Autor Thema: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel  (Gelesen 12534 mal)

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Offline Naldantis

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #25 am: 13.01.2011 | 00:49 »
Allerdings wird dem Spielleiter eine bedeutende Entscheidungsposition zugeschrieben, und manchmal klingt den Spielern gegenüber eine erschreckend pädagogische Haltung durch.

Wo verortest Du denn das?
Ich spiele lange schon nur noch sporadisch Midgard, aber mir fiele jetzt für beide Fälle keine Beispiele ein.

Offline Naldantis

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #26 am: 13.01.2011 | 01:26 »
  • Ich habe ein prinzipielles Problem mit der (imho dürftigen bis fehlenden) Regelsprache von Midgard.
Was soll 'Regelsprache' eigentlich sein?

Zitat
Ich finde sie oft überhaupt nicht gegeben. Viele Regeln bedürfen der intensiven Auslegung. Nach Recherchen im Midgard-Forum stelle ich oft fest, dass ich sie trotz gewissenhafter Lektüre und Überdenkens immer noch falsch angewendet habe. Oft nehmen Regeln für mein Empfinden einen GMV an, das wird dann auch in Regeldiskussionen auffällig, wenn die Regeln auf bestimmte Situationen hin interpretiert werden. Außerhalb dieser speziellen Situationen versagen die Regeln.

Hast Du ein Beispiel dafür?
ich kann mich nur ein wenige derartige Probleme erinnern, und die waren immer mit ein wenig Common Sense schnell klärbar, schon weil die Hexenwelt / Magira / Das ewige Spiel unserer Welt so sehr ähnlich ist (soweit es klassische Fantasy angeht zumindest).

Zitat
Dies erschwert kreative Lösungen der Spieler, z.B., wenn Zauber zweckentfremdet werden sollen. Einen Erzählonkel stellt dies natürlich vor geringere Probleme als uns.[/li][/list]

Eigentlich nicht, ..auch dieses Fand ich eignetlich in Midgard eher einfacher als in anderen Systemen.
So viele andere geben die Auswirkungen von Zaubern ja nun auch nicht in SI-Einheiten an, oder?

Zitat
  • Den hohen Frustfaktor, den Brakiri angemerkt hat, empfinde ich auch. Das macht es schwierig, die Helden zu Beginn (also wir sind jetzt Grad ~5 und sind noch nicht viel besser dran) vor Abenteuersituationen zu stellen und sie mit ordentlichen Herausforderungen zu konfrontieren.
Das ist korrekt, die Charaktere SIND knapp über Durchschnitt und in niedrigen Graden kaum besser als jeder gemeine Soldatet; ...das ist so BEABSICHTIGT!
Bodenständigkeit statt Eskapaden halt, das Gegenteil von z.B. Exhalted eben.
Wenn das stört (wie uns in der Regel auch) baut Charaktere eben gelich auf Level 3 oder 5 - aber Level 7 fängt das Heldenleben an.

Zitat
Ein Erzählonkel hat diese Probleme nicht, da Regeln beugen und Würfelergebnisse manipulieren kann, so dass es passt und die Handlung in seinem Sinne weiter geht.[/li][/list]

Nochmal: Midgard ist darauf ausgelegt, übersichtliche, recht mundante Abenteuer zu erleben, nicht Corum und Milamber nachzuspielen.
Darüber sollte man sich klar sein, und für epische Settings auch entsprechende Systeme verwenden, die es auch schon zu Midgards Anfangszeiten gab: z.B. RM oder D&D.

Zitat
  • Die pädagogische Haltung, die Tümpelritter angesprochen hat, ist mir auch schon aufgefallen. In diesem Zuge fehlen auch einfach Regeln, die ich für unbedingt notwendig halte. Anstatt, dass bei der Beschreibung der Fertigkeit "Giftmischen" die Regeln zum Giftmischen präsentiert werden, wird erklärt, wieso es eeeeevil ist, Gift zu verwenden. Von so etwas fühle ich mich entmündigt.

Ups, okay, dann bist Du aber sehr empfindlich... 8-)
Also in kann mich nciht daran erinnern, vielleicht weil ich bei so leichten Andeutungen aus Durchzug schalte.
Aber korrekt ist, daß IMHO die Liste von Giften, deren Wirkungen und Anwendungen deutlich zu kurz kamen; aber das Regelsystem war ja nie sehr umfangreich, da sind auch die Ausrüstunglisten nicht so prächtig...
...da kann man ja leicht etwas hinzufügen.

