Beim Rollenspiel geht es in erster Linie darum, Konflikte zu bestehen, und das neigt eben dazu, dass irgendwer so lange eskaliert, bis nichts mehr geht.
Ja, es gibt Beziehungsdramen, Romanzen und romantische Komödien. Aber im Rollenspiel krankt das Konzept ein bißchen daran, dass es da um zwei Personen geht, und der Rest Randfiguren sind. Das macht nicht jedem Spaß, und es hat auch nicht jeder Lust darauf, Emotionen wirklich auszuspielen.
Wenn man so etwas macht, bräuchte es wohl Werte für die Liebe, die die Charaktere gerade füreinander empfinden. Ein Zwist oder eine Intrige könnte diesen Wert angreifen, und andere Dinge könnten sie wieder nach oben treiben.
Das Problem finde ich, dass nur wenige Leute sich sowohl für die Darstellung von Liebe in Werteskalen interessieren.
Komödien neigen leider beim Rollenspiel dazu, zu üblem Slapstick zu verkommen. Das ist sehr lustig, wenn es hin und wieder vorkommt, aber als tragfähiges Konzept ist es extrem schwierig, da das Abrutschen stilsicher zu vermeiden.
Wir haben in unserer Ars-Magica-Runde neben den Spielrunden noch das Downtime-Geblubber, bei dem Charaktere ihre emotionalen Probleme verarbeiten. Da taucht eigentlich nie Gewalt auf - das ist tatsächlich häufig komisch, manchmal dramatisch, aber die Konflikte liegen gar nicht auf einer Ebene, auf der sie mit Gewalt irgendwie gelöst werden könnten. Wir haben in der Runde aber auch alle mehr als einen Charakter, sodaß ein breit gefächertes Beziehungsgeflecht vorhanden ist. (Auch wenn wir hin und wieder bemerken müssen, dass z.B. Paddy nie mit seinem Vater über seine Probleme redet - klar, ist ja auch derselbe Spieler...)