Thema: Bitte um Empfehlung: Fantasy

[Timo]

@Pesttanz
Im Vergleich mit Hohlbein sicherlich 

[Samael]

Kennt hier eigentlich jemand die "Flat Earth" Bücher von Tanith Lee und kann für sie empfehlen oder auch nicht?

Die waren ja angeblich eine große Inspiration für Exalted.

[Bob]

George R.R. Martin - Song of Ice and Fire (imho das Beste, was Fantasyliteratur zu bieten hat)
David Gemell - Alle Drenai-Saga-Werke (schön kurz, knackig und ohne blumiges Gerede auf den Punkt gebracht)
Joe Abercombie - First Law Trilogie (einfach nur schweinecoole Charaktere und ein sehr guter Plot)

Im Bereich Science Fiction geht bei mir nichts über:
Frank Herbert's Dune-Reihe und
Die Foundation Novels von Isaac Asimov

[Runenstahl]

Joe Abercombie - First Law Trilogie (einfach nur schweinecoole Charaktere und ein sehr guter Plot)

...äh, die hat der Threadersteller doch schon gelesen.

Von Abercrombie gibt es inzwischen auch einige weitere Bücher. Sowohl im selben Universum, als auch in anderen. "Half A King" und "Half A World" sind zwar angeblich als Jugendliteratur gedacht, aber mMn aus demselben Holz wie "First Law" geschnitzt. Das das ganze dann noch in einer Art Wikinger-Kultur spielt ist für mich das Tüpfelchen auf dem i

Aber warum hat bislang niemand Glen Cook erwähnt ?
Kann nicht schaden sich mal "The Black Company" und "Chronicles of the Dread Empire" anzuschauen. Ich muß gestehen das ich gerade bei der Black Company ein bißchen gebraucht habe um reinzukommen. Sein Schreibstil ist etwas eigenwillig. Am Ende habe ich den "Aufwand" aber für sehr Lohnenswert befunden.

[Harry]

Arrrrrr! In die Wanten, ihr Hunde! Da liegt der Faden, Enterhaken los und kapert ihn!

Nachdem ich das schon bei dem Comic-Empfehlungen-Thread gemacht habe, missbrauche ich auch mal diesen Thread und bitte euch um Inspirationen. Ich suche nach Erst-Fantasy zum Vorlesen für meine beiden Kinder. Die sind fünf und sieben, Kinder von zwei weichgespülten Sozialpädagogen/innen, haben noch nie ferngesehen und auch die Kinderlieder wurden bis vor kurzem zensiert (statt "sonst kommt dich der Jäger holen mit dem Schießgewehr" kommt bei uns "die Mama und die schimpft dann sehr" - ich frage mich inzwischen, was furchteinflößender ist  ). Auf der anderen Seite haben sie in Kindergarten und Schule inzwischen die volle Ladung unzensierter original Grimms-Märchen abbekommen - komplett mit in glühenden Schuhen zu Tode tanzender Stiefmutter. Ich war sehr überrascht, dass Alpträume ausblieben.

Na, egal, wenn die Erzieherin das vorliest ist es offenbar etwas anderes. Was will ich also? Erst-Fantasy, auf (oder unter) dem Spannungsniveau von "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (Das darf ich derzeit nicht vorlesen, weil: bereits in Kapitel 1 zu spannend. Der arme Jim, als Baby im Paket verschickt, wie schrecklich usw. Außerdem habe ich Bedenken, die Story enthält ja schon ziemlich viele rassistische Klischees). Womit wir bei Teil 2 meiner Anforderungen sind: Wenn möglich, eher wenige üble Klischees.

Ich bin überzeugt, dass es sowas gibt - hat jemand Tipps für mich?

[Timberwere]

Astrid Lindgrens "Mio mein Mio"? Ist zwar auch streckenweise recht furchteinflößend, mit dem Bösen Ritter Cato, der den Leuten Herzen aus Stein einsetzt, aber ich finde, die positive Botschaft^TM, und die Erkenntnis, dass nicht mal das Böse durch und durch böse ist, überwiegt doch massiv. Die Geschichte ist wunderschön und poetisch geschrieben, und Klischees gibt es auch keine (okay, außer dem vom Waisenjungen, der sich als Prinz herausstellt ). Ich weiß allerdings nicht mehr, wie alt ich war, als ich das zum ersten Mal (ich liebe es auch heute noch sehr!) gelesen habe. Etwas älter als fünf vielleicht schon.

