@YY: Wie der Narr schon geschrieben hat, halte ich das für ziemlich problematisch, weil dann von der Hintergrundgeschichte kaum noch was übrig bleibt.
Da fällt so viel weg, weil die Zeitlinie bis obenhin vollgepackt ist mit einer Unzahl an Ereignissen, die für sich allein genommen schon ausreichend große Auswirkungen hätten.
Wenn da ein Großteil wegfällt, ist das nicht allzu schlimm (s.u.).
Zusammenfassend
Ohne die Magie könnte sich der jetzige Zustand der SR Welt 2072 so nicht erklären lassen !
Ich würde auch gerade nicht den Weg gehen, das "richtige" SR-Setting so originalgetreu wie möglich umzusetzen.
Natürlich kommt da ein bisschen was unter die Räder, und
natürlich muss man sich fragen, ob man sich dann nicht selbst hinsetzt und ein eigenes Setting entwirft.
Aber es wäre mMn immer noch "genug" Shadowrun, um das liebgewonnene Setting wiedererkennen zu können und es weiter bespielen zu wollen.
Grundsätzlich zum Setting-Umbau (hier ist das s.u.):
Gerade was politische Umbrüche angeht, hat man mit VITAS und dem Crash von ´29 doch alle Möglichkeiten.
Wenn man die Verläufe an die eigenen Bedürfnisse anpasst, kann man da im Prinzip fast alles mit begründen/daraus herleiten.
Will man z.B. unbedingt die NAN haben, streicht man den Lone Eagle Incident, lässt das Ganze noch etwas länger auf niedrigerer Flamme schwelen und die NAN formen sich dann recht unspektakulär im Machtvakuum, das durch VITAS und den Crash auf dem nordamerikanischen Kontinent entsteht.
Wenn es denn unbedingt sein muss, sind die Indianer gegen VITAS immun (braucht es aber mMn nicht).
Mein Eindruck bzgl. der Indianer/NAN ist eigentlich, dass sie nur ein Beispiel dafür sind, wie das Erwachen der bisher "