Autor Thema: Spielleiten auf Anfrage - Denkt ihr, so etwas wäre möglich?  (Gelesen 4022 mal)

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Offline Jed Clayton

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Am vergangenen Wochenende hatte ich eine neue Idee für uns Spielleiter (vor allem für mich selbst). Ein alter Bekannter hat mir vorgestern bereits gesagt, so etwas wie diese Idee wäre grundsätzlich unmöglich umzusetzen. Aber ich lasse mich natürlich nicht (mehr) so schnell entmutigen.

Deswegen mache ich diese Sache hier einfach mal öffentlich.

Also, ich habe am vergangenen Wochenende erstmals bei einem Con auch den Anmeldetisch für die Rollenspiel-Spielleiter mitbetreut. Sonst konnte ich immer frei als SL zu einem Con gehen und mich immer nur um meine Runden kümmern, dieses Mal hatte ich zum ersten Mal auch ein offizielles "Amt", zumindest für wenige Stunden am Samstagnachmittag. Während dieser kurzen Zeit an dem Anmeldungstisch ist mir aber etwas Interessantes passiert. Manche Gelegenheitsbesucher, die recht zufällig im Rollenspielbereich des Cons gelandet zu sein schienen, fragten mich an dem Stand nach dem einen oder anderen Rollenspielsystem. Sie wollten einfach wissen, ob sie dort ein Spiel spielen könnten, das sie jeweils noch von früher kannten (in der Regel das einzige RPG, das sie jemals selber gespielt oder gelesen hatten). Zufällig war aber immer das Spielsystem, nach dem ich dort gefragt wurde, nicht unter den angebotenen Spielen. Wir hatten eigentlich unter den vorangemeldeten Runden alles Mögliche da, nur ausgerechnet nicht das, wonach diese paar wenigen Besucher fragten. Da ich sowieso niemanden gern enttäusche und niemanden einfach weggehen sehen möchte, wenn er schon mal bei einer Veranstaltung ist, hat mir das zu denken gegeben.

Bei ein paar anderen Spiele-Cons habe ich es auch schon erlebt, dass neben dem üblichen Prinzip "Spielleiter bringt Spiel mit und hängt seine Runde auf einem Zettel aus..." auch ab und zu mal Spieler einen Zettel nach dem Motto "4 Spieler suchen einen Spielleiter für X" aushängten.

Manchmal liest man sogar handgeschriebene Zettel mit Aufrufen wie:
"Wir sind drei D&D 3.5 Spieler, ein Dieb Stufe 5, ein Krieger Stufe 6 und ein Magier Stufe 8, und wir suchen noch heute Nachmittag einen SL für D&D!"

Umgekehrte Welt also... Ich habe mir dann spät nachts überlegt: Wieso muss man solche Leute immer enttäuschen oder wegschicken? Kommt es nicht viel mehr darauf an, dass die Kunden, also die Spieler, ihren Spaß haben und möglichst auf ihre Kosten kommen, als dass wir Spielleiter unbedingt unser eigenes Wunschabenteuer durchdrücken? Wieso ärgern wir uns immer hinterher darüber, dass wir wieder mal nicht unser Lieblingsabenteuer mit unserem Lieblingssystem umsetzen konnten? Sollten wir nicht "der Masse" oder "der Kundschaft" nachgeben und etwas für sie tun? Unser eigenes Lieblingsspiel könnten wir dann doch immer noch mit irgendeiner Gruppe unabhängig von Cons spielen. Wenn es vorrangig darum geht, für ein Spiel und seinen Verlag Werbung zu machen oder ein neues Spiel einfach mal vorzustellen, ist das natürlich etwas Anderes. Aber hier soll es mal um die Befriedigung der Mehrheit gehen.

Was der Besucher will, das sollte er nach Möglichkeit auch einfach kriegen. Was sich hier vielleicht im ersten Moment nach "Rollenspiel-Bordell" anhört, wäre wohl möglicherweise bei näherer Betrachtung eine recht interessante Sache:

Ich habe mir gedacht, anstatt Wochen und Monate VOR einem Con unbedingt ein bestimmtes Lieblingssystem vorzubereiten, ein Abenteuer dafür zu schreiben, die Charaktere dazu und dann wieder angespannt auf Interessenten zu warten, sollten wir uns zur Abwechslung doch mal von der Vorstellung frei machen, dass es wirklich um "unsere" Themen, unser System, unsere Favoriten geht. Auf einen SL kommen circa 5-6 Spieler, die nicht selber leiten. Wer ist da nun in der Mehrheit? Der Spieler oder der Spielleiter?

