Ich glaube, Du hast mein Beispiel missverstanden. Es geht um die Tödlichkeit der Waffe. Wenn der Spieler darauf besteht, dass sein Lasergewehr mit einem Schuss töten kann, dann gilt das auch für die NSCs
Ok, so ist das schon eher nachvollziehbar.
Wobei mit einem Schuss töten
können ja noch kein großartiges Problem ist - erst, wenn der eine Schuss bzw. der eine Treffer (so gut wie) garantiert zum Tod führt, wirds relativ unsinnig.
Wenn man so eine "Instagib"-Regelung fordert, sollte man zusehen, dass anderweitig Verteidigungs- und taktische Einflussmöglichkeiten vorhanden sind oder geschaffen werden, sonst nimmt man sich enorm viel Spieltiefe - und wofür?
Um einen im Kontext "normaler" Waffen völlig fehlgeleiteten/durchgedrehten Realismusanspruch zu befriedigen?
"Das gilt dann auch für die Gegner" ist zwar quasi die natürliche Reaktion auf so eine Forderung, aber wenn man mal darum bittet, die Hintergründe zu beleuchten, fällt das ohnehin in sich zusammen - so meine Erfahrung.
Ich versteh noch nicht, warum ich mir die Mühe mache, irgendwas in Masse zu produzieren, das nicht viel besser ist als heutige Waffen.
Dieser Laserkarabiner ist ja nett, und ich akzeptiere ihn auch gern als zusätzliche Waffe zu heutigen Waffen, aber nicht als Ersatz derselben.
Wie gesagt: Der Laserkarabiner ist der Beschreibung und der Logik nach
deutlich besser als die heutigen Gegenstücke - nur kommt das im 40K-Regelwerk spielmechanisch nur sehr bedingt zum Tragen.
Zusätzlich erwarte ich von ScFi-Waffen, das sie neue Prinzipien entwicklen, um Leute umzubringen. Prinzipien, die besser geeignet sind als heutige, um leute ins Jenseits zu befördern. Das war auch schon immer so.
Ähhm...nö
Es gab neue Funktionsprinzipien von Waffen, aber die Wirkungsweise(n) haben sich nicht geändert bzw. es sind keine neuen hinzugekommen - diese sind nämlich bis auf Weiteres durch das Ziel bedingt.
Das ändert sich auch erst, wenn Sachen wie Zersetzung auf molekularer Ebene durch irgendwelche aberwitzigen Strahlen oder Felder u.Ä. ins Spiel kommen.
Das seh ich alles ein. Aber in Warhammer gibt es Riesenraumschiffe due durch die Galaxis ziehen. Wenns dann für mich plausibel sein soll, dann brach ich entsprechedne Waffen. Bsp. eine Waffe die immer trifft und mit dem Ziel macht, was es will.
Siehe meinen Eingangsbeitrag:
Waffen, die zumindest schwer in diese Richtung gehen, GIBT ES in 40K.
Die sind nicht allgemein verfügbar, aber die Masse der Bevölkerung besteht eben auch aus Habenichtsen.
Z.B. die Herren der genannten Raumschiffe verfügen aber sehr wohl über Waffen, die heutigen Waffen UND dem genannten Laserkarabiner in den meisten Belangen um ein Vielfaches überlegen sind.
Und diese Erwartungshaltung führt eben zu Problemen, weswegen ich persönlich nicht gerne Sci-Fi spiele: ein Sci-Fi Setting müsste dann nämlich so grim&gritty sein, dass Kämpfe kurz und brutal sind und SCs oft einen hohen Blutzoll zahlen. Wenn man das aber nicht will, muss man Waffen entschärfen - und das beißt sich mit meinem Bild von Technik in der ("hard") Science Fiction.
Ich weiß nicht - Waffen "entschärfen" kann man ja auch über recht plausible Umwege, allen voran verbesserte Panzerungen und notfallmedizinische Möglichkeiten.
Oder man postuliert keine großartigen Entwicklungen in Sachen praktisch umsetzbarer Genauigkeit - dann ändert sich im Bereich persönlicher Waffen gar nicht soo viel, auch wenn die Waffen selbst leichter, zielgenauer und leistungsstärker werden.
In den meisten Fantasy-Rollenspielen ist es ja übrigens auch so, dass die Waffen z.B. über sehr gnädige Schadensregeln oder leicht verfügbare Heilmagie entschärft werden.
Ich sehe da keinen allzu großen Unterschied, aber über Geschmack und Vorlieben lässt sich eben schlecht streiten.
wenn ich als ausgebildeter Inquisitor mit passablen Waffenskills ewig und drei Tage brauche, um halbbewaffneten Kultistenfanatiker zu erschießen - aber umgekehrt auch nicht umklappe, wenn ich getroffen werde.
Da muss man sagen:
Das ist wirklich zum großen Teil regelbedingt.
Einzelschuss zieht keinem die Butter vom Brot, wenn man nicht z.B. die vorhandenen Regeln zur Schadenserhöhung durch gute Treffer für eine breitere Auswahl an Waffen verfügbar macht.
Vollautomatische Waffen sind in so vielen Bereichen so deutlich besser, dass man um sie nicht drumherum kommt - allein schon deswegen ist z.B. die Autogun auch um Längen besser als die Lasgun.
Aber ich muss auch sagen:
Mut zu besseren Waffen
Wenn man die jeweils leistungsfähigsten Waffen ihrer Kategorie/ihres Typs aus dem Inquisitor´s Handbook nimmt, relativiert sich das "Untödlichkeitsproblem" meiner Erfahrung nach sehr schnell.
Es liegt nämlich nur an wenigen Punkten Schaden und Pen., ob was rumkommt oder nicht, und dann sind Waffen wie z.B. die Armageddon-Autogun oder die Vanaheim-Schrotflinte schon eine Offenbarung, was das betrifft.