[Nocturama]

Denkst du jetzt an Fantasy im Tolkien-Sinne oder soll es einfach nur fantastisch sein? Fünf ist natürlich noch recht klein für die typische Jugendbuch-Fantasy. Bei Lindgren würde ich deshalb eher zu Pippi greifen als zu den Brüdern Löwenherz oder Mio. Ich glaube, ich habe das schon recht früh kennengelernt und hatte keine Albträume, aber da sind ja alle Kinder anders.

So, wenn's allgemeiner fantastisch sein darf: "Das Mondkalb ist weg" von Simon und Desi Ruge. Kumbuke, ein Zebra, und Luschelauschen, ein Murmeltier*, beide wohnhaft in Hamburg, lernen, dass das Mondkalb verschwunden ist! Ein großes Problem, weil das den Mond gesteuert hat (das Mondkänguru auf der anderen Seite kann das nicht). Also gehen sie auf eine große Reise, um es zu finden. Ab und zu passiert auch mal was Unheimliches, wie ein musikalischer Haushalt mit Hyäne. Hat gewohnt tolle Bilder des Autorenpaars, von denen auch die bekanntere "Katze mit Hut" ist. Die geht natürlich auch!

*Keine Disney-Anthro-Tiere, sondern richtige Tiere, die sich allerdings wie Menschen verhalten.

[Siouxy]

Kenneth Grahame - der Wind in den Weiden.
Das Buch hat meine Mutter mir vorgelsen, als ich 5 war, und ich war begeistert.
Die meisten, die ich kenne, sind leider doch immer ein wenig gruselig =(

[Harry]

Mio mein Mio - mein Lieblingslindgren, hat mich in der Kindheit tief bewegt. Steht vorlesebereit im Regal, und ich ringe in zähen Verhandlungen mit der Mutter der beiden, wann ich den endlich vorlesen darf. Derzeitiger Stand: Noch nicht  .

Katze mit Hut und Mondkalb kommen gleich mal auf meine medimops-Einkaufsliste, vielen Dank! Es muss keine EDO-Fantasy sein, eher allgemein fantastisches. Ich lese gerade eher Alltagsgeschichten vor (Wir Kinder vom Sonnenhof, Möwenweg, so ziemlich alles von Weißnäschen - Tiere, die sich wie Menschen verhalten sind also gerade sehr beliebt). Eines meiner Ziele ist, Alternativen zu klassischer Märchenfantasy einerseits und dem ganzen Urachhaus-Verlag-Kram, den die Kinder in der Schule abbekommen andererseits aufzuzeigen. Außerdem sind Drachen und Ritter/Ritterinnen gerade voll angesagt  .

Wind in den Weiden! Hatte ich ganz vergessen, guter Tipp, danke!

[Weltengeist]

Je nachdem, wie weit du "Fantasy" fasst...

Ich lese gerade mit meinem Sohn (ebenfalls 7) das Buch "Seeräuber-Moses" von Kirsten Boie. Da gibt's zumindest Piraten, Könige und Prinzessinnen, es ist sprachlich sehr schön geschrieben, und es sollte auch gut durch den Mama-TÜV kommen...

[Pyromancer]

Fantasy im weitesten Sinne, und sehr empfehlenswert, ist "Tixi Tigerhai und das Geheimnis der Osterinsel" von Thomas Lehr. Die Kritik an Jim Knopf ("bereits in Kapitel 1 zu spannend. Der arme Jim, als Baby im Paket verschickt, wie schrecklich usw.") ließe sich aber auch hier anbringen - ansonsten ist das Buch ungruselig und vom Spannungsniveau etwa gleichauf mit Jim Knopf.