Um die ganze Sache für eine größere Zahl von Con-Besuchern interessanter zu machen und auch die Herausforderung und das Überraschungsmoment für uns SL zu steigern, würde ich mal für einen Con-Nachmittag absichtlich kein bestimmtes System vorbereiten, aber mehrere Regelwerke (die ich natürlich alle irgendwann einmal gelesen habe) mitbringen.

Sagen wir hier zum Beispiel mal, ich nehme 4 oder 5 verschiedene Regelwerke für verschiedene Settings und Genres. Ich will mich ja nicht totschleppen. Aber 4 Bücher sollten möglich sein.

Diese Regelwerke kenne ich im Idealfall so gut, dass ich jedes davon spontan verwenden könnte. Wenn sich also für eines davon gerade nicht die benötigte Gruppe zusammenfindet, tut sie das aber vielleicht für eines der anderen. Ich könnte zu jedem System das Wichtigste kurz erklären und die Spieler vorab darüber informieren. Ich könnte zu jedem davon ein Kurzabenteuer für einen Nachmittag aus dem Ärmel schütteln. (Notfalls könnte ich im Vorfeld auch einfach mehrere Kapitel mit Spielleiter-Tipps und Bücher wie "Gamemastering" von Brian Jamison und "The Big List of RPG Plots" von S. John Ross lesen.)

Ich kenne auch sicherlich noch ein paar andere Spielleiter, die ihrerseits schon lange genug in der Szene sind und genügend Regelsysteme gespielt haben, um für 3, 4 oder mehr Systeme spontan etwas auf die Beine stellen zu können. Nur etwas Mut gehört vielleicht noch dazu.

Also würde meine Idee letztlich so aussehen: Drei der vielseitigsten und improvisierungsfreudigsten SL aus meinem Bekanntenkreis könnten sich gemeinsam zur Verfügung stellen und dabei jeweils 5 Regelwerke mitbringen, mit denen sie ein Abenteuer spielen könnten. So würden wir die Anzahl der effektiv angebotenen Systeme bereits von drei Systemen auf fünfzehn erhöhen!

Beispiel:
    Spielleiter A - leitet auf Wunsch CAH, Teenagers From Outer Space, Pathfinder, BRP oder M&M
    Spielleiter B - leitet auf Wunsch Shadowrun, Star Wars, Babylon 5, FarScape oder d20 Modern
    Spielleiter C - leitet auf Wunsch DeGenesis, Unknown Armies, Call of Cthulhu, Polaris oder TORG

(Ich habe einfach irgendwelche Beispiele aufgelistet.)

Dann wüssten wir zwar bei Beginn des Cons nicht, welches System wir an dem Tag leiten werden, aber das macht es doch vielleicht spannender. Es kann jedes der mitgebrachten Spiele werden. Für eines davon wird bestimmt eine Gruppe zusammenkommen. Ich könnte dann natürlich auch noch über Crossovers und Verknüpfungen aus den verschiedenen mitgebrachten Spielen spekulieren (sogar das traue ich mir noch zu!), aber dann wird es richtig abgefahren.

Eure Meinung dazu würde ich gern lesen. Danke.
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Offline OldSam

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Eine interessante Idee, aber äusserst anspruchsvoll für den/die Spielleiter...

Sofern die Spieler mit eigenen Chars ankommen und ein speziell favorisiertes System spielen wollen, welches der SL auch aus dem Stegreif halbwegs vernünftig leiten kann, könnte das klappen... Aber man sieht hier schon, dass da mehrere Bedingungen erfüllt sein müssen und die Chancen sind immer ziemlich gut, dass es genau nicht passt - dafür müsste also wirklich nen recht breites Feld mit mehreren Leuten abgedeckt sein... und wenn irgendwas nicht gut hinkommt werden es eher Nachschlage- und Charakterbastel-Sessions  ;)

Die Spielleiter müssten jedenfalls sinnigerweise immer 2-3 "Universal-Stories" auf Lager haben, die sich relativ leicht auf verschiedene Settings umstellen lassen, damit sie nicht völlig unvorbereitet da stehen und sehr viel Improvisationsfähigkeit wäre hier sowieso erforderlich.

Aus meiner Sicht würden die Chancen für so einen universellen Ansatz aber deutlich besser sein, wenn man das von der Ebene des Regelsystems abtrennt, ich selbst z.B. könnte nicht von mir behaupten, dass ich aus dem FF mit fünf verschiedenen Regelsystemen ein flüssiges gutes Spiel leiten könnte, ohne häufig nachzuschlagen oder die Systeme  übermäßig simplifizieren zu müssen o.ä.
Auf der anderen Seite würde ich mir aber durchaus sowas wie das Leiten von verschiedenen "Wunschsettings" zutrauen: Also wenn ich mich auf ein paar Universalstory-Ansätze vorbereite, wäre etwa sowas wie ein grobrt Plot über die Befreiuung einer Person, die von einer Verbrecherorganisation entführt wurde, relativ leicht in diversen Settings einsetzbar, von Fantasy-Welten wie Aventurien über die Erde heutzutage mit paranormalen Sachen a la Supernatural bis hin zu Science Fiction a la Star Wars o.ä.

