Zum Reinschnuppern und Eintauchen in Fate würde ich auf jeden Fall 2 Sitzungen empfehlen. Eine Sitzung für die Charaktererschaffung und eine für das Spiel.
Die Charaktererschaffung mit Hilfe von Phasen bietet erfahrungsgemäß genug Aufhänger für erste Abenteuer. Wir haben so Anfang des Jahres mit Free Fate angefangen (LoA, DF und Strands waren noch in der Mache) und ich erinnere mich noch gerne an die entspannte, konzentrierte und kreative Atmosphäre in der die Mitspieler an ihren Geschichten gearbeitet haben. Das passt sicher gut in die Weihnachtszeit.
Diese Art der Charakterentwicklung ist es allein schon wert, dass mal erlebt zu haben. Da kann man auch viel für andere Rollenspiele mit nehmen bzw. entdecken wie es ist, Dinge explizit zu machen, die man implizit wahrscheinlich schon immer irgendwie gemacht hat. Z.B. wird einem der Sinn und Zweck von Flaggen klarer. Auch sonst steckt viel von dem, was Dom in "Spielleiten" beschreibt in Fate.
Die Charaktere, die so entstehen, sind fast zu schade, um sie nur in einem Oneshot zu spielen. Das haben wir in unserer Kerberos Club Runde gemerkt, die als Oneshot konzipiert war. Die Charaktere waren aber so interessant, das wir uns auf episodisches Spiel verständigt haben.
Das faszinierende an Fate finde ich nach wie vor, wie da Geschichten entstehen. Alles andere ist mMn Mittel zum Zweck.
Daher würde ich mir auch nicht den Stress machen, da schon alle Spielmechaniken umzusetzen oder verstanden zu haben. Es gehört zur Lernkurve das man dann oft im Nachgang merkt: "Mensch das war ja ein Compel, eine Deklaration, ein Invoke..." usw. Und darin steckt ja auch schon ein Reflektions- und Lerneffekt. Also wieder das Prinzip: Fate hilft explizit zu machen, was man implizit eh schon macht.