In der DDR gabs ja ausser ein paar russischen Autoren gar keine Fantasy. Durch meinen Opa bin ich an eine Kurzgeschichte von Karl Edward Wagner gekommen: Kane, der Verfluchte. Die hab ich glaub ich gefühlte drölftausendmal gelesen. Nach der Wende hab ich mein Begrüßungsgeld dann zum Entsetzen meiner Mutter für HeroQuest von MB ausgegeben.*
Ein Jahr später hab ich dann bei Karstadt meine erste DSA-Box erstanden. Mann war das ein Experiment! Der Boxtext ließ ja mal so gar keine Rückschlüsse zu, was ich mir da eigentlich für ein seltsames Spiel kaufte! Aber es klang total spannend! Und das erste Abenteuer war natürlich die berüchtigte Befreiung von Silvana. Und meine beiden Spieler haben die Anmerkung
Gesagt getan - Nicht gesagt, nicht getan und die Allmacht des Meisters sehr zu Herzen genommen. Vor lauter Angst vor dem unglaublich gefährlichen Unbekannten haben sie es seeeeeehr vorsichtig angehen lassen. Wenn es einen komplizierten, aber "sichereren" Weg gab, haben sie den genommen. Die Verbrennung einer Decke, die als provisorische Tür herhalten musste, war da nur eine Kapriole.
"Wir haben ja Zeit und so kann uns niemand ganz überraschend ein Schwert in den Bauch rammen, wenn wir gerade die Decke zur Seite ziehen. Und wenn dahinter jemand ist, dann kann er ja jetzt rauskommen. Wir sehen ihn schon von hier drüben auf der anderen Seite des Raumes und vielleicht fängt er ja sogar Feuer durch die brennende Decke!"
Aah, sweet memories.
* - Ich kann mich noch an ihr Gesicht erinnern. "Das ist doch Tinnef Junge! Hätteste dir mal ne Jeans gekauft, da hättste wenigstens was Ordentliches von gehabt!"