Ich persönlich würde das dann mit dem Universalsystem meiner Wahl leiten, weil ich das auch so sicher beherrsche, dass ich gut improvisieren kann, kaum was nachschauen müsste und auch bei spezielleren Sachen normalerweise nicht aus dem Tritt komme. Zudem ist es dann auch möglich sich ein paar ausgewählte und schnell zugreifbare Referenzmaterialien wie Werte für Standard-NPCs u. Ausrüstung, zentrale Tabellen, Beispielcharaktere usw. hinzulegen. - sowas im gegebenen Moment aus den jeweiligen Standard-Büchern rauszusuchen ist zu langsam IMHO.

Nachteil dabei ist natürlich wieder, dass man dann nicht die mitgebrachten Chars für spezielle Systeme verwenden könnte, irgendwas ist halt immer...  Mit X verschiedenen Systemen ist das jedenfalls sicherlich nen eigenes "Abenteuer" für den SL, aber wenn man sich mit vielen Schnellreferenzen vorbereitet, recht gut in allen Systemen drinsteckt und die Spieler passende Chars mitbringen usw. wäre das grundsätzlich wohl auch so machbar...


« Letzte Änderung: 1.02.2011 | 04:00 von OldSam »

Offline Jed Clayton

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Danke, OldSam.

Ich selbst würde vorzugsweise auch eines meiner besonders flexiblen Universalsysteme verwenden, oder einen "Hack", den ich vorsorglich schon aus dem einen oder anderen kleinen Indie-System gebastelt habe.

Mitgebrachte Charaktere gehen mir in der Regel gegen den Strich. Die würde ich wohl trotz aller Aufgeschlossenheit nicht aufnehmen. Solche bestehenden mitgebrachten SC, womöglich auch noch die alt überlieferten "Convention-SC" (die Charas, die jemand nur auf Cons spielt), haben meiner Erfahrung nach viel zu viel Vorgeschichte und Vorerfahrung aus anderen, mir unbekannten Spielrunden, wurden möglicherweise nach einer mir unbekannten Edition erstellt und so weiter. Daher würde ich Schnellstart-Charaktere aus meinen Büchern verwenden, oder maximal nach den "templates" aus den vorhandenen Büchern SC für die Leute bauen (das kann aber auch schon verdammt lange dauern, wie ich kürzlich beim Hero System erleben konnte). Wenn ich wirklich eine halbe bis dreiviertelte Stunde für einen Spieler Zeit hätte, würde ich vielleicht einen SC aus einem anderen Regelsystem auf mein Standardsystem umbauen können (auch wieder so eine Spielerei an sich).

Ein locker gefasstes Genre oder eine Epoche/Welt würde ich annehmen, Vorschläge für Charaktere und Fähigkeiten immer, aber keine ausgearbeiteten mitgebrachten Charaktere. -- Na ja, außer es brächte mir jemand einen ausgearbeiteten Charakter für mein Lieblingssystem mit und dieser Charakter ist obendrein noch frisch und unbenutzt. Dann würde ich mich freuen.

Das mit den schnellen kleinen Universalplots stimmt natürlich auch. Deshalb hatte ich auch schon Listen wie The Big List of RPG Plots erwähnt. Ich kenne sogar noch allgemeiner formulierte Listen von Plot-Klischees, die sich auf einzelne Hauptaufgaben wie "Bewachen", "Befreien", "Bekämpfen", "Geheimnis aufdecken", "Ausbrechen", "Einbrechen", "Sichern", "Freundschaft schließen" und ein paar andere beschränken.

Jetzt habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht, wie ich so eine Wunsch-Session bei einem spielleiterlosen System (Western City, Capes?) handhaben würde.
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Offline ArneBab

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Ich finde die Idee schön und auch dunchführbar.

Mit etwas Vorbereitung würde ich mir zutrauen, Gurps, SR und 1w6 zu leiten (habe es schon mehrfach in Runden spontan gemacht: „spielen wir doch lieber X“ :) ). Wenn ich das kann, können das andere sicher auch.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline Grey

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Mir gefällt die Idee. Das könnte mit Sicherheit Schwung in die Rollenspielszene bringen.