Zitat
  • Über Abenteuer kann man sich streiten. Diejenigen, die ich kennen gelernt habe, waren wie für Erzählonkel gemacht.
Welche waren denn das?
Oft hatten die Abenteuer blöde Stellen, an denen es unglaubwürdig wäre, wie vorgesehen weiterzumachen, aber keineswegs öfter als die anderer Systeme, und in Midgard gibt es keine Heldenverpflchtung, alles bis zum bitteren Ende durchzuziehen - manchmal haben wir einfach Abenteuer beendet, aufgegeben, verlohren: nicht jeder Job ist ein Erfolg und beim nächsten Mal hat man mehr Glück, wie gesagt, bodenständig statt heldenhaft.


[/list]

Offline Naldantis

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #27 am: 13.01.2011 | 01:38 »
Das mit dem Frust scheint aber gewollt zu sein. Im Regenstein-Abenteuer muss man eine Felswand hochklettern, und die Macher des Abenteuers wollen richtig viele Klettern-Proben, auch ordentlich erschwert, haben. Selbst mit einem ganz guten Wert von 14 oder so, hast du teilweise 50/50 oder weniger das du einen Check schaffst. Und es sind mehr als 10 Checks zu schaffen.
Sowas ist dann völlig unnötig. Unser SL hat das zum Glück etwas aufgeweicht. Er hat die Checks in der Anzahl reduziert, uns einen Bonus wegen Anseilen gegeben, und die Abzüge etwas reduziert. Trotzdem hat diese blöde Kraxeltour 20min gedauert, und wir sind 3 mal fast abgestürzt.
Ich meine was soll das? Will man wirklich eine Party bei einer Klettertour verlieren? So ein Blödsinn.

Ich sehe sowas als Midgard-typiosch an:
bodenständige Protagonisten, die soetwas mit Bordmitteln schaffen sollen.
Also a) Vorbereiten (Kletterausrüstung), b) Hilfe anheuern (erfahrene Bergsteiger vor Ort), c) es ggf. einfach mal lassen, wenn die Chancen so schlecht sind, und d) auch mal (kläglich) scheitern, wenn man sich übernimmt.
In höheren Stufen hat man dann ja die MAgie, Ausrüstung und Fertigkeiten, sowas auch on the fly zu schaffen.

Zitat
Leider bleiben viele Fertigkeiten auch als Grund als Basis so teuer, dass man wirklich viel XPs reinstecken muss, um mehr als 50% Chance auf Erfolg zu haben.
Auf der anderen Seite sind die Kampffertigkeiten dann wieder zu billig. Wenn mein Heiler billiger Kloppen auf 12 steigern kann(kostet doppelt), als Sagenkunde was er Grund hat auf 12, dann stimmt etwas nicht.

Da ist was wahres dran.
Auch für unsere Gruppen waren meist die Kosten bei den 'may not fail'-Skills viel zu hoch, für die 'nice to have'-kills dagegen oft lächerlich billig.
Aber die Philosophie dabei ist halt auch, daß die Charaktere mehr 'in die Breite' gehen als in das Expertentum - sie sind eher weitgereiste und welterfahrene Generalisten als legendäre Meister einiger weniger Skills (Schwertmeister, Meisterassasinen, etc.).

Das ist wie gesagt ja auch wohl so gewollt und man kann sich bei der Wahl des Systems überlegen, ob das den eigenen Vorstellungen entspricht.

Offline Naldantis

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #28 am: 13.01.2011 | 01:43 »
Man muss also echt nur lange genug spielen, bis man den vorigen 3-Jahresfrust verdrängt hat?
Das klingt eher nach einer Therapie als nach einem Spiel, das kontinuierlich Spass machen soll.
Scheinbar kommt da erneut die "pädagogische" Linie von Midgard wieder hervor. Den Spass muss man sich erarbeiten!   :ctlu:

Ne, es ist eine Möglichkeit, auch sehr mundane Charaktere länger zu spielen, die bei anderne Systemen sehr schnell darauswachsen.
Als Gegenmaßnahme bietet sich ja einfach an, Charaktere höher anzufangen - ist so aufwendig nicht.

