Autor Thema: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch  (Gelesen 8392 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #25 am: 24.09.2010 | 13:18 »
Oooh, bei Western muss ich gerade an eine DitV-Runde denken, wo am Ende der aufmüpfige Sheriff die Dogs herausforderte, als diese gerade auf dem Dorfplatz ihre öffentliche Bestrafung durchziehen wollten. Da hatte ich als SL die CD mit dem Soundtrack von "The Good, the Bad and the Ugly" in den Player gelegt und habe dann Play gedrückt, bin aufgestanden und zum am weitesten vom Tisch entfernten Punkt im Raum gegangen, während ich eine einsame Gestalt am anderen Ende des Marktplatzes beschrieb, und dann, just als die Musik einsetzte, habe ich mich in Duellanten-Pose aufgepflanzt und als Sheriff den Dogs zugerufen, sofort aufzuhören, die Hand über meinem imaginären Colt schwebend. Morebytes hat mir dann den Gefallen getan, auch aufzustehen und demonstrativ die Daumen hinter seinen Gürtel zu klemmen. War die coolste Szene der Runde. :D Zum Würfeln haben wir uns aber wieder hingesetzt. ;) Gibt sogar Bilder davon:

http://tanelorn.net/galerie/displayimage.php?album=88&pos=6
http://tanelorn.net/galerie/displayimage.php?album=88&pos=5

Naja was soll man sagen, ohne Suspension of Disbelief funktioniert's nicht. ;D

@ Morvar: Klingt spannend! Was sind "Tanzbereiche"?
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Offline Morvar

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #26 am: 24.09.2010 | 13:31 »
Tanzbereich ist ein Begriff entliehen aus "Dirty Dancing".  Damit ist die persönliche Zone eines jeden Menschen gemeint. Die je nach kulturellem Hintergrund stark variiert. So kann man im Impro jedem schnell erklären was mit Nähe und Distanz im Spiel gemeint ist.

Offline Lord Verminaard

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #27 am: 24.09.2010 | 13:45 »
Ah okay, Dirty Dancing ist nicht so meine Baustelle. ;D Ich glaube aber, dass P&P vom Impro eine Menge lernen kann. Klare Leseempfehlung dazu: "Play Unsafe" von Graham Walmsley (die wichtigsten Aussagen sind aber auch in "Spielleiten" von Dominik Wäsch wiedergegeben). Plattformen und Status waren z.B. zwei Konzepte, die mir geholfen haben, Dinge, die ich eh schon mache, besser zu verstehen und gezielter einzusetzen.

Ein Bekannter, der gaaaanz früher mal mit mir P&P gespielt hat, macht jetzt ziemlich intensiv Impro, ich würde den ja gerne mal wieder an meinen Spieltisch holen, um mal zu sehen, was da so geht, aber er will nicht. :(
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Offline Morvar

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #28 am: 24.09.2010 | 13:53 »
Glaub mir..ich mag andere Filme auch lieber...aber es ist wie DSDS oder Vera am Mittag, NIEMAND sieht es aber jeder kennt es ;-)
Und meine Mutter hat den Film damals ununterbrochen geschaut....
EinImprospieler der nicht mal an den Tisch will? Selten. DIe meisten die ich kenn, probieren es zumindest mal aus. Viele hören dann schnell wieder auf, da je nach Spielstil, zu viel Regeln und Einschränkungen existieren. Und die einen "passiven" Block de Spielgeschens nach sich ziehen können. Keine Ahnung wie ich das anders ausdrücken soll.
Beim Impro heißt halt eine Regel: Alles geht--nichts muss--Aber NIE Blocken...

Gruß

Morvar

Offline Dimmel

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #29 am: 24.09.2010 | 14:01 »
@Lord Verminaard

zum Thema Western:
in dem Western Abenteuer gab es noch eine gute Theaterszene: der Pfaffe unter den Spielern durfte eine blutige Hochzeit improvisieren. Naja, die genauen Ereignisse können hier nachgelesen werden.

Gruß Dimmel

Offline Lord Verminaard

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #30 am: 24.09.2010 | 14:05 »
Alles geht--nichts muss--Aber NIE Blocken...

Klingt für mich nach ner super SL-Philosophie. :)
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Offline Morvar

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #31 am: 24.09.2010 | 14:18 »
@Stimmt...
Aber wir erlegen uns dann doch Grenzen auf ;-)

Offline Joerg.D

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #32 am: 24.09.2010 | 14:40 »
Zitat
Beim Impro heißt halt eine Regel: Alles geht--nichts muss--Aber NIE Blocken...

