Ich persönlich stehe SW eher skeptisch gegenüber, da sollen andere, die das System mehr schätzen und daher auch besser kennen und einschätzen können, mehr zu sagen. Aber ja, soweit ich das mit meiner begrenzten Perspektive überschauen kann, ist das System darauf angelegt, eher etwas oberflächlicher aber dafür schnell spielbar zu sein. Wenn man nach größerer Tiefenschärfe und Detailgenauigkeit lechzt, gibt es andere Systeme, die dem stärker entgegen kommen.
Ich persönlich empfehle ja immer gerne Gurps, aber das hat etwas das Problem, dass man kein fertiges Regelsystem, sondern einen Bausatz geliefert bekommt, aus dem man sich dann sein Wunschregelsystem zusammenbaut. Das ergibt zum einen eine relativ hohe Zugangserschwernis (man kann nicht einfach 'out of the box' losspielen) und zum anderen erfordert es, dass man sich vorher "sein persönliches" Gurps zusammenstellt. Meines Erachtens lohnt sich dieser Aufwand, da Gurps sehr detailierte und abgerundete Charaktere ergeben kann, und ein sehr plastisches, intuitives und durchweg plausibles Spielgefühl bietet (Dinge, auf die ich großen Wert lege).
Ansonsten ist Unisystem natürlich eine Option, mit der man prima rumexperiementieren und spielen kann, auch und gerade im Fantasy-Bereich. Das Problem dabei ist, dass es das quasi nicht als Kernsystem ohne angehängtes Setting gibt, sondern man sich das System für ein eigenes Spiel da erst mal rausziehen muß (All Flesh Must Be Eaten kommt aber einem Universalsystem am nähesten. Die Zombies sind effektiv nur schmückendes Beiwerk, auch wenn die Zombiebausatzregeln ganz prima für alle Arten von Monstern verwendet werden können).
In wie fern spielt, nebenbei bemerkt, Sprache eine Rolle?