Offline Harry B. Goode

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #29 am: 13.01.2011 | 09:42 »
Es fehlen ja auch einfach Regeln für typische Abenteuersituationen.
Nur, damit wir über dasselbe reden: was ist denn für dich eine typische Abenteuersituation?
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Offline Oberkampf

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #30 am: 13.01.2011 | 11:38 »
Wo verortest Du denn das?
Ich spiele lange schon nur noch sporadisch Midgard, aber mir fiele jetzt für beide Fälle keine Beispiele ein.

Zum Beispiel die Art der XP-Vergabe. Da wurde häufig ermahnt, dass der SL darauf zu achten hat, dass die Spieler nur für sinnvollen Fertigkeitseinsatz usw. AEP erhalten. Klingt für mich so, als müsse man die Spieler bändigen, damit sie auf keinen Fall kreativ ihre Fertigkeiten einsetzen oder eigene Ideen entwickeln.

Vielleicht bin ich da überempfindlich. In meinen jungen Jahren hab ich mich naiv daran gehalten, und das hat den Zugang zur Nutzung des Fertigkeitensystems mMn erschwert.
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Offline Abd al Rahman

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #31 am: 13.01.2011 | 12:01 »
Naja, das ist doch eher als Hinweis zu sehen, EP nicht für jeden Unsinn zu vergeben, der nur gemacht wird, weil es EP gibt.

Offline Oberkampf

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #32 am: 13.01.2011 | 12:07 »
Naja, das ist doch eher als Hinweis zu sehen, EP nicht für jeden Unsinn zu vergeben, der nur gemacht wird, weil es EP gibt.

... wobei dann leider mitschwingt, dass Spieler lauter Unsinn machen und nur der gute SL sie daran hindert. Das meine ich mit "erschreckend pädagogischer Einstellung".

(Natürlich ist mir klar, dass "pädagogisch" eigentlich das falsche Wort ist, "diktatorisch" wäre aber auch falsch, "autoritativ" träfe es möglicherweise besser.)
« Letzte Änderung: 13.01.2011 | 12:16 von Tümpelritter »
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Offline Xemides

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #33 am: 13.01.2011 | 12:12 »
Ich glaube kein SL und auch nicht JEF haben ein Problerm mit kreativen Einsatz der Fähigkeiten, wenn es das AB voran bringt.

Wie Abd Es Rahman schrieb, geht es eher darum, dass ein Spieler jeden Baum erklettert, um EP zu bekommen oder ähnlichen Unsinn.

Natürlich hätte man den Satz auch streichen können und bei den Spielern einfach genug Verstand vorraussetzen können, das von selbst vernünftig zu regeln.

Ansonsten finde ich Midgard ein wenig ungerodnet von den Regeln her, aber als erzählonkelig habe ich noch kein Abenteuer empfungen. Stimmungsorientiertheit hat bei mir nichts mit Erzählonkelig zu tun.

Midgard ist das System, bei dem ich so gar keine Beziehung für die Welt entwickele, weil unser SL das alles seht trocken erzähle und wir viel um die Welt reisen. Wirklich mitressen tut mich da kein Abenteuer.

Ich emfehle mal die Runenklingenkampagne, die ist wirklich gut, sogar mit einem guten Dungeon. Oder die alten Klassiker "Tumunzahar die Zwergenbinge" oder "Unter den Nebelbergen"



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Offline Abd al Rahman

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #34 am: 13.01.2011 | 12:21 »
... wobei dann leider mitschwingt, dass Spieler lauter Unsinn machen und nur der gute SL sie daran hindert. Das meine ich mit "erschreckend pädagogischer Einstellung".

(Natürlich ist mir klar, dass "pädagogisch" eigentlich das falsche Wort ist, "diktatorisch" wäre aber auch falsch, "autoritativ" träfe es möglicherweise besser.)

Hmm, woraus liest Du, dass der SL die Spieler an irgendetwas hindern soll? Es gibt nicht für alles (wie z.B. das erklettern aller Bäume) EP. Das ist alles. So Hinweise sind in einem System, das Leistungsorientiert EP vergibt notwendig.

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #35 am: 13.01.2011 | 12:43 »
Hmm, woraus liest Du, dass der SL die Spieler an irgendetwas hindern soll? Es gibt nicht für alles (wie z.B. das erklettern aller Bäume) EP. Das ist alles. So Hinweise sind in einem System, das Leistungsorientiert EP vergibt notwendig.

