Johnny Burnette Trio: The Train Kept A RollinWenn ihr hier ´reinhört, achtet auf den Gitarrensound!
Nichts besonderes?
Dann erzähle ich euch eine kleine Geschichte:
1956 spielte das Johnny Burnette Trio in Philadelphia. Bei dem Auftritt riss seinem Gitarristen ein Haltegurt seines Verstärkers, worauf das Gerät zu Boden fiel. Der Gitarrensound hörte sich hinterher seltsam verzerrt an, aber die Band setzte ihren Auftritt fort. Hinterher nahm der Gitarrist (Paul Burlison) seinen lädierten Verstärker mit in die Umkleide und untersuchte ihn. Dabei bemerkte er, dass sich eine der Röhren im Verstärker gelockert hatte und ein Stück weit aus dem Gerät herausgerutscht war. Weitere Versuche ergaben, dass man die Röhre ganz einfach wieder in das Gerät hineinschieben konnte. Dann wurde der Sound wieder klar, wie er es vorher war. Bei der nächsten Plattenaufnahme verwendete die Band wieder diesen Verstärker und entschloss sich, weil der krachige Sound irgendwie auch cool war, bei zwei Songs die Röhre wieder herauszuziehen. Der oben verlinkte Song ist einer der beiden.
Heute gibt es schon seit Jahrzehnten Fuzzboxes und ähnliche Effektgeräte für E-Gitarren. Der Fuzzsound hat sich dermaßen durchgesetzt, dass Rockmusik ohne gar nicht mehr denkbar ist. Damals aber, 1956, setzte das Johnny Burnette Trio zum ersten Mal bewusst einen verzerrten Gitarrensound ein.
Ich dachte, vielleicht interessiert´s irgendjemand.