Autor Thema: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage  (Gelesen 4576 mal)

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evil bibu

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Hier die Bilanzen von

Pegasus:klick

Ulisses:klick

Feder und Schwert:klick

Fanpro:klick

Prometheusgames/Assert:klick

13Mann:klick

Leider nur die Verlage die Publizierungspflichtig sind.
« Letzte Änderung: 22.11.2010 | 08:48 von evil bibu »

Humpty Dumpty

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Cool! Mag das mal jemand interpretieren? Denn wie gesagt:
Bilanzen lesen kann ich nämlich trotz Wirtschaftskenntnissen leider nicht  :D
Und damit bin ich vermutlich nicht allein...

Offline Space Pirate Hondo

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Solche groben Bilanzen sind ziehmlich nichtsausausgend. Die GuV-Rechnung ist viel interessanter, besonders wenns nach Produkten aufgegliedert ist.

evil bibu

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Kingpin000 erläutert schon den wesentlichen Punkt weshalb das hier mit etwas Vorsicht zu geniesen ist.

Kurz von meiner Seite aus:
Die meisten scheinen die klassichen Verlage zu sein: geringe Liquidität, hoher Warenbestand und leidliche Gewinne oder gar Verluste.

Ausnahmen davon: Ulisses 2009. Ein satter Gewinn. Blos woher der kommt ist nicht klar ersichtlich. Da wir ja alle den Markt etwas beaobachten, vermute ich, dass Ulisses durch Aufnahme und Ausweitung der Großhandelstätigkeit und Übernahme des F-Shops diesen Gewinn erzielt hat und nicht durch die Verlagstätigkeit am Rollenspielmarkt.

Ahab

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Zu Prometheus/ Assert führt Dein Link allerdings ins Leere. Ergibt bei mir keine Suchergebnisse.

evil bibu

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Assert ist erst 2009 errichtet worden. Und für die Offenlegung haben Sie noch Zeit bis zum 31.12.2010. Das gilt für die anderen Gesellschaften natürlich auch. Lediglich Ulisses hat vorzeitig publiziert.

ErikErikson

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Das GuV Zeug gibts nicht?

evil bibu

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Nein. Das sind alles kleine Kapitalgesellschaften. Die müssen nur verkürzte Bilanzen offenlegen.

Humpty Dumpty

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Ausnahmen davon: Ulisses 2009. Ein satter Gewinn. Blos woher der kommt ist nicht klar ersichtlich. Da wir ja alle den Markt etwas beaobachten, vermute ich, dass Ulisses durch Aufnahme und Ausweitung der Großhandelstätigkeit und Übernahme des F-Shops diesen Gewinn erzielt hat und nicht durch die Verlagstätigkeit am Rollenspielmarkt.
Kann es nicht auch einfach so sein, dass Ulisses zu Anfang an den Krediten für das DSA-Zeug zu knappsen hatte, zusätzlich noch den Druck der Wegenände vorfinanzieren musste und erst jetzt so langsam den Rahm abschöpft? Naja, die Zahlen geben wohl leider weniger her als ich gehofft hatte. Schade.

Dennoch: wenn es Ulisses finanziell so gut geht, wie da suggeriert wird, freut mich das außerordentlich. Das wäre ein gutes und wichtiges Zeichen, selbst wenn wir nur über vergleichsweise geringe Summen sprechen.

Offline Tjorne

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Viel kann man nicht rauslesen, das stimmt.
Was man allerdings sehen kann, ist, dass es F&S dreckig zu gehen scheint, wenn da nicht massive Unterbewertung von Aktiva vorliegt. Die Verbindlichkeiten sind fast so hoch wie die Bilanzsumme, fast komplett mit Laufzeit unter einem Jahr... (Das ist natürlich die Bilanz von 2008. Bis heute existieren sie noch, also muss es beser laufen, als es dort aussieht.)

@Ulisses: Vielleicht konnten sie irgend was vom DSA Einkauf abschreiben - ist aber nur geraten.
Want an Orange?

Durlach

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Das große Problem an Bilanzen ist, wie meine Vorgänger schon gesagt haben, dass die genauen Posten nicht dort stehen. Einen geringeren positiven Abschluss kann man ohne Probleme durch z.B. Rückstellungen bekommen, für anstehende Kosten oder auch einfach aus, aufgepasst, Bilanzstrategischen Gründen :)

Humpty Dumpty

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HA! Ich sehe, dass Silent Pat den Thread liest. Mal sehen, ob der ne orakelige Antwort in den Ring wirft  ~;D

evil bibu

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Also bei Ulisses verweise ich mal auf die hohe Liquidität zum Stichtag.
Tafkakb: Darlehenstilgung wirken sich in der GuV nicht aus. Bzw. nur über den Wegfall der Zinszahlungen.
Durlach: das ist mir klar. Sie haben ja die Rückstellungen auch hochgefahren. Trotzdem immer noch ein sehr gutes Ergebnis.
« Letzte Änderung: 19.11.2010 | 13:05 von evil bibu »

Offline Tjorne

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Also bei Ulisses verweise ich mal auf die hohe Liquidität zum Stichtag.