Sagen wir einfach, meine Ansichten haben sich da stark in Richtung: "Lass die Spieler mal machen" verschoben.

Das Regelwerk empfiehlt einfach eine mir persönlich zu restiktive Handhabung der XP-Vergabe (bei AEP und auch bei ZEP), weil dem Spielleiter mehrfach geraten wird, "strenge Maßstäbe" anzulegen und mit AEP zu geizen. (Mit Gold übrigens auch - 500 GS pro Spielabend ist ein Witz bei den Steigerungskosten.)

Die leistungsorientierte EP-Vergabe halte ich zwar im Grunde für eine gute Idee, wurde aber in meinen Midgardrunden irgendwann meistens problematisch. Führte meistens zu KEP-Schwemmen (insbesondere bei den beidhändig kämpfenden Charakteren unter Verwendung der "fortgeschrittenen EP-Regeln") und zu geringer AEP-Entlohnung bei den "Skillmonkeys". Belohnt auch zu stark das rein kämpferische Vorgehen (durch die Deckelung der AEP-Vergabe bei nichtkämpferischen Lösungen).
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Offline Harry B. Goode

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #36 am: 13.01.2011 | 12:51 »
Belohnt auch zu stark das rein kämpferische Vorgehen (durch die Deckelung der AEP-Vergabe bei nichtkämpferischen Lösungen).

Was wird denn da "gedeckelt"?  wtf?
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Offline Oberkampf

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #37 am: 13.01.2011 | 12:59 »
Was wird denn da "gedeckelt"?  wtf?

1 AEP pro AP des kampflos (durch List etc.) überwundenen Gegners, maximal 20 AEP.

Das heißt, wenn die Spieler mal eine echt kluge Idee haben, wie sie einen Oger (ca. 26 AP) austricksen können, erhalten sie als Gruppe insgesamt 20 AEP. Den Oger im Nahkampf anzugreifen brächte insgesamt 52 KEP. Klar, höheres Risiko - aber irgendwie doch idiotisch.

Edit: Maximal 20 XP ist wohl noch von M2 in Erinnerung, M4 hat das glaube ich nicht mehr. Trotzdem Halbierung der möglichen EP bei einer guten Idee finde ich doof.
« Letzte Änderung: 13.01.2011 | 13:10 von Tümpelritter »
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Offline Harry B. Goode

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #38 am: 13.01.2011 | 14:42 »
1 AEP pro AP des kampflos (durch List etc.) überwundenen Gegners, maximal 20 AEP.

Das heißt, wenn die Spieler mal eine echt kluge Idee haben, wie sie einen Oger (ca. 26 AP) austricksen können, erhalten sie als Gruppe insgesamt 20 AEP. Den Oger im Nahkampf anzugreifen brächte insgesamt 52 KEP. Klar, höheres Risiko - aber irgendwie doch idiotisch.

Edit: Maximal 20 XP ist wohl noch von M2 in Erinnerung, M4 hat das glaube ich nicht mehr. Trotzdem Halbierung der möglichen EP bei einer guten Idee finde ich doof.

Ok, also diese Maximalgrenze gibt es nicht mehr, wie du selbst festgestellt hast.

Es gibt aber, wenn du es richtig spielst, noch die Überzahlregelung. Wenn du mit einer Gruppe von 5 Personen einen Oger (26 AP) angreifst, kommst du im Kampf auf 10 KEP (bei einem angenommenen Faktor von 2, das weiß ich gerade nicht). Bei der Umgehung kommst du auf 26 AEP bzw. 5 AEP pro Person. Die Umgehung ist nun nicht wirklich schlechter als der Kampf.
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Offline Abd al Rahman

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #39 am: 13.01.2011 | 14:50 »
Dann nimm einen Gegner mit einem Faktor von z.B. 5. und 50 AP. Dann hast Du ein dramatisches Ungleichgewicht. Je höher der Faktor ist, je weiter klafft die Schere auseinander.

Mit Deiner Argumentation kannst Du diesen Fakt nicht wegdiskutieren.

Hier muß man die langfristige Entwicklung sehen. PP mit einbeziehen, AEP für eingesetzte Fertigkeiten mit einbeziehen etc. Nach meinen Erfahrungen sind die vielen KEP nur dann ein Problem, wenn zu viel Wert auf Kämpfe gelegt wird.

