Weil allenthalben wieder viel gemeckert wird, dass die 3rd das Warhammer-Setting wenn nicht verunstaltet, so doch sträflich vernachlässigt und für ein jüngeres, dümmeres Publikum gemacht ist, das nur Effekthascherei und keine Subtilität versteht, ... äh, genau, deshalb bin ich wieder bei einem schon mal so ähnlich geäußerten Gedanken angekommen: Mir persönlich fällt auf, dass ich diesen erratischen und auch etwas leichtfertigen Umgang mit dem Setting bei der 3rd auf eine gewisse Art und Weise als Wohltat empfinde. Ich habe mein ganzes Leben lang immer nur Kaufabenteuer geleitet. Erst mit diesem Spiel habe ich angefangen, selber zu basteln. Und das ist mit der 3rd halt auch so herrlich einfach. Und gerade auch weil die Bücher einem nicht vermitteln, dass das Setting "set", also festgesetzt, ist. Da bekommt man halt hier einmal ein Schlaglicht und da einmal ein Detail, aber man hat nie den Eindruck, dass man sich bei allem immer erst irgendwo einlesen oder vergewissern muss, damit das mit dem Kanon übereinstimmt. Im Grunde haben einem das die vorherigen Editionen viel stärker suggeriert, und das ist ja auch der Grund, weshalb sie so beliebt sind.
Und so geil ich das alte Marienburg-Quellenbuch finde und mich an den alten Sourcebooks aufgeilen kann, so halte ich -- gemessen an meinen persönlichen Bedürfnissen -- die Schwäche der Dritten, nämlich den Mangel an Fluff, das unerwachsene, vernachlässigte Setting, doch irgendwie für ein Feature. WFRP3rd ist ein Spiel, wo man wahnsinnig viel mit machen kann. Bei den früheren Editionen (zuminest wenn man die ganzen Sourcebooks berücksichtigt) war schon wahnsinnig viel gemacht, bevor man selbst zu spielen angefangen hat.