Ich bin gerade dabei, mich ein wenig in Dresden Files einzulesen, da ich gern mal wieder ein neues System ausprobieren würde. Meine FATE-Erfahrungen beschränken sich zur Zeit auf FATE 2nd Edition.
Meine Gruppe würde in nächster Zeit gern eine oWoD VtM-Kampagne spielen – das Storyteller-System stößt aber nicht bei allen Spielern auf Sympathie, und die GURPS 3rd Vampire-Konversion soll nicht sonderlich herausragend sein. Das Dresden Files RPG hat bei mir nach all den Rezensionen und Spielberichten hingegen Eindruck erweckt, eine WoD-Kampagne eventuell recht stimmig handhaben zu können (falls jemand dazu konkrete Spielerfahrungen hat, nur zu). Das System scheint mir einerseits eine nette Mischung aus Crunch und "Story" zu sein, andererseits ist es ja bereits auf Urban Fantasy ausgerichtet. Der Sprung zu Gothic Punk sollte wohl schaffbar sein.
Dabei hab ich mir jedenfalls Gedanken über die Würfel gemacht. Ich selbst hab FUDGE-Würfel, alle potentiellen Spieler die ich kenne jedoch nicht. Und wie ich meine Schäfchen kenne könnte das ein Weilchen dauern, bis sie sich vom Rollenspielladen ihres Vertrauens welche zugelegt haben.
Für FATE wurden ja schon des Öfteren alternative Würfelmechaniken vorgeschlagen, in den RPG.net-Foren gibt es dazu etliche Diskussionen. Diese reichen vom in der 2nd Edition vorgeschlagenen W6-Pool über fitzelige Tabellen für W%/3W6 über W6-W6 bis zur eleganten 2W6-Vergleichs-Methode.
Um letztere in aller Kürze noch einmal zu beschreiben:
Anstatt einen W6-Wurf von einem anderen abzuziehen, werden ein "positiver" und ein "negativer" W6 (idealerweise farblich verschieden) miteinander verglichen. Das kleinere Ergebnis gilt, ein Pasch gilt als Null. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist dieselbe wie bei W6-W6, und ein "Vergleiche!" ist um einen Tick intuitiver als "Substrahiere!".
Beispiel:
Der "W6+" ergibt eine 3, der "W6-" eine 2. Das Resultat ist -2
Der "W6+" ergibt eine 5, der "W6-" eine 5. Das Resultat ist 0.
Nun habe ich gelesen, dass beide 2W6-Methoden zu zufällig seien, ergo zu viele "Ausreißer" produzieren würden, verstärkt dadurch, dass sich ihre Resultate nicht zwischen -4 und +4, sondern -5 und +5 bewegen.
Ich habe daher nachgedacht, wie man die annähernde Normalverteilung der 4DF-Methode mit dem "Ich hol mal schnell ein paar Würfel von Mensch ärgere dich nicht"-Vorteil von "normalen" W6 verbinden könnte.
Meine Idee ist die folgende:
Wieso wirft man nicht einfach 4W6? Zwei davon sind "positiv", zwei davon "negativ", idealerweise wieder verschiedenfarbig (schwarz mit weißen Punkten, weiß mit schwarzen Punkten, wie auch immer). Das niedrigste Ergebnis zählt. Ein Pasch zählt als Null.
Beispiel:
Die "W6+" ergeben 3 und 6, die "W6-" ergeben 4 und 3. Pasch – das Resultat ist Null.
Die "W6+" ergeben 5 und 2, die "W6-" ergeben 3 und 1. Das Resultat ist -1.
Das wirkt auf mich recht simpel. Ich kann dazu zwar keine graphische Wahrscheinlichkeitskurve anbieten (falls das jemand mathematisch versierterer übernehmen könnte wäre ich dankbar), aber die Verteilung sollte sich jener der 4WF deutlich annähern. Ergebnisse von -5 und +5 wären jedenfalls extrem selten (6,5/6,6 und 6,6/6,5).
Ich bin definitiv kein FATE-Experte und auch kein Stochastiker, mag also sein, dass ich irgendetwas ganz Fundamentales Übersehen habe. Über Feedback würde ich mich jedenfalls freuen.