Autor Thema: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"  (Gelesen 16167 mal)

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alexandro

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #75 am: 1.01.2011 | 15:29 »
Wenn Widersprüche im Wissensstand (welcher nicht gleich GMV ist) auftauchen, werden die eben ausgebügelt. Sowas sagt einem eigentlich der gesunde Menschenver... oh sorry. Mein Fehler.

Um deinen "Wissensstand" zu verbessern:
Zitat von: Wiki zu GMV
Als Normalverstand meint man mit ihm ein simples, durchschnittliches, unge-, aber auch unverbildetes Vermögen, das schnell zu klaren, unkomplizierten Urteilen gelangt. Als Erfahrungsverstand kennzeichnen ihn konkrete, anschauliche Urteile, die er auf Basis alltäglicher (Lebens-)Erfahrung fällt und die i. d. R. auf praktische Anwendung ausgerichtet sind. Als Jedermannsverstand steht er für ein Vermögen, über das jeder (erwachsene, gesunde) Mensch in gleichem Maße verfügt und das in seinen Urteilen auf die (wirklichen und möglichen) Urteile aller anderen Rücksicht nimmt.
[...]
Der Begriff enthält viele fundamentale Widersprüche: Er bezeichnet sowohl eine Fähigkeit als auch ein Wissen, fungiert als Wahrheitssinn, ist aber auch leicht fehlbar, gilt mal als kritisch, mal als konservativ, stellt ein wichtiges Vorverständnis dar, neigt aber auch zum Vorurteil.[...]
Hervorhebungen durch mich.

Zitat
Oft wird gesunder Menschenverstand als Phrase missbraucht. Die Unart, sich fälschlich auf ihn zu berufen, hat stark zu seiner Abwertung beigetragen.

Offline Terrorbeagle

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #76 am: 1.01.2011 | 15:48 »
Zitat
Das Problem ist, dass man eben NICHT "bekannte Versatzstücke verknüpft". Die Verknüpfung haben die Settingautoren ja schon übernommen. Man erinnert sich nur dran (wenn man Glück hat, s.u.).

Klar, die Struktur ist nur komplexer und erfordert ein wenig mehr FIngerspitzengefühl - und ich darf dich selbst zitieren:

Zitat
Außerdem ist ein Setting (unabhängig von der Anzahl der Quellenbände) NIEMALS vollständig und umfassend und wird immer durch die Kommunikation innerhalb der Gruppe erweitert und ergänzt. Wer das nicht macht, der spielt kein Rollenspiel.

Also entweder ist ein vorgegebener Hintergrund vollständig verknüpft, oder eben "NIEMALS vollständig und umfassend". Da mußt du dich schon intellektuell entscheiden.

Zitat
Entweder es ist so unwichtig, dass es nie wieder thematisiert wird (in dem Fall wird es im Unterbewusstsein abgespeichert) oder es ist zentral für das Abenteuer (in dem Fall wird die Erinnerung daran noch lange wach bleiben). Ist auf jeden Fall eine bessere Methode das Setting kennen zu lernen, als sich die Infos aus einem "Lehrbuch" zusammenzusuchen.


Warum? Ich meine jetzt ernsthaft - warum? Warum ist es besser, nicht bloß für dich persönlich zu bevorzugen, nicht bloß im Kontext eines  betont partizipativen und kooperativen Spiel - das waren schliesslich nicht deine Worte. Warum glaubst du, dass das Fehlen eines verbindlichen Settings-Grundkonsens eine immer gültige klar und intrinsisch überlegene Herangehensweise darstellt?
Mir erschliesst sich das nicht in einer irgendwie nachvollziehbaren Form. Ich werde diese Auffassung vermutlich eh nicht teilen, aber ich bin zu Mindest mäßig neugierig, was sich argumentativ hinter dem entsprechenden Sendungsbewustsein verbirgt.

