Autor Thema: Subtile Magie? Nein, danke!  (Gelesen 8184 mal)

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #25 am: 18.12.2010 | 20:45 »
In Reign ist Magie "laut". Leute spüren also, dass Magie gewirkt wird, so als ob da jemand im Raum stehen und lauthals schreien würde.

Magie ist da trotzdem nicht besonders mächtig und flashig, sondern situativ nützlich. Jede Magieschule kann halt ein gewisses Themengebiet.

Offline Skele-Surtur

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #26 am: 18.12.2010 | 20:50 »
Und welchen Status haben Magier da?
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Online 1of3

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #27 am: 18.12.2010 | 21:00 »
Kommt drauf an.

Für gewöhnlich sind Magier Spezialisten. Man engagiert sie für eng umrissene Aufgaben, wie etwa Zahnärzte oder Architekten. Die imperiale Armee baut keine Belagerungsmaschinen. Die machen Feuerchen und die Rauchformer winken die Sturmramme aus dem Rauch. Mächtige Fürsten unterhalten sich einen Sonnenweisen Heiler. Das sind die einzigen Magier, die heilen können. Seelenschmiede sind meisterhafte Handwerker, die für den Adel von Dindavara die Schwerter herstellen. Usw.

Einige Magieschulen sind auch eher religiöse Kulte, wie die Züchter oder der Grüne Pfad. Die sind sich dann für gewöhnlich selbst genug.

Es gibt auch einige Magokratien, etwa die Eisenholz-Theokratie im Norden oder die Orakel in der einen Wüstenstadt. Eine magophobe Gesellschaft gibts auch; deren Magier sind passender Weise Anti-Magier.

Offline ArneBab

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #28 am: 18.12.2010 | 21:08 »
Das sehe ich nicht ganz so.

Wieso? (ha, die Frage musste kommen :) )
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Offline Skele-Surtur

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #29 am: 18.12.2010 | 21:31 »
Ein Hacker kann relativ viel, in unserer Zeit womöglich ein ziemliches Chaos anrichten, aber er kann niemanden unmittelbar bedrohen, zumindest nicht mehr, als andere Menschen auch und sein Spektrum an Möglichkeiten ist eingeschränkter. Nimmt man ihm seinen Computer weg, kann er nichts mehr machen.
In den meisten Settings kann man einem Magier aber nicht ohne weiteres seine Magie wegnehmen, d.h. er ist dauerhaft einsatzbereit und kann jederzeit irgendwelches Kadaraboom anstellen.
Aber natürlich lässt sich die Frage übertragen: Warum organisieren sich Hacker nicht in einer globalen Weltorganisation? Warum gibt es Hacker in China und Hacker in USA und Hacker in Deutschland und warum tun sie sich nicht zusammen? Ego? Konkurrenz?

@ 1o3: Danke für die Ausführungen. :) Da waren ein paar nützliche Denkanstöße für mich bei.
« Letzte Änderung: 18.12.2010 | 21:32 von Surtur »
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ErikErikson

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #30 am: 18.12.2010 | 21:32 »
Also die Programmierer, die ich so kenne, die können Datrenbanken programmieren u.ä. aber keine Sicherhetssperren überwinden.

Offline ArneBab

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #31 am: 18.12.2010 | 21:37 »
Aber natürlich lässt sich die Frage übertragen: Warum organisieren sich Hacker nicht in einer globalen Weltorganisation? Warum gibt es Hacker in China und Hacker in USA und Hacker in Deutschland und warum tun sie sich nicht zusammen? Ego? Konkurrenz?

Anderes zu tun? :)

Konkurrenz und Nationaldenken sicher auch.

Aber einige die es tun schreiben freie Software – in Gruppen aus der ganzen Welt :) (OT: übrigens sehr viele aus Deutschland)

Genauere Frage: Warum tun sich Hacker nicht zusammen, um andere Menschen zu kontrollieren, sondern eher um gemeinsame Konferenzen zu Sicherheitsfragen abzuhalten? Freunde, die keine Hacker sind? Soziales Stigma?
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Offline ArneBab

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #32 am: 18.12.2010 | 21:39 »
Also die Programmierer, die ich so kenne, die können Datrenbanken programmieren u.ä. aber keine Sicherhetssperren überwinden.

