Creation / EXALTEDKarte (Vorsicht, groß!)1. Was ist das besondere/orginelle an dem Setting?Eine der Besonderheiten des "Exalted"-Settings ist sein Aufbau: Creation ist eine Welt mit fünf Himmelsrichtungen (Norden, Süden, Westen, Osten, Mitte). Sie ist eigentlich weder Kugel noch Scheibe, sondern mehr eine Realität in einer Art gestaltlosem Chaos... die Welt fasert an den Rändern sozusagen aus - es gibt hier und da aber auch auf der Welt selbst Regionen, wo die Naturgesetze auch schonmal ausser Kontrolle geraten können. Jede der Himmelsrichtungen wird von einem der fünf Elemente dominiert (Feuer, Wasser, Erde, Luft und Holz) und konzentriert sich dort an einem Elementarpol, der von einem der fünf Elementardrachen beherrscht wird, die dort schlafen. Die Kulturen, die in diesem Setting vorkommen sind stark an asiatische Kulturen und indianische/afrikanische Naturvölker, sowie die Mythologie der westlichen Antike angelehnt. Das Setting selbst ist dabei stark animistisch/shintoistisch geprägt: In allem, was es gibt, wohnt ein Gott, bzw. allgemeiner gesprochen: Für alles, was es gibt ist ein Gott in der unübersichtlichen Hierarchie der Gottheiten zuständig.
Technologisch befindet sich ein Großteil der Welt auf dem Stand des (chinesischen) Spätmittelalters, allerdings gab es vor Tausenden von Jahren einmal eine Art goldenes Zeitalter und Artefakte und mystische Bauwerke aus dieser Zeit stehen eigentlich aller Orten noch rum (Stichwort: Magitech). Außerdem verfügt Creation noch über mehrere Schwesternwelten bzw. Alternativdimensionen, die man an bestimmten Orten erreichen kann: zum einen die himmlische Stadt Yu-Shan, wo die Bürokratie der Götter sitzt (ziemlich genau die Götterstadt aus "Reise nach Westen") und die Unterwelt (die effektiv aus den Träumen der halb toten/halb schlafenden Erschaffer von Creation besteht, die von den Göttern einst in der Schlacht am Anfang der Zeit niedergeworfen wurde) - dort hausen die Geister der Toten. Es gibt Orte, an dem sich die Welt der Lebenden und die der Toten näher stehen und Ahnenkult ist in vielen Kulturen verbreitet.
2. Welche Rassen gibt es und was findet Ihr gut/schlecht daran?Eigentlich gibt es nur Menschen (bis auf einige sehr seltene und seltsame Fremdrassen wie Echsenkönige oder die steinernen Bewohner des Elementarpols der Erde) , wobei "Menschen" aber ein weit dehnbarer Begriff ist, weil es durchaus menschliche Sprößlinge von Göttern und Menschen und Geistern und Menschen, sowie einige sehr obskure Menschenvölker gibt (etwa die schwarzweiß-gepunkteten Djala aus dem tiefen Südosten). Außerdem gibt es noch die sogenannten
Exalted, die effektiv Menschen sind, die übernatürliche Kräfte von den großen Göttern oder den Elementardrachen erhalten haben.
3. Wie stark ist der Einfluss der Magie?Auf Creation ist der mystische Baustein, aus dem alles besteht, die sogenannte
Essenz sehr einfach spürbar und hat sehr viel Einfluss. Magie lässt sich auf Creation mit Mathematik vergleichen: Jeder kann bis drei zählen, aber kaum jemand kann komplexe analytische Gleichungen mit irrealen Zahlen lösen. Wenn ein Bauer also einen Traumfänger bastelt, damit seine Kinder ruhig schlafen können, dann wird der wahrscheinlich wirken. Richtige, komplexe Hexerei oder Nekromantie hingegen greift massiv ins Gewebe der Schöpfung ein und ist extrem effektgeladen und bombastisch.
Die eben erwähnten
Exalted können die Essenz der Welt relativ frei formen (und so sogenannte Charms wirken, mit denen man von Superkampfkunst bis Gedankenkontrolle so einiges machen kann) und sind so in der Lage, Artefakte zu erschaffen, magische Gegenstände, die sie mit ihren Seelen verbinden müssen, um sie zu nutzen.
4. Wie bestimmt sie den Lauf der WeltSehr stark eigentlich, da sowohl Götter, als auch Exalted die Essenz nutzen, um Staaten zu stürzen oder Regierungen aufzubauen. Magie ist eigentlich überall und relativ zugänglich - wenn man eben übernatürliches Blut oder die Macht der Götter hat. Es gibt auch bestimmte Bauwerke, sogenannte Manses, die die Essenzströme der Welt konzentrieren und lenken und so ebenfalls irgendwie magisch sind - stellt euch das Ganze als eine Art Magie-Feng-Shui vor: Steht ein Baum oder eine Wand an einer bestimmten Stelle, wirkt sich das auf die Umgebung aus und der Bauernhof dort fährt bessere Ernten ein - so funktioniert das Ganze zumindest auf der kleinsten Ebene.
5. Fallen Euch Filme/Romane ein, die zu dem Setting passen?Prinzessin Mononoke,
Chihiros Reise ins Zauberland und
Avatar: Der Herr der Elemente sind die drei Sachen, die mir da sofort in den Kopf schießen. Aber auch die Mangas
Dark Angel von Kia Asamiya und
Naruto zeigen eigentlich ziemlich gut, wie die Schöpfung so aufgebaut ist. Neben den sonst immer erwähnten antiken Quellen wie Ilias oder das Gilgamesh-Epos, möchte ich auch JRPGs als wichtige, visuelle Inspiration erwähnen -
Final Fantasy IX und
Final Fantasy X geben gemischt ziemlich genau das Creation-Flair wieder, wie auch
Suikoden 2 und
Grandia. Schließlich macht man flairmässig auch mit dem modernen Wuxia-Kino (Tiger and Dragon, Hero...) nicht viel verkehrt.
6. Wie ist die Stimmung (bunt und positiv, düster, verträumt...)?Creation ist auf jeden Fall bunt und farbenfroh, hat aber durch Unterwelt und Konsorten auch seine düsteren und trostlosen Aspekte. Es hilft das Ganze als Zeichentrickfilm (in allen Facetten) zu visualisieren. Letztlich ist die Welt vor allem aber kolossal und episch (wenn man das über Orte sagen kann). "Erhaben" im Kantschen/Schillerschen Sinne trifft es gut.
7. Welche Quellen habt Ihr für das Setting?GRW, plus die Regionalbände für die fünf Himmelsrichtungen sowie ein paar Splatbooks.
8. Wie gut ist das Setting bereits ausgebaut/beschrieben?Inzwischen eigentlich sehr gut, wobei zwischen den ausgearbeiteten Schauplätzen riesige weiße Flecken auf der Karte sind, wo die Spielleiter hinsetzen können, was ihnen gerade einfällt. Creation ist eine sehr einfach mit eigenen Ideen bevölkerbare Welt.