Zitat
Hättest du nur diesen Satz geschrieben, hätte ich dir voll zugestimmt. Was danach kommt, ist der übliche, wertende Müll.
Ist das jetzt nur eine ad hominem Attacke oder schlicht Realsatire?
Wie dem auch sei - es war nicht wertend gemeint. Es war eine Überlegung, die wertfrei gemeint war und die Beschreibung unterschiedlicher Spielstile und -Ziele im Kontext der dafür geeigneten Werkzeuge zu erfassen. Sollte ich damit jemandem auf die Füße getreten sein, tut mir das leid, das war nicht die Intention, und mir war auch nicht bewußt, dass das besonders wertende oder gar abwertende Beschreibungen wären.
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #77 am: 1.01.2011 | 18:27 »
Um deinen "Wissensstand" zu verbessern:Hervorhebungen durch mich.
Aus einem Wikipedia-Artikel erfahren zu wollen, was Common Sense ist, ist für mich eher bemitleidenswert.

Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #78 am: 1.01.2011 | 18:31 »
Ich spiele RPGs, weil sie mir Spass machen.
Ja... okay... tun wir, denke ich, alle. Aber ich hatte ja gefragt, wie.

Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #79 am: 1.01.2011 | 18:41 »
Und wo wir schon mal dabei sind anhand der Saloonszene: Mit der Schlägerei werden alle Interressen der Mitspieler erst einmal über den Haufen gefahren da Dinge in eher friedlicher Absicht zu machen, z.B. zocken, flirten, Informationen besorgen ...
Ja, aber das kann man auch ohne Erzählrechte. Wenn ich als Spieler eine Saloonschlägerei haben will, dann breche ich eine vom Zaun. Nun gut, wenn mein Charakter das schmächtige Greenhorn ist, das dann einfach fix in der Pferdetränke landet, ohne dass sich mehr als zwei Leute von ihren Stühlen erheben, wird es halt nur nixt.
Was uns zu einem wichtigen Punkt führt: Erzählrechte müssen irgendwie reguliert werden. Bei einem klassischen Spiel ohne Spieler-Erzählrechte ist die Sache einfach, wie im Beispiel oben gesehen. Die Möglichkeiten der Charaktere begrenzen die Möglichkeiten der Spieler. Wenn das nicht der Fall ist, muss man es irgendwie anders regeln, um in Fällen, in denen Spieler unterschiedliche Interessen haben, kein Chaos zu provozieren.

Offline carthinius

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #80 am: 1.01.2011 | 18:48 »
Aus einem Wikipedia-Artikel erfahren zu wollen, was Common Sense ist, ist für mich eher bemitleidenswert.
Wenn er dir mit dem Brockhausartikel in seinem Regal gekommen wäre, hättest du es ihm auch nicht geglaubt bzw. nach einer Onlinequelle verlangt. Wie man's macht, macht man's halt falsch.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Offline Bad Horse

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #81 am: 1.01.2011 | 18:57 »
Und wo wir schon mal dabei sind anhand der Saloonszene: Mit der Schlägerei werden alle Interressen der Mitspieler erst einmal über den Haufen gefahren da Dinge in eher friedlicher Absicht zu machen, z.B. zocken, flirten, Informationen besorgen ... und die Farm von jemandem, wo ein Char Infos holen wollte, wird dann gerade von Banditen überfallen und die Mine, die man auf Wunsch eines Mitspielers besuchen wollte von Indianern ..., nur weil halt jemand der gerne kämpft sein Erzählrecht ausübt (nachdem er erfahren hat, dass die Kämpfe per Char selbst auszulösen negative soziale Folgen hat).