Seltsam ist das schon. Hast du eine Interpretation?
Want an Orange?

evil bibu

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die klassiker wären:

erhöhung des ek: nein, da ist nichts ausgewiesen.
aufnahme von bank- oder gesellschafterdarlehen: vermutlich nein, da die verbindlichkeiten insgesamt gesunken sind.
viele forderungen wurden bezahlt: ich vermute ja. viellecht verkaufen sie ihr forderungen und haben daher verfrühten mittelzufluss.

Offline Dreadnought

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Wen Ulisses unter immatriellen Anlagevermoegen 50k ausweisst, will mir dass dann sagen, dass alle Lizenzen inkl. DSA nur 50k wert sind, oder kann das in den Vorraeten verborgen liegen?

evil bibu

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unter immaterielem AV können auch entgeltlich erworbene software (z bsp für warenwirtschaftssysteme), markenrechte, usw. ausgewiesen werden. diesen punkt also nicht vollumfänglich als lizenzkosten der systeme verstehen. in den vorräten haben die lizenzkosten idr nix zu suchen.

Offline carthinius

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Als vermutlich schleppender Vergleich dazu: Rackham Entertainment (gerade in der "Liquidation") will für die AT-43-Table-Top-Lizenz mitsamt allen Konzepten, bereits existierenden Mastern etc. gerade mal €75k.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Humpty Dumpty

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Als vermutlich schleppender Vergleich dazu: Rackham Entertainment (gerade in der "Liquidation") will für die AT-43-Table-Top-Lizenz mitsamt allen Konzepten, bereits existierenden Mastern etc. gerade mal €75k.
AT-43 ist aber auch vollkommen totgeramscht. Dafür sind 75k ein mehr als formidabler Preis. Klingt für mich eher nach einer Wunschvorstellung. Aber von Tabletops habe ich andererseits auch nicht viel Ahnung.
Silent Pat ist leider wieder verduftet. Schade  ~;D

evil bibu

  • Gast
Als vermutlich schleppender Vergleich dazu: Rackham Entertainment (gerade in der "Liquidation") will für die AT-43-Table-Top-Lizenz mitsamt allen Konzepten, bereits existierenden Mastern etc. gerade mal €75k.

naja, passt hier nicht wirklich. die dsa lizenz kann ja auf vielfältige art und weise überlassen worden sein: umsatzprovision, einmalzahlung und und und

Offline Lord Verminaard

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Wen Ulisses unter immatriellen Anlagevermoegen 50k ausweisst, will mir dass dann sagen, dass alle Lizenzen inkl. DSA nur 50k wert sind, oder kann das in den Vorraeten verborgen liegen?

In den 50k immaterielles Anlagevermögen dürften die fortgeführten Anschaffungskosten für die DSA-Rechte enthalten sein, d.h. Kaufpreis und Erwerbsnebenkosten minus lineare Abschreibung (grob geschätzt 10-20% pro Jahr). Kann natürlich sein, dass es daneben noch laufende Zahlungen (Besserungsschein, Lizenzgebühren o.ä.) gibt.

Verdient Ulysses eigentlich an Drakensang mit? Das könnte eine Erklärung für das gute Ergebnis 2009 sein.
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Offline Zwart

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Das kann ich mir nicht vorstellen.
Denn Ulisses hat nur die Lizenz für das P&P Rollenspiel, sonst nichts.

evil bibu

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lord verminaard: selbst wenn: das hätte sich schon 2008 bemerkbar machen müssen...
« Letzte Änderung: 19.11.2010 | 13:56 von evil bibu »

Offline blackjack

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Ulisses gibt ja netterweise den Jahresüberschuss an:

Gewinn also 246t in 2009

davon steckt größter Anteil in Vorräte (141t) und auf der Bank (86t). Der Rest liegt in leicht erhöhten Fordrungen und investitionen ins Anlagevermögen.
Das sieht meines Erachtens eigentlich ganz gut aus. (wenn man mal davon absieht das die Zahlen ja schon fast ein Jahr alt sind)

Online Ludovico

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aufnahme von bank- oder gesellschafterdarlehen: vermutlich nein, da die verbindlichkeiten insgesamt gesunken sind.

Das ist nicht richtig. Ulisses hat scheinbar ein langfristiges Bankdarlehen in Höhe von ca. 40000 € aufgenommen.
Interessant ist auch der Anstieg der Vorräte um ca. 30%, ebenso wie die Vervierfachung der Rückstellungen.

Ich kann schlecht sagen, ob es denen wirklich gut geht.
Der derzeitige Fremdkapitalanteil (inkl. kurzfristiger Verbindlichkeiten) liegt immerhin bei über 50%.

Was die immateriellen Vermögensgegenstände angeht, so bitte auch berücksichtigen, dass die Vermögenswerte in Bilanzen generell anders bewertet werden als im wirklichen Leben. So ist es durchaus möglich, dass sie Abschreibungen vornahmen, um den Wert zu drücken und so den Gewinn kleiner zu machen. Das führt zu niedrigeren Steuern.

Btw der Gewinn findet sich unter "Gewinnvortrag".

Edit: Bin ich blöd, oder liegen bei den anderen Links nur die Bilanzen von 2008 vor?
« Letzte Änderung: 19.11.2010 | 18:11 von Ludovico »