Lustigerweise sieht es eher so aus, als seien Leute, für die Gewalt "etwas ganz normales ist", sogar anfälliger für PTSD, als solche, bei denen das nicht der Fall ist.
Da muss man mMn trennen zwischen denjenigen, die Gewalt von klein auf selbst erfahren haben und in entsprechend zerrütteten Verhältnissen aufgewachsen sind - die sind in der Tat anfällig(er).
Wenn sich dagegen erst einmal eine stabile/ausgeglichene Persönlichkeit entwickelt hat, kann man durch schrittweise Gewöhnung durchaus ein gewisses Maß an Resistenz aufbauen.
Was "Abstumpfung" angeht.
Soldaten bekommen PTBS häufiger als andere. Allerdings gibt es auch Rettungsdienstpersonal, KRankenhauspersonal und olizeiliches Personal, was darunter leidet. Und wie oben gesagt, kann es prinzipeell ja jeder bekommen. Jeder Zivilist halt. Ob Soldaten jedoch resistenter sind, wage ich mal zu bezweifeln.
Zumindest für Soldaten und Polizisten* behaupte ich:
Sie sind oftmals/im Schnitt resistenter, weil u.A.
- das Thema in der Ausbildung schon einen gewissen Stellenwert einnimmt und sie damit zumindest theoretisch vertraut sind - in Deutschland hat die Polizei da meiner Einschätzung nach momentan deutlich die Nase vorn, weil man sich dort schon länger intensiv damit beschäftigt.
- sie i.d.R. Gelegenheit bekommen, sich langsam einzufinden und eine gewisse Stressresistenz zu entwickeln.
-die soziale Unterstützung durch das unmittelbare (Arbeits-)Umfeld bei Soldaten und Polizisten i.d.R. viel stärker ist als bei anderen Gruppen.
In ähnlicher, aber eingeschränkter Weise gilt das wohl auch für Rettungssanitäter usw..
Soldaten (und Polizisten) sind deswegen öfter betroffen, weil sie häufigeren und stärkeren Traumata ausgesetzt sind als andere Menschen - sie sind zwar oft resistenter, aber nicht im gleichen Verhältnis, wie sie stärker belastet werden.
*Das bezieht sich auf (westliche) NATO-Truppen, insbesondere die BW, und auf die deutschen Polizeien.
In anderen Ländern sieht es teils ganz anders - speziell in Entwicklungsländern gibt es oft keinerlei Bewusstsein für die gesamte PTBS-Problematik.
ich kann mir kein Setting und kein Rollenspiel vorstellen, das dadurch bereichert wird, vor allem was den Spass angeht.
Wer keinen Spass an Elend und möglicher Unspielbarkeit seiner Charaktere hat, kann drauf verzichten, ja.
Bei CoC gehts aber oft genug nach der Charaktererschaffung nur noch abwärts, also scheint es doch Spieler zu geben, die auch mal die arme Sau spielen wollen.