empfand ich es als "sperrig".
einfacher Zugang sieht anders aus und ich habe weder die Zeit noch die Lust mich nochmal in ein derart umfangreiches System einzuarbeiten.


Es gibt mit dem bereits angesprochenen FATE ein System das sich mir viel einfacher erschliesst und viel besser das bietet, was ich haben will. GURPS bietet das eben nicht. Das macht es jetzt nicht zu einem schlechten System im allgemeinen, aber eben zu einem schlechten System für mich.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Waldgeist

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #29 am: 8.09.2010 | 09:29 »
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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #30 am: 8.09.2010 | 09:31 »
Es ist lange her das ich zuletzt GURPS gespielt habe, schon damals empfand ich es als "sperrig".
einfacher Zugang sieht anders aus und ich habe weder die Zeit noch die Lust mich nochmal in ein derart umfangreiches System einzuarbeiten.

Es gibt mit dem bereits angesprochenen FATE ein System das sich mir viel einfacher erschliesst und viel besser das bietet, was ich haben will. GURPS bietet das eben nicht. Das macht es jetzt nicht zu einem schlechten System im allgemeinen, aber eben zu einem schlechten System für mich.

+1

Ich mag die Quellenbücher, das ist ja auch ein oft gehörtes Argument, das ich ein weiteres Mal untermauern kann. Aber das System ist einfach nichts für mich.

Die Portierung von Settings (Stichwort: Vampire) ist dabei für mich aber kein Makel, sondern Feature. Hier muss ich Teylen also widersprechen. Immerhin machen viele Leute selbiges mit SW oder Fate auch. Hier ist es halt nur mal kommerziell abgelaufen, anstatt auf Fanebene. Deswegen aber GURPS nicht zu mögen, ist in meinen Augen quatsch. Und das die oWoD Regeln jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei sind... jaja, ich höre mit dem fremdbashing schon auf. >;D
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Humpty Dumpty

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #31 am: 8.09.2010 | 09:34 »
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Offline tartex

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #32 am: 8.09.2010 | 09:34 »
Ist World War II(Weird) und In Nomine eine Portierung oder org. Gurps?

GURPS stammt halt aus einer Zeit, wo man sich noch nicht über Spielstile Gedanken gemacht hat - außer vielleicht über die reif-unreif-Achse. Und das war halt schon der Ansatz vieler Leute bis in die späten 90iger hinein: "gute Regeln sind realistische Regeln, aber im Vordergrund soll ja das Charakterspiel stehen, also kann ich die Regeln am besten dadurch verbergen, dass ich immer dieselben verwende und ich sie deshalb durch Betriebsblindheit gar nimmer sehe. Dann kann ich Sciencefiction und Fantasy und sonst alles realistisch spielen, ohne dass meine Gruppe noch auf die Regeln achten muss"

Das war wohl der Ansatz, aber ich denke, der ist inzwischen ziemlich tot.
« Letzte Änderung: 8.09.2010 | 09:36 von tartex »
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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #33 am: 8.09.2010 | 09:38 »
Eine Portierung des gleichnamingen Rollenspiels aus dem gleichen Verlag (SJ Games).
Die Vorlage ist auch nur eine Übersetzung, das Original kommt aus Frankreich, die deutsche Lizenz liegt soweit ich weiß bei Truant, da auch in der Namensteilung des Original In Nomine Satanis für die Hölle und Magna Veritas für den Himmel. Wobei die englische Fassung nach dem was man liest wohl mehr als eine reine Übersetzung ist und neben der Vereinfachung des Namens auch andere Überarbeitungen enthält.

Offline Sashael

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #34 am: 8.09.2010 | 09:42 »
GURPS leistet leider bei der Charaktererschaffung eben nicht das, was es verspricht.
Beim Versuch, das Infinite Worlds Setting für eine lustige Crossover Runde zu verwenden, stießen wir bei 6 von 6 Charakteren auf nahezu unüberbrückbare Schwierigkeiten, sobald man nicht 08/15 Charaktere spielen will. Die Punktkosten selbst für mundane Charaktere sind viel zu hoch, die Skills absurd detailliert (und damit unbezahlbar teuer) aufgeschlüsselt, viele Sonderfähigkeiten leisten im bezahlbaren Bereich nicht das, was man sich vorgestellt hat und z.B. einen Martial Artist mit dem Grundregelwerk zu erstellen ist einfach nur eine Beleidigung für einen ambitionierten Spieler. Die Runde spielte dann auch nur zweimal und wurde dann abgebrochen, da die SCs auch nach 2 Wochen Optimierungsarbeit nicht das darstellten, was die Spieler sich vorgestellt hatten. Und das bei einem Punktekonto von 250 CP.  ::)
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Offline Waldgeist

