Autor Thema: FATE Smalltalk  (Gelesen 467878 mal)

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Offline aikar

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2075 am: 28.01.2017 | 13:13 »
"Wir können die Figur einfach zu einem für das Abenteuer verfügbaren Aspekt machen."
Jap, auf den Ansatz bin ich auch in Thoughts of Fate von Randy Oest gestoßen (Im Punkt "How to Handle Missing Players in a Fate Campaign"). Ist wirklich eine sehr angenehme Lösung.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Chiarina

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2076 am: 29.01.2017 | 02:26 »
Tja, da geht mit  meiner alten Stammgruppe eine Fate-Kampagne dem Ende zu, es war ganz in Ordnung, aber auch nicht überwältigend. Man einigt sich, demnächst ´was anderes zu spielen.
Schon will ich meinen Fate-Sachen mit einem kleinen Bedauern vorläufig Lebewohl sagen - da outet sich in einer anderen Runde ein Spieler als Fate-Freund. Auch hier wird über ein neues System diskutiert und Fate wird eine Chance gegeben. Heute war der erste Abend und es war zumindest ganz brauchbar.
Na, Fate? Da bist du ja schon wieder!
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Offline AngusMacLeod

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2077 am: 29.01.2017 | 09:28 »
Na, Fate? Da bist du ja schon wieder!

Das freut mich für dich! Worauf hat sich deine Gruppe geeinigt (fertige Welt, eigenes Setting, FC, FAE)?
Nachdem seit unserer Charaktererstellung letzten Sommer die offline Malmsturm-Runde nie wieder zusammengekommen ist, hat der zeitlich limitierte Spieler jetzt die Entscheidung getroffen nicht mehr mitspielen zu können. D.h. wir haben jetzt die Chance mit reduziertem Spielerkreis endlich mit der Runde zu beginnen!
Eventuelle Gastmitspieler haben auch schon Interesse angekündigt, mal schauen, wie ich die in die Runde einbauen werde.

Hat von euch jemand Erfahrung mit dem regelmäßigen Einbinden von Gastspielern in eine Kerngruppe?
"Fate wurde erfunden, um mehr Platz für Fresskram auf dem Tisch zu haben."

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Offline Chiarina

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2078 am: 29.01.2017 | 15:37 »
Wir spielen ein bisschen im Hier - Jetzt - und - Heute.

Ein Okkultist, ein abgehalfterter Jazzpianist mit Detektivambitionen, ein Kapitän und ein Überlebenskünstler sind auf einem Trip durch den Golf von Mexiko mit dem Schiff auf Grund gelaufen und nun irgendwelchen zwielichtigen Mexikanern auf der Spur, die jede Menge blonde Frauen auf eine völlig unbekannte Insel verschleppen. Allem Anschein nach erwartet die Frauen dort ein düsteres Schicksal und irgendwelche älteren, finsteren mexikanischen Gottheiten spielen auch eine Rolle.

Etwas pulpig, das Ganze, aber warum nicht?
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Offline Chruschtschow

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2079 am: 29.01.2017 | 17:29 »
Etwas pulpig, das Ganze, aber warum nicht?

Pulp ist Best Practice bei Fate. Oder Fate Best Practice im Pulp? Jedenfalls passen die beiden Sachen einfach wie Arsch auf Eimer. Passt also ganz genau. :)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Online Selganor [n/a]

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2080 am: 29.01.2017 | 17:39 »
Hat von euch jemand Erfahrung mit dem regelmäßigen Einbinden von Gastspielern in eine Kerngruppe?
Nur die ueblichen:
- Keine wichtigen "Kampagnenplot"-Elemente die erst viel spaeter relevant werden an den Gastspielern aufhaengen
- Am Besten gleich von Anfang an mal eine (positive? bei Leuten die auch auf professionellem Level zusammenarbeiten koennen darf es auch mal eine Rivalitaet sein) Verbindung zu mindestens einem Charakter aufbauen um den Charakter schneller/geschickter einbinden zu koennen ("Moment... worum geht es da gerade? Ich glaube, ich kenne da jemanden...")
- Und um den "Gast"-Charakter zu wahren: Gastspielercharaktere sollten auch "neben" der normalen Runde ein Leben haben mit dem sie sich beschaeftigen koennen wenn der dazugehoerige Spieler mal wieder nicht Zeit hat ("Schade, ich wuerde euch ja gerne helfen, aber ich bin gerade auf diplomatischer Mission am anderen Ende der Welt und wenn ich da gehe bricht ein Krieg aus...")
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Oak