Der Unterschied ist nur einer des Spezialgebietes. Wer programmieren kann, kann grundlegend auch lernen, Sicherheitssperren zu überwinden. Aber der stärkere Term wäre Hacker, ja. Unterschied zwischen Artefaktmagier (kann nur Artefakte einer bestimmten Art herstellen) und aktivem Magier (kann Leute brutzeln).

EDIT: Eigentlich: Hacker, der sich mit Sicherheitstechnik beschäftigt :) – oder Cracker, für die Variante, die zum persönlichen Vorteil anderen schadet.
« Letzte Änderung: 18.12.2010 | 21:58 von ArneBab »
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #33 am: 18.12.2010 | 21:56 »
Magier WERDEN sich gruppieren, aber nicht zwingend ISOLIEREN. Magier werden als Gleichgesinnte eine Interessengemeinschaft bilden. Es wird aber immer verschiedene Loyalitäten geben, denke ich. Einige werden in DEM ORDEN das übergeordnete einzig wahre ZIEL sehen. Andere werden wohl ihrer Wurzeln gedenken oder gar ihre Familie an oberste Stelle setzen. So wie bei anderen Organisationen auch. Das kann sich natürlich verschieben, wenn Magier verfolgt würden. Dann heißt es DIE gegen UNS, und das schweißt solche Gruppen mit Sicherheit zusammen.

Und dann wird es die geben, die sich aufgrund ihrer Fähigkeiten als BESSER oder MEHR betrachten als Nichtmagier. Und es wird Nichtmagier geben, die sich aus Opportunismus anbiedern. Und es wird vermutlich eine Opposition geben, die aus verschiedenen Motiven gegen die anderen arbeiten (Idealismus, Rache, Neid, Geld, ...). Am Ende wird wohl das politische Geflecht entscheiden, wer sich durchsetzt. Die Ressourcen sowie das magische Machtniveau werden einen entscheiden Faktor dafür liefern.

Die Frage ist, wie die Abhängigkeiten aussehen (Nahrung?!). Kann sich ein Magier beliebig lange verteidigen? Normalerweise geht ihm irgendwann eine Energie aus oder er wird erschöpft. Spätestens dann könnte er ein Problem haben, wenn er sich nicht in einen geschützten Bereich zurückziehen kann. Welche Opfer (Ressourcen, Menschenleben) wären notwendig, um einen Magier auszuschalten? Das wird eine wichtige Rolle spielen bei der Frage, wie leicht sich die Bevölkerung gegen Magier erheben wird.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #34 am: 18.12.2010 | 22:03 »
Ich dachte jetzt eigentlich weniger an die Art Magier, die einen 10m-Radius Feuerball schmeißt.
Wie gesagt: Magie soll schon Bumms machen, aber es ist nicht nötig, dass der Magier alleine, sagen wir: ein ganzes Regiment, aufhält.
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Offline ArneBab

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #35 am: 18.12.2010 | 22:25 »
Wie gesagt: Magie soll schon Bumms machen, aber es ist nicht nötig, dass der Magier alleine, sagen wir: ein ganzes Regiment, aufhält.

Dann fragen wir mal anders: Wenn du magische Begabung hast, gleichzeitig aber auch recht intelligent bist, bringt es dir mehr, eine magische Ausbildung zu machen oder verdienst du als Anwalt mehr?

Also: Was ist eigentlich der Nutzen der Magie für Magier?

Wenn sie als Magier weniger verdienen als in anderen Jobs mit vergleichbarer Ausbildungszeit, dann werden sie entweder einfach andere Jobs machen (vielleicht mit dem kleinen Bonus, ein paar Magiefähigkeiten zu haben) oder begeisterte Forscher o.ä. sein.

Oder eben entweder begeistert Forscher oder Leute, die nichts können außer Magie – zwei Extreme des Spektrums zusammen, was sicher tolles Konfliktpotenzial für Geschichten ergibt.
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Offline Deep One

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #36 am: 18.12.2010 | 22:29 »
Hm, dann macht der eben einen Feuerball oder er und Du leuchten auf und er liest Deine Gedanken. Na und? - Dadurch, dass man weiß, wer es war (super Idee übrigens), ist das alles deutlich besser einschätzbar als die ZOMG geheimen Gedankenkontrollierer, die überall sein können. In einigen Ländern gibt es ja "Lügendetektoren" und überall Granatwerfer und trotzdem werden die Leute, die sie benutzen, nicht per se gehaßt und gefürchtet. Solange Zauberkundige nicht immun gegen Dolche und Armbrustbolzen sind, dürfte die Bevölkerung das recht entspannt sehen.