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #35 am: 8.09.2010 | 09:53 »
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Offline Teylen

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #36 am: 8.09.2010 | 09:57 »
Die Portierung von Settings (Stichwort: Vampire) ist dabei für mich aber kein Makel, sondern Feature.
Imho nur für Leute welche die Systeme des ursprünglichen Settings nicht mögen.
Für Leute die die ursprünglichen Systeme und Settings mögen ist die Aussage: Wir halten eure Regeln nicht für das gelbe vom Ei.
Und da ist es nicht verwunderlich wenn die dann so rein Reflex mäßig etwas gegen GURPS haben (oder D20, oder SW, oder Fate oder sonst was das sich an 'ihrem' System 'vergreift').

Gerade so bei oWoD Vampire, wo das Fandom eh zu einer sehr starken Komplett-Set treue neigt und selbst durch den org. Publisher nicht wirklich gut zu etwas anderen zu bewegen war (die Schwächen des eigenen Systems ignorierend).

Wobei ich denke das es auch allgemein Leute gibt die bei dem Motto "Ein System, ein Setting" beharren.
Heißt selbst wenn ich Fate toll finde und es mir bei Dresden Files sehr viel Spaß machte, würde ich es für Mage:tA oder oder V:tM nicht anfassen wollen oder da Settings portieren. Wirkt auf mich irgendwie unnatürlich und quasi so geklaut.
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MadMalik

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #37 am: 8.09.2010 | 10:02 »
Grobeinwurf zum OP ohne Faden zu lesen.
Ich spiel selbst gern GURPS, neben Space Gothic eines meiner Leibsysteme. Vieleicht bin ich zu engstirnig und eingeschränkt in meiner Leseweise, aber große Anfeindungen gegenüber GURPS sind mir bisher nicht untergekommen, klar, nicht jeder mag es und manch einem ist es zu Oldschoolig, aber wenn's ihm ney schmeckt, ney mein Problem.

Offline Thot

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #38 am: 8.09.2010 | 10:11 »
Einige Behauptungen werden auch hier nur wiederholt, ohne sie irgendwie herzuleiten.

  • Viel Rechnerei? Wo denn genau?
  • Komplex? Was denn im Einzelnen?

Offline Waldgeist

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #39 am: 8.09.2010 | 10:21 »
  • Viel Rechnerei? Wo denn genau?
Basic Move: Addition und Multiplikation
Verteidigung: Addition
Vorteile/Nachteile: Multiplikation, Division, Prozentrechnung
Springen und andere Leistungswerte: Addition, Multiplikation (?)
Sprinten: Prozentrechnung
Proben: Addition, Subtraktion, Vergleichsoperationen

und ganz schlimm Vehicles der 3e: zusätzlich Wurzeln, Potenzen

 ;D


EDIT: Vehicles mal außen vor (wer braucht das schon): am häufigsten kommt mE die Beschwerde bei der Prozentrechnung, die man aber im Spiel so gut wie nie braucht.
« Letzte Änderung: 8.09.2010 | 10:23 von Waldgeist »
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Offline Thot

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #40 am: 8.09.2010 | 10:23 »
[...]
Ich würde ja zu gerne ein tolles Zugpferd-Setting haben in deutscher Sprache und mit in den Settingtext verwobener und aufgebohrter Lite-Version der Grundregeln... hach wär das schön...
[...]

Lass es uns schreiben. Als Basis würde ich Porta Nefastia in den Ring werfen... das würden wir dann einfach ein wenig überarbeiten und Lite-Regeln einfliessen lassen, und dann müssten wir nur noch SJG dazu bringen, zu einer PDF-Fanpublikation im Netz okay zu sagen.

Offline Thot

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #41 am: 8.09.2010 | 10:25 »
Ja genau. Die Rechenoperationen sind ungefähr genau so komplex wie die in jedem beliebigen anderen Rollenspiel.

EDIT: Vehicles mal außen vor (wer braucht das schon):

Vor allem ist es in der 4e explizit um etwa vierzehn Dimensionen einfacher gehalten.

