Autor Thema: FATE Smalltalk  (Gelesen 466695 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Haëdor

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 95
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Haedor
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2975 am: 23.02.2022 | 11:09 »
Ich würde mir eine Gegenüberstellung von zwei Spielbeispielen (zB. 1 Szene) wünschen. Auf der einen Seite die Art und Weise wie die Szene in traditionellen System abläuft und auf der anderen Seite wie die Sache mit Fate aussieht inklusive Erklärungen zu den Mechanismen.

Im Book of Hanz sind teilweise solche Beispiele vorhanden. Schön wäre dennoch eine detaillierter Version eines solchen Vergleiches.

Gruß
Haëdor

Variety

  • Gast
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2976 am: 23.02.2022 | 19:42 »
Ich würde mir eine Gegenüberstellung von zwei Spielbeispielen (zB. 1 Szene) wünschen. Auf der einen Seite die Art und Weise wie die Szene in traditionellen System abläuft und auf der anderen Seite wie die Sache mit Fate aussieht inklusive Erklärungen zu den Mechanismen.

Was ich diesbezüglich noch geiler fände, wäre mal eine mutige und verwegene Let's Play-Reihe. Eine Gruppe, die keinerlei Fate-Erfahrung hat und rein aus dem traditionellen Sektor kommt, macht eine "Anfänger spielen Fate"-Challenge. Das heißt, es geht ohne Vorwissen los in Spielsitzung Zero oder meinetwegen sofort mit Turbo Fate.

Natürlich kein mehrstündiges Let's Play, sondern die Spielsitzung auf die interessanten Punkte heruntergeschnitten und pro Folge maximal 20 Minuten lang. Die Gruppe spielt jeweils eine Sitzung pro Woche und das Ganze dann über den Zeitraum eines Szenarios. Sozusagen ein authentischer, lebensechter und gleichzeitig unterhaltsamer Blick in die Spielzimmer.

Ich wäre sehr interessiert daran, wie es wirklich aussieht, wenn rollenspielerfahrene Fate-Anfänger mit Fate hantieren.

Offline haste nicht gesehen

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 341
  • Username: haste nicht gesehen
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2977 am: 23.02.2022 | 19:50 »
Eine Gruppe, die keinerlei Fate-Erfahrung hat und rein aus dem traditionellen Sektor kommt, macht eine "Anfänger spielen Fate"-Challenge.

Ist jetzt nicht direkt das gleiche, aber bei dem Thema fällt mir gerade noch etwas für die Starterbox ein. Es gibt da die Fate Achievements mit verschiedenen Regel-Aufgaben. Die finde ich ganz passend für gänzlich unerfahrene Fate-Spieler.

Variety

  • Gast
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2978 am: 23.02.2022 | 19:55 »
Ist jetzt nicht direkt das gleiche, aber bei dem Thema fällt mir gerade noch etwas für die Starterbox ein. Es gibt da die Fate Achievements mit verschiedenen Regel-Aufgaben. Die finde ich ganz passend für gänzlich unerfahrene Fate-Spieler.

Meinst du die?

Offline haste nicht gesehen

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 341
  • Username: haste nicht gesehen
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2979 am: 23.02.2022 | 20:23 »
Ja genau. Ich kenne zwar nurz die englische Version, aber das dürfte es sein.  :d

Variety

  • Gast
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2980 am: 31.03.2022 | 01:09 »
(Und im experimentellen Bereich wenden einige Fate-Fans durchaus die Frage im Hirn herum, ob man eigentlich Fatepunkte braucht.  8])

Das hat mich zu der Frage angeregt, wie in einem Fate-Spiel ohne Fate-Punkte noch zwischen einem Erfolg mit großem Haken und einem ereignisbasierten Reizen unterschieden werden kann.

Ist der Unterschied zwischen einem Erfolg mit großem Haken und einem ereignisbasierten Reizen denn nicht derjenige, dass ich beim Erfolg mit großem Haken zumindest einen Teilerfolg einfahre, während ich beim Reizen als Ereignis den Fate-Punkt abgreifen kann? Unabhängig davon, dass sich das eine durchs Würfeln ergibt und das andere durchs Erzählen.