Offline Falcon

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #37 am: 18.12.2010 | 23:32 »

@Topic: HeroWars - Glorantha : Die Magie ist ausdrücklich immer sichtbar und feststellbar.
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Offline Maarzan

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #38 am: 19.12.2010 | 09:13 »
Eine Frage der Akzeptanz udn Rolle der Magie in einer Gesellschaft wird sicher auch die Frage sein, wie ist die Magie in die Gesellscahft gekommen. Man bedenke am Anfang sieht fast alles wie Magie aus. Und dazu passiert das in einem Umfeld, wo der Magier quasi nie der spitzhütige im seltsamen Turm am Ende der Straße ist, sondern dein Bruder,Cousin oder was auch immer die Familienbande hergibt (und in der Familienbande einen ganz anderen Stellenwert hat) und der Verlust (zu viel) einer Arbeitskraft die Überlebenschancen einer Gruppe merklich schmälern kann. Und jetzt stellt einer fest, das er keinen Feuerstein braucht um Feuer zu machen oder WEIS wo das Wild steht oder kann durch Handauflegen heilen. Ein andererer, der mundane Mittel dazu braucht, welche die andere noch nicht so verstehen, wird genauso als Magier angesehen werden. Magie war sowieso ein großer Anteil des Alltags der meisten frühen kulturen und das hat sich eben erst langsam zu ändern begonnen, als  zivilisatorische Mittel bessere Wirkung zu zeigen begannen (was sie bei realer Magie so nicht tun würden) und als monotheistische Kirchen ihren Allmachtsanspruch und damit die Verdammung anderer "Dienstleister" voran trieben.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #39 am: 19.12.2010 | 09:52 »
Man bedenke am Anfang sieht fast alles wie Magie aus.
Und bis vor 100 Jahren glaubten auch die Erwachsenen an den Weihnachtsmann und daß der Storch die Kinder bringt...

Mal ehrlich, glaubst Du im Ernst, die Leute vor 20000 Jahren hätten nicht genausogut wie wir gewußt, daß die Dinge kausal zusammenhängen, und zwar im Regelfall ganz und gar profan? Aber wie sie's tun, davon wissen wir auch nicht alles. Der Unterschied besteht in einer kleinen Quantität an Information, mehr nicht.

Offline Maarzan

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #40 am: 19.12.2010 | 12:00 »
Und bis vor 100 Jahren glaubten auch die Erwachsenen an den Weihnachtsmann und daß der Storch die Kinder bringt...

Mal ehrlich, glaubst Du im Ernst, die Leute vor 20000 Jahren hätten nicht genausogut wie wir gewußt, daß die Dinge kausal zusammenhängen, und zwar im Regelfall ganz und gar profan? Aber wie sie's tun, davon wissen wir auch nicht alles. Der Unterschied besteht in einer kleinen Quantität an Information, mehr nicht.

Ich glaube diejenigen welche die besonderen Fertigkeiten nicht kannten glaubten durchaus an Magie und der Rest war sich häufig genug nicht unbedingt ganz sicher (oder sorgten dafür, dass der unwissende Rest umso mehr dran glaubte)
Kernpunkt ist aber: es zeigt meines Erachtens die grundlegende Akzeptanz dieser magischen Idee (wie ja wohl auch in manchen archaischen Restkulturen heutzutage). Und wenn Magie real wirkt, gibt es umso mehr Anlass an sie zu "glauben".
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Offline ArneBab

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #41 am: 19.12.2010 | 12:49 »
Mal ehrlich, glaubst Du im Ernst, die Leute vor 20000 Jahren hätten nicht genausogut wie wir gewußt, daß die Dinge kausal zusammenhängen, und zwar im Regelfall ganz und gar profan?

