O.K. ... kurz mein Senf ... Die im Eingangsposting geleistete Kritik kann ich zwar verstehen, sie aber nur in Teilen teilen.
Das "komplizierte" Regelwerk ist Ansichtssache. Ich selbst bin der Meinung, dass MIDGARD einige ziemliche regeltechnische Gurken beinhaltet, aber von den Grundmechanismen her ist MIDGARD selbst recht easy.
Den Vorwurf der "Kompliziertheit" und dessen abschreckender Wirkung würde ich gerne noch entgegenhalten, dass das Bild über die Rollenspielsysteme meiner Erfahrung nach ziemlich stark durch die tatsächliche Spielpraxis geprägt wird. Das mag vielleicht banal klingen, hat aber u.a. zur Folge, dass die ersten Kontakte mit einem Spielsystem auch die Einstellung dazu beeinflussen. Ich schreibe das nur, weil mensch MIDGARD auch "einfach" spielen kann. Niemand muss blödsinnige Regeln befolgen. Das habe ich persönlich mit verschiedenen Regelsystemen erlebt. Wobei ich natürlich einräume, dass ein richtiger Hardcore-MIDGARD-Crack einem bei der etwas eigenwilligen Auslegung des Regelwerkes wohl am liebsten das Fell über die Ohren gezogen hätte.
Allerdings stellt sich dann natürlich auch die Frage, wozu ein dickes Regelwerk benötigt wird, wenn mensch nur gefühlte 1/3 davon nutzt. Das ist aber eine andere Frage.
Für "unentschlossen" würde ich MIDGARD nicht halten. Ich denke, da steckt eher der universelle Anspruch dahinter. Und dahingehend, vermute ich mal, scheint die MIDGARD-Gemeinde doch recht breit gefächert zu sein, was an sich auch nichts Schlechtes ist. Im Gegenteil: Ein System, das genau das begünstigt, ist doch toll!
Ähnliches gilt für den Eigenanteil, den die Spielenden zu leisten haben. Klar, das mag nicht jedem Spieler/ jeder Spielerin schmecken. Aber es gibt genügend Leute, die an anderen Systemen/Welten monieren, dass diese kaum einen Freiraum lassen. Insofern geht der Vorwurf an die Unentschlossenheit auch wieder auf eine "Geschmacksfrage" zurück.
Arbo