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2081 am: 6.02.2017 | 15:10 »
Apropos Steamworld Dig! Kennt hier jemand Steamworld Heist? Da gibt's dann noch mehr Background. Dampf- und Dieselbots in einem Fireflysetting. Würde ich mit Fate spielen. ;)
Habe gestern Steamworld Heist in die Finger bekommen und das war auch gleich mein Gedanke. Her mit der Fate-Version, her mit den Cowbots im All!

Offline Vasant

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2082 am: 19.02.2017 | 00:00 »
Menno. Ich hab jetzt tatsächlich mal die Gelegenheit, einen Fate-Oneshot zu leiten, nachdem ich mir den Mut zusammengesucht habe, das auch ohne vorherigen Intensivkurs bei Fate-Meistern zu machen, und jetzt nehmen mir die Spieler das auseinander, bevor wir überhaupt anfangen. Dabei dachte ich, besonders die etwas bekloppte Scheibenwelt würde sich vorzüglich dafür eignen.
Es gibt fünf Aspekte, davon ist eins das Konzept und irgendwie das, was du kannst (aber kann auch zu deinem Nachteil sein!), eins ist eigentlich zu deinem Nachteil (aber kann auch zu deinem Vorteil sein!) und die anderen können zu deinem Vorteil oder deinem Nachteil sein (wie die anderen auch!). Wo nun mechanisch die großen Unterschiede bestehen (sollen), kann ich natürlich nicht wirklich erklären. Es sind halt... alles Aspekte?
Eine Spielerin regt sich auch in einer Tour über die (deutschen) Begriffe auf, besonders über den Punkt "Dilemma", da zumindest die Beispiele aus dem Regelwerk so überhaupt nicht für ihre Definition von Dilemma taugen. Das geht soweit, dass von ihr jetzt jedes Mal, wenn ein Dilemma – also, eine Entscheidung mit zwei unangenehmen Möglichkeiten – in einer anderen Runde auftaucht, der Satz "Das ist übrigens tatsächlich ein Dilemma!" kommt. Die findet aber auch "Stunts" scheiße, und da kann die deutsche Übersetzung ja nun wirklich nichts für.
Dazu ist das denen, die Fate Core ein bisschen gelesen haben, "irgendwie zu meta" – und das sind Spieler, die in anderen Runden an der Spielwelt, der Hintergrundgeschichte und mit ihren Charakteren verbundenen NSCs herumfeilen und direkt auch Ideen für Szenen oder Probleme liefern.
Irgendwie hab ich entweder krass unpassende Spieler oder den Pitch gründlich versemmelt  :'(

Offline achlys

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2083 am: 19.02.2017 | 00:07 »
Hm, hört sich mehr nach einem allgemeinen Spielerunmut an, so nach dem Motto: Was der Buur nit kennt, frisst er net.
Setz ihnen die Pistole auf die Brust: Frag sie, ob sie es versuchen wollen oder nicht. Wenn ja: Gib die Möglichkeit nach (nicht in) der Session / dem One-Shot Kritik zu äußern.

Offline Kampfwurst

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2084 am: 19.02.2017 | 00:26 »
Dieses mimimi Richtung Fate kenne ich leider zu gut. Eine meiner Gruppen hat das auch in der Luft zerrissen, bevor sie mir auch nur annähernd eine Chance gegeben haben das auszuprobieren. Ich glaube es ist für viele tatsächlich einfach zu anders zu dem was sie kennen.