Die Heldengruppe ist halt unfähig auch nur einen Space Marine aufzuhalten .
Nuaja...zumindest der Techpriester aus meiner DH-/RT-Runde wischt mit einem DW-Startmarine den Boden auf.
Moderne Feuerwaffen schießen zielgenau so weit, dass man ein ausgebildeter Scharfschütze sein muss, um diese Reichweite noch sinnvoll zu verwenden.
Ich würde eher etwas allgemeiner sagen, dass ein durchschnittlich ausgebildeter/trainierter Schütze die Präzision einer modernen Feuerwaffe nicht voll ausnutzen kann.
Aber: Beim Laser muss ich mir (für manche Faktoren: zumindest im infanteristischen Bereich) keinerlei Gedanken über Flugbahn, Flugzeit, Windempfindlichkeit und munitionsbedingte Streuung machen.
Damit fallen einige der häufigsten Ursachen von Fehlschüssen einfach weg - das ist schon ein großer Fortschritt (der aber, wie schon erwähnt, gerade in 40K nicht zum Tragen kommt, weil er regelseitig nicht umgesetzt wird).
Liegt aber eventuell die mangelhafte Tödlichkeit der 40K Waffen daran, dass dort allgemein von fetter Körperpanzerung ausgegangen wird, die die meisten Treffer einfach schluckt?
Nein, die mangelhafte Tödlichkeit liegt mMn zum größten Teil an der Schadensberechnung, die Toughness und Panzerung zu einem pauschalen Schadensreduktionswert zusammenfasst, den man dann mit dem Schaden erst mal überbieten muss.
Bei dem 1d10+3 der normalen Lasgun (wo also der Zufallsanteil am Gesamtschaden recht groß ist) kann man da mit etwas Pech auch über einige Treffer mal keinen oder nur sehr wenig Schaden erwürfeln.
Das führt dann zu einer Waffe, mit der man schon mal 3 bis 4 Treffer auf einen eher ungerüsteten Gegner braucht bis der richtig tot ist (Schaden 1w10+3; Ziel mit TB 3 und 10 Wounds, statistisch 2 Treffer bis die Wounds alle sind und der erste kritische Schaden haut ihn nicht unbedingt kaputt).
Das finde ich ja nicht unbedingt so schlimm - dafür, dass die Lasgun zu den schadensschwächeren nicht-primitiven Waffen gehört und auch in Sachen Feuerrate eher mau ist, ist das doch ok.
2 oder 3 Treffer sind ja auch mal in einer Aktion gesetzt.
Da muss man in vielen Systemen doch deutlich mehr "ackern", bis ein Gegner weggemacht ist.
Wenn aber ein noch nicht mal allzu großes Missverhältnis zwischen Waffe und feindlicher Panzerung besteht, quält es sich bei den 40K-RPGs doch sehr - aber das ist dann ja nicht nur regeltechnisch bedingt, sondern auch intern recht plausibel.
Du musst bei WH40K anders an die Sache herangehen.
In Warhammer ist Nahkampf oft eine echte alternative, deswegen KÖNNEN die Waffen nicht so effektiv sein, dass sie einen Menschen mit einem Schuss rösten.
Nahkampf ist nur für diejenigen eine Alternative, die über Panzerungen verfügen, die sie vor einem Großteil der angetroffenen Schusswaffen schützen UND gescheite Nahkampfwaffen haben; die sind nämlich auch High-Tech - es liegt also nicht daran, dass alle Schusswaffen grottenschlecht wären, sondern dass es sehr gute Panzerungen und Nahkampfwaffen gibt.
Für "normale" Soldaten mit entsprechender Bewaffnung und Panzerung ist im Kampf gegen gleichwertige Gegner Nahkampf totaler Unfug.
Bei einem Space Marine mit Power-Schwert gegen die besagten Soldaten sieht das schon ganz anders aus.
Im Zweifel kann man beim Gegner mittlerweile mit wirtschaftlichen und informationsdienstlichen Mitteln größeren Schaden anrichten als mit Soldaten.
Das kommt doch schwer auf die jeweiligen Kapazitäten an.
Einen symmetrischen Krieg können nur wenige Staaten in brauchbarer Weise führen, und dann auch i.d.R. nur gegen die Nachbarn und nicht über große Entfernungen hinweg.
Jedoch sind es meist auch die Staaten, die das könn(t)en, die über die genannten wirtschaftlichen und nachrichtendienstlichen Möglichkeiten verfügen.
Da gibt es nur sehr wenige, die da groß aus der Art schlagen in dem Sinne, dass ihre militärischen, nachrichtendienstlichen und wirtschaftlichen Kapazitäten großartig auseinander gehen.
Weswegen Dein Kerlchen mit Kalaschnikow keinerlei militärischen Wert hat, verglichen mit einem "guten, starken Freund".
HÄ?
Woran bemisst sich denn der
militärische Wert des "guten, starken Freundes", wenn nicht an seiner Fähigkeit, tödliche Gewalt abzuwehren und selbst anzuwenden?
Wulfhelm und Voronesh haben da schon Recht:
Egal, welche Mittel ich anwende, am Ende muss was Brauchbares rauskommen.
Und der Witz an tödlicher Gewalt ist, dass sie endgültig ist - im Gegensatz zu Hackerangriffen und den nebulösen "interessanten Informationen" und richtigen Kontakten.
Andersrum:
Wenn tödliche Gewalt tatsächlich so oft eines der allerschlechtesten Mittel zur Erreichung militärischer oder politischer Ziele wäre, würde sie nicht so oft (erfolgreich) angewendet.
Die Liste an brauchbaren/umsetzbaren Alternativen ist da meist sehr kurz.