Anscheinend ist der gewonnene Fate-Punkt die Entschädigung dafür, dass ich die Komplikation hingenommen habe ohne auf eine Chance zu würfeln, mit ganzem Erfolg durch die Situation zu kommen. Umgekehrt muss ich beim Erfolg mit großem Haken die Komplikationen erdulden (die ich auch durch das ereignisbasierte Reizen hätte) ohne einen Fate-Punkt ausgezahlt zu bekommen, weil ich ja die Chance hatte, zu würfeln und mit einem besseren Ergebnis – ggf. durch Einsatz von Spielressourcen wie Fate-Punkten – nach Hause zu gehen.

Es könnte also aus taktischen Gründen (Durchrechnen der eigenen Möglichkeiten) sinnvoller sein, lieber gleich ins Reizen zu gehen und einen Fate-Punkt einzusacken statt auf treudoof zu würfeln und mit enormer Wahrscheinlichkeit einen Erfolg mit großem Haken herauszuholen, der mir die Komplikation des Reizens gibt aber ohne den entschädigenden Fate-Punkt.
Was z.B. auch heißt, dass es sich in diesem Fall lohnen würde, lieber gleich auf ganzer Linie zu scheitern (also die andere Option des Fehlschlages) als den Erfolg mit großem Haken zu wählen.

Wie sähe das aus in einem Fate ohne Fate-Punkte? Das ereignisbasierte Reizen würde in obigen Situationen wegfallen und man würde per se würfeln, da man a) die Chance behält, einen tatsächlichen Erfolg zu erspielen bzw. mindestens einen Teilerfolg zu haben und b) man auf keinen Spielressourcenzuwachs (Fate-Punkt qua Reizen) verzichtet, denn die Spielressource ist grundsätzlich aus dem Spiel. Und als SL müsste man sich beim Erfolg mit großem Haken sicherlich auf die "paar weiteren Optionen" (Fate Core, S. 198) beschränken.

Wie wird dann in einem Fate-Punkte-losen Fate der Druck auf die Spieler erzeugt, der sie dazu zwingt, stets abzuwägen, ob ihnen eine Aktion das Risiko und den Einsatz wert ist?

Offline Slokmig

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 201
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Slokmig
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2981 am: 31.03.2022 | 07:18 »
Eine sehr interessante Fragestellung! Ich habe hier vor längerer Zeit auch mal eine Diskussion gestartet, die sich auf die Fate-Punkte-Ökonomie bezog. Und da zeichnete sich ein deutliches Bild ab, dass das selten so funktioniert, wie es im Regelwerk beschrieben ist. Kann man anpassen, beispielsweise durch Verwendung von Erholungsszenen anstatt automatischer Erholung nach jeder Sitzung (wenn es denn überhaupt als störend empfunden wird!!), aber komplett ohne Fate-Punkte (FP) zu spielen...hmm...

Es wurde mal im FateCast erörtert, was denn überhaupt Fate zu Fate macht, und es wurde hierzu der kleinste gemeinsame Nenner in zahlreichen Fate-Erscheinungen gesucht bzw. diskutiert.
(https://faterpg.de/2019/08/fatecast-folge-55-fate-ist-nicht-gleich-fate-oder/  -- ab Minute 27 circa)
Hier war das zentrale Element die Aspekte, und darauf aufbauend die Fate-Punkte. Wenn man sich somit Gedanken über ein Fate ohne FP machen würde, müsste man meiner Meinung nach erst einmal darüber nachdenken, wie die Aspekte denn ohne FP "mechanisch" funktionieren sollen. Das erzählerische Element der Aspekte ist ja klar, dass ist der reine Inhalt des Aspekts. Aber ohne entsprechende Fate-Punkte-Mechanik im Hintergrund wird eine angepasste Formulierung der Aspekte, dass sie "mechanisch" auch benutzt werden können, überflüssig. Was dazu führen würde, dass man einfach eine normale Textbeschreibung seines Charakters hernehmen könnte, da Aspekte dann nur noch ihre Aufgabe der Erzählung erfüllen würden. Und DANN wären wir in fast schon im reinen Erzählspiel, je nachdem ob man dann die Fertigkeiten/Methoden/whatever benutzt...