Wenn die anderen Spieler jetzt eben keine Schlägerei / Kampf / wasauchimmer haben möchten, dann können die das doch einfach sagen. Ich hab´s noch nie erlebt, dass irgendwer jetzt auf Teufel-komm-raus irgendeinen Input durchsetzen wollte. Außer natürlich haufenweise SLs, und da kam eigentlich auch nie was gescheites bei raus.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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alexandro

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #82 am: 1.01.2011 | 19:09 »
Aus einem Wikipedia-Artikel erfahren zu wollen, was Common Sense ist, ist für mich eher bemitleidenswert.
Nicht so bemitleidenswert, wie es als plakativen Ersatz für "so wie ich spiele" zu verwenden. Eine Situation beurteilen zu können und sie zu verstehen sind eben verschiedene Sachen, das zu vermengen kann nicht funktionieren.

@LM: in den besten Runden in denen ich gespielt habe, hat die Erklärung des SLs wie man sich das Setting vorzustellen hat, die fünf Minuten nicht überstiegen. Alles andere hat sich im Spiel ergeben, ohne dass ein Spieler auch nur einmal einen Settingband zur Hand genommen hätte.
« Letzte Änderung: 1.01.2011 | 22:05 von alexandro »

Offline Bad Horse

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #83 am: 1.01.2011 | 19:20 »
Ich fände es schön, wenn ihr persönliche Spitzen à la "wie du mit deinem Post demonstrierst" oder ähnliches unterlassen könntet. Danke.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Maarzan

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #84 am: 1.01.2011 | 19:28 »
Wenn die anderen Spieler jetzt eben keine Schlägerei / Kampf / wasauchimmer haben möchten, dann können die das doch einfach sagen. Ich hab´s noch nie erlebt, dass irgendwer jetzt auf Teufel-komm-raus irgendeinen Input durchsetzen wollte. Außer natürlich haufenweise SLs, und da kam eigentlich auch nie was gescheites bei raus.

Mit dem Erzählrecht auf der anderen Seite stehen sie aber erst einmal im "Unrecht" und müssen sich dann rechtfertigen, bzw. haben eigentlich keine mir bekannte formelle Handhabe mehr den auf guten Willen zu hoffen (Das Vetorecht hab ich bisher nur für den Spielleiter vorgesehen gelesen).

Ein (schlechter) Spielleiter kann und wird oft ähnlichen Mist verzapfen, aber dem stehen eigentlich seine Pflichten gegenüber und er sieht sich dann schnell hier am Railroadingpranger (oder ähnlichem) wieder (bzw. ohne Spieler).

Ich hab das leider in Relation schon öfter erlebt und soo oft habe ich solche Spiele noch gar nicht gespielt. Viel öfter habe ich aber schon Leute erlebt, welche über das Mandat der "besseren Geschichte" so ein Gestaltungsrecht in Spielen, die das eigentlich nicht vorsehen, erzwingen wollten.

Enstprechend geht der Protest auch weniger gegen die Möglichkeit etwas beizusteuern (die hat es im Konsens schon immer gegeben) sondern gegen das verbriefte Recht und damit einen Hebel so etwas gegen den Rest der Gruppe anzugehen.
Bei dem auch hier beobachtbaren Maße an Unverständnis für Mitspielerbeteiligung und Settingkonsistenz habe ich keinerlei Hoffnung, dass sich die betreffenden Leute mit so einem Recht ausgestattet am Spieltisch plötzlich erträglicher erweisen würden.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Ludovico

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #85 am: 1.01.2011 | 20:26 »
Ja... okay... tun wir, denke ich, alle. Aber ich hatte ja gefragt, wie.

Sehr wahrscheinlich nicht sehr viel anders als Du.

Offline Oberkampf

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #86 am: 1.01.2011 | 20:44 »
Mit dem Erzählrecht auf der anderen Seite stehen sie aber erst einmal im "Unrecht" und müssen sich dann rechtfertigen, bzw. haben eigentlich keine mir bekannte formelle Handhabe mehr den auf guten Willen zu hoffen (Das Vetorecht hab ich bisher nur für den Spielleiter vorgesehen gelesen).