Als SL könnte man ja für jedes System, das man mitbringt, ein möglichst generisches Szenario mitbringen, das auf so ziemlich jede Spielergruppe paßt. Ein "Ihr befindet euch alle an einem Ort, der plötzlich in seiner Existenz bedroht wird" funktioniert ja für so ziemlich jeden Char, dessen Mindestanforderung darin besteht, daß er nicht draufgehen will. Ob das jetzt die Taverne ist, die plötzlich von einem Fluch heimgesucht wird, oder die Raumstation, auf der irgendwas aus Labor C ausbricht, bleibt sich dabei ja ziemlich gleich. Gruppenzusammenführung und Abstimmung auf individuelle Motivationen entfällt, also ideal für 'ne schnelle Con-Runde.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Zwart

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Ich finde die Idee auch durchführbar. Ich weiß es sogar.
Denn letztlich haben wir das auf unseren Rollenspiel-Treffen immer so gehandhabt. Jeder SL hat zwei bis drei Systeme dabei die er angeboten hat und die Spieler konnten dann einfach auswählen.

Ich weiß nicht ob das eine Art Unikum hier in unserer Gegend ist, aber Spielleiter sind bei uns auch immer ein stückweit Dienstleister, die sich auf ihre Kunden bzw. Spieler einstellen und ihnen möglichst das bieten, was sie wollen.

Offline 1of3

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Ja, verkehrte Welt. Und nicht nur von der Umkehrung, sondern von FALSCH. Ich sage: Auf diese Weise ist qualitatives Spiel nicht zu gewährleisten.

Und dass fünf bis sechs Nur-Spieler auf eine Person kommen, ist wohl deren Schuld und nicht die der befähigten. Sollen die gefälligst spielleiten lernen. So schwer ist das nun auch wieder nicht.



Offline Merlin Emrys

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Ach ja, die lieben Sportler, die nichtmal spielen mehr ohne Anforderungen können...

Ich dagegen halte den Vorschlag für problemlos durchführbar. Nachteil für die Spielleiter ist, daß ihnen neben der bereits bestehenden Flexibilitäten für das Leiten auf Cons eine weitere abverlangt wird: Sie wissen nicht, für wen sie leiten werden, welche Charakter-Ausprägungen, wie bereitwillig die Spieler mitziehen... und nun auch noch nicht einmal ausgeglichen dadurch, daß sie wenigstens ihr Liebelingssystem anbieten können, in dem sie sich selbst dann noch wohlfühlen, wenn die Spieler mal nicht so toll sind?

Ich würde daher empfehlen, das den potentiellen Spielleitern zwar ans Herz zu legen, aber sie nicht darauf zu verpflichten. Helfen könnte übrigens, wenn man ihnen, soweit das planbar ist, jeweils einen in dem entsprechenden System "sattelfesten" Spieler zur Seite stellt, der sie bei unerwarteten Regelfragen unterstützen kann und so.
 

Offline Valher

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ich find auch, es sollte kein problem sein, sich in 2 oder 3 systemen, in denen man fit ist, n conabenteuer einfallen zu lassen.
wieso da nun kein qualitatives spiel möglich sein sollte geht mir grad echt ab.

Pyromancer

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Ja, verkehrte Welt. Und nicht nur von der Umkehrung, sondern von FALSCH. Ich sage: Auf diese Weise ist qualitatives Spiel nicht zu gewährleisten.

Und dass fünf bis sechs Nur-Spieler auf eine Person kommen, ist wohl deren Schuld und nicht die der befähigten. Sollen die gefälligst spielleiten lernen. So schwer ist das nun auch wieder nicht.

Es geht ja hier auch um den Rahmen, dass im Zuge einer Brettspiel/Rollenspiel-Großveranstaltung Leute, die aus Versehen in den Rollenspielbereich gestolpert sind und plötzlich Lust verspüren, nach 15 Jahren mal wieder DSA zu spielen, nicht unverrichteter Dinge wieder wegschicken zu müssen. Denen zu sagen: "Ach, leitet doch selbst!", das bringt gar nichts. Den Vorwurf müssen sich nur die "Dieb Stufe 6/Krieger Stufe5/Magier Stufe 7-Gruppe suchen dringend SL"-Aushänger machen lassen. ;)

Um die erste Gruppe wieder ans Rollenspiel zurückzuführen braucht es aber nicht ein Dutzend verschiedener exotischer Systeme, sondern vermutlich nur DSA, D&D und Rolemaster/MERP, vielleicht noch Shadowrun, CoC und GURPS.

Wonach haben die Interessenten auf den Spielertagen denn gefragt?

