Das ist wirklich schade, Eclipse Fate wäre DIE Gelegenheit gewesen zu zeigen, dass transhumanistische Sci-Fi auf Fate-Basis auch "crunch light" funktionieren kann, als Gegenpol zu den doch sehr "crunchigen" Nova Praxis und Mindjammer. Daran scheint das "offizielle" Eclipse Fate dem ersten Eindruck nach ziemlich vorbei zu schießen.
Besonders schade finde ich das, weil ja eigentlich Ryan Macklin daran mitgewirkt hat – also jemand, dem ich es gerade als einen der Systemdesigner absolut zugetraut hätte, ein saugeiles Eclipse Fate nahe an Fate Core zusammenzubauen (auch wenn er verglichen mit Lenny Balsera meinem Eindruck nach doch der "crunchigere" von beiden ist).
Mag sein, dass diese Richtung eingeschlagen wurde, um es "umsteigerfreundlicher" zu machen, aber genau das finde ich den falschen Weg dafür. "Umsteigern" erklärt man Fate meiner Erfahrung nach am besten "wie es ist", mit vielen Designer's Notes, erklärenden Glossen und anschaulichen Beispielen. Ein Extras-Overload führt nur dazu, dass das "eigentliche" System verschüttet wird und gerade eben NICHT herauskommt, was Fate nun so besonders macht. Oder anders gesagt: Eclipse Fate scheint mir einen grundlegenden Fehler zu machen, indem es im Sinne einer missverstandenen "Umsteigerfreundlichkeit" das Prinzip "convert the setting, not the rules" irgendwie auf den Kopf stellt.
Gerade "Umsteigern" sollte man mit möglichst vielen, anschaulichen Beispielen deutlich machen, inwiefern Fate ANDERS ist, anstatt ihnen – überspitzt formuliert –zu sagen: "Ist eh wie jedes andere Rollenspiel auch, bloß mit etwas weniger Regeln".