Das kommt natürlich auf die jeweilige Realisierung an. Eine formale Regel empfiehlt sich gerade für Leute, die auf den Konsens am Tisch nicht vertrauen wollen. Wenn man als Spieler mit einer begrenzten Ressource "Erzählpunkte" hantiert, gegen die von anderen Spielern gesetzt werden kann, hängt es eben davon ab, wie wichtig dem jeweiligen Spieler ein bestimmter Storyverlauf ist.

Hier stehen sich auch nicht "Recht" und "Unrecht" gegenüber, sondern konkurrierende Interessen, die durch Rechtspositionen abgesichert sind.

Beispiel: der Krieger (Buttkickerspieler) will ein bisschen Dampf ablassen und provoziert eine Kneipenschlägerei. Der SL (Storyteller, aber kein völliger Railroader) hat darauf keine Lust, weil er mit seinem genialen Plot weiterkommen will, und lässt keinen NSC-Gast auf die Provokationen des Kriegers reagieren. Das ist klassisch gesehen sein gutes Recht als SL mit Verfügungsgewalt über die Welt.
Dem Kriegerspieler wird es zu blöd, und er setzt einen von seinen drei Storypunkten ein, um zu erzählen, dass der örtliche Hufschmied mit seinen rauflustigen Gesellen frisch in die Kneipe reinkommt und die Pöbeleien des Kriegers über die örtliche Metallwarenindustrie nicht ignorieren will.
Der Bardenspieler (method actor) hält eine Schlägerei an dieser Stelle für langweilig und setzt einen Storypunkt dagegen. Wenn Barde und Krieger keinen Kompromiss finden können, kein anderer Spieler interveniert und keiner weitere Storypunkte setzen will, entscheidet der Würfel, wie es weitergeht.

(Falls jetzt kommt: "aber dann ist irgendeiner am Tisch frustriert" - Vielleicht, aber ziemlich sicher wäre auch jemand frustriert, wenn der SL allein den Storyverlauf bestimmt hätte.)
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Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #87 am: 1.01.2011 | 22:30 »
Wenn er dir mit dem Brockhausartikel in seinem Regal gekommen wäre,
... wäre es genau das gleiche gewesen. Das im Lexikon nachzugucken, ist Realsatire, egal welches Lexikon.
« Letzte Änderung: 1.01.2011 | 22:32 von Wulfhelm »

alexandro

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #88 am: 1.01.2011 | 22:40 »
... wäre es genau das gleiche gewesen. Das im Lexikon nachzugucken, ist Realsatire, egal welches Lexikon.

Schon klar, und Psychologie zu studieren ist deiner Meinung nach wohl auch Realsatire: wissen die denn nicht, was "geistesgestört" und was "normal" ist? Das kann doch jeder erkennen, dazu braucht man keine Lehrbüchern oder Dozenten!  ~;D
« Letzte Änderung: 1.01.2011 | 22:43 von alexandro »

Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #89 am: 1.01.2011 | 22:49 »
Schon klar, und Psychologie zu studieren ist deiner Meinung nach wohl auch Realsatire:
Nein, dass das nicht das vergleichbar ist, sagt einem der gesunde Menschenverst... ach Mist.

Aber ohne Scherz jetzt: Diese Diskussion führt zu nichts. Wie ich schon schrieb, können Diskussionen zum Thema GMV an sich zu nichts führen. Diese spezielle ist noch mal besonders sinnlos, weil Du scheinbar schon längst aus dem Auge verloren hast, was der Zusammenhang war: Nämlich Details selbsttätig zu ergänzen, mithin einfach die Antworten beim lästigen SL-Nachfragen nach Steinen im Bach etc. einfach vorwegzunehmen (was man mit GMV machen kann.) Wenn Du mir nun andichtest, ich würde "so wie ich spiele" als GMV verkaufen wollen, hat das damit nun mal gar nichts zu tun.