[Kardinal Richelingo]

für mich ist Patrick Rothfuss duologie (Kingkiller Chronicles) einfach nur grossartig. Ich hoffe er verliert die Ehrfurcht vor sich selbst und legt einen genialen Abschlussband hin.

[Lord Verminaard]

Hm da fehlen meinen Kindern noch ein paar Jahre. Das mit Grimms Märchen hab ich mich aber auch schon gefragt, als die Patentante mit so einem Märchenbuch um die Ecke kam, das sie schon als Kind hatte. Meine Große (knapp 4) ist aber davon fasziniert und will sich die (gruseligen) Illustrationen immer wieder angucken, und will dann wissen, warum die Mutter von Schneewittchen gestorben ist und warum die böse Stiefmutter Schneewittchen umbringen will... ich würde das Buch am Liebsten "verlegen" aber irgendwas in den Kindern scheint es ja bis heute anzusprechen.

Fundiertere Tipps kann ich erst in ein paar Jahren geben, "weniger aufregend als Jim Knopf" ist aber ne harte Ansage, da brauch ich mit Narnia oder Harry Potter nicht kommen. Habe aber Ottfried Preußlers "Kleinen Wassermann", "Kleines Gespenst" und "Kleine Hexe" als sehr schön und sehr harmlos gespeichert. Was es an aktuellen Titeln gibt, weiß ich nicht, aber bookmarke mir hiermit mal den Thread.

Edit: Oder wie wäre es mit Robbi, Tobbi und das FlieWaTüüt?

[1of3]

Gezeitenwelt hat mir gut gefallen, vom 5. Band abgesehen. Die Weltbeschreibung ist sehr liebevoll.

Von Jim Butcher Codex Alera. Ist jetzt nicht super überraschend in der Handlung, aber nicht langweilig. Besticht auch durch das Setting, das ziemlich RPG-fähig ist.

[Lord Verminaard]

Siehste das haste von Threadnekromantie, Harry, die Hälfte der Leute antwortet nicht auf dich, sondern auf den OP.

[Timo]

+1 für Wind in den Weiden auch kombinierbar mit dem Comic (zZ Splitter Verlag), der ist auch sehr schön gezeichnet.

Wickie und die starken Männer dtv junior Verlags Ausgabe, bebilderte Neuübersetzung von 200X

Taran ist wahrscheinlich viel zu hart.

Ritter Rost ist auch gut mit vielen Ohrwürmern.

Neil Gaiman; Fortunately the Milk, dt. Titel hab ich gerade keine Lust nachzuschauen irgendwas mit Prof. Soundsos Reise im fliegenden...

[Timberwere]

Tonke Dragts "Der Brief für den König" und Susan Dexters "Das Blaue Schwert" sind super für Kinder, aber definitiv noch nicht für so kleine.

Aber was ist mit Astrid Lindgrens Märchen, wenn du Mio mein Mio noch nicht darfst? Die gehen teils auch in eine leicht düstere Richtung, bzw. sprechen düstere Themen an (z.B. Kinder im Armenhaus), aber die grobe Grimm-Keule wird da überhaupt nicht ausgefahren.

[Harry]

Siehste das haste von Threadnekromantie, Harry, die Hälfte der Leute antwortet nicht auf dich, sondern auf den OP.

Threadpiraterie, bitte - auferweckt war der schon, ich habe ihn nur geklaut  . Das ist schon okay, mich interessieren auch die Empfehlungen für Erwachsene.... Aber eigentlich hast Du recht, ein eigener Thread wäre besser gewesen. Vielleicht findet sich ja ein/e Mod, der/die das auseinanderpflückt, wenn ich ganz lieb frage?

Das mit den Märchen ist echt ein komisches Phänomen, ich habe das so gelöst dass ich das Märchenbuch "verlegt" und die Sachen somit nicht selbst vorgelesen habe (hätte ich mich nicht wohl bei gefühlt), aber ich habe dann auch keinen Aufstand gemacht wenn die im Kindergarten dran kamen. Bislang kein Schaden zu erkennen. Ich stehe der mystischen Überhöhung des angeblichen pädagogischen Wertes von Märchen sehr skeptisch gegenüber, andererseits sind es ja schon kindliche Themen (Verlassenheit, Ängste, Zusammenhalt, Freundschaft, Erretung usw..) die angesprochen werden. Trotzdem bin ich immer dankbar, wenn ich Geschichten finde die das etwas zeitgemäßer tun.