Ich persönlich kam dann zu den Schluss: Wenn ich die Fate-Punkte entfernen würde, dann kann ich auch gleich ein anderes Regelwerk hernehmen. Darüber kann man streiten (wie immer bei Fragen des eigenen Geschmacks  ;)), aber dann gibt es genug andere Systeme die auch sehr gut ohne Aspekte & Fate-Punkte auskommen, und trotzdem eine spannende Erzählung ermöglichen.

Bei deiner Unterscheidung zwischen "Erfolg mit großen Haken" und "ereignisbasierten Reizen" hast du die Unterschiede sehr gut herausgearbeitet. Ich möchte aber auf eine Formulierung von dir hindeuten:
Es könnte also aus taktischen Gründen (Durchrechnen der eigenen Möglichkeiten) sinnvoller sein, lieber gleich ins Reizen zu gehen und einen Fate-Punkt einzusacken statt auf treudoof zu würfeln und mit enormer Wahrscheinlichkeit einen Erfolg mit großem Haken herauszuholen, der mir die Komplikation des Reizens gibt aber ohne den entschädigenden Fate-Punkt.
Was z.B. auch heißt, dass es sich in diesem Fall lohnen würde, lieber gleich auf ganzer Linie zu scheitern (also die andere Option des Fehlschlages) als den Erfolg mit großem Haken zu wählen.

"...aus taktischen Gründen (Durchrechnen der eigenen Möglichkeiten)..." finde ich (auch wieder nur MEINE Meinung, Geschmäcker undso) widerspricht etwas der Designphilosophie von Fate (goldene Regel bzw. "Erst Fiktion, dann Regeln!"). Du hast recht, wenn ich die Wahl habe, dann wäre das Reizen sicher ergiebiger. Aber ich überlege gerade, in welcher Fiktion/Situation in-game man vor genau diese Wahl gestellt wird, und es auch fiktiv schlüssig argumentiert werden kann.
Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.

Offline aikar

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.805
  • Username: aikar
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2982 am: 31.03.2022 | 07:47 »
Ist der Unterschied zwischen einem Erfolg mit großem Haken und einem ereignisbasierten Reizen denn nicht derjenige, dass ich beim Erfolg mit großem Haken zumindest einen Teilerfolg einfahre, während ich beim Reizen als Ereignis den Fate-Punkt abgreifen kann? Unabhängig davon, dass sich das eine durchs Würfeln ergibt und das andere durchs Erzählen.

Anscheinend ist der gewonnene Fate-Punkt die Entschädigung dafür, dass ich die Komplikation hingenommen habe ohne auf eine Chance zu würfeln, mit ganzem Erfolg durch die Situation zu kommen. Umgekehrt muss ich beim Erfolg mit großem Haken die Komplikationen erdulden (die ich auch durch das ereignisbasierte Reizen hätte) ohne einen Fate-Punkt ausgezahlt zu bekommen, weil ich ja die Chance hatte, zu würfeln und mit einem besseren Ergebnis – ggf. durch Einsatz von Spielressourcen wie Fate-Punkten – nach Hause zu gehen.

Es könnte also aus taktischen Gründen (Durchrechnen der eigenen Möglichkeiten) sinnvoller sein, lieber gleich ins Reizen zu gehen und einen Fate-Punkt einzusacken statt auf treudoof zu würfeln und mit enormer Wahrscheinlichkeit einen Erfolg mit großem Haken herauszuholen, der mir die Komplikation des Reizens gibt aber ohne den entschädigenden Fate-Punkt.
Was z.B. auch heißt, dass es sich in diesem Fall lohnen würde, lieber gleich auf ganzer Linie zu scheitern (also die andere Option des Fehlschlages) als den Erfolg mit großem Haken zu wählen.
Ich glaube der Fehler hier (und den habe ich gerade zu Anfang bei FATE häufig gemacht und es ist ziemlich leicht, da rein zu tappen) ist, den Effekt von Haken oder Fehlschlag mit dem Effekt von Reizen gleich zu setzen.
Ich sollte nicht Reizen nur um einen Wurf zu "verhindern", der kaum Auswirkungen hat. Für so was gibt es Feindliches Einsetzen (Also den Aspekt des SCs für einen Bonus der SL zu nutzen).
Ich reize, um die Situation stark zu verändern oder einen Charakter zu einer Handlung zu bringen.