Wenn Du das obige Beispiel mal nimmst, ist es im Übrigen auch klar, warum der Saloon eine GMV-gesteuerte Ergänzung ist und die Schlägerei nicht: Weil der SL, wenn Du ihn fragen würdest, ohnehin antworten würde, dass es einen Saloon gebe. Dass er auf die Frage, ob gerade eine Schlägerei stattfindet, mit ja antworten würde, ist hingegen so unsicher, dass man es nicht mit GMV einfach vorwegnimmt.

Und so funktioniert das in der Realität auch.
« Letzte Änderung: 1.01.2011 | 23:06 von Wulfhelm »

alexandro

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #90 am: 1.01.2011 | 23:17 »
Wenn Du das obige Beispiel mal nimmst, ist es im Übrigen auch klar, warum der Saloon eine GMV-gesteuerte Ergänzung ist und die Schlägerei nicht: Weil der SL, wenn Du ihn fragen würdest, ohnehin antworten würde, dass es einen Saloon gebe. Dass er auf die Frage, ob gerade eine Schlägerei stattfindet, mit ja antworten würde, ist hingegen so unsicher, dass man es nicht mit GMV einfach vorwegnimmt.

Und so funktioniert das in der Realität auch.

Dass da ein Saloon ist, ist eben nicht GMV: es könnte ja eine "trockene" Stadt sein, in der Alkohol und Glücksspiel nicht toleriert werden.

Letztlich ist die Frage, ob der Kontext schon a priori feststeht (und nur durch den Erzähler vorgetragen wird) oder ob das Setting ein weißes Blatt ist, welches erst durch die Spielerbeiträge gefüllt wird.

In der Praxis dürften keine der beiden EXTREMpositionen tatsächlich im Spiel anzutreffen sein, sondern nur Mischformen. Das genaue Mischverhältnis ist halt Geschmackssache und damit kein Thema für die Diskussion hier.

Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #91 am: 1.01.2011 | 23:29 »
Dass da ein Saloon ist, ist eben nicht GMV:
Doch, davon kann man vernünftigerweise ausgehen. Seltene Ausnahmen, in denen die Annahme falsch ist, ändern das nicht.

Offline Bad Horse

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #92 am: 1.01.2011 | 23:33 »
Mir ist vollkommen schleierhaft, warum solche Sachen wie das Vorhandenseins eines Saloons oder einer Schlägerei so große Diskussionen wert sind. Das kann man doch mit ein paar Worten abklären, wenn das gerade nicht passt. Das gehört für mich zum gesunden Menschenverstand.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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alexandro

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #93 am: 1.01.2011 | 23:41 »
Doch, davon kann man vernünftigerweise ausgehen. Seltene Ausnahmen, in denen die Annahme falsch ist, ändern das nicht.
Ebenso ist die Saloonschlägerei eine Genrekonvention, von der man eigentlich ausgehen kann (Ausnahmen bestätigen die Regel und können normalerweise mit wenigen Worten geklärt werden). Aber das führt wieder vom Thema weg.

Viel interessanter ist die Frage, warum denn jetzt die eine oder andere Entscheidung (Saloon oder nicht, Schlägerei oder nicht) getroffen wird (und warum der SL angeblich qualifizierter ist, ein Urteil darüber zu treffen).

Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #94 am: 1.01.2011 | 23:43 »
Mir ist vollkommen schleierhaft, warum solche Sachen wie das Vorhandenseins eines Saloons oder einer Schlägerei so große Diskussionen wert sind.
Das eine ist Detailergänzung. Das andere ist Ereigniserzählung. Glaube mir einfach: Das erste würde man in den von mir frequentierten Gruppen so hinnehmen, das andere würde Dir erstaunte Blicke und eine Erklärung der Funktionen von Spieler und Spielleiter einbringen.