Offline Madis

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #42 am: 8.09.2010 | 10:36 »
Ich habe den Eindruck, dass die dritte Version von GURPS die allermeisten abgeschreckt hat. Ich selbst habe mit GURPS 3th. Ed. angefangen Rollenspiel zu betreiben und musste damals sagen: "Was für ein sch**ß Dr*ckssystem!". Einen Monat später bin ich bei der klassichen Deadlands-Variante gelandet mit dem absolut einfachen Regelsystem, das später ausgebessert und die Basis für Savage Worlds legte(?!).

Als dann aber die vierte Edition von GURPS veröffentlich wurde, war ich echt baff! Schön neustrukturiert, schwachsinnige alte Regelkonstrukte ausgemustert, toll geschriebene Texte mit passenden Spielsituationsbeispielen! Heutzutage verwende ich die Regelbücher nur noch als Nachschlage, weniger als wirkliches "Regelwerk".

Was aber wirklich abschrecken kann, ist ein schlechter Spielleiter, bei dem zwar das Setting passt, der dann aber so regelversessen ist, dass nur noch nachgeschlagen werden muss... Da muss ich den Kritikern als überzeugter GURPSianer leider zustimmen, dass die kritische Masse besonders bei Anfängern (SL!!!) schnell erreicht werden kann.

\edit: Das heutige Savage Worlds finde ich übrigens lausig. Genau das, was mich an GURPS nervt/nervte, wird dort zur Regel. Ich sagen nur "Schieb mir mal das Lineal rüber..."
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Humpty Dumpty

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #43 am: 8.09.2010 | 10:40 »
Ja genau. Die Rechenoperationen sind ungefähr genau so komplex wie die in jedem beliebigen anderen Rollenspiel.
Das ist doch echt Quatsch. Vergleich bitte mal z.B. FATE (hie und da mal nen +2 für Aspekte) mit GURPS. Fällt Dir da tatsächliche keine unterschiedliche Komplexität auf? Das kann ich kaum glauben.

Online Woodman

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #44 am: 8.09.2010 | 10:48 »
Nur weil es hier öfters aufgekommen ist, wenn ich länger als 2s überlegen muss ob ich lieber FATE oder GURPS nehme, weiß ich eigentlich gar nicht was ich spielen will, die beiden Systeme sind so dermaßen unterschiedlich, dass sie selbst mit ein paar Kompromissen nicht austauschbar sind. Die einzige Gemeinsamkeit, die ich sehe ist ein Würfelsystem mit einem Häufungswert, der die Abschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit erleichtert.

Wenn ich vergleichen will, dann auch mit Systemen, die ähnliche Spielstile unterstützen, davon gibt es ja auch mehr als genug SaWo, D20, Cortex, Unisystem, OMNI, TriStat, Fuzion... die haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen. Da lohnt sich grundsätzlich erstmal eine ausführliche Einzellfallbetrachtung, allerdings dürfte der am stärksten gewichtete Punkt meistens "Welches System kenne ich am besten" sein, weil man es mit viel Erfahrung natürlich leichter hat ein System den eignen Wünschen anzupassen und viel Erfahrung auch impliziert, dass man mit vielen Detailentscheidungen des Systems zufrieden ist.

Zitat
Das ist doch echt Quatsch. Vergleich bitte mal z.B. FATE (hie und da mal nen +2 für Aspekte) mit GURPS. Fällt Dir da tatsächliche keine unterschiedliche Komplexität auf? Das kann ich kaum glauben.
Nö für mich sind die 4 Grundrechenarten mit Ganzzahlen eine Komplexitätsstufe, das nächste wären dann Kommazahlen und da bei Divisionen bei GURPS gilt Nachkommastellen zu vernachlässigen (Einzige Ausnahme ist Basic Speed, aber der steht ja fest auf meinem Zettel) finde ich das nicht komplexer.

Humpty Dumpty

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #45 am: 8.09.2010 | 10:50 »
In Ordnung. Dann hält also nicht nur Thot FATE und GURPS für ähnlich komplex und es erübrigen sich weitere Diskussionen angesichts einer fehlenden Gesprächsbasis. Viel Spaß noch beim Diskutieren!