Wörtlich aus Fate Kompakt "Wenn du ein Reizen anbietest, sorge dafür, dass die Komplikation eine Handlungsoption oder eine große Veränderung der Umstände ist, keine Verweigerung von Möglichkeiten." Auf Seite 39 Fate Kompakt gibt es da auch nochmal eine ausführliche Erklärung dazu.
Zusätzlich gilt ja auch die Regelung (die ich leider auch nach Jahren des Spielleitens immer wieder vergesse): Lass nur Würfeln, wenn es darauf ankommt. Dein "taktisches Durchrechnen" geht nur dann auf, wenn es mir eigentlich egal ist, ob ich das Ziel erreiche. Wenn das Ziel mir aber wichtig ist und ich es potentiell zumindst mit einem Haken erreichen kann, schaut die Sache schon wieder anders aus. Der Haken darf niemals das Erreichen des Ziels negieren. Sonst ist es kein Haken, sondern ein Fehlschlag.

Wie sähe das aus in einem Fate ohne Fate-Punkte? Das ereignisbasierte Reizen würde in obigen Situationen wegfallen und man würde per se würfeln, da man a) die Chance behält, einen tatsächlichen Erfolg zu erspielen bzw. mindestens einen Teilerfolg zu haben und b) man auf keinen Spielressourcenzuwachs (Fate-Punkt qua Reizen) verzichtet, denn die Spielressource ist grundsätzlich aus dem Spiel. Und als SL müsste man sich beim Erfolg mit großem Haken sicherlich auf die "paar weiteren Optionen" (Fate Core, S. 198) beschränken.
Das klingt für mich dann schon stark nach PbtA mit seiner fixen Voller Erfolg - Teilerfolg mit Haken - Spielleiter ist am Zug - Regelung.

Ich schließe mich da der Ansicht an, die Kernmechanismen von Fate sind Aspekte und Fate-Punkte. Klar kann man eines oder beides davon weg lassen, aber es wäre dann nicht mehr Fate.

Nebenbemerkung: Es ist interessant, dass die Leute immer wieder über das Weglassen der Fate-Punkte sprechen, die sind für mich im Spiel aber selten der große Aufwand (und es haben ja auch andere Systeme Schicksalspunkte, Bennies, etc.). Der Aufwand der mich bei Fate manchmal tatsächlich nervt sind Situationsaspekte und Schübe, die meist zu einer großen Ansammlung an Notizzetteln am Tisch führen.
« Letzte Änderung: 31.03.2022 | 07:55 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Haukrinn

  • BÖRK-Ziege
  • Mythos
  • ********
  • Jetzt auch mit Bart!
  • Beiträge: 11.757
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: haukrinn
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2983 am: 31.03.2022 | 08:33 »
Spannend, ich würde Fate-Punkte nicht unbedingt als den zentralen Aspekt sehen (und ich habe schon reichlich runden gespielt, in denen Fate-Punkte keine nennenswerte Rolle gespielt haben und Aspekte ebenfalls nur bedingt zum Tragen kamen - war trotzdem extrem fatig).

Der ist für mich ganz das Fate-Fraktal, also insb. alles ist ein Charakter.
What were you doing at a volcano? - Action geology!

Most people work long, hard hours at jobs they hate that enable them to buy things they don't need to impress people they don't like.

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.926
  • Username: nobody@home
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2984 am: 31.03.2022 | 08:50 »
Nebenbemerkung: Es ist interessant, dass die Leute immer wieder über das Weglassen der Fate-Punkte sprechen, die sind für mich im Spiel aber selten der große Aufwand (und es haben ja auch andere Systeme Schicksalspunkte, Bennies, etc.). Der Aufwand der mich bei Fate manchmal tatsächlich nervt sind Situationsaspekte und Schübe, die meist zu einer großen Ansammlung an Notizzetteln am Tisch führen.

