EDIT: gelöscht, da nicht zum Thema passend.
Ich begreife nach wie vor nicht, wieso einem Spiel wegen des angewendeten Kampfsystems Rollenspielelemente ab- oder zugesprochen werden. Das hat mit der Tätigkeit des Rollenspiels nicht viel zu tun. Das Ziel eines Tabletops ist, wenn ich das mal so in den Raum werfen darf, doch ganz klar auf taktischem Geschick basierender Sieg über einen Gegner, ohne eine besondere Identifikation oder Darstellung von beteiligten Charakteren, oder besonders intensiver Einbettung in eine Geschichte. Es wird gekämpft, und gut ist. Wenn ich aber Rollenspiel (D&D, DSA, whatever) spiele, dann...
- möchte ich eine spannende Geschichte mit coolen Wendungen miterleben (so spiele ich D&D),
- einen Charakter darstellen und mich in einem gewissen Maße mit ihm identifizieren (so spiele ich D&D),
- mit anderen Charakteren/NPCs der Welt weitläufig interagieren (so spiele ich D&D)
- kann ich Kämpfen aus dem Weg gehen, und meine eigene Lösung zu einem Problem finden (so spiele ich D&D),
- und sehen, wie sich mein Charakter in Interaktion mit anderen verändert, sozialisiert, und Persönlichkeit aufbaut (so spiele ich D&D).
All das bietet mir auch D&D und jedes andere gut geleitete Rollenspiel. Das Regelsystem verbietet mir keinen der oben genannten Punkten.
Ein reines Tabletop:
- Stellt ein auf reine Kampfhandlungen reduziertes Szenario oder in einer Kampagne eine Verkettung mehrere Gefechte dar, ohne aber besondere Wendungen im Sinne einer wirklichen Geschichte miterleben zu lassen. Ja, natürlich, Schlachten in Warhammer sind in eine Welt mit Geschichte eingebettet; aber es ist nicht so, als würde eine Schlacht das ändern. Ich erlebe nicht die Geschichte, sondern spiele einen kurzen Ausschnitt, während sich an der ganzen Storyline nicht viel drehen lassen wird. Ich spiele einen Kampf, aber keine Geschichte. Höchstens einen Kampf in einer Geschichte. Das ist nicht so, wie ich D&D spiele.
- Ich stelle keinen Charakter dar. Weder einen normalen Krieger noch den General/Führer, wen auch immer. Ich steuere Truppenverbände oder meinetwegen einzelne Figuren, je nach Spiel, aber ich schlüpfe in keine Rolle. Klar, einige Charaktere sind cool, und wenn sie sterben ist das ja auch schade, aber ich persönlich baue keinesfalls so starke Bindungen auf wie zu einem einzelnen RS-CHarakter. RS CHaraktere werden imho dargestellt, und eine Geschichte durch ihre Augen wahrgenommen, Tabletop Figuren (auch wenn sie mit dem Wort "Charakter" benannt werden), sind Werkzeuge, derer ich mich bediene (nicht: "die ich darstelle"), um das Spiel zu gewinnen. Das ist nicht so, wie ich D&D spiele.
- Interaktion mit anderen Spielfiguren beschränkt sich auf Kämpfe und nichts anderes. Ich kann mich nicht mit anderen befreunden, solidarisieren, streiten, Frieden schließen, besondere Beziehungen aufbauen etc. Ich bezwinge sie oder werde bezwungen, aber andere Optionen gibt´s kaum. Das ist nicht so, wie ich D&D spiele.