Das ist so ein bisschen ein Exkurs, eigentlich geht's mir hier ja eher um Live-Elemente als um Impro, aber ich finde das für eine phänomenologische Betrachtung des P&P-Hobbys total spannend, das Verhältnis zum Impro. "Historisch" hat beides ja miteinander überhaupt nichts zu tun, aber es gibt eben eine Ausprägung des P&P, die sich, ohne das Impro zu kopieren, doch in eine dem Impro ähnlicher werdende Richtung entwickelt hat, und damit gleichzeitig weg von seinen Wargaming-Wurzeln. Dieser neuen Gattung P&P hat man viele Namen verpasst, ich rede gerne von Erzählspiel oder story-orientiertem Rollenspiel.
Der ganz wesentliche Unterschied beim Impro ist natürlich die Publikumsorientierung, die beim Impro ganz prägend ist, beim P&P sind hingegen die Mitspieler das einzige Publikum. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass im P&P der "Spiel"-Aspekt erhalten bleibt, und zwar im Idealfall nicht als bloßer überflüssiger Wurmfortsatz, sondern als eigene Spaßquelle, die durchaus ihre Daseinsberechtigung neben dem "Impro"-Aspekt hat.