Wobei dann ja noch hinzukäme: wenn ich nur die Fate-Punkte selbst streichen wollte, die diversen Methoden, freie Aspekteinsätze und Schübe einzuheimsen, aber nicht, dann wäre das ja einerseits gewissermaßen nur die halbe Miete (denn mit den beiden letzteren hätte ich ja "so was fast wie Fate-Punkte" offensichtlich immer noch im Spiel) -- andererseits dürfte es im Gebälk dann aber doch verdächtig zu knacksen anfangen, wenn ich die auch noch herausnehmen wollte, denn Fate basiert nun mal stark auf der Verwendung solcher sich verbrauchender Einmaleffekte und vermeidet im Gegenzug (und angesichts seiner speziellen Würfel- und Werteskala mMn auch aus gutem Grund) weitgehend statische Situationsboni und -mali. Da würde ich dann also schon zumindest sehr in der Nähe des mechanischen Kerns von Fate herumhacken.

Offline kelko

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 45
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: kelko
    • Foto-Galerie
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2985 am: 31.03.2022 | 21:49 »
Der Aufwand der mich bei Fate manchmal tatsächlich nervt sind Situationsaspekte und Schübe, die meist zu einer großen Ansammlung an Notizzetteln am Tisch führen.

Also, was Schübe angeht bin ich mittlerweile übergegangen den Charaktern nur noch einen zweiten Typ an Markern (neben Fate-Punkten) zu geben statt diese immer auszuformulieren und als Zettel zu führen.
Die sind mir zu oft und zu kurzlebig für den Aufwand  :-X

Variety

  • Gast
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2986 am: 1.04.2022 | 01:00 »
Also, was Schübe angeht bin ich mittlerweile übergegangen den Charaktern nur noch einen zweiten Typ an Markern (neben Fate-Punkten) zu geben statt diese immer auszuformulieren und als Zettel zu führen.
Die sind mir zu oft und zu kurzlebig für den Aufwand  :-X

So hatten wir das auch gespielt. Zu Beginn orientierten wir uns noch stark an dem, was in Fate Core steht, sind dann aber zügig auf  namenlose Steinchen (blau für die NSC, andere Farben für die einzelnen Spielercharaktere) übergewechselt. Klar, das ist nicht wie es in den Regeln gemeint ist und auch ein wenig "faul" ... – Aber bei den Konflikten ging es immer so heiß und hoch her, und die Gehirne glühten, dass wir bei Schüben vereinfachten. Naja, und der Tisch war auch so schon überfüllt genug.

Offline Slokmig

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 201
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Slokmig
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2987 am: 1.04.2022 | 06:46 »
Spannend, ich würde Fate-Punkte nicht unbedingt als den zentralen Aspekt sehen (und ich habe schon reichlich runden gespielt, in denen Fate-Punkte keine nennenswerte Rolle gespielt haben und Aspekte ebenfalls nur bedingt zum Tragen kamen - war trotzdem extrem fatig).

Der ist für mich ganz das Fate-Fraktal, also insb. alles ist ein Charakter.

In der Tat, spannend! Aber die Idee, "Dinge" wie einen Charakter zu behandeln, kam mir auch schon mit anderen Systemen. Aber ich denke, jeder hatte so seine eigenen AHA-Momente mit Fate   ^-^

Was für mich gefühlt Fate auch noch fatig macht, ist die Kategorisierung in eine der vier Aktionen anhand der Beschreibung der Spieler (und die mächtige/allumfassende Aktion Vorteil erschaffen). Aber da greift auch wieder früher oder später die Aspekt-Mechanik.

Also, was Schübe angeht bin ich mittlerweile übergegangen den Charakteren nur noch einen zweiten Typ an Markern (neben Fate-Punkten) zu geben statt diese immer auszuformulieren und als Zettel zu führen.
Die sind mir zu oft und zu kurzlebig für den Aufwand  :-X

Machen wir auch schon lange so. Und wir formulieren auch nicht jeden Situationsaspekt auf Karteikarten aus, dass war uns immer etwas zu aufwändig. Wenn ich beschreibe, dass der Waldboden matschig ist, dann ist das halt so. Da formulieren wir wirklich nur 1. selbst "aktivierte" Aspekte aus und 2. interessante Situationsaspekte aus, die evtl nen Countdown o.Ä. besitzen.
Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.