Offline 1of3

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Zitat
Um die erste Gruppe wieder ans Rollenspiel zurückzuführen braucht es aber nicht ein Dutzend verschiedener exotischer Systeme, sondern vermutlich nur DSA, D&D und Rolemaster/MERP, vielleicht noch Shadowrun, CoC und GURPS.

Die Frage ist, warum irgendwer dazu motiviert sein sollte, solche Leute wieder ans Rollenspiel heranzuführen. Ich persönlich bin ja nun der festen Überzeugung, dass das "Hobby" mich mal am Arsch lecken kann und Leute, die sich über dessen Untergang echauffieren, gleich zweimal. Dabei kann ich mich über mangelndes Interesse gar nicht beklagen. Ich hab letztes Jahr vier Leute zum Rollenspiel gebracht, von denen jetzt zwei wöchentlich und zwei monatlich spielen.

Meine Antwort wäre insofern nicht, den Leuten DSA zu geben, weil sie DSA wollen, sondern mich nur anzuhalten ggf. Rücksicht auf (Wieder-)Anfänger zu nehmen und vielleicht noch mal die Regeln zu erklären von dem Spiel, dass ich eben gerade vorhabe zu spielen. Wenn das den Betreffenden nicht gut genug ist, ist das ihr Problem.

Auch die Aushänge könnte man ggf. interessanter gestalten. Mit System XY kann vielleicht niemand was anfangen. Da wäre es günstiger etwas über den Inhalt und das Genre zu schreiben. Aber das wird meiner Erfahrung nach vielfach sowieso schon so gehandhabt. Mein Tipp wäre dann vielleicht noch die Orga entsprechend anzuhalten: "Ne, DSA haben wir jetzt leider nicht. Aber das hier ist so ähnlich, auch Fantasy mit Elfen und Zwergen. Der Typ, der das anbietet, ist auch ein ganz netter. Warum versucht ihr nicht das?"

Pyromancer

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Die Frage ist, warum irgendwer dazu motiviert sein sollte, solche Leute wieder ans Rollenspiel heranzuführen.
Nö. Irgendwer ist motiviert - warum auch immer. ;)

Zitat
Auch die Aushänge könnte man ggf. interessanter gestalten. Mit System XY kann vielleicht niemand was anfangen. Da wäre es günstiger etwas über den Inhalt und das Genre zu schreiben. Aber das wird meiner Erfahrung nach vielfach sowieso schon so gehandhabt. Mein Tipp wäre dann vielleicht noch die Orga entsprechend anzuhalten: "Ne, DSA haben wir jetzt leider nicht. Aber das hier ist so ähnlich, auch Fantasy mit Elfen und Zwergen. Der Typ, der das anbietet, ist auch ein ganz netter. Warum versucht ihr nicht das?"
Das kann und sollte man machen.

Offline Dirk Remmecke

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Es gibt genug Gegenbeweise, die belegen, dass so etwas nicht völlig unmöglich ist, aber schwierig ist es dennoch.

Ich habe gerade am letzten Wochenende gesehen, dass sich (mehrere) SLs, die eigentlich gar nicht zum Leiten auf einen Con gekommen sind, von Spielern haben breitschlagen lassen. Aber die hatten in ihrem Standard-Con-Gepäck genügend ältere Abenteuer, die sie spontan hervorzaubern konnten. Aber die Spieler, die sie um die "Dienstleistung" des Leitens gebeten haben, waren oftmals zumindest entfernt bekannt.
Auf großen, anonymen Cons hätte eine solche Anfrage wohl eher zu Stirnrunzeln geführt. ("Was willst du denn? Kennen wir uns irgendwoher?")

Ich kenne auch das Phänomen, dass ein Spierundenzettel sofort zu viele Interessenten angelockt hat, dass ein SL sich sofort bereiterklärte, das gleiche Abenteuer am nächsten Tag zu wiederholen.

Ansonsten kenne ich mehrsystemfähige Dienstleistungs-SLs nur von missionarisch tätigen Spielorganisationen:

Der Stand des Projektes Odyssee auf der Leipziger Buchmesse funktioniert in Ansätzen so - da gibt es eine Spielfläche, und am Stand einige Nexus/Odyssee/Spielraum-Mitglieder, die sich auf einige der präsentierten Systeme (Kleinstverlagsysteme halt) spezialisiert haben und spontan Einsteigerrunden leiten können.

Der Forge-Stand auf dem Gen Con (und in Essen?) bietet ebenfalls Kurzsessions (15-Minuten-Einführungen?) verschiedenster Systeme an.



