Ich nehme mal die Handlung aus dem ersten Post hier mit hinein, damit oben Platz ist für die Charaktere auch der anderen Handlungsstränge.]
Die Charaktere, die sich alle untereinander, soweit ich das beurteilen kann, zuvor nicht gekannt hatten und aus ganz unterschiedlichen Gegenden Aventuriens stammen, werden urplötzlich und völlig unerwartet in einer Art Magiestrudel in eine Parallelwelt gesogen.
Sie werden von zwei besorgten Elfen (Abrahia und Gerias) aufgegriffen, die sich als diejenigen Magier vorstellen, denen ein gewisses Ritual ein wenig schiefgelaufen sei.
Die Stadt, in der die Gruppe gelandet ist, ist eine Elfenstadt namens Gerosiel, und überhaupt stellt sich heraus, dass die ganze Welt von den Elfen beherrscht wird, die vor ca. 2.500 Jahren in einem großen Krieg die anderen Völker besiegt und sich unterworfen haben, weil damals Menschenmagier ihre Macht missbrauchten und es beinahe zu einer Katastrophe gekommen wäre. Seither haben die Elfen die Macht, und die anderen Völker benehmen sich auch entsprechend unterwürfig. Und nur Elfen dürfen Magie verwenden.
Kinder anderer Völker werden genauestens auf Anzeichen von Magie untersucht, und wenn sie magisches Talent aufweisen, der „Reinigung“ unterzogen.
Die Charaktere (Yantantethra ein wenig später als die anderen) werden in die magische Akademie Gerosiels gebracht, wo sie sich einander vorstellen und unterhalten. Auch ein Mensch namens Rot ist anwesend, der sich mit entsprechend unterwürfigem Verhalten als Diener anbietet.
Sie möchten schnellstmöglich zurück in ihre eigene Welt, und sie erfahren, dass für das entsprechende Ritual ein Artefakt benötigt wird, das aus mehreren Teilen besteht, die nicht alle in der Stadt / Akademie sind, sondern erst noch beschafft werden müssen. Natürlich wollen die Charaktere da mit von der Partie sein.
Aber zunächst muss noch der Tag herumgebracht werden – und in der Gruppe ergeben sich Spannungen. Denn Lindariel ist ein eher voreingenommener Vertreter der elfischen Spezies, dem das Leben eines einzigen Elfen mehr wert wäre als das von 1000 Menschen, während die anderen, allen voran Vinshalya, das deutlich anders sehen.
So bleibt auch die Gruppe zunächst getrennt, bis Yantantethra einen Versuch macht, die beiden anderen Elfinnen zusammen mit Lindariel suchen zu gehen, gemäß dem Motto: „wenn wir schon zusammen nach diesen Artefakten losziehen, sollten wir uns auch gemeinsam vorbereiten.“
Zurück an der Akademie treffen die vier (Rhenaya hat sich zurückgezogen) nicht nur auf die Magierin Abrahia und den Menschen Rot, sondern auch auf einen Krieger in voller Rüstung, der von Abrahia als Velorian vorgestellt wird, aber nicht groß etwas zu sagen hat, nur die Gruppe kurz mustert und dann mit einer kryptischen Bemerkung wieder verschwindet.
Am nächsten Morgen geht es auf die Reise zum Artefaktstück. Diese findet in einem überaus kunstfertigen Luftschiff statt, und Lady Abrahia hüpft geradezu vor Begeisterung, es steuern zu dürfen. Der Krieger Velorian ist ebenso schweigsam wie am Abend zuvor, aber ein paar Bemerkungen lassen sich doch aus ihm herausholen. Dummerweise machen diese Bemerkungen ihn nicht gerade sympathischer. Er äußert sich noch viel abfälliger und hochnäsiger über alle anderen Völker, spricht völlig gleichgültig davon, dass viele Kinder bei dem „Reinigungs“-Ritual sterben, und so weiter.
Außerdem kommt heraus, dass in dieser Welt wohl anscheinend die Krieger ziemlich stark das Sagen haben, denn Velorian (bzw. auch die anderen Krieger) haben das Recht, allen anderen den Zutritt zu magischen Orten etc. zu verwehren bzw. zu genehmigen.
Genau das geschieht auch hier, als wir an den Ruinen, zu denen wir wollten, ankommen: Velorian hatte uns ja bereits die Erlaubnis gegeben, überhaupt erst hierher zu fliegen, und nun erklärt er, dass wir nur in Begleitung seiner selbst oder der anderen Krieger, die uns hier erwarten, das Gelände betreten dürfen, und auch das nur bei Tag.
Es gibt einiges Gegrummel und Gebrumm – überhaupt hatten wir auf dem Schiff schon überlegt, dass man eigentlich etwas am System etwas ändern müsste, dass wir aber nur zu fünft sind und wohl kaum gegen eine ganze Welt antreten können werden –, aber da wir kaum eine andere Wahl haben, gehen wir zunächst darauf ein und folgen den behelmten, maskierten Kriegern auf das Gelände.