Offline aikar

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.805
  • Username: aikar
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2988 am: 1.04.2022 | 07:16 »
Und wir formulieren auch nicht jeden Situationsaspekt auf Karteikarten aus, dass war uns immer etwas zu aufwändig. Wenn ich beschreibe, dass der Waldboden matschig ist, dann ist das halt so. Da formulieren wir wirklich nur 1. selbst "aktivierte" Aspekte aus und 2. interessante Situationsaspekte aus, die evtl nen Countdown o.Ä. besitzen.
Situationsaspekte die keine freien Ausnutzungen haben erwähne ich auch nur so. Aber oft sammeln sich im Lauf des Spiels sehr viele angelegte Aspekte mit freien Ausnutzungen an, und da liegen dann schon mal leicht 6,7 Zettel am Tisch.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Kalimar

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.762
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kalimar
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2989 am: 1.04.2022 | 20:03 »
Kann mir einer von den örtlichen Experten mal erklären, wie sich die Änderung von FATE Kompakt bzgl. der Stress-Boxen auswirkt? Statt einer 1er Box, einer 2er Box, einer 3er Box und einer 4er Box (bei entsprechendem Attribut) gibt es ja jetzt nur noch 1er Boxen. In der Summe allerdings weniger als zuvor. Was bewirkt das in der Praxis? Wie verändern sich Konflikte dadurch?

Offline aikar

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.805
  • Username: aikar
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2990 am: 1.04.2022 | 20:07 »
Was bewirkt das in der Praxis? Wie verändern sich Konflikte dadurch?
Für erfahrene Spieler:innen war es in meinen Runden mir völlig irrelevant, welche Variante wir verwendet haben. Neueinsteiger haben sich mit den 1-Stress-Kästchen deutlich leichter getan.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Kaskantor

  • Legend
  • *******
  • Wechselt schneller als sein Schatten
  • Beiträge: 4.684
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaskantor
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2991 am: 1.04.2022 | 20:25 »
Ich denke in Konflikten hält sich das grob die Waage.

Bei den 1-er Kästchen hast max. 6 Punkte.
Bei der alten Variante, kannst du 4-10 Punkte Stress wegstecken, kommt halt auch bissel auf das Schicksal an.
Wenn es dumm läuft muss ein 4-er Kästchen wegen 1 Punkt Stress abgestrichen werden.
"Da muss man realistisch sein..."

Variety

  • Gast
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2992 am: 1.04.2022 | 20:35 »
Kann mir einer von den örtlichen Experten mal erklären, wie sich die Änderung von FATE Kompakt bzgl. der Stress-Boxen auswirkt? Statt einer 1er Box, einer 2er Box, einer 3er Box und einer 4er Box (bei entsprechendem Attribut) gibt es ja jetzt nur noch 1er Boxen. In der Summe allerdings weniger als zuvor. Was bewirkt das in der Praxis? Wie verändern sich Konflikte dadurch?

Bei Fate Kompakt darfst du mehrere Stresskästchen abstreichen, bei Fate Core nur eines.

Offline Duck

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.537
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Delurion
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2993 am: 1.04.2022 | 20:54 »
Die alte Variante ist ein kleines bisschen taktischer, weil man nur ein Stresskästchen auf einmal abstreichen darf. Sprich, wenn man z.B. drei Punkte Stress erleidet, kann es sinnvoll sein, das 1er-Kästchen und eine 2er-Konsequenz zu nehmen, damit man sich das "große" 3er-Stresskästchen für später aufheben kann. Nach dem neuen System ist es so gut wie immer die beste Option, erst alle Stresskästchen Stück für Stück abzukreuzen, solange man noch welche offen hat.
A dungeon crawl is just a badly planned heist.
Tischrollenspiel ist der Marxismus der Unterhaltung.

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.926
  • Username: nobody@home
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2994 am: 2.04.2022 | 11:03 »
Ich denke, der Unterschied sieht im wesentlichen so aus, daß die Fate-Core-Methode es einem Charakter potentiell erlaubt, mehr hereinkommende Erfolgsstufen nur mit Streß zu schlucken, solange sie über mehrere Treffer verteilt in passender Stückelung aufschlagen. Mit dem Fate-Kompakt-Ansatz steht man dagegen besser da, wenn es darum geht, entweder nicht gleich den ersten Treffer auf die Konsequenzen durchschlagen zu lassen (denn da kann Core-Streß maximal 2, 3, oder 4 Stufen auf einmal mit seinem höchsten Kästchen abfangen, während ich bei Kompakt einfach sämtliche drei bis sieben Einerkästchen auf einmal abstreichen kann, wenn nötig), oder wenn irgendetwas mit lauter 1-Streß-Minimaleffekten am Balken herumknabbert (weil er da schlicht länger ist); letzteres Szenario ist in Konflikten wohl eher selten zu erwarten, auch wenn's natürlich mal rein zufällig doch passieren kann, kann aber mit Stunts oder kampagnenspezifischen Zusatzregeln wechselwirken, die den Spieler Streß für bestimmte Zwecke ausgeben lassen.

