Boris: Flood...und läuft!
Die Flut beginnt mit einer kleinen Wellenbewegung am Strand.
Mit einer? Es sind zwei Wellen, die ineinander spülen und sich ablösen.
Dann kündigen sich erste Brecher an: weit entferntes Grollen.
Die Wellen am Strand verdichten sich, ebenso die Brecher, die auch langsam näher rücken.
Meterhohe Wogen beenden das kontemplative Treiben am Strand.
Dann plötzlich geht die Flut geht zurück und endet.
Eine elegische Stimmung entsteht, Lähmung geradezu.
Der Blick wandert langsam...
über entwurzelte Palmen, zerfetzte Liegestühle, umgeworfene Strandkörbe.
Doch länger der Blick währt, desto mehr verlagert sich das Geschehen nach Innen.
Ebbe und Flut sind innerliche Vorgänge.
Aufgewühlte Seelenzustände wechseln sich mit beruhigenden sanften Gesängen ab.
Schließlich dann der Durchbruch in eine andere Existenzform.
Die transzendente Flut!
Figuren erscheinen, in ein gleißendes Licht getaucht.
Sie begrüßen den Neuankömmling mit Hymnen.
Doch auf die Lichtgestalten folgen in zuckenden Bewegungen dämonische Figuren.
Sie vertreiben nach und nach das Licht.
Mit der Dunkelheit verebben ihre Bewegungen immer mehr.
Schließlich gerinnen sie zu bizarren Formen.
Dann bleibt nur noch ein Echo.
Das vergangene Geschehen wird Erinnerung.
Die Erinnerung allerdings verlischt selbst nach und nach.
Auf intensive Erfahrungen lässt nun die Hirntätigkeit nach.
Lange noch fluten leise Wellen durch den Körper.
Endlich Stille.
Systole und Diastole - am Ende stehen sie für die Existenz an sich.