Wenn du Zaubersprüche einführst, gehst du ein bisschen Abseits der Standartregeln. Die Frage, die sich mir hier stellt: Brauchst du die überhaupt? Du definierst ja bereits über die Aspekte, was die Magieanwender können sollen. Dann nutzt du Fertigkeiten. Wenn du jetzt sagst, dass jemand mit dem Aspekt "Feuermagier" die Fertigkeit Schießen zum Abfeuern von Feuerbällen nutzen kann, ist das im Prinzip nichts anderes als der Krieger mit dem Aspekt "Schwertkämpfer", der mit seiner Klinge zuschlägt.
Etwas anderes ist es, wenn du es gestattest, Fertigkeiten in einem anderen Kontext zu verwenden. Das wäre dann ein Stunt. Zum Beispiel: Ein Magieanwender nutzt grundsätzlich für alles die Fertigkeit Wissen. Wissen kann man normalerweise nicht zum Angreifen verwenden. Wenn es das doch können soll: Stunt.
Aber man könnte ja auch sagen, dass man mit Wissen magische Vorteile erschaffen kann (Zauber), die man danach mit den normalen Fertigkeiten einsetzen kann. Man würfelt auf Wissen, um einen Vorteil zu erschaffen: Feuerball. Er bekommt zwei freie Einsätze. Die kann man dann in der nächsten Runde für seinen Wurf mit Schießen nutzen und sich +4 geben.
Ich bin im Prinzip ganz bei dir, würde eben nur die Sachen etwas anders auf Aspekte und Skills verteilen: Der Aspekt ist im DSA-Sinne die "Tradition" (Magier, Elf, Druide, Dilletant ...), die jeweiligen Magiedomänen (Tod, Feuer ...) sind einzelne Skills. Die Zauber wären vor allem dazu da, eine Vorstellung davon zu liefern, was man mit der jeweiligen Skill bei welche Schwierigkeit kann. Der Magier mit Feuerfähigkeit kann also natürlich das Schwert seines Gegners erhitzen, Feuer abschießen (z.B. um einen Vorteil zu erschaffen), Feuer erzeugen und erlöschen, sich gegen Hitze unempfindlich machen, usw ... alles normale Fertigkeiteneinsätze.
Wobei es wahrscheinlich reichen würde, Zauber als Anregungen mit Schwierigkeit auszuformulieren und man die tatsächlich nicht über Skillstufen "lernen" muss.
Nur den Angriff mit Zauberfertigkeit würde ich eben aus Fairnessgründen als Stunt handhaben - denn sonst hat man eine Fertigkeit, die "Kämpfen" und "Schießen" ersetzt und noch alles mögliche andere obendrauf kann, das ist mir doch ein bisschen viel Zucker in den Popo ... außerdem finde ich es für ein Low-Fantasy-Setting gut, wenn Angriffe nicht zu den Standardanwendungen von Magie gehören, sondern die Ausnahme sind - die "studierte Magistra" wirft da halt eigentlich keine Feuerbälle ...
Schwerpunkt für Magie würde ich regeltechnisch definitiv beim Erschaffen vom Vorteilen verorten.
@KhornedBeef:
"Reizen" um Stress zu erzeugen, war das ein Versehen?
ich hab mir Fate ja eher wenig praktische Erfahrung - ist das eine dumme Idee? Bin eigentlich eh schon wieder davon ab, würde mich aber interessieren, warum es abwegig ist.
Beim Magiesystem lohnt der Blick ins SRD/Handbuch. Generell ist der Einsatz einer bestehenden Fertigkeit für Magie entweder ein Stunt (In einem Setting wo Magie mehr so ein "auch" ist und kein Charakter Magier) oder es ist eben ein Extra als Magiesystem, das das abdeckt. Das ist eine der vorgeschlagenen Möglichkeiten. Du kannst auch einfach die normalen Fertigkeiten magisch einsetzen lassen. Der Aspekt funkioniert dann als Erlaubnis, Dinge mit einer Fertigkeit zu machen, die z.B. mit mundanen Mitteln möglich wären, bei denen die Magie aber Limitationen umgeht, wie Zeit (Handwerk: Ich maure Trittstufen in einen Wand/ ICh lasse sie magisch aus der Wand wachsen).
Die Lösung habe ich mir angesehen, mag sie aber zumindest in der Theorie nicht besonders - ich möchte, dass Magie Effekte ermöglicht, die der Zaubernde mit seinen sonstigen Fertigkeiten gerade nicht so leicht erzielen kann. Für Alltagsmagie ist das Beispiel mit den Trittstufen schön, aber nicht für "hohe Magie", finde ich.