Ja genau, das wussten sie nicht. Sie haben gebetet und dann war mehr Jagdvieh da, also haben sie jedesmal gebetet. Würdest du das Risiko eingehen, dass das nicht klappt?

Dazu kommen Placebo-Effekt und vieles mehr, die dafür sorgen, dass Ursache und Wirkung keinen Bezug mehr zueinander haben.

Um echte Kausalitäten zu finden, musst du wissenschaftlich denken, und das ist selbst heute selten…
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Offline carthinius

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #42 am: 19.12.2010 | 12:53 »
Mal ehrlich, glaubst Du im Ernst, die Leute vor 20000 Jahren hätten nicht genausogut wie wir gewußt, daß die Dinge kausal zusammenhängen, und zwar im Regelfall ganz und gar profan? Aber wie sie's tun, davon wissen wir auch nicht alles. Der Unterschied besteht in einer kleinen Quantität an Information, mehr nicht.
Im Ernst halte ich es für vermessen, anzunehmen, dass Menschen jederzeit alles "rein wissenschaftlich" erklären wollten. Das Konzept der Religion ist ja nicht aus Deutungshoheit oder Machterwägungen entstanden, sondern weil es Erklärungen lieferte, die man anders nicht bekam. Und in gewisser Weise war das der "profane" Weg, wurde also oft nicht als nichtkausal verstanden. Warum sonst gab es bei Griechen und Römern magische Rituale auf Staatsebene? Gleichzeitig waren Ämter, die für diese Ausführungen zuständig waren, oft nicht exklusiv für eine Kaste (wie heute), sondern für jeden zugänglich - sicherlich führte das zur Politisierung der Positionen, aber doch nicht ursächlich!
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Offline Merlin Emrys

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #43 am: 19.12.2010 | 13:13 »
Im Ernst halte ich es für vermessen, anzunehmen, dass Menschen jederzeit alles "rein wissenschaftlich" erklären wollten.
Was ist "rein wissenschaftlich"? "Magisch" ist das Unvertraute - Vertrautes ist die Normalität, von der man weiß, wie die Dinge aufeinanderfolgen und wie man sie beeinflußen kann. Weswegen "Staatsrituale" (ich nehme an, Du meinst Auguren?) zwar uU religiös, aber doch nicht magisch waren, es sei denn, man übersetzte "Magier" mit "weise Männer": Es brauchte Kenntnisse und Weisheit, aber nicht "Geheimkräfte", um zu deuten, was Vogelflug und Eingeweide sagen. Mana, Psikräfte oder so wurden den Auguren nicht zugeschrieben.  

Wenn es in einer Welt Frösche und junge Hunde regnet, ist das für die Leute da nicht magisch; Schnee wäre es dort wohl. Und hier ist es auch deshalb nur "magisch", weil es nicht passiert - im Nomalfall nicht. Und weil die Leute vor 20000 Jahren mit ihrer Umwelt nicht minder vertraut waren als wir mit unserer, gab es dort keinen höheren Bedarf an magischen Erklärungen als bei uns. "Hömöopathie für Fortgeschrittene", Erdmagnetstrahlen usw. halt: Erklärungsansätze für etwas, die wenigstens dann konsistent sein würden, wenn die Voraussetzungen "der Fall sind", und exakt das wissen wir nicht. Aber zu glauben, frühere Generationen hätten ihre Umwelt nicht gekannt, ist... naja.

Offline Skele-Surtur

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #44 am: 19.12.2010 | 13:33 »
Ich möchte an dieser Stelle nochmal BtT rufen, denn es geht mir hier nicht darum, zu klären, was Magie ist und was als Magie angesehen wird. Das können wir gerne in einem anderen Thread besprechen, ich hab dazu auch noch was zu sagen, aber nicht hier.