Offline Teylen

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #46 am: 8.09.2010 | 10:51 »
Also selbst in der oWoD wird man nicht genoetigt zu multiplizieren oder dividieren   :o
(Nu und zumindest in der Fate Runde die ich beim Treffen spielte wurde man auch nicht zum multiplizieren und dividieren genoetigt)
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Offline Madis

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #47 am: 8.09.2010 | 10:53 »
Anzumerken ist auch, dass es neben dem offiziellen Characterbuilder GCA auch eine kostenlose OpenSource Software gibt. Die lässt rechnen...
Während des Spielens einfach mal weniger Alk süffeln, dann klappts auch mit den Grundrechenarten. ;)

Hier der Link: http://sourceforge.net/projects/gcs-java/
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Offline 1of3

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #48 am: 8.09.2010 | 10:54 »
Ich hab in den Anfangszeiten meiner Rollenspielkarriere knapp 1 Jahr Gurps gespielt. Ich kannte da kaum andere Spiele. Es funktionierte ganz gut. Dann habe ich andere Spiele kennen gelernt, die mit viel einfacheren Mitteln Vergleichbares erreichen, größtenteils sogar "universeller" waren, obwohl sie es nicht im Titel stehen hatten.

Gurps hat eben ein Crunchy Bit für jeden Scheiß, was einer Unabhängigkeit vom Hintergrund (das wird wohl meist unter "Universalität" verstanden) eher abträglich ist. Es ist zusätzlich auch nicht generisch: Psi funktioniert anders als Magie funktioniert anders als Hochtechnologie funktioniert anders als... Insofern "lügt" Gurps bei allen Punkten, die es sich nominell als Ziel gesetzt hat. Das ist im Grunde das Schlimmste, was man einem Spiel vorwerfen kann.

Zusätzlich kann ich heute sagen, dass das Spiel im großen Stil die handwerklichen Tricks missachtet, die ich bei vernünftig designten Spielen annehmen würde. Das geht bei zusätzlichen Generierungspunkten für Nachteile los, bei der nicht pro-aktiven Liste der Fertigkeiten weiter etc. pp. Das Spiel war vielleicht mal state of the art, die Zeiten sind aber lange, lange vorbei.


Nö für mich sind die 4 Grundrechenarten mit Ganzzahlen eine Komplexitätsstufe, das nächste wären dann Kommazahlen[...]

Das ist sehr schön für dich. Ich bin als Mathe-Lehrer angemessen beeindruckt. Mathematik-Didaktiker sehen das jedenfalls anders; was du vielleicht nachvollziehen magst, wenn du dich an die Mathematik-Lehrpläne in der Grundschule erinnerst.

Offline OldSam

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Re: Woher kommen eigentlich die ganzen Verleumdungen?
« Antwort #49 am: 8.09.2010 | 10:57 »
Oh, jetzt ist hier aber was los... ;) naja, zumindest zu einigen Sachen kann ich "auf die Schnelle" noch was sagen...

-das Kampfsystem kann in hohen Stufen leicht der "Angriff - pariert/ausgewichen!" Problematik unterliegen.
(4th ed) Sowas passiert nicht wenn man grundsätzlich sehr empfehlenswerte Kampf-Regeln wie etwa die "Deceptive Attack" verwendet. Damit wird die aktive Verteidigung des Ziels gesenkt, wenn man im Vorfeld selbst einen freiwilligen Abzug auf den Angriffswurf in Kauf nimmt und überwindet - das ist sehr einfach und effektiv, kann man aus der Praxis sagen... (in der 3. weiss ich es diesbezüglich nicht genau)

Ich finde es aber schade das du eine berechtigte Frage stellst und dann im gleichen Posting den selben Scheiß machst den du anprangerst:
Ich verstehe was Du meinst, meine Aussage kann man aber wohl mitnichten als bashing darstellen! Zum einen hab ich das System nur relativiert und nicht beleidigt und zum anderen hab' ich dieses v.a. in Bezug auf die Werbeversprechungen getan und diese als übertrieben vollmundig rauszustellen ist IMHO durchaus sachlich. Es stimmt allerdings, dass ich mein Statement nicht wirklich begründet habe (weil das zuweit offtopic wäre), insofern sorry dafür ( Stichworte wären etwa das extrem zufällige Würfelsystem, kaum Differenzierung der Chars, willkürliche Ini u.a., aber das kann man in anderen thread diskutieren ;) )


