Hier mal keine interessante Coverversion, sondern im Gegenteil ein Original, das völlig ausreicht. Schon die Originalversion ist über alle Zweifel erhaben und bereits so perfekt, dass sich jedes Cover erübrigt (sorry CCR). So langsam gerät es allerdings in Vergessenheit. Das sollte nicht sein!
Wenn 1958 jemand wissen wollte "Was ist eigentlich Rock´n´Roll?", wurde dieser Song aufgelegt (er ist von 1957).
Und tatsächlich besteht er vollständig aus Elementen, die Rock´n´Roll so großartig machen: einfache Soli, authentische Handclaps, "Ow!"-Rufe, Distortion-Sounds...
Das zentrale musikalische Element, das Rockgeschichte geschrieben hat, sei kurz betrachtet:
Das berühmte Riff beginnt nach dem tiefen Grundton direkt mit einem großen Sprung in die fast zwei Oktaven höher liegende Septime (Blue Note). Es sagt sofort: Emphase! Es geht um etwas Bedeutendes! Um was? Um eine tolle Frau natürlich.
Nach diesem Anfangston folgt die Abwärtsbewegung. Das ist die Lässigkeit. Das Riff sagt uns: "Hey Sweetie, du bist zwar ´ne tolle Frau, aber jetzt, wo du eine coole Socke wie mich kennenlernst, ist das Traumpaar doch gemachte Sache!"
Ganz am Schluss endet das Riff mit einer kleinen Aufwärtsbewegung. Das ist die Rückführung zum Anfang. Durch diesen Aufwärtssprung klingt es völlig selbstverständlich, dass das Riff ständig wiederholt wird.
Das ist im höchsten Maße primitiv und wirkungsvoll. Und doch lässt sich der Zauber dieses genialen Hooks nicht restlos erklären.
So ähnlich wie die Liebe vielleicht...
Ladies and Gentlemen, hier ist einer der einflussreichsten Songs der Popgeschichte.
Dale Hawkins: Oh! Suzie-Q