Offline Der Nârr

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #40 am: 14.01.2011 | 11:50 »
Als Fazit lässt sich wohl festhalten, dass ich mit meiner Meinung zu Midgard nahezu allein da stehe. Ich möchte auch nicht, dass sich dieser Thread zu einer generellen Midgard-Diskussion entwickelt. Es geht nicht darum, was an den Regeln gut oder was schlecht ist. Mein Eindruck ist ehrlich gesagt, dass viele, die die Regeln als klar wahrnehmen, dies deshalb tun, weil sie einfach schon sehr lange mit den Regeln spielen und kaum noch ins Regelwerk schauen. Dass die Regeln gar nicht so deutlich sind, zeigt sich für mich immer wieder in den Regeldiskussionen und unterschiedlichen Meinungen zu einzelnen Regeln. Jede der Parteien ist natürlich davon überzeugt, dass ihre Auslegung klar ist. Die Existenz mehrerer Parteien zeigt jedoch, dass die Regeln eben nicht klar formuliert sind.

Ich möchte mich auch nicht auf Diskussionen darüber einlassen, was denn nun typische Abenteuersituationen sind. Für ein ergebnisoffenes Spiel erwarte ich, dass für möglichst viele denkbare Situationen Regeln geliefert sind. Bestimmt gibt es Spielrunden, die noch nie z.B. aktiv Gift eingesetzt haben. Das kann man aber auch nur, wenn dafür sinnvolle und vollständige Regeln geliefert werden. Wenn keine Regeln zur Herstellung von Gift bereit gestellt werden, ist es kein Wunder, dass es auch niemand tut. System does matter! Die Regeln formen also gewissermaßen mit, was typische Abenteuersituationen sind. Problematisch wird das, wenn man mit einer offenen Haltung an das Spiel heran geht - dann kann es passieren, dass jemand wie ich oder unser SL immer wieder auf Widerstände stößt, weil Aktionen nicht möglich sind.

Dann kann man manchmal natürlich auch einfach unterschiedlicher Auffassung sein. Das sieht man an den Diskussionen, die hier im Forum auch mit Falcon geführt worden sind, z.B. über den Detailgrad der Regeln. Sehr viele betrachten die Midgard-Regeln als detailliert, das kam auch hier im Thread wieder vor und wurde als Punkt für die Tauglichkeit der Regeln für ARS genannt. Ich habe damit wieder meine Probleme. Beispielhaft greife ich die Regeln zum Spurenlesen heraus. Die Beschreibung ist sehr, sehr lang und was da geregelt wird, wird auch ausführlich geregelt. Aber inhaltlich fehlen mir immer noch einige Details, die meiner Meinung nach unbedingt geregelt werden müssen - zumindest, wenn es sich um ein detailliertes System handeln soll. Ich kenne Regelwerke, die inhaltlich mehr Details bei deutlich weniger Text liefern. Ich erwarte also nicht unbedingt noch mehr Text, um das mal klarzustellen.

Es wurde in anderen Threads, aber merkwürdigerweise nicht hier, darauf hingewiesen, dass Midgard zum Teil auch darauf basiert, dass "Minispiele" geschaffen werden - und z.B. in Abenteuern auch einfach neue Regeln für bestimmte Situationen eingeführt werden. Dies gibt mir auch zu denken. Anscheinend werden die Regeln des Grundregelwerks als unzureichend betrachtet.

Unverständlich ist mir auch, wieso von offizieller Seite immer wieder darauf hingewiesen wird, dass das Kompendium nicht zum Grundregelwerk gehört, wenn ein Nachdruck gefordert wird. Das Kompendium enthält z.B. die Entbehrungsregeln. Diese sind zumindest bei uns erforderlich für ergebnisoffenes Spiel, da man immer wieder in Situationen geraten kann, in denen man Entbehrungen erleidet. Wir haben sie schon oftmals vermisst und in Systemen, die vernünftige Regeln dazu bieten, benutzen wir sie auch. Leider ist es uns noch nicht gelungen, an ein Kompendium zu gelangen. Da ist es doppelt ärgerlich, wenn sich Midgard-Spieler damit brüsten, sie hätten das Kompendium seit Jahren im Schrank stehen, aber noch nie reingeguckt - so unwichtig sei es.