Für gewöhnliche Cons finde ich so ein Pull-Prinzip organisatorisch schwieriger abzuwickeln. Ich habe jahrelang den Infostand auf H spielt organisiert und es ist doch wirklich effizienter, Spielrundenzettel an eine Wand zu hängen und Spieler, die schon wissen, was sie wollen, auf die SLs aufzuteilen. Das entzerrt das Gedrängel am Infostand immens. Wenn 8w6 Spieler (mit 5w4 verschiedenen Systemwünschen) nach passenden SLs herumfragen müssen (oder eben Gesuch-Zettel aufhängen, "Jung, ledig, weiblich sucht InSpectres-Runde" neben "Ich habe so viel von Tribe 8 gehört, ich würde es gerne mal ausprobieren"), dauert es noch viel länger, bis sich Gruppen gefunden haben.
Den übrig gebliebenen, die mit den angebotenen Runden nicht glücklich waren, könnten dann in einem zweiten Anlauf fähige Multisystem-SLs Vorschläge unterbreiten, aber das wären dann auch wieder keine echten Gesuche, sondern eher ein Suchen nach dem gemeinsamen Nenner, damit niemand unbespielt zurückbleibt.

Wenn das Szenario in dem OP allerdings ist, dass eigentlich RPG-fremde Menschen sich in den RPG-Bereich einer Veranstaltung "verirren" und informiert werden wollen, sehe ich die kommerziellen Verlage in der "Verantwortung", diese Neugier zu bedienen. Schon aus marktwirtschaftlichem Eigeninteresse. (Warum sonst sollte man als RPG-Verlag auf einer nicht-RPG-Veranstaltung ausstellen, wenn man die drei Leute, die man bekehren könnte, abziehen lässt?)

Offline Lichtbringer

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Also auf dem kieler Unicon wurde das früher öfter so gehandhabt, dass ein SL mehrere Möglichkeiten anbietet und welche zuerst voll wird, wird gespielt. Hat offenkundig funktioniert.

Offline Sebastian

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Sollten wir nicht "der Masse" oder "der Kundschaft" nachgeben und etwas für sie tun?

Naja, wenn hier schon wirtschaftliche Metaphern verwendet werden, dann wird eher umgekehrt ein Schuh daraus:
Es gibt auf diesen Cons in der Regel ein Überangebot an Spielern und wenige Spielleiter. Die können sich dann mit dem von ihnen bevorzugten System auf den "Markt" werfen. Abnehmer für ihre Runden werden sie schon finden. Der Zwang, mehrere Systeme anzubieten, wäre doch nur vorhanden, wenn die SL um die Spieler konkurrieren müssten.

Und meine persönliche Meinung dazu: Wenn ich mir schon die Mühe mache, ein Abenteuer für eine Con vorzubereiten und diese ganzen Unwägbarkeiten in Kauf nehme wie unbekannte Spieler und unbekannte SCs, möchte ich das auch für ein System machen dürfen, das ich mir aussuche. Als Spieler auf einer Con weiß ich doch, dass ich nicht unbedingt mein Wunschsystem spielen kann - was mir ja auch die Möglichkeit gibt, Neuland zu erkunden.

Offline Valher

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Und meine persönliche Meinung dazu: Wenn ich mir schon die Mühe mache, ein Abenteuer für eine Con vorzubereiten und diese ganzen Unwägbarkeiten in Kauf nehme wie unbekannte Spieler und unbekannte SCs, möchte ich das auch für ein System machen dürfen, das ich mir aussuche.

Es zwingt ja niemand den SL dazu, Systeme zu leiten die er/sie nicht mag. Aber auch wenn die meisten ein bevorzugtes System haben, so haben sie doch mehrere Systeme die ihnen
symphatisch sind. Da ein paar kleine Abenteuer vorzubereiten ist ja nun kein Drama. Es müssen ja keine megaturbosuper Abenteuer sein, einfache Standardkost reicht da völlig denke ich,
um Leuten, die sich spontan entscheiden, "reinzuschnuppern", egal aus welchen Gründen, einen Einblick zu bieten.


Was daallerdings wirklich helfen könnte, ist 1of3´s Anmerkung, doch die Aushänge etwas informativer zu gestalten. So denkt sich der eine oder andere bestimmt: SR, wasn das? Ich hab mal son Zukunftsdings mit Elfen und Trollen und so gespielt, kA wie das noch hiess. Demjenigen würde da etwas mehr Beschreibung vllt helfen.
« Letzte Änderung: 1.02.2011 | 15:46 von Valher »

Offline Sebastian

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Was daallerdings wirklich helfen könnte, ist 1of3´s Anmerkung, doch die Aushänge etwas informativer zu gestalten.

z.B. in dem man einfach die von der Con-Organisation bereitsgestellten Vordrucke aufpeppt. Ein paar Felder für Systembeschreibung und vielleicht sogar Spielstil des SL können nicht schaden. Die meisten Vordrucke die ich kenne, waren leider etwas spartanisch.