Könntest du mir sagen, wo diese Regel herkommt?
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Offline Morvar

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #33 am: 24.09.2010 | 14:48 »
ich habe sie im Zuge meiner Ausbildung in Dortmund zum Theatepaedagogen eingebleut bekommen. Unter nie blocken ist nicht gemeint, dass man alles was der Mitspieler anspielt (fordert) macht, sondern es abwandelt wenn es einem missfaellt, aber nicht nur sagt: NEin. So nicht.
Beispiel: ich will dich kuessen, du magst das nicht (kennen uns net lang genug..:-)) jetzt sagst du nicht hau ab und lässt den input sterben, du gehst zum Beispiel drauf an, indem du im letzten moment die nase ruempfst und sagst: boah du hast Mundgeruch...
Auf die schnelle fällt mir gerad nichts Besseres ein.

Offline Joerg.D

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #34 am: 24.09.2010 | 14:51 »
Ok, Danke für den Input.

Das ist die Ja, aber Schiene.
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Offline Morvar

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #35 am: 24.09.2010 | 15:00 »
Genau, je nach Trainer, ist es die Ja aber ode Nie Blocken Regel...

Offline Lord Verminaard

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #36 am: 24.09.2010 | 15:02 »
Das ist so ein bisschen ein Exkurs, eigentlich geht's mir hier ja eher um Live-Elemente als um Impro, aber ich finde das für eine phänomenologische Betrachtung des P&P-Hobbys total spannend, das Verhältnis zum Impro. "Historisch" hat beides ja miteinander überhaupt nichts zu tun, aber es gibt eben eine Ausprägung des P&P, die sich, ohne das Impro zu kopieren, doch in eine dem Impro ähnlicher werdende Richtung entwickelt hat, und damit gleichzeitig weg von seinen Wargaming-Wurzeln. Dieser neuen Gattung P&P hat man viele Namen verpasst, ich rede gerne von Erzählspiel oder story-orientiertem Rollenspiel.

Der ganz wesentliche Unterschied beim Impro ist natürlich die Publikumsorientierung, die beim Impro ganz prägend ist, beim P&P sind hingegen die Mitspieler das einzige Publikum. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass im P&P der "Spiel"-Aspekt erhalten bleibt, und zwar im Idealfall nicht als bloßer überflüssiger Wurmfortsatz, sondern als eigene Spaßquelle, die durchaus ihre Daseinsberechtigung neben dem "Impro"-Aspekt hat.
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Nin

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #37 am: 24.09.2010 | 15:03 »
Also, ich kann damit dann eine ganze Reihe von Möglichkeiten ausmachen, um bei einer P&P Runde für Live-Action zu sorgen:

1) Darstellung am und um den Spieltisch herum.
2) Gezielter Einbau von LARP-ählichen Sequenzen.

und was wir - glaube ich - noch nicht hatten:

3) Spielen an den Schauplätzen, an denen die Geschichte spielt.
4) Spielrunden, in denen sich P&P und LARP abwechselt. Das hab ich selber allerdings nur einmal ausprobiert.

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #38 am: 24.09.2010 | 16:38 »
In Paranoia haben wir häufig mit Live-Elementen gespielt. Die R&D-Sachen gab es alle in greifbarer Form. Da wurde dann aller mögliche Krams wie Kugelschreiber oder Schwimmflügel auf den Tisch geworfen und die Spieler mussten dann ihre "Funktionsweise" rausfinden.
Sehr witzig war auch der Einsatz eines Staubsaugers beim Briefing. ;)

EDIT: Jetzt hätte ich doch glatt den Fitnesslauf durch einen Park zur Ertüchtigung des Paranoiateams vergessen...
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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #39 am: 24.09.2010 | 16:40 »
Kennst du den "PAranoia-Kuchen", den es dann bei R&D gibt?
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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #40 am: 24.09.2010 | 16:43 »
Kennst du den "PAranoia-Kuchen", den es dann bei R&D gibt?
Leider nein. Wirkt der genauso gut wie ein Kugelschreiber?
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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #41 am: 24.09.2010 | 17:08 »
Ist ein richtig eklig gebackener Kuchen (Typ: Schokokuchen mit GummibÄrchen, Camenbert, Sardellen Bohnen, Oliven, Smartiesfüllung; KÄseüberbacken mit Schokoglasur).

