Ich bin etwas zwiegespalten, was die Ankündigung betrifft. Einerseits finde ich jede Systementwicklung auf Basis der OGL begrüßenswert, andererseits sehe ich die "Zerstückelung", um es mal negativ zu formulieren, des 3.5-Erbes als problematisch, da durch die zu vermutende Inkompatibilität untereinander einiges an unmodifiziert zu benutzendem Material für die eigene Gruppe verloren geht.
Es ist im Allgemeinen mit anderen D20-basierten Systemen kompatibel.
Es beinhaltet keine komplexen Spielmechaniken, wie Gelegenheitsangriffe, Prestigeklassen, Talente oder Fertigkeitspunkte.
Es verwendet keine Miniaturen oder ein Kampfsystem, daß auf gerasterten Bodenplänen basiert.
Diese Punkte werden wohl schwer unter einen Hut zu bringen sein.
Es verwendet Rassen als Klassen – du kannst ein Krieger sein oder ein Elf.
Das streicht einen Parameter bei der Charaktererschaffung - für einen schnellen Start sicher nicht verkehrt. Allerdings ist das in der Form nicht unbedingt meins. Wobei ich andererseits die "Racial Paragon Classes" in D20 sehr interessant gefunden habe.
Es benutzt sechs Attributswerte, darunter einen, der Glück heißt.
Eine Änderung der Attribute ist in meinen Augen schon ein deutlicher Eingriff in die Spielmechanik. Ob sie da wirklich eine grundsätzliche Kompatibilität bewahren können?
Es fußt auf der These, daß manche Charaktere sterben werden.
Naja, das ist doch wohl die Mindesterwartung an ein D20-Spiel.
Es verwendet nicht das traditionelle D&D-Zaubersystem, wo man sich Zaubersprüche einprägen muß.
Es verwendet Zauberregeln, die von grundlegenden Genre-Autoren des Sword-and-Sorcery beeinflußt sind.
Es verwendet ein Vance’sches Magiesystem – wobei der Begriff „Vance’sches“ bedeutet „basierend auf den Texten seiner ursprünglichen Werke“, nicht „wie D&D es macht“.
Auch sehe ich einen möglichen Widerspruch, da es schon eine ziemliche Deckungsgleichheit zwischen "wie D&D es macht" und den "ursprünglichen Werken" von Vance gibt:
Turjan kramte, bis er ein mit Stockflecken überzogenes Buch fand. [...] Der gesuchte Zauber hieß Die Beschwörung der Violetten Wolke [...] Turjan klappte den Band zu und zwang diesen neugelernten Zauberspruch tief in sein Unterbewußtsein [...] Er rief den Zauberspruch aus seinem Unterbewußtsein zurück und formte die Worte der Beschwörung der Violetten Wolke.
Alles in allem bin ich auf die Umsetzung sehr gespannt und glaube auch, dass sie ein reines Dungeon-Konzept sehr fördert - ähnlich wie Dungeonslayers. Ich befürchte aber, dass es für mich nichts sein wird.
Es grüßt
Grimnir