Da ein paar kleine Abenteuer vorzubereiten ist ja nun kein Drama. Es müssen ja keine megaturbosuper Abenteuer sein, einfache Standardkost reicht da völlig denke ich, um Leuten, die sich spontan entscheiden, "reinzuschnuppern", egal aus welchen Gründen, einen Einblick zu bieten.

Kann man sicher machen, wenn man sich als SL dem Ziel verschrieben hat, auf Cons Systeme vorzustellen und Spieler anzuwerben. Dann ist Jed Claytons Vorschlag sicher auch keine schlechte Idee. Als allgemeine Norm für Con-SLs würde ich es aber ablehnen. So war es aber vielleicht auch gar nicht gedacht...

Offline Jiba

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Was daallerdings wirklich helfen könnte, ist 1of3´s Anmerkung, doch die Aushänge etwas informativer zu gestalten. So denkt sich der eine oder andere bestimmt: SR, wasn das? Ich hab mal son Zukunftsdings mit Elfen und Trollen und so gespielt, kA wie das noch hiess. Demjenigen würde da etwas mehr Beschreibung vllt helfen.

So handhabe ich es schon seit einigen Jahren bei meinen Runden. Neben dem, worum es grob in einem Abenteuer geht, schreibe ich auch immer ein paar Worte zur Disposition des Systems und ziehe häufig Vergleiche zu Filmen oder Videospielen, damit die Spieler wissen woran sie sind und wie ich eine Spielwelt für mich visualisiere. So ist klar, was ich damit meine. Vor allem, da ich mit Sachen wie "Exalted", "7th Sea" oder "Engel" oder irgendwelchen Indies in der Regel nicht eben den Mainstream leite.

Da ein paar kleine Abenteuer vorzubereiten ist ja nun kein Drama. Es müssen ja keine megaturbosuper Abenteuer sein, einfache Standardkost reicht da völlig denke ich...

Ehrlich... ich habe an mich IMMER den Anspruch, ein megaturbosuper Abenteuer zu leiten (an etwas anderem hätte ich als SL auch keinen Spaß). Ich investiere in meine Conrunden, wenn ich die Möglichkeit habe, genausoviel Arbeit wie in meine Heimrunden, wenn nicht sogar mehr. Ich möchte zu einer gelungenen Conerfahrung für meine Mitspieler beitragen und gebe daher bei der Spielrundengestaltung alles. Gut, manchmal misslingt mir eine Spielrunde oder ein Abenteuer auch mal, aber rein vorbereitungstechnisch hole ich so viel raus, wie ich kann. Und wer jetzt das RR-Warnschild hochhält, dem sei gesagt, dass auch der Dom in "Spielleiten" von Vorbereitung spricht, die nötig ist, damit man organisieren kann. Ich persönlich habe auf Cons bislang so viel unterwürzte Standartkost runterwürgen müssen, dass ich finde, dass es mal Zeit für eine Ernährungsumstellung ist. Ich habe daraus den Schluss gezogen grundsätzlich mein Bestes zu geben, so gut ich es eben kann und nicht meinen Anspruch an ein gutes Abenteuer zu reduzieren, nur weil das weniger Arbeit ist.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Oberkampf

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Das, was Jed Clayton da vorschlägt, kann ich mir auf einem Con unter gewissen Bedingungen gut vorstellen. Auf einem Con würde ich z.B. als Spieler lieber ein kurzes, einfach strukturiertes Abenteuer zum Kennenlernen der wichtigsten Regeln spielen wollen. Ein Abenteuer, wo mir schon wieder ein neues, frisch aufgebrühtes Setting vorgestellt wird, interessiert mich dagegen heutzutage nicht mehr.

Unter dieser Prämisse könnte ich z.B. ein einfaches "Standardfantasyabenteuer" mit Nachforschung, Wildnisreise, Dungeonerkundung und Überführung des eigentlichen Drahtziehers vor einem leicht zugänglichen Hintergrund entwerfen, dass ich auf mehreren Systemen leiten kann, die mir liegen. Es würden zwar unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt (D&D4E bedeutet für mich z.B mehr Kämpfe + mehr Dungeonräume als Legends of Anglerre usw.), aber der Hauptstrang des Abenteuers bliebe immer erhalten. Als weitere Bedingung würde ich mir herausbitten, dass keine neuen Charaktere erschaffen werden müssen, sondern notfalls auf von mir vorgefertigte zurück gegriffen wird.