Den gibt es dann bei R&D zu Essen. Jedes Stück, das der Spieler verputzt (und eben auch sein Char inplay) gibt dem Charakter eine zufällige Mutation dazu. Bon Appetit!

Aber ich glaube so Scherze sind nicht ganz im Sinne des Threads von Vermi.
« Letzte Änderung: 24.09.2010 | 17:20 von ViSiONäR »
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Offline Bad Horse

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #42 am: 24.09.2010 | 17:18 »
Oh, da fallen mir noch zwei Sachen ein: Bei der Nebenan-Runde, die ich auf dem Großen geleitet habe, fing die Geschichte in unserer Welt mit einem Teambuilding-Seminar an, wo die Charaktere mit der Seminarleiterin Meike in einen Wald gefahren sind. Dafür sind wir dann ein bißchen um die Burg gelaufen und ich (als Meike, die mir unglaublich viel Spaß gemacht hat) habe dann so pseudo-hippie-philosophische Sprüche gelassen wie "Martin, wir wollten doch nicht rauchen" (als 1of3 damit anfing). Das war eine großartige Einführung, die auch die Charaktere ein bißchen näher gebracht hat.

Außerdem war da noch das Bollywood-StarWars-Special, das von einer Tischrunde zu einer Live-Runde mit Bühne, auf der die einzelnen Szenen gesungen wurden, mutierte, und zwar während des Spiels.  :D Da hat das Format einfach viel besser gepasst, zumal Singen im Stehen einfacher ist.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #43 am: 24.09.2010 | 17:20 »
@Visionär:
Eigentlich schon. Genau diese Scherze haben für mich zur Paranoia-Athmosphäre dazu gehört.
Es ist schon was anderes, wenn man 15 Minuten wie ein Geistesgestörter auf einem Kugelschreiber klickt und immer noch kein Ende der Aktion zu erwarten ist, statt nur gesagt zu bekommen, dass Dein Charakter kein Ende des Tunnels sieht.
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Offline Khouni

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #44 am: 24.09.2010 | 17:58 »
Auf einem Mittelaltermarkt spielten wir klassisches D&D. Als wir in eine Zwergenbinge kamen, wurden wir kurzerhand zum Schmied verfrachtet, der für uns kräftig den Amboss verprügelt hat.  :d

Ich selbst kann nur von Auge zu Auge spielen, über Internet fällt mir selbst "normales" Rollenspiel sehr schwer - da gehen nicht einmal die Ich-Form oder die direkte Rede, sondern lediglich Beschreibungen.
Im echten Spiel finde ich solche "Theatereinschübe" allerdings ganz großartig. Das bringt Freude (oder, wenn der Spielende wirklich gut ist, dem ganz entgegengesetzte Gefühle), und das ist gut. Wir stehen häufiger auf, gestikulieren, lassen die Mimik mitspielen etc. Warum nicht?

Offline Dr.Boomslang

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #45 am: 24.09.2010 | 19:25 »
In meiner früheren Stammrunde gab es gar nicht erst die statische Situation um den Tisch. Es wurde ja irgendwann schon mal darüber diskutiert welchen Einfluss die Sitzordnung auf das Spiel haben könnte, und ich würde sagen das macht viel aus.

Bei uns war es so, dass ich als SL einen Schreibtisch hatte und die Spieler darum herum an eigenen "Tischen" (Hocker oder kleine Möbel) oder auf Sofa und Bett saßen. Das war damals mein Kinderzimmer. So war die Situation insgesamt schon dynamischer, die Spieler sind häufig aufgestanden um mir oder sich gegenseitig was zu zeigen. Wir hatten auch fast immer eine Tafel zu der man hingegen musste um was zu illustrieren.
Wir haben oft Situationen mit Personen dargestellt, wenn es um räumliche Fragen ging, gerade natürlich in Kämpfen. Das war weniger Theater im Sinne von Stimmung, sonder mehr Darstellung zur genaueren Vorstellung.

Ansonsten war es aber auch ganz selbstverständlich Gestik, Mimik und Stimme immer mit zu benutzen zur Darstellung, aber nie so das wir tatsächliche Szenen strikt schauspielerisch umgesetzt hätten, sondern immer nur zur Unterstützung.

