Nur das meine ich. Ich meine ja nicht das das Spiel wertlos oder doof wird wenn man den Mörder nicht von Anfang an festlegt (und meiner Meinung nach gibt es ihn nicht solange er nicht festgelegt wird). Sondern das sich das Spiel vom Fokus weg vom "Problemlösen" bewegt. Einen Zufallstreffer z.B. schließt man damit aus.
Was Zeugen und Indizien hinzufügen angeht: Das ist eine Andere Güte von Fakten. Wie gesagt es gibt immer Lücken zu füllen, die frage ist nur wie weit man damit gehen will. (Und wie man schon festgestellt hat ist wohl der Mörder im Krimifall ein gewichtiger Fakt, und dürfte das Gegenteil von z.B. der Farbe der Tischdecken sein)
Von mir aus kann man immer gerne sagen, wenn man etwas doof findet, nur in einer Diskussion ist das wichtige, warum?
Warum vermutest Du, dass die Spieler nicht mehr den Mörder finden wollen, wenn der Mörder nicht zu Anfang feststeht?
Und sowohl im Spiel, als auch in der Realität gibt es in dem Moment in dem es einen Mord gibt, einen Mörder.
Spiel ist nicht Realität. Deshalb denke ich, dass man versuchen sollte, genau zu beschreiben, was passiert im Spiel, welche Mechanismen/Regel bewirken welches Spiel?
Im Prinzip gibt es nichts, bevor es nicht gespielt wurde. Erst in dem Moment in dem es "im" Spiel ist, wird es Fakt.
Alles an Spiel, was bei einem festgelegten Mörder möglich ist, ist auch bei einem nicht festgelegten möglich.
Und hier setzt mein Gedankengang an.
Ist es nicht logischer, wenn die Fakten, die im Spiel geschaffen werden zum Mörder führen, also erst im Spiel zur "Spiel-Realität" werden und bleiben (im Sinne einer spielerischen Konsistenz), als wenn man den Mörder vorher schafft und dann die Fakten (Indizien, Zeugen usw.) an die Spieler anpasst?
Meine Vermutung ist, dass die Annahme, es gibt einen Mörder zu Beginn zu unberechtigten Schlussfolgerungen führt.
Man geht davon aus, der Mörder ist festgelegt, also kann ich ihn auch mit Logik und Cleverness entdecken und vergisst dabei
dass dafür der SL auch genügen bieten muss, damit man überhaupt einen Ansatzpunkt hat.
Der SL wird auch gerne clever sein wollen, was bewirkt es, wenn er alle Fakten kennt?
Ich nehme an, er wird versuchen dafür zu sorgen, dass eben nicht in den ersten Minuten der Mörder entdeckt wird oder frustriert sein, wenn die Spieler durch Zufall oder gut geraten drauf kommen. Vermutlich sind auch die Spieler frustriert und finden den SL schlecht, nach den ersten Minuten Freude über große Cleverness.
Vielleicht ist er auch nicht so aufmerksam im Spiel, weil er ja weiß, welche Fakten es gibt und dadurch selbst weniger Interesse am Spiel der Charaktere hat, als daran seine Fakten unterzubringen? Oder er wird unbewußt versuchen die Spieler zu lenken.
Je nach dem, wie er veranlagt ist, wird er auch mehr oder weniger anbieten, was den Charakteren einen Ansatzpunkt bietet.
Im ungünstigsten Fall wird er so wenig anbieten, dass man, weil man nix findet und nix mit seinem Charakter anstellen kann was Relevanz hat nur Unsinn baut aus reiner Verzweiflung. Oder er bietet zu viel an und man ist enttäuscht, weil man sich dann eben auch nicht besonders clever vorkommt, wenn man es zu leicht gemacht bekommt. Was ist mit der Möglichkeit, es ist überhaupt kein Mord geschehen? Es war ein Unfall/Selbstmord usw. der nur wie ein Mord aussah?
Was bewirkt es im Spiel, wenn er selbst die Fakten nicht kennt?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie ich spielen wollen würde, mich interessiert einfach die Fragestellung und ich finde interessant was bisher aufgezählt wurde, bzw. was bewirkt welches Spiel und warum?