Ich möchte an dieser Stelle das Thema noch um einen Punkt erweitern:

1. Was bedeutet es für eine Fantasy-Gesellschaft, wenn Magie klar erkennbar und zuzuordnen ist?
2. Was bedeutet es für das System (z.B. in Sachen Balancing), wenn Magie klar erkennbar und zuzuordnen ist?
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Offline carthinius

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #45 am: 19.12.2010 | 13:35 »
"Magisch" ist das Unvertraute - Vertrautes ist die Normalität, von der man weiß, wie die Dinge aufeinanderfolgen und wie man sie beeinflußen kann. Weswegen "Staatsrituale" (ich nehme an, Du meinst Auguren?) zwar uU religiös, aber doch nicht magisch waren, es sei denn, man übersetzte "Magier" mit "weise Männer": Es brauchte Kenntnisse und Weisheit, aber nicht "Geheimkräfte", um zu deuten, was Vogelflug und Eingeweide sagen. Mana, Psikräfte oder so wurden den Auguren nicht zugeschrieben.  
Tja, und da bist du schief gewickelt. "Magie" ist eben nicht das Unvertraute. "Magie" ist die Beeinflussung höherer Mächte. Und ich meine explizit nicht die Auguren - es gab in griechisch-römischer Zeit gemeinschaftliche Rituale zur Verfluchung der Kriegsgegner, Anrufung der lokalen Götter etc. Wichtig war dabei lediglich, dass die erlaubte "Magie" sozusagen dem Gemeinwohl diente und nicht dem einzelnen. Das war auch einer der Gründe, warum gegen Hexen und Magier oft vorgegangen wurde: Weil sie nämlich die üblichen Sachen wie Machtvergrößerung, Verfluchungen, Liebestränke, aber auch Heilungen und so weiter vornahmen. Und darin sind die "Wissenschaften" durchaus eingeschlossen: Sterndeuter wurden da in einen Topf geworfen mit Giftmischern. Die Verbannung von Magiern unter den Kaisern inklusive der Verfolgung beruhte auf dem Deutungsmonopol der Herrscher: Niemand (außer dem Kaiser selbst) durfte über den Kaiser Horoskope erstellen, damit niemand sein Schicksal kannte. Die staatliche Besetzung von Deutungspositionen zur politischen Einflussnahme erfolgte demnach eben genau deswegen: Weil man sich über ihre Rolle bewusst war und die Deutung nicht den politisch nicht Integrierten überlassen wollte. Aber da sind wir schon bei der Instrumentalisierung und nicht bei den Grundlagen, aus denen das ganze entstand.

Und weil die Leute vor 20000 Jahren mit ihrer Umwelt nicht minder vertraut waren als wir mit unserer, gab es dort keinen höheren Bedarf an magischen Erklärungen als bei uns. (...) Aber zu glauben, frühere Generationen hätten ihre Umwelt nicht gekannt, ist... naja.
Nochmal: Sie kannten ihre Umwelt, aber sie haben für kausale Schlüsse das Übernatürliche miteingeplant. Götter, Geister usw. waren Teil dieser Kausalität und konnten dementsprechend beeinflusst werden. Das war nichts anderes, als wenn du heute weißt, dass du mit einem Magneten gewisse Dinge machen kannst. Mysterienkulte waren Teil dieser Welt, weil sie sozusagen exklusive Kenntnisse und Verfahren zu kennen meinten, die eben nicht der Allgemeinheit zugänglich waren - ebenso wie man heute sagen könnte, dass Quantenphysik auch ein Mysterienkult ist: Die Eingeweihten verstehen es, aber der normale Mensch nicht (bzw. kann es nicht einmal ansatzweise nachvollziehen).
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Offline carthinius

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #46 am: 19.12.2010 | 13:43 »
1. Was bedeutet es für eine Fantasy-Gesellschaft, wenn Magie klar erkennbar und zuzuordnen ist?
Meinst du mit "klar erkennbar" "sofort ersichtlich" oder eher sowas wie "die Magiepolizei kann mittels Spurensuche herausfinden, wer es war", also magische Fingerabdrücke, "magische DNS"? Das macht für mich einen Unterschied.
Wenn du "sofort ersichtlich" meinst, hängt es meiner Meinung nach auch von der Magierdichte und den Möglichkeiten der Magie ab. Wenn man zur Dorfhexe geht, damit sie das verdörrte Feld wieder fit macht und man den Pflanzen bei der Wiedererweckung zugucken kann, während die Hexe glüht, dann wird es keine Hexenjagden geben, weil Müllers Kuh tot umkippte und jemand bezeugen kann, dass die Hexe nicht glühte. Vermutlich gäbe es dann sowas wie Magierbeobachter, die zwar zum generellen Schweigen verpflichtet sind, weil sie ja Geschäftsgeheimnisse erfahren würden, aber bei Ermittlungen Auskunft geben müssten, um den verdächtigen Magier zu entlasten. Dafür müsste es natürlich keine direkte Kopplung zwischen Magier und Aufpasser geben, sondern z.B. Zahlungen an eine Gilde der Aufpasser, die dann ihre einzelnen Mitarbeiter entlohnen und NICHT der Magier. Dann gäbe es auch als mögliche Angriffsfläche das Bestechen des Aufpassers.