Naja, langer Rede, kurzer Sinn. Ich habe einfach die Beobachtung gemacht, dass in unserer Runde nahezu sämtliche Probleme, die wir mit den Regeln haben, verschwinden würden, wenn wir erzählonkelig spielten. Da hier aber von mehreren Seiten nun die Auffassung vertreten, dass Midgard durchaus für ARS geeignet ist, denke ich, dass bei meiner Ausgangsthese wohl ein strukturelles Problem vorliegt: Unsere Probleme könnten wir zwar durch erzählonkeliges Spiel lösen. (Das steht außer Frage - auch wenn wir nach Meinung einiger User uns dann zu viel Arbeit gemacht hätten.) Aber offenbar lässt sich "Erzählonkel" und "ARS" nicht so einfach gegenüber stellen, wie ich es mir dachte. Der Ursprung unserer Probleme mit Midgard ist also ein anderer.
Dennoch fand ich die Diskussion sehr aufschlussreich und interessant und möchte mich bei allen Teilnehmern bedanken. Es ist ja auch gewinnbringend, zu erkennen, dass man falsch lag. Aus meiner Sicht ist das Thema jedenfalls beendet – allerdings möchte ich das Thema nicht schließen, da ich nur wenig davon halte, Themen zu schließen. Jedoch werde ich mich erstmal zurückziehen, da mich schon wieder neue Themen beschäftigen, ich aber auch nicht die Zeit habe, mich allem zu widmen.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Humpty Dumpty

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #41 am: 14.01.2011 | 11:58 »
Ich habe den Eindruck, Hamf, dass hier einmal mehr ein Missverständnis über das vorliegt, was unter ARS zu verstehen ist. Du willst zwar ausdrücklich keine Definitionskonflikte, aber genau deshalb funktioniert der Thread nicht. Deshalb hier ganz kurz und dann bin ich auch wieder draußen:

Nach Skyrock, und so scheinen es die meisten hier zu sehen, ist damit kompetitives Spiel mit reichlich Kämpfchen vorgesehen. Quasi Gamismus in Reinform sogar explizit inklusive Wettbewerb unter den Spielern (und nicht nur der SL als Antagonist). Nach Settembrini, und daran orientierst Du Dich vielleicht, wird damit ein maximal simulatives Spiel bezeichnet.

Midgard ermöglicht mit seinem Regelwust vermutlich sowas wie das Skyrocksche ARS - nicht elegant, aber immerhin. Regeln für die Simulation/Generierung von jedem Scheiß gibbet jedoch nicht.

Offline Xemides

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #42 am: 14.01.2011 | 12:20 »
Moin,

die Frage, die ich mir hier stelle ist, wann sind Regeln detailliert genug, und wann sind sie zu detailliert.

Ich bin selber jemand, der es gerne detailliert mag, kenne aber auch Spieler, die es lieber weniger detailliert mögen.

Es jedem Recht zu machen ist schier unmöglich. Der eine will jeden Scheiss geregelt haben, der andere möglichst nur das nötigste.

Der eine findet DSA zu detailliert, der andere Midgard zu wenig  >;D

Schlussendlich muss jeder selber seinen Geschmack und sein System finden.
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Offline Brakiri

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #43 am: 14.01.2011 | 12:29 »
@Der Narr

So alleine stehst du doch garnicht.

Midgard ist halt ein altes und träges System, was den Machern eben so gefällt wie es ist.
Die wollen es nicht ändern oder verbessern, weil sie glauben, es ist gut so wie es ist.

Ich sehe das mit den Details genauso wie du. Midgard baut in einigen Situationen eine Löwenzahnwurzel in die Tiefe, vergisst aber das viel zum interpretieren über bleibt, und vergisst an der Wurzel ein paar Stränge in die Breite zu basteln. Manche Sachen sind dann garnicht geregelt, oder eben sehr schwammig. Als Simulation was viel abdeckt, halte ich Midgard für ungeeignet.
Detailiert ja, vollständig nein.

Erzählonkel-Stil geht mit jedem System. Der Unterschied ist, dass die Arbeit es zu verstehen unterschiedlich gross ist. Cinematisches RPG ist damit nur schwer möglich.
ARS geht zwar, ist aber durch die Regellücken wiederum nicht das System der Wahl, für pure Gamisten.

