Fast ein Viertel der Talente sind Kampftalente.
Ey, das muß man sich mal vorstellen: Bloß 3/4 der Talente sind keine Kampftalente. Also echt! 3/4 gegen 1/4, das ist ja schon geradezu vernachlässigbar... oder.. warte mal... ein Moment...
bloß 3/4?
Nur die profanen Sonderfertigkeiten, wo es noch mehrere (!) anderen Bereiche gibt? Es ist wohl alles eine Sichtweisen-Frage :-o .
Vielleicht bin ich komisch, aber ich erwarte von eine REGELwerk mehr als nur Konventionen, erst recht, wenn diese höchstens andeutungsweise durchs Buch wabern.
Dein gutes Recht. Niemand muß DSA mögen, erst recht: niemand muß DSA spielen oder es gar so spielen, wie andere es tun. Nur sollte, wie oben schon einmal erwähnt, jemand, der z.B. über DSA reden will, von sich selbst wissen, ob er die "Einladung" angenommen oder ausgeschlagen hat. Daran entscheidet sich nämlich eine Menge.
Doch, wenn dieser Aspekt (anscheinend) so enorm wichtig für das "aventurische Spielgefühl" ist, warum wird dann damit nicht mehr gemacht?
Woher soll die Tiefe eines Charakters kommen, wenn man Tischler 5 auf dem Bogen stehen hat?
Daher, wo sie immer herkommt: Vom Spieler.
Kein, ich wiederhole:
kein System kann das aus den Händen des Spielers nehmen.
Ansonsten ist der Fehler immer noch, zu glauben, Regeln wären zum Einengen, Einzwängen und Vermeiden da. Damit kann man DSA vielleicht wirklich nicht mit Spaß spielen (ich habe es noch nie versucht, weiß es daher nicht). Aber wenn man Regeln als etwas versteht, das anregt, öffnet, anbietet und nur Extreme auch mal ausschließt, sind "viele Regeln" und "lockere Regeln" plötzlich etwas ganz anderes: nämlich ein einziges, großes Spielfeld. Etwas "damit zu machen", ist dann den Spielern überlassen - schließlich geht es um Rollenspiel, nicht um eine Zwangsveranstaltung. Und ein Spieler, der sich regelmäßig darauf bezieht, was er auf dem Charakterbogen stehen hat, tut damit niemandem Unrecht, oder? (Er könnte sich das auch alles nur selbst ausdenken, das wäre genauso okay, aber doch nur
genauso, nicht "noch mehr okay" oder "besser" oder so.)
Und dann erklärt sich auch, daß die Detailverliebtheit problemlos in die Regeln "hinüberschwappen" darf: um Aspekte einzubinden, die ja da sind. Natürlich:
"Ambienteregeln" ... (die so gar nicht nötig wären, um Abiente zu haben)
Nötig sind sie nicht. Aber sie bieten zusätzlichen Nutzen - wenn man sie als Wegweiser, nicht als Stacheldraht verwendet. Daß die Stacheldraht-Verwendung keinerlei Nutzen hat und darüber hinaus zu unnötigen und schädlichen Verletzungen führt, ist schließlich klar. An
Wegweisern verletzt man sich aber in der Regel gar nicht ;-) .