Offline Edwin

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #46 am: 25.09.2010 | 11:54 »
Ich hatte auch mal eine UA-Runde, die in einem Auto spielte...das wurde mit entsprechender Stuhlordnung simuliert und hat mir sehr gut gefallen...

Ein Problem ist aber meiner Meinung nach, dass man halt bei solcher Schauspielerei sehr schwer an Würfel oder gar Miniaturen run kommt und es nervig und rausreißend ist, gerade bei den spannendsten Sachen zum Spieltisch zu rennen um nen Wurf zu machen.

Da tendiert man dann halt schnell dazu extrem frei zu spielen, was nicht immer gewollt sein muss.
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline Das Grauen

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #47 am: 27.09.2010 | 12:22 »
Also in unseren Runden kommt es zum Beispiel vor, das sich SCs und NSCs bei einem abgeschlossenen handel (z.B zwischen Händler und Abenteurer) die Hand geben um das zu besiegeln. Ansonsten sind auch kleinere Details in den Runden, in denen ich teilgenommen oder auch geleitet habe, vorgekommen. Das kann von einer Pfeife für einen rauchenden SC, Sonnenbrillen für Richter (Degenesis) bis hin zu servierten Getränke in entsprechenden passenden Behältnissen.

Es muss gar nicht so viel sein, meistens reichen kleine Andeutungen oder Accessoires. Gesten, Mimik, Stimme gehören eigentlich automatisch dazu und wenn es mit der Gruppe abgesprochen wurde, auch anfassen.
Humor und Humus – beide sind fruchtbar.
~ Hermann Lahm

Offline kubla-khan

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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #48 am: 28.09.2010 | 17:12 »
Ich finde LARP-Elemente grundsätzlich eine super Sache.

Gerade das mit der Körpersprache bringt viel. Z.B. wenn man als Soldat Haltung annimmt, sich bei der Nachricht vom Tode des Neffen still umdreht und aus dem Fenster starrt…

Ich hatte mal einen dsA-Mitspieler der bei jedem Kampf aufsprang und detailliert seine Moves mit dem Schwert durchführte. Das war ziemlich cool und hat uns alle angesteckt.

Ich will deshalb immer mal eine offene Runde ausprobieren, in der die Spieler in einem Stuhlkreis ohne Tisch sitzen. Dann kann jeder ohne Probleme aufstehen und gestikulieren bzw. die Hemmschwelle ist viel kleiner.

Was auch gut kommt, sind Geräusche, die man über den rpg-Soundmixer oder sonst wie einbaut. Die Glockenschläge die von dem untergegangenen Schiff zu hören sind, das Gewitter, das in der Nacht tobt… damit darf man es aber m.E. nicht übertreiben. Ich spiele in meiner Runde immer (seit 10 Sessions) dieselbe CD (Nephilim) ab, dadurch kommt es zumindest zu einer geingen Konditionierung und es hilft, ins Spiel zu kommen.
(Habe das neulich abstimmen lassen – finden alle gut.)

Props habe ich bisher weniger verwendet. Einem Priester habe ich mal einen Anhänger verpasst, ohne den konnte er nicht zaubern.

In Cthulhu habe ich für einen One-Shot (IMR) Mützen mit den Namen drauf verteilt, das Poster einer Kult-Schmiererei an der Wand aufgehängt und eine Spielzeug-Pistole dem Besitzer gegeben. Kam super an. In dem Szenario standen alle um den Tisch herum, das ist auch gleich eine völlig andere Stimmung.
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Re: LARP-Elemente oder ein bisschen mehr Leben am Spieltisch
« Antwort #49 am: 29.09.2010 | 16:44 »
Ich hab in der von Bad Horse erwähnten Bollywood-Star Wars-Runde mitgespielt. Dort sind wir für unsere Diakloge aufgestanden und haben gesungen. Das war megageil! :)

Bei Unknown Armies habe ich die Erfahrung gemacht, dass Gegenstände wie Pistole, Handschellen, Pfefferspray, Autoschlüssel das Spiel lebendiger machen und die Stimmung vertiefen. Es ist bisher jedem Spieler schwer gefallen mit einer Wasserpistole auf einen Mitspieler zu zielen, wenn sein Char den Char das Mitspielers bedrohen wollte.
After all, what is wisdom but truth in the eyes of the simplest of strangers? And a hat full of ice cream! (An wise man in YAFGC)
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