Ansonsten: Have fun, was immer ihr in Zukunft spielt ;)
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Offline Oberkampf

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #44 am: 14.01.2011 | 13:18 »
Midgard ermöglicht mit seinem Regelwust vermutlich sowas wie das Skyrocksche ARS - nicht elegant, aber immerhin. Regeln für die Simulation/Generierung von jedem Scheiß gibbet jedoch nicht.

Soweit ich mich erinnere, gefallen Skyrock auch einige Midgardabenteuer sehr gut, während Settembrini mit Midgard garnix anfangen kann. Ist aber nur Randbemerkung.
« Letzte Änderung: 14.01.2011 | 13:29 von Tümpelritter »
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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #45 am: 14.01.2011 | 13:26 »
Soweit ich mich erinnere, gefallen Skyrock auch einige Midgardabenteuer sehr gut, während Settembrini mit Midgard garnix anfangen kann. Ist aber nur Ranbemerkung.
Das passt ja ins Bild.

Pyromancer

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #46 am: 14.01.2011 | 13:31 »
Nach Skyrock, und so scheinen es die meisten hier zu sehen, ist damit kompetitives Spiel mit reichlich Kämpfchen vorgesehen. Quasi Gamismus in Reinform sogar explizit inklusive Wettbewerb unter den Spielern (und nicht nur der SL als Antagonist). Nach Settembrini, und daran orientierst Du Dich vielleicht, wird damit ein maximal simulatives Spiel bezeichnet.

Midgard ermöglicht mit seinem Regelwust vermutlich sowas wie das Skyrocksche ARS - nicht elegant, aber immerhin. Regeln für die Simulation/Generierung von jedem Scheiß gibbet jedoch nicht.

Ich glaube, da greifst du etwas zu kurz. Settembrini-ARS legt einen großen Schwerpunkt auf Ursache-Wirkung-Beziehungen und lehnt Meta-Eingriffe ins Spielgeschehen ab. Dafür ist Midgard sehr gut geeignet. Selbst das, was in anderen Systemen Meta-Eingriffe sind (Bennies, Fate-Punkte) unterliegt bei Midgard als "Göttliche Gnade" direkt den Regeln der Spielwelt-Realität. Einzig die in M4 dazugekommene Schicksalsgunst widerläuft diesem Prinzip, ist aber von der Größenordnung her vernachlässigbar (halbes Dutzend mögliche Wurfwiderholungen in 10 Jahren).
Die aktive Unterstützung für großflächige Weltsimulation fehlt zwar, aber die fehlt bei fast allen Systemen, ohne dass sie dafür ARS-untauglich werden. Und einige wenige Werke gibt es ja, ich denke da vor allem an diesen alten Stadt-Band voller Zufalls-Tabellen.

Schwierigkeiten würde wohl nur das Steigerungssystem machen, da der Goldverbrauch jede realistische Volkswirtschaft sprengen würde. Aber selbst das würde realistisch gespielt gehen, dank M4-Praxispunkten und Lernen durch Selbststudium, das kein Gold kostet.

Humpty Dumpty

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #47 am: 14.01.2011 | 13:34 »
Vermutlich hast Du recht, Pyro. Mein Eindruck war ein anderer, aber meine Midgardkenntnisse sind sehr oberflächlich und ich kann das nicht hinreichend beurteilen. Vor allem maße ich mir nicht an, das besser beurteilen zu können als Du. Wenn Du das sagst, nehme ich Dir das vorbehaltlos ab.

Wollte vor allem die Diskussion etwas fokussieren helfen, denn ich hatte den Eindruck, dass die Beteiligten über verschiedene Dinge reden.

Offline Cagliostro

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #48 am: 23.02.2011 | 22:17 »
Vernünftig spielbar ist Midgard nur in zwei Modi:
1) Mit ALLEN Regeln, dann kann man sich auch die volle ARS-Dröhnung geben.
2) Als Erzählonkel-Spiel, wo der SL die Regeln gekonnt ignoriert, ab und zu "würfel mal auf XY" sagt und dann weitererzählt.

Also, ich hab weder 1 noch 2 gespielt und es war sehr vernünftig ;)))))

So wie ich ARS und Erzählonkel verstehe tendiert Midgard klar Richtung ARS

Offline Abd al Rahman

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Re: Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel
« Antwort #49 am: 24.02.2011 | 10:18 »
Ich bin eher der Typ-1 Spielleiter :)