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[nächste Sitzung]
Während Rhenaya im Lager zurückbleibt, folgen die anderen drei den einheimischen Elfen hinunter in die Katakomben. Abrahia und Gerias machen sich an der Apparatur zu schaffen, während Velorian aufpasst. Hinter den Wänden ist ein leises und irgendwie finster klingendes Scharren zu hören. Der Kämpfer beruhigt die auswärtigen Elfen, dass sie bei Tag und in Gegenwart der Kämpfer keine Angst zu haben bräuchten: ein Spruch, der bei den Abenteurern nicht gerade auf Gegenliebe stößt.
Silija untersucht die Gänge, Vinshalya wartet ab, und Yantantethra geht den beiden Magiern zur Hand, wo und wie sie kann; versucht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, um vielleicht wenigstens diese beiden in Sachen Unterdrückung anderer auf ihre Seite zu ziehen. Aber es gelingt ihr nicht: Erstens sind die beiden zu sehr mit ihrer magischen Arbeit beschäftigt, und zweitens hält sich Velorian ständig in Hörweite auf, so dass an ein vertrauliches Gespräch nicht zu denken ist.
Silija findet einen mit Absicht versperrten Gang; als sie nach ihrer Forschungstour Vinshalya davon berichtet, zuckt Velorian bei der Erwähnung des absichtlich verschütteten Tunnels sichtbar zusammen. Das fällt den beiden Freundinnen auf, sie reagieren aber zunächst nicht darauf.
Oben im Lager unterhalten sich Lindariel, der entweder doch nicht mit hinuntergegangen oder früher wieder umgekehrt ist, und Rhenaya über Elfen und Menschen sowie die Eigenarten der letzteren. Als die beiden Magier in der Höhle mit ihren vorläufigen Untersuchungen fertig sind, lassen sie sich von dem Kämpfer wieder nach oben führen, der auch den anderen strikt untersagt, alleine dort zu bleiben. Der Befehlston kommt natürlich nicht gut an, und eigentlich wollen Vinshalya und Silija nicht mitgehen, Yantantethra genausowenig, aber da der Kämpferelf den Eingang mittels Magie wieder versiegelt und sie sich nicht einsperren lassen wollen, folgen sie den Einheimischen dann doch nach oben.
Im Lager versucht Yantantethra erneut, ein Gespräch mit Abrahia und Gerias anzufangen, aber die beiden Magier sind müde und legen sich sofort zur Ruhe; wieder keine Chance für die Steppenelfe, die beiden vielleicht zu überzeugen. Rhenaya beginnt unter Berufung auf ihre eigene Identität als Kriegerin indessen ein Gespräch mit einem der anderen Kämpfer, möchte ihn eigentlich dazu bringen, dass er vielleicht seine allgegenwärtige Maske auszieht oder sich sonst ein wenig lockerer gibt, aber auch sie beißt auf Granit. Der Kriegerelf versteht Rhenaya falsch und erklärt, wenn sie sich dem Kämpferorden anschließen wolle, müsse sie mit Velorian reden, aber von einem solchen Schritt gebe es kein Zurück; sie und ihre Kinder wären dann auf alle Zeiten der Kriegerkaste verschrieben.
Immerhin gelingt es, einige Hinweise aus den Aussagen des Kämpfers sowie Velorians an anderer Stelle gemachten Bemerkungen zu ziehen: Die Rüstungen, die die Kriegerelfen tragen, sind magisch, und zwar durch Menschenmagie ermöglicht. Kämpfer zeigen nie ihr Gesicht, entkleiden sich auch nie in Gesellschaft von Nicht-Kämpfern, ebenso wenig nehmen sie Nahrung zu sich, wenn sie nicht unter sich sind. All dies soll wohl symbolisieren, dass sie laut eigener Aussage sich ganz und gar dem Wohl und dem Schutz der anderen, „niederrangigen“ Elfen verschrieben haben. Sie folgen strikt den Traditionen ihres Gründervaters von vor 2.500 Jahren, als dieser große Konflikt stattfand.
Die Nacht vergeht ereignislos: Die Kämpfer wachen abwechselnd, und auch die Abenteurergruppe bleibt größtenteils wach. Vinshalya und Silija suchen sich eine Ruhestätte außerhalb des Lagers, Lindariel macht es sich in einem Baum bequem, und Yantantethra hält am Feuer sitzend Wache. Das einzige, was auffällt, und die Gruppe nicht wenig beunruhigt, ist die Tatsache, dass Nebel aufzieht und in diesem Nebel Schatten und Schemen zu sehen sind: die Abenteurer sehen flüchtig Gebäude und Gestalten, ganz so, als würde die Vergangenheit im Nebel aufsteigen, das, was früher einmal hier war.
Am nächsten Morgen sind die Schemen verschwunden, und Abrahia und Gerias berichten, dass es wohl zwei Tage dauern werde, das Ritual soweit vorzubereiten, dass die Gestrandeten in ihre Heimat zurückkehren können. Sie machen sich an die Arbeit, und Yantantethra ist frustriert, weil sie wieder einmal nicht dazu gekommen ist, mit den beiden Magiern zu reden.