2. Was bedeutet es für das System (z.B. in Sachen Balancing), wenn Magie klar erkennbar und zuzuordnen ist?
Erstmal nichts, würde ich sagen. Man kann meiner Meinung nach Magier eh nicht vernünftig gegen Krieger balancen. Aber natürlich werden magische Einbrecher nicht automatisch attraktiver sein als nichtmagische Ganoven, den letztere hinterlassen im Idealfall weniger Spuren.
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Offline Maarzan

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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #47 am: 19.12.2010 | 13:50 »
Im Prinzip ist diese Trennung ähnlich dem Problem bei AD&D PSI mit zu benutzen. Magie kann dort zwar nicht jeder sehen, aber jeder kalkuliert damit und wer etwas Geld oder Einfluss hat, hat Mittel Magie entdecken und bekämpfen zu lassen und über die aufwändige Ausbildung gab es einen gewissen Kontrollmechanismus. Psi hatte was von invisible natural born killer.
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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #48 am: 19.12.2010 | 14:00 »
Ich dachte eigentlich daran, dass es klar erkennbar ist, wenn etwas ein magischer Effekt war. Im genannten Beispiel: Die Kuh kippt nicht einfach um - wenn Magie im Spiel war, zischt und prickelt es, schwarze Blitze umzucken die Kuh, dann kippt sie um und die nächsten 20 - 30 Minuten steigt dunkler Nebel aus ihrem Körper auf. Sowas in der Richtung.

Sprich:
- Es ist klar für jedermann ersichtlich WENN gezaubert wird
- Es ist klar für jedermann ersichtlich WER gezaubert hat
- Es ist zumindest relativ klar ersichtlich, WAS er gezaubert hat

Auf den ersten Blick ist das nur ein graphischer Effekt, aber beim genaueren Überlegen ändert es vieles.

Erstmal fallen damit ganz klar Illusionen praktisch raus.
Bei so etwas wie Gedankenkontrolle gibt es keine Verwirrung mehr: Jeder, auch ein Laie, kann sehen, wenn jemand nur noch die Marionette eines anderen ist und evtl. lässt sich sogar sehen, wer das getan hat.
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Re: Subtile Magie? Nein, danke!
« Antwort #49 am: 19.12.2010 | 14:27 »
Was ist "rein wissenschaftlich"? "Magisch" ist das Unvertraute - Vertrautes ist die Normalität, von der man weiß, wie die Dinge aufeinanderfolgen und wie man sie beeinflußen kann. Weswegen "Staatsrituale" (ich nehme an, Du meinst Auguren?) zwar uU religiös, aber doch nicht magisch waren, es sei denn, man übersetzte "Magier" mit "weise Männer": Es brauchte Kenntnisse und Weisheit, aber nicht "Geheimkräfte", um zu deuten, was Vogelflug und Eingeweide sagen. Mana, Psikräfte oder so wurden den Auguren nicht zugeschrieben.

Jein. Aus klassischer Zeit sind uns zumindest Legenden überliefert, dass Auguren zu früheren Zeiten noch ganz andere Dinge konnten (z.B. in Cic. de div.). Man kann sich das Lächeln der Autoren beim Schreiben zwar vorstellen, aber offenbar waren diese Legenden bekannt und wurden tradiert.

Im Übrigen sind nicht nur Auguren zu den Auspizien befugt, sondern insbesondere auch die gewählten Magistraten mit Imperium, sowie die Zensoren. Weiterhin sind auch die Rituale der eigentlichen Priester (Auguren waren technisch gesehen keine) Teile des Staatskultes. Dabei handelt es sich dann um die diversen Opferfeiern, Reinigungsriten und Prozessionen.