Offline Vasant

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2085 am: 19.02.2017 | 00:36 »
Hm, hört sich mehr nach einem allgemeinen Spielerunmut an, so nach dem Motto: Was der Buur nit kennt, frisst er net.
Setz ihnen die Pistole auf die Brust: Frag sie, ob sie es versuchen wollen oder nicht. Wenn ja: Gib die Möglichkeit nach (nicht in) der Session / dem One-Shot Kritik zu äußern.
Hm, wir spielen eigentlich öfter One-Shots, um andere Systeme auszuprobieren – also, sowohl in anderen Runden als auch in "unserer" Runde. Da war von D&D über Ubiquity und Dungeon World bis Fiasco Verschiedenes dabei, und auch wenn bisher nichts davon einstimmig als neues System begrüßt wurde, hatte ich da noch nie vorher so viel Gegenwind. Oder überhaupt mal, auch wenn Ubiquity wegen ein bisschen Kleinkram ordentlich auf die Mütze bekam (wen's interessiert: das hier im Edit  war das Problem).

Offline Weltengeist

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2086 am: 19.02.2017 | 08:37 »
Naja, wobei der Kritikpunkt mit "irgendwie ziemlich Meta" ja nun nicht völlig aus der Luft gegriffen ist.

Und ich kann euch versichern - man kann mit Fate auch nicht klarkommen, während/nachdem man es ausprobiert hat. Es ist jetzt nicht wirklich die allein seligmachende Lösung, die man nur mal ausprobieren müsste, um glücklich zu werden. Fate ist halt nicht für alle Spielertypen was, und wenn sie frühzeitig merken, dass sie das nicht spielen wollen, dann ist das denke ich auch okay. Ich kann ja oft auch schon beim Durchlesen eines Regelwerks sehen, dass das nicht meins wird.

Habe gestern Steamworld Heist in die Finger bekommen und das war auch gleich mein Gedanke. Her mit der Fate-Version, her mit den Cowbots im All!

Jetzt hab ich für einen Augenblick des oberflächlichen Lesens gedacht, das gäbe es irgendwie aus ausgearbeitete Fate-Welt... war natürlich ein Fehler... schnüff... :'(
(Das wär nämlich tatsächlich genau mein Ding - Steampulp in Space! Wie geil ist das denn?)
« Letzte Änderung: 19.02.2017 | 08:46 von Weltengeist »
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Online nobody@home

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2087 am: 19.02.2017 | 10:15 »
Es gibt fünf Aspekte, davon ist eins das Konzept und irgendwie das, was du kannst (aber kann auch zu deinem Nachteil sein!), eins ist eigentlich zu deinem Nachteil (aber kann auch zu deinem Vorteil sein!) und die anderen können zu deinem Vorteil oder deinem Nachteil sein (wie die anderen auch!). Wo nun mechanisch die großen Unterschiede bestehen (sollen), kann ich natürlich nicht wirklich erklären. Es sind halt... alles Aspekte?

Natürlich sind das alles Aspekte. :) Die unterscheiden sich rein mechanisch auch nicht groß voneinander (mit der einen Ausnahme, daß das Konzept zumindest streng nach Regeltext "Extraschutz" gegen Veränderungen genießt), die sind einfach nur aus organisatorischen Gründen so aufgeteilt: das Konzept ist die Grundidee, wer der Charakter nun eigentlich "ist", das Dilemma seine obligatorische Schwäche bzw. sein persönliches wiederkehrendes Problem, und die anderen drei Aspekte sind dann zum freien Ausschmücken -- wobei's dann auch schon mal Fate-Settings gibt, die die auch noch mal ein bißchen weiter aufdröseln. Im Prinzip könnte Fate auch wie in seiner Anfangszeit sagen: "Hier habt ihr einfach X allgemeine Charakteraspektplätze, jetzt macht halt mal", aber ich finde die Unterteilung gerade zur Charaktererschaffung tatsächlich hilfreich.