Was ich mir nicht vorstellen kann, ist, dass ich für eine fremde Gruppe ein ihnen bekanntes Setting zum Bespielen anbieten kann.
Dans un quartier qui est triste à tuer
Prends des bombes de peinture et bombe tout
Ecris se que tu penses sur les murs!
Couleurs sur Paris...nanana...
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Online Maarzan

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Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Leute deutlich anspruchsvoller geworden sind, was die Spielleiterleistung, aber auch den Eigenbeitrag angeht. Ich kenne noch Zeiten, wo man sagen konne ich hab was Neues, wer schaut sich das mit an und probiert es aus. So etwas ist bei mir in (inzwischen allerdings wohl schon etwas fortgeschrittener Zeit) mehrmals in die Hose gegangen, weil immer Leute (quasi zurückgelehnt) dabei saßen, die eine perfekte Show erwarteten.

Und so gut ist man in wenigen System, wenn die etwas detaillierter sind, bzw. auch die Abenteuer leiden wenn man diverse Sachen gleichzeitig vorbereitet, weil man halt nur ein Ding gleichzeitig machen kann.

Was vielleicht möglich wäre, wäre nicht nur eine Voranmeldung im Internet "Biete", sondern auch "Suche" zu ermöglichen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Village Idiot

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"Man kann auch stehend, in einer Hängematte Liebe machen, aber es ist nicht die einfachste Art."


Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es herzlich wenig bringt, mit nem Kofferraum voller Rollenspiele zu ner Con zu fahren, da Wuschsysteme eigentlich immer nur DSA, hin und wieder Shadowrun und mit viel Abstand, dann mal ganz selten D&D und Cthulhu sind. Und die werden eh gespielt und dazu findet sich auch meist jemand, der sich zum Leiten breitschlagen lässt.
Dann hat man dann fünf Systeme oder so, vorbereit, so daß man sie spielen kann und wenn keins von den oben Genannten dabei ist, hätte man es sich eh sparen können.

"I would like the world to remember me as the guy who really enjoyed playing games and sharing his knowledge and his fun pastimes with everybody else."
-Gary Gygax

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-The Dungeon Bastard

Offline Teylen

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Es passiert doch schon regelmaessig.
Auf dem Grossen kann man im allgemeinen Thread schreiben was man sich so wuenscht, bei der Drachenzwinge Con ist es aehnlich und auf Drachenzwinge finden sich auch schonmal die Spieler vor dem SL zu sogar Spontanrunden zusammen - ohne das sie danach SL los spielen muessten.

Insofern braucht es da imho nicht soviel weiteres Sponsoring, Werbung, Zeug halt dafuer.
Ansonsten sollte auch der SL machen duerfen was er will. Wenn man nun kein DSA leiten mag, sondern lieber sein persoenliches Knuffel-System XY oder sich entsprechend umfassend vorbereiten will [und dann nicht X Vorbereitungen in den Sand treten weil nicht alles gespielt werden konnte], ist das halt so..
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Offline Joerg.D

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Ich werde regelmäßig auf Cons angehauen ob ich nicht ne Runde 7te See oder Western City anbiete und mache es auch öfter.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass man mehrere Systeme anbietet, die man auf Anfrage vor Ort leitet.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Belchion

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Kommt es nicht viel mehr darauf an, dass die Kunden, also die Spieler, ihren Spaß haben und möglichst auf ihre Kosten kommen, als dass wir Spielleiter unbedingt unser eigenes Wunschabenteuer durchdrücken?
Ich fahre nicht auf einen Con um das Erleben eines Kunden zu optimieren. Ich fahre nicht auf einen Con, um Kundendienst zu leisten. Ich sehe meine Mitspieler auf einem Con nicht als Kunden. Ich fahre auf einen Con, um selber Spaß zu haben - diesen Spaß habe ich, indem ich ein Abenteuer leite, das mir gefällt, in einem System, das ich mag.

Wenn du einen kundenorientierte Sicht der Dinge aufziehen willst, solltest du die Anfrage an jene richten, welche tatsächlich Kunden (und keine Mitspieler) suchen: Die Verlage (bzw. ihre Supporter). Entsprechend sollten die Verlage Leuten, die sich zu solchen Aktionen bereit erklären, auch mit entsprechenden Material zur Seite stehen. Schließlich wären sie ja die Nutznießer einer solchen Aktion - ich hingegen müsste dafür auf etwas verzichten, nämlich auf den Spaß, mein Lieblingsystem zu leiten oder zu spielen.

Offline Teylen

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Nun es brächte aber dem Verlag doch recht wenig Spielleiter für Systeme anderer Verlage anzubieten,..
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