Ich schätze mal, wenn sich der Unterschied rein in allgemeinen Konflikten überhaupt mal größer bemerkbar macht, dann darin, daß Fate Kompakt es den Beteiligten erleichtert, in den Konflikt in dem Wissen reinzugehen, daß sie zumindest einen recht soliden Anstandstreffer wahrscheinlich einstecken und dann immer noch ohne größere Blessuren wieder aufgeben können, wenn sie wollen. Bei Core ist das weniger sicher, dafür mag der Charakter insbesondere in längeren Konflikten etwas mehr Stehvermögen gegen Mehrfachtreffer haben...je nach Kampf- und Würfelglück halt (und auch nur, wenn die relevante Fertigkeit tatsächlich einen höheren Wert als nur Mäßig (+0) hat).

Offline Kaskantor

  • Legend
  • *******
  • Wechselt schneller als sein Schatten
  • Beiträge: 4.684
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaskantor
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2995 am: 2.04.2022 | 11:14 »
Irgendwie habe ich gerade Probleme, die optionalen Zustandsregeln in Fate-Kompakt auf S. 66 zu verstehen.

Kann ich zb. einmal schmerzend und einmal verängstigt oder zweimal schmerzend nehmen, um die leichte Konsequenz anzuzeigen?
"Da muss man realistisch sein..."

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.926
  • Username: nobody@home
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2996 am: 2.04.2022 | 11:36 »
Irgendwie habe ich gerade Probleme, die optionalen Zustandsregeln in Fate-Kompakt auf S. 66 zu verstehen.

Kann ich zb. einmal schmerzend und einmal verängstigt oder zweimal schmerzend nehmen, um die leichte Konsequenz anzuzeigen?

Auf der Seite gibt's zwei Übersetzungsfehler, wenn man sie mit dem englischen Original (dort S. 45) vergleicht:

-- Erstens sollte die "Verängstigt"-bis-"Demoralisiert"-Spalte auch nur Werte von 1 bis 3 haben, nicht von 4 bis 6; schließlich soll da ja jede Zeile aufaddiert genauso viel schlucken können wie die entsprechende Konsequenz, die ist hier nur zweigeteilt.

-- Und zweitens hat sich in den "Wenn du eine zusätzliche leichte Konsequenz erhalten würdest..."-Satz peinlicherweise ein "und" anstelle eines "oder"s eingeschlichen; laut dem Originaltext kriegst du zwei zusätzliche Kästchen also gerade und nur auf der Seite, die der ursprünglichen Konsequenz entsprechen würde (Schmerzend für körperlich, Verängstigt für geistig).

Offline Kaskantor

  • Legend
  • *******
  • Wechselt schneller als sein Schatten
  • Beiträge: 4.684
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kaskantor
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2997 am: 2.04.2022 | 11:42 »
Ah dann habe ich jetzt verstanden.

Vielen Dank :)
"Da muss man realistisch sein..."

Variety

  • Gast
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2998 am: 26.04.2022 | 21:35 »
Wer hat Erfahrungen mit der Vermischung von Fate Core und Turbo Fate?
Theorie-Ausgangspunkt dürfte der Essay Merging Fate Core and Accelerated sein.

Offline aikar

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.805
  • Username: aikar
Re: FATE Smalltalk
« Antwort #2999 am: 26.04.2022 | 22:10 »
Wer hat Erfahrungen mit der Vermischung von Fate Core und Turbo Fate?
Theorie-Ausgangspunkt dürfte der Essay Merging Fate Core and Accelerated sein.
Was wäre denn die konkrete Frage?
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/