Zitat
Eine Spielerin regt sich auch in einer Tour über die (deutschen) Begriffe auf, besonders über den Punkt "Dilemma", da zumindest die Beispiele aus dem Regelwerk so überhaupt nicht für ihre Definition von Dilemma taugen. Das geht soweit, dass von ihr jetzt jedes Mal, wenn ein Dilemma – also, eine Entscheidung mit zwei unangenehmen Möglichkeiten – in einer anderen Runde auftaucht, der Satz "Das ist übrigens tatsächlich ein Dilemma!" kommt. Die findet aber auch "Stunts" scheiße, und da kann die deutsche Übersetzung ja nun wirklich nichts für.

Schön, mit dem "Dilemma" hat sich die Übersetzung vielleicht wirklich keinen großen Gefallen getan. Im englischen Original heißt das einfach "Trouble", und das hätte sich auch locker-flockig mit so was wie "Problem" oder "Ärger" übersetzen lassen. Klang wem-auch-immer vielleicht nicht ganz "technisch" genug... -- Nichtsdestotrotz klingt das Verhalten der Spielerin zumindest auf dieser Seite des Schirms schon ein bißchen sehr nach Korinthenkackerei, und das kommt von jemandem, der sich seinerseits auch schon über den einen oder anderen nicht unbedingt geschickt übersetzten Methodennamen bei Turbo-Fate geärgert hat; ich sollte das also beurteilen können. ;)

Zitat
Dazu ist das denen, die Fate Core ein bisschen gelesen haben, "irgendwie zu meta" – und das sind Spieler, die in anderen Runden an der Spielwelt, der Hintergrundgeschichte und mit ihren Charakteren verbundenen NSCs herumfeilen und direkt auch Ideen für Szenen oder Probleme liefern.

Hmm...ich schlage mich seit ein paar Tagen wegen eines anderen Fadens drüben auf rpg.net mal wieder mit der Idee herum, daß ein Unterschied zwischen Fate und "klassischeren" Rollenspielsystemen gerade in der Gewichtung der Spielercharaktere gegenüber der Spielwelt bestehen könnte. Fate will ja gerne die SC zu den ausdrücklichen Hauptpersonen der Handlung machen: das Spiel ist ihre Geschichte, und das Setting stellt dann "nur" die Kulissen, gelegentlichen Co-Stars, und Nebendarsteller. Bei beispielsweise D&D (wohl auch DSA) und Konsorten steht dagegen mehr das tolle Setting (trickreiches Dungeon mit fiesen Fallen und anderen Herausforderungen, liebevoll ausgearbeitetes Plot-Szenario, detaillierte Spielwelt-Sandbox...) selbst im Mittelpunkt und die Spielercharaktere finden sich eher in der Rolle der austauschbaren Besucher.

Ich vermute mal, der Perspektivenwechsel kann jemandem, der ausdrücklich letzteres gewohnt ist, auch ganz ohne Bezug auf die Regelseite (also Fate-Punkte und dergleichen) schon recht "meta" vorkommen.
« Letzte Änderung: 19.02.2017 | 10:32 von nobody@home »

Offline Niniane

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2088 am: 19.02.2017 | 10:29 »
Die Kritik mit dem "meta" habe ich auch schon öfter gehört. Ja, Fate ist sehr meta, gerade durch die Sache mit dem Vorteile erschaffen und Fakten schaffen durch Fatepunkte. Das muss man mögen. Ich kenne Spieler, die sagen, das ist nicht ihrs. Das muss man dann aber auch akzeptieren. Wenn sie es noch gar nicht ausprobiert haben, bitte sie, es mit dir zu testen.

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Offline Marko

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2089 am: 19.02.2017 | 12:12 »
Fate ist eigentlich aber nur so meta, wie man es macht. Meine Gruppe ist im Spiel nicht sonderlich kreativ und das ganze Player Empowerment wird von denen im Grunde gar nicht benutzt. Funktioniert trotzdem. Die bleiben, was die Interaktion mit der Welt angeht, schon ziemlich bei ihren Charakteren.