Ebenso ist die Saloonschlägerei eine Genrekonvention, von der man eigentlich ausgehen kann
Das Genre, in dem man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass im Saloon zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Schlägerei stattfindet, ist mir nicht geläufig.
Wenn ich ein Western-Spiel spielen würde, und der Spielleiter würde jedes Mal, mit ganz seltenen Ausnahmen, beim Betreten eines Saloons erzählen "Es ist gerade eine Schlägerei im Gange", würde ich ihn schon recht auffordern, diese Albernheiten doch bitte zu lassen. Ohne Erzählrechte!

Zitat
Viel interessanter ist die Frage, warum denn jetzt die eine oder andere Entscheidung (Saloon oder nicht, Schlägerei oder nicht) getroffen wird (und warum der SL angeblich qualifizierter ist, ein Urteil darüber zu treffen).
Weil es der Job des SL ist, eine fiktive Welt zu erschaffen, und der Job der Spieler, ihre Charaktere durch diese Welt zu lenken. Das ist eine klassische Aufgabenverteilung in Rollenspielrunden. Das muss man nicht so machen, aber die Existenz dieses Spielstils nicht zu akzeptieren, bringt nichts.
« Letzte Änderung: 1.01.2011 | 23:51 von Wulfhelm »

alexandro

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #95 am: 2.01.2011 | 00:01 »
Das Genre, in dem man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass im Saloon zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Schlägerei stattfindet, ist mir nicht geläufig.
Nicht zu jedem Beliebigen Zeitpunkt, sondern zu exakt dem Zeitpunkt, in dem der Protagonist das erste Mal den Saloon betritt.

Zitat
Weil es der Job des SL ist, eine fiktive Welt zu erschaffen, und der Job der Spieler, ihre Charaktere durch diese Welt zu lenken. Das ist die klassische Aufgabenverteilung in Rollenspielrunden. Das muss man nicht so machen, aber die Existenz dieses Spielstils nicht zu akzeptieren, bringt nichts.
Ah, dass Tieflingsbayern-Argument ("Das ham' wir schon imma so gemach'.").

Lies nochmal den Anfang dieses Threads. Dann reden wir nochmal, wer hier welchen Spielstil nicht akzeptiert.
« Letzte Änderung: 2.01.2011 | 18:04 von alexandro »

Wulfhelm

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #96 am: 2.01.2011 | 00:14 »
Ah, dass Tieflingsbayern-Argument ("Das ham' wir schon imma so gemach'.")
Nein, das Normale-Menschen-Argument "Das machen wir in dieser Gruppe so". Wenn Du dem mit Sprüchen wie "Tieflingsbayern" begegnen möchtest, bitte. Ich selber würde mich davor hüten, einer Rollenspielgruppe ihren bevorzugten Stil auf diese Weise schlechtzureden.
« Letzte Änderung: 2.01.2011 | 00:32 von Wulfhelm »

Offline WeeMad

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #97 am: 2.01.2011 | 00:18 »
Ihr redet euch grad in Rage. Das bringt keinem was.

Offline Bad Horse

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #98 am: 2.01.2011 | 00:33 »
In der Tat. Kühlt euch bitte wieder ab, ihr beiden.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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alexandro

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Re: Diskussion zu "Erzählrechte für Spieler"
« Antwort #99 am: 2.01.2011 | 00:49 »
Nein, das Normale-Menschen-Argument "Das machen wir in dieser Gruppe so". Wenn Du dem mit Sprüchen wie "Tieflingsbayern" begegnen möchtest, bitte. Ich selber würde mich davor hüten, einer Rollenspielgruppe ihren bevorzugten Stil auf diese Weise schlechtzureden.
Es geht nicht um "eine Rollenspielgruppe", es geht um "Rollenspielgruppen" im Allgemeinen (wie auch in deinem eigenen Zitat nachzulesen). Und da ist das Argument "das ist die normale Aufgabenverteilung, deswegen sollte man nichts daran ändern" eben rückschrittlich.

Sich darüber zu empören ist schon etwas seltsam.