Ok, da habe ich dich wirklich zu großen Teilen missverstanden - mea culpa
Zudem habe ich mit Infantrie generell Fußsoldaten gemeint und bei Schwertkämpfern findet keine großflächige Feuerkonzentration statt
Erstes Missverständnis: Wenn ich "echte Infanterie" lese, sind das für mich i.d.R. zeitgenössische Infanteristen - da gibts ja so gut wie keinen Nahkampf (im eigentlichen/alten Wortsinne) mehr.
Aber die Schwertkämpfer sind ja einer der Knackpunkte:
Eigentlich gibt es da keine großartige Feuerkonzentration - im RPG aber bisweilen schon.
Das liegt meines Erachtens daran, dass es zum Einen zu wenig unwillkürliche/aufgezwungene Bewegung in den Nahkämpfen gibt.
Wenn es so was gibt wie das Zurückziehen, um die Verteidigung zu verbessern, hat man automatisch mehr Bewegung im Kampf, und auch Sachen wie Wegstoßen, Ringen und Würfe führen zu Bewegungen, die nur einer oder auch mal keiner der Beteiligten so wollte.
Gerade Ringen ist etwas, was sich leicht über recht große Strecken abspielen kann - das findet man in der Form im RPG aber selten bis nie.
Zum Anderen wird Bewegung in einigen Systemen zu leicht gemacht - entweder kann man "durch" Gegner durchlaufen oder die Bewegungsweite ist im Verhältnis zur Angriffsrate so hoch, dass man sich mehr oder weniger beliebig positionieren kann u.Ä..
Selbstverständlich habe ich nicht gesagt, dass die dafür "nutzlosen" Leute wie die Gewehrschützen den Panzer angreifen o.ä., das hast du komplett reininterpretiert, wie boshaft von Dir
Zweites Missverständnis:
Wenn ich "Infanteristen" lese, denke ich auch an moderne/angemessene PzAbwWaffen, i.d.R. also Lenkwaffen mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit und Durchschlagsleistung, da reicht normalerweise eine (- und mit dem Stichwort "Endgegner" kam da irgendwie die Videospielassoziation dazu, wo es meist tatsächlich darum geht, in kürzestmöglicher Zeit jeden irgendwie austeilbaren Punkt an Schaden zu machen...).
Irgendwelche abgerissenen Guerilleros mit RPG-7 müssen unbestritten mit viel mehr Masse arbeiten - tun sie ja auch
Finde ich im Regelfall weder gut noch angemessen, da dieses Spieler-Verfahren - bei richtiger Steuerung der Gegner - ohnehin durch Treffer in den Rücken abgestraft wird. Wenn sie in Formationen laufen ist das was anderes, das ist dann aber auch schlicht taktisch klug - aber dann können eben auch nicht 4 Leute gleichzeitig auf einen Gegner schlagen.
Zugewiesene Paraden wären schon ein erster Eingriff in die Entscheidungsfreiheit der Spieler, das würde ich nur im Notfall machen, wenn es wirklich nötig erscheint und kein anderer Weg greift.
Das setzt voraus, dass das System überhaupt Treffer in den Rücken kennt/darstellt.
Wenn ich jede Attacke gleich gut parieren kann (und das erst mal unabhängig von der Zahl an möglichen Paraden), kanns mir ja egal sein, ob ich von hinten angegriffen werde.
Die Spieler verhalten sich da nur unter den gegebenen Umständen am für sie Sinnvollsten - warum sollte ich mich da durch Realismus- oder Plausibilitätserwägungen selbst beschneiden, wenn es mir nicht vom System so vorgegeben wird?
Ich kenne einige wenige Spieler, die das machen - die spielen aber auch schwerpunktmäßig Systeme, die ihre Ansichten teilen bzw. unterstützen.
Nochmal:
Bei ohne Abzug frei verwendbaren Paraden und noch mehr bei unbegrenzter Anzahl an Paraden sowie beim Nichtvorhandensein von Boni für den Angreifer, wenn er von der Seite oder aus dem Rücken angreift, gibt es keinen großartigen Anreiz, auf Feuerkonzentration zu verzichten.
Die Hausregel, dass man z.B. nur nach vorne parieren kann (oder zur Seite und nach hinten nur mit deutlichen Abzügen), ist in fast jedem System ohne Weiteres umsetzbar und schafft hier Abhilfe.
Wo da die Entscheidungsfreiheit der Spieler eingeschränkt wird (oder zumindest mehr als durch x-beliebige andere Kampfregeln), geht mir allerdings nicht ganz auf.
Sie können es ja immer noch so machen wie vorher - nur mit anderen Konsequenzen.
Das mag dann aber umgekehrt auch mal eine
echte Wahl sein; ohne so etwas ist die Feuerkonzentration ja meist ein absoluter No-Brainer.
Randbemerkung:
Wenn sie in Formationen laufen ist das was anderes, das ist dann aber auch schlicht taktisch klug - aber dann können eben auch nicht 4 Leute gleichzeitig auf einen Gegner schlagen.
Das ist auch so eine Sache, die mir im RPG öfter begegnet - wenn irgendwo gekämpft wird, will jeder mit drauf schlagen/schießen/zaubern und behält i.d.R. nicht mehr seinen Bereich im Auge.
Ist natürlich spilstilabhängig - wenn es nicht sinnvoll ist, weil zu selten tatsächlich Flankenangriffe etc. erfolgen, machts natürlich auch irgendwann keiner mehr.