Nur die FP-Ökonomie ist da vielleicht noch ein bisschen meta, aber auch nicht viel mehr als bei anderen Rollenspielen mit Gummipunkten. Dadurch, dass Fate Core/FAE ja auch mehrere Free Invocations pro Aspekt erlaubt und man sich neue Free Invocations mit Create Advantages erschaffen kann, fällt das aber auch nicht mehr so ins Gewicht, wie bei Fate 3.

Offline achlys

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2090 am: 19.02.2017 | 12:55 »
In meiner (bisher) einmaligen One-Shot Fate Erfahrung (das derzeitige Forenspiel außen vor lassend) habe ich mit meiner x Jahre Hardcore DSA 4.1 Runde auch ähnliche Erfahrung gemacht: Die Spieler sind mit wenigen Ausnahmen bei den Leisten ihrer SCs geblieben, d.h. kaum die Möglichkeiten des Metaerzählens genutzt, die FPs wurden gehortet und nur zögerlich eingesetzt. Das lag auch sicherlich nicht nur an ihrer sondern auch an meiner mangelnden Erfahrung mit dem System als SL.
Resümee: Es hat trotzdem gut funktioniert, wirkte aber insgesamt eher fleischlos.

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2091 am: 19.02.2017 | 13:41 »
Um meine Meinung mal mit der Spielertypen-Taxonomie nach Robin Laws auszudrücken: Fate eignet sich am besten wahrscheinlich für Geschichtenerzähler, weil die sich an der ganzen "Meta-Perspektive" eigentlich am wenigsten stören sollten. Problematisch werden könnte es dagegen vor allem für Taktiker (wenn sie den Eindruck bekommen, es wäre zu beliebig und nicht "crunchy" genug und würde obendrein "Eigensabotage" über Dinge wie Reizen belohnen) und Schauspieler (speziell, wenn sie von anderen Systemen her gewohnt sind, ihr "eigentliches" Rollenspiel grundsätzlich eher an den Regeln vorbei durchzuziehen und Versuche, beides stärker zu verbinden, als unliebsame Einmischung in "ihr Ding" empfinden), wobei ich das allerdings nicht als unvermeidlich zwingend im Sinne von "Taktiker und Schauspieler raus, Fate ist nix für euch!" betrachte -- ich denke, mit etwas Geschick und gutem Willen auf beiden Seiten kann man auch die an Bord holen. ;) Die anderen Spielertypen würde ich tendenziell zwischen den beiden Extremen einordnen.

Offline Weltengeist

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2092 am: 19.02.2017 | 19:35 »
Schauspieler (speziell, wenn sie von anderen Systemen her gewohnt sind, ihr "eigentliches" Rollenspiel grundsätzlich eher an den Regeln vorbei durchzuziehen und Versuche, beides stärker zu verbinden, als unliebsame Einmischung in "ihr Ding" empfinden),

Ja, Schauspieler haben häufig Probleme mit Fate, aber nicht weil sie es als Einmischung betrachten, sondern weil die Möglichkeit des Metagamings sie stärker aus der Immersion reißt. Sie wollen nach meiner Erfahrung nicht nur kein Player Empowerment, sondern mögen meist auch keine Gummipunkte.
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Offline Chiarina

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2093 am: 19.02.2017 | 20:38 »
Zitat von: Weltengeist
Schauspieler [...] wollen nach meiner Erfahrung nicht nur kein Player Empowerment, sondern mögen meist auch keine Gummipunkte.

Sie mögen Empowerment by Acting und nicht unbedingt Empowerment by Rules (das geht zumindest mir so: Empowerment an sich würde ich mir jedenfalls nicht nehmen lassen wollen!)
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alexandro

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2094 am: 19.02.2017 | 23:31 »
Es gibt fünf Aspekte, davon ist eins das Konzept und irgendwie das, was du kannst (aber kann auch zu deinem Nachteil sein!), eins ist eigentlich zu deinem Nachteil (aber kann auch zu deinem Vorteil sein!) und die anderen können zu deinem Vorteil oder deinem Nachteil sein (wie die anderen auch!). Wo nun mechanisch die großen Unterschiede bestehen (sollen), kann ich natürlich nicht wirklich erklären. Es sind halt... alles Aspekte?