Die Kritik an GURPS besteht auch hier im Thread keineswegs aus "Verleumdungen", sondern aus klaren, gut durchdachten und kaum von der Handzu weisenden Argumenten. GURPS ist veraltete.
Schön das auch dieser thread wieder die sachlichen Argumente anzieht... :>
Logisch das GURPS "veraltete" ist, wie konnte ich dieses entscheidende Argument nur vernachlässigen!?
Die 4. Ed. ist ja auch schon von 2004 das ist Jahrzehnte her und überhaupt haben sich soviele Revolutionen in den letzten Jahren ergeben, da interessiert es auch niemanden, dass diverse andere heute verbreiteten Systeme sogar teils noch von GURPS3 abgekupfert haben ;)

GURPS leistet leider bei der Charaktererschaffung eben nicht das, was es verspricht.
Beim Versuch, das Infinite Worlds Setting für eine lustige Crossover Runde zu verwenden, stießen wir bei 6 von 6 Charakteren auf nahezu unüberbrückbare Schwierigkeiten, ...

Schade das es nicht geklappt hat. Erstaunt mich aber schon etwas das ihr mit 250 CP Eure Wünsche nicht umsetzen konntet, hattet ihr denn niemanden dabei der das System schon aus aktiver Erfahrung kennt? Oder mal versucht Hilfe aus dem Forum zu holen (klappt fast immer)?
Übrigens wenn die builds sozusagen alle gleichermaßen so ein Problem haben wäre es auch kein Problem das CP-Level auf 300 o.ä. anzuheben, bei gemeinsam erstellter, sehr breiter Char-Ausrichtung wird das Powerlevel nicht mal angehoben...

Als ich mich mit GURPS beschäftigt habe (3. Ed, glaube ich) hat es bei mir den Eindruck eines typischen, chaotischen Universalsystems hinterlassen

Das Chaos stimmt für die 3. in der Tat, wenn man über das Basic hinausgeht!
Die Companion-Bände habe ich selbst damals mal angefasst und dann relativ schnell fallen lassen, weil ich's nicht gecheckt habe und es mir zu sehr durcheinander ging... (für das meiste was ich damals gespielt hatte war das Grundregelwerk sowieso völlig ausreichend)  Die 4th Ed ist in dieser Hinsicht deutlich besser, also stomlinienförmiger! Das war ein wichtiges Designziel.
Inzwischen gibt es ausserdem mit "Dungeon Fantasy" und "Action" zwei wirklich schicke Beispielimplementationen mit zugeschnittenen Templates, Skillsets, Equipmentlists usw. jeweils für dungeon-crawling oder action-movie-mäßige Spiele. Beides ist aber auch über die Genregrenzen hinaus gerade für Einsteiger sehr hilfreich, aber auch für Fortgeschrittene praktisch, weil man auch mal die "schnelle und faule" Charaktererschaffung machen kann und einfach nen Standard-Template für Demolition Man, Cleaner, Hacker, bzw. Knight, Wizard, Thief o.ä. übernehmen kann und aus der vorgegebenen Auswahl in sehr kurzer Zeit einen netten Char basteln kann, der sogar schon etwas Differenzierung drin hat (abgesehen davon, dass man ihn über Quirks und Rollenspiel natürlich auch noch herausstellen kann)

GURPS ist halt Achtziger. Hässliche Farben, seltsame Muster und Schulterpolster.
*Hach jo stimmt!* Die Systemdesigner tragen ja auch Hemdfarben, die gehen heute gar nicht mehr! Und die Schuhe erst...  ;D



Generell scheint in der Tat ein großer Teil der Kritik im wesentlichen nach wie vor auf die 3. Ed. zu zielen...
Da es die 4. nicht auf Deutsch gibt ist es aber wohl unwahrscheinlich das sich der Kenntnisstand da nochmal sehr stark ändern wird. Die andere Sache ist, dass sich die Verbesserungen gegenüber der 3. oft nicht auf den ersten Blick zeigen und somit all denen entgehen, die es sich nur mal ansehen und nicht selbst Charaktere bauen etc. Die Stellen wo sich die systemtechnische Eleganz offenbart, muss man also durch testen des Systems auftun bz.w sich zeigen lassen (generell werden die Regelhintergründe in entsprechenden Debatten sehr transparent gemacht) - aber natürlich will ich damit nicht sagen, dass es perfekt ist (einzelne Ausrutscher existieren), aber eben im Vergleich ein ziemlich hoher Qualitätsstandard. Systemtechnisch wurde hier feintuning und streamlining betrieben und nicht - wie es oft zu sehen ist - einfach mal was komplett neues begonnen, einfach um "neu" zu sein (statt vernünftiger Weiterentwicklung).
« Letzte Änderung: 8.09.2010 | 11:05 von OldSam »