Ich denke schon dass die Rankings so stimmen. Schon allein weil WotC natürlich im letztem Quartal recht wenig Produkte herausgebracht hat die nicht in eine bestimmte Nische fallen. Einzig das Rules Compendium wäre vielleicht was generelles, aber bei der modularen Struktur ist es eigentlich wichtiger was auf dem Charzettel steht als was in den Büchern steht.
Insofern ist das schon verständlich, aber die Frage ist sicher auch ob das denn nochmal besser wird - warscheinlich nur wenn es denn wirklich irgendwann eine neue Version geben sollte. Oder aber generellere Produkte erscheinen.
2. Das Ziel von D&D4 war eindeutig, (teilweise auf Kosten von Altkunden) neue Käuferschichten zu erschließen.
Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht ob dieses Ziel so eindeutig war - oder besser gesagt ob dies das alleinige Ziel war.
Gerade weil das ganze eine komplette Umgestaltung des Regelsystems war, teilweise mit ungeschickten Marketingsprüchen über das alte System. Da war durchaus einiges an Nachtreten im Spiel - gewollt oder ungewollt - wurde es zumindest so aufgefasst. Und sowas kommt nur zustande wenn man denn einen Bezug zum altem hat, vielleicht mehr als man sagt.
Es ist auch deshalb ein bisschen fragwürdig, da viele der Probleme welche die 4E zu beheben versucht natürlich in erster Linie Probleme sind die es mit alten Editionen gab. Der ganze Entwicklungsansatz das Spiel zu modernisieren und zu verbessern ist nicht denkbar ohne die älteren Editionen und den Bezug dazu.
Gleichzeitig werden natürlich Neukunden von den Änderungen recht wenig spüren...ich finde es z.B. toll dass man die Schleichenregelung gegenüber der 3.5 verändert hat. Aber es fällt mir schwer zu glauben dass man dies macht um Neukunden anzulocken. Oder man nehme mal das generell heruntergefahrene Powerlevel. Das kann für ältere Spieler durchaus ein Gewinn sein - zumindest für solche die mehrheitlich in den mittleren Stufen gespielt haben. Wie oft musste man schon hören das Spiel würde in höheren Stufen "broken"? Oder nimm mal die veränderte Zusammenstellung von Begegnungen welche nun deutlich einfacher funktioniert. Sowas interessiert einen Neuling überhaupt nicht - aber für einen Spielleiter sparen derlei Dinge Zeit. Ohnehin gilt die 4E doch vor allem als Spielleiterfreundlich.
Es ist nicht unbedingt verständlich solche Änderungen mit "man wollte neue Leute aquirieren" zu begründen. Eigentlich gibt es ziemlich wenig an der 4E was man klar definieren könnte als "dies ist für newbies gedacht", die meisten Änderungen zielen recht deutlich auf erfahrenere Spieler und Spielleiter und angesprochene Probleme dieser in älteren Editionen (Balancing, zu viel Bastelei, zu wenig relevante Spielentscheidungen, ungleiche Anzahl Aktionen etc.)
Zumal natürlich viele dieser Probleme erst bei erfahreneren Spielern auftreten - ein unerfahrener Magierspieler wird halt nicht immer den allerbesten Spruch raussuchen und Probleme im Balancing werden von unerfahrenen Gruppen auch normalerweise problemlos überspielt. Ein unerfahrener Spielleiter wird nicht nur niedrigstufiger spielen - er wird sich auch nicht darüber wundern dass das bauen eines NSC so lange dauert und sich warscheinlich nicht mal daran stören. Je länger man spielt umso mehr bemerkt man solche Ecken und Kanten im System erst, und manchmal bemerkt man es auch erst wenn es etwas besseres gibt.
Ehrlich gesagt glaube ich aber auch eher dass die 4E Kritiker der 4E weniger vorwerfen sich rein an Newbies zu wenden als ihr vorwerfen Probleme wie die oben genannten "falsch" gelöst zu haben oder überbewertet zu haben. Und hier liegt natürlich auch das theoretische Potential von Pathfinder - je mehr Leute glauben dass es die Probleme der 3.5 besser löst, umso mehr werden es auch spielen. Aktuell kann ich nicht unbedingt sagen dass dies der Fall wäre...Pathfinder ist eher "nur" (was ja auch schonmal etwas ist, aber halt weniger als man sich erhofft hatte) eine sich noch im Druck befindliche 3.5 Variante mit ein paar neuen Problemen und leider recht wenigen Lösungen. Aber effektiv bleibt dies Geschmackssache und hängt wie oben schon gesagt stark davon ab wo man eigentlich die Probleme sieht. Um Newbies zum Spiel zu bringen ist es sicherlich einfacher eine "höher schneller besser Strategie zu fahren" als das Powerlevel einzuschränken, insofern wäre es für mich eigentlich nicht überraschend wenn am Ende Pathfinder mehr neue Leute für das Hobby gewinnt.