Ich habe X-Men gestern gesehen und war mehr als positiv überrascht. First Class könnte tatsächlich der bisher beste X-Men-Film sein und meinen bisherigen Favoriten, Teil 2, von der Spitze verdrängen. Den müsste ich zum gegenchecken aber nochmal anschauen...
Wie auch immer, First Class macht das meiste richtig und nur wenig falsch. Die Besetzung ist (bis auf Kevin Bacon) spitze, gerade McAvoy und Fassbender spielen grandios. Und die beiden hatten die nicht unbedingt leichte Aufgabe in die großen Schuhe von Stewart und McKellen zu schlüpfen. Die Story geht für den größten Teil in Ordnung, auch wenn der Hauptplot mich jetzt nicht wirklich vom Hocker gerissen hat. Das ist im Fall von First Class aber auch nicht so wirklich wild, da der Film seinen Hauptfokus auf die Charaktere legt und dort (bis auf Sebastian Shaw) auch so ziemlich alles richtig macht.
Da ich die Comicvorlage eher schlecht als recht kenne, kann ich nicht sagen ob man den Charakteren und der eigentlichen Geschichte gerecht geworden ist - als Prequel für die bisherigen Filme erfüllt der Film seine Funktion aber mehr als gut.
Wirklich gestört haben mich nur ein paar Sachen: Sebastian Shaw war mir als Bösewicht zu eindimensional, die Effekte waren (gerade im Endkampf) suboptimal und als Period piece funktioniert der Film durch seinen oftmals künstlichen Look nicht so richtig. Das sind aber alles vernachlässigbare Kleinigkeiten.
First Class ist, entgegen meinen ursprünglichen Erwartungen, ein richtig guter Film geworden, der das darbende X-Men Franchise hoffentlich wieder in bessere Zeiten führen wird. 4/5
Kevin Bacon ist der beste Superschurke seit Dafoe im ersten Spider-Man und das ist ein großes Lob (leider hat er ein bißchen zu wenig Screentime - zugunsten seiner uncharismatischen Handanger - was ich sehr schade finde, denn seine Darstellung macht wirklich Spaß).
Da William Dafoe der mit Abstand schlechteste vorstellbare Bösewicht überhaupt war, ist das wohl eher kein Lob.