Zu viel Vorbereitung / Arbeit
Wurde hier im Thread schon einmal erwähnt und bei mir ist es genauso. Da kommt manches Mal ein gewisser Perfektionismus durch, vor Allem was die Vorbereitung und Darstellung der NSC und der Spielwelt angeht. Ich schreibe unendlich viel an Hintergründen um die Spielwelt lebendiger zu machen und ergehe mich dabei auch schon einmal in Seitenzahlen im zweistelligen Bereich wenn es um eine Stadtbeschreibung oder die Darstellung einer Infrastruktur handelt (z. B. die Aufgaben, Prioritäten und Formalia des Senats der Vampire in meinem Rom-Setting).
Darunter fällt auch, dass ich mehr Ideen habe und verarbeite, als ich jemals werde spielen oder leiten können. Manchmal arbeite ich Nächte durch an Konzepten von neuen Settings / Abenteuern / Kampagnen / Chroniken und ärgere mich im Nachhinein, dass es wohl nie "auf den Tisch" kommen wird, auch wenn mich die Arbeit daran ungemein gefordert und befriedigt hat. Das hat sich schon als Spieler darin geäußert, dass ich pausenlos Charakterkonzepte mit seitenweisen Hintergründen fabriziert und den Großteil davon nie gespielt habe.
Problemlösung: Ich weiß nicht, bisher fühlten sich meine Spieler glaube ich nicht von der Masse der Informationen / des Lesestoffes erschlagen und es half wohl, nur noch tiefer in die Welt einzutauchen und generell überwiegt der Spaßfaktor beim kreativen Arbeiten den Faktor der Frustration im Nachhinein. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es irgendwann zu einem Punkt kommen wird, wo ich Jemanden überfordere und dann wird es wohl nötig sein, einen Gang herunter zu schalten.
Zeitmanagement
Ich schaffe es meistens nicht, die für die Runde gesteckten Ziele zu erreichen weil ich oftmals vergesse mit einzuplanen, wie viel Zeit ich auf die persönlichen Szenen der Spieler / Dialoge und eigentlich "für den Plot Unwichtiges" verwende - was vor Allem damit zusammenhängt, dass der Plot - also eine alles umgreifende Hintergrundgeschichte - bei mir und meinen Spielern oft weit hinter dem Charakterspiel ansteht. Dazu kommt, dass ich immer wieder damit zu kämpfen habe, Plotsprünge und größere Zeitdistanzen glaubhaft darzustellen und durchzubringen. Beste Beispiel: eine Geschichte, die eigentlich auf einen Zeitraum von über zwanzig bis dreißig Jahren angesiedelt war haben wir in realen zwei Jahren auch nur im Spiel zwei Jahre weit gebracht.
Problemlösung: Eine genauere Zeiteinteilung einplanen, weniger "chronologisch" spielen und sich mehr an Szenen halten, nach Serien- und Filmmustern. Bei größeren Zeitabschnitten mich selbst dazu zwingen, mehr Sprünge einzubauen und diese auch durchzuplanen.
Ich glaube das wars soweit. Unter Dingen wie mangelnder Vorbereitung (am Besten in Kombination mit fehlender Lust oder mangelndem Können im Bezug auf Improvisation), fahrlässig ausgespielten NSCs aus Unlust/Unfähigkeit/Langeweile und schlechtem Erinnerungsvermögen der Spielleitung hatte ich bereits als Spieler viel zu oft zu leiden um die gleichen "Fehler" zu wiederholen - dafür hasse ich das zu sehr.