@Weltengeist: Witzig, "Seeräuber-Moses" ist das nächste Buch auf der Vorlese-Playlist. Habe es mal durchgeblättert, wirklich sehr kindgerecht und ein gutes Beispiel für das o.g. zeitgemäße Ansprechen von Kinder-Themen.

Tixi Tigerhai und Wind in den Weiden sind jetzt auf der Einkaufs- bzw. Ausleihliste. Ebenso die Märchen von Astrid Lidgren, von deren Existenz ich nicht wusste (Wie konnte mir das passieren?  ). Ritter Rost läuft hier rauf und runter, musste ich mich dran gewöhnen, aber die Kinder lieben es. Gaiman gucke ich mir mal an.

Danke für die vielen Tipps und wer noch mehr hat: haltet euch nicht zurück!

[Suro]

Was uns früher vorgelesen wurden, für die ungefährlichkeit des Inhalts kann ich nicht wirklich eintreten (müsste man screenen):
- Eigentlich alles von Preussler (Kleine Hexe, kleines Gespenst, Hörbe)
- "Kleiner König Kalle Wirsch" (hier fürchte ich könnte es etwas martialischer zugehen)
Ich geh zuhause bei Gelegenheit auch nochmal am Bücherregal vorbei

[McCoy]

Wir haben den Kindern früher auch einiges vorgelesen. Einiges von Lindgren. Michel und Pippi Langstrumpf kamen immer recht gut an als sie noch kleiner waren. Toll fanden sie auch Latte Igel und der Wasserstein und Latte Igel reist zu den Lofoten, obwohl es da auch schon mal etwas spannender zu geht.

[Timberwere]

Günther Spangs "Williwack", um einen Pinguin, dem es auf seinem überfüllten Eisberg zu langweilig wird und der sich deswegen auf große Abenteuerfahrt begibt, habe ich als Kind auch sehr geliebt.
Ebenso die "Oma"-Bücher von Ilse Kleberger. Die haben allerdings keine fantastischen Elemente.
Oh, und das "Manfred Kyber Buch" mit dessen Märchen und Tiergeschichten hatte ich auch. Die fand ich allerdings als Kind teilweise echt schräg.

[Tjorne]

Wenn Kirsten Boie schon im Gespräch ist, will ich mal noch Ritter Trenk dazu nennen. Fast-klassische Fantasy (Ritter, Pferde, Ritter, Bauern, Ritter, Drachen, ach und Ritter, und Bauern), dabei aber immer kindgerecht. Ob harmloser als Jim Knopf, weiß ich nicht genau, aber ich denke schon, dass es bewusster "modern-pädagogisch" kindgerecht ist (ohne dabei zu belehrend zu werden). Wenn es gefällt, gibts da sogar Fortsetzungen, darunter auch "Der kleine Ritter Trenk und fast das ganze Leben im Mittelalter", das viele Sachbuch-Einschübe (auch die sind für Kinder geschrieben) zwischen den Kapiteln hat.

[Kowalski]

Episch, dunkel, packend: Das Buch Kane und Kane der Verfluchte von Karl Edward Wagner.

Das Buch war fuer einen meiner SCs eine Inspiration (nein, nicht Kane....)

Feist, zumindest mit der Magician Trilogie und die Empire Trilogie waren interessant.

Wenn es lustiger sein darf die Daemonen Buecher von Robert Asprin

[Lord Verminaard]

Mir ist noch ein Titel aus meiner eigenen Grundschulzeit eingefallen:

Pepolino der kleine Seeräuber von Irene Rodrian.

[Crimson King]

Harry, kennst du die Urmel aus dem Eis-Reihe? Ist jetzt nicht typisch Fantasy, hat aber sprechende Tiere mit Sprachfehlern inklusive Dinosaurier. Ich fand das als Kind total großartig.