Konzept ist das, was du quasi immer einsetzt. Es ist dein Liebesbrief an den Spielleiter, in dem steht, was für Abenteuer du mit der Figur erleben möchtest. "Übermütiger Schwertmeister" im Konzept ist etwas anderes, als "Übermütiger Schwertmeister" in einem der drei anderen (nicht-Dilemma) Aspekten. Im letzteren Fall wird das Abenteuer durch diese Aspekte beeinflusst, im ersteren wird es aber auch oft durch den Konzept-Aspekt eingeleitet.

Das Dilemma ist etwas schwieriger. Ich erkläre es immer so: wenn die mehr negative als positive Anwendungen für den Aspekt einfallen, dann ist es ein guter Aspekt. Ein Dilemma soll einfach zu reizen sein, damit der Spieler immer eine Möglichkeit hat an Fate-Punkte zu kommen, wenn er gerade klamm ist. Ein gutes Dilemma, welches ich immer wieder für Beispiele heranziehe, ist "Alkoholiker": sicher kann man diesen Aspekt auch positiv einsetzen (z.B. Kontakte in Bars haben), aber das wird halt von dem Negativen überschattet, was quasi immer da ist und alles überschattet.

Ich hoffe das hilft irgendwie weiter.

Offline Niniane

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2095 am: 19.02.2017 | 23:35 »
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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2096 am: 20.02.2017 | 09:25 »
Ja, Schauspieler haben häufig Probleme mit Fate, aber nicht weil sie es als Einmischung betrachten, sondern weil die Möglichkeit des Metagamings sie stärker aus der Immersion reißt. Sie wollen nach meiner Erfahrung nicht nur kein Player Empowerment, sondern mögen meist auch keine Gummipunkte.

Ich bin mir nicht sicher, inwieweit das nun eine Eigenschaft speziell von Schauspielern ist. Eventuell müßte man den "Immersionisten" sogar als neuen Extra-Spielertypus ins Schema aufnehmen, weil mir "ich will mich möglichst gut in die Spielwelt selbst versetzt fühlen" eine Motivation zu sein scheint, die da noch nicht so wirklich aufgeführt ist.

Offline Galotta

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2097 am: 20.02.2017 | 09:27 »
Ja, Schauspieler haben häufig Probleme mit Fate, aber nicht weil sie es als Einmischung betrachten, sondern weil die Möglichkeit des Metagamings sie stärker aus der Immersion reißt. Sie wollen nach meiner Erfahrung nicht nur kein Player Empowerment, ...
Da sehe ich mein Problem mit FATE auf den Punkt gebracht. Zu viel Metagaming und rumgeregele.
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Offline Weltengeist

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2098 am: 20.02.2017 | 11:00 »
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit das nun eine Eigenschaft speziell von Schauspielern ist. Eventuell müßte man den "Immersionisten" sogar als neuen Extra-Spielertypus ins Schema aufnehmen, weil mir "ich will mich möglichst gut in die Spielwelt selbst versetzt fühlen" eine Motivation zu sein scheint, die da noch nicht so wirklich aufgeführt ist.

Lies dir mal die Beschreibung des Law'schen Typs nochmal durch (der im Englischen übrigens passender "Method Actor" heißt) - damit ist genau das gemeint, was du als "Immersionist" bezeichnest ;).
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Offline Lichtbringer

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Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2099 am: 20.02.2017 | 11:41 »
Ja, Schauspieler haben häufig Probleme mit Fate, aber nicht weil sie es als Einmischung betrachten, sondern weil die Möglichkeit des Metagamings sie stärker aus der Immersion reißt. Sie wollen nach meiner Erfahrung nicht nur kein Player Empowerment, sondern mögen meist auch keine Gummipunkte.

Das ist ein Problem, das ich irgendwie nie verstand. Ich bin Schauspieler und genieße Fate sehr.
Jedes Spiel hat auch Immersionspausen. Und die Mechanik kommt dann halt in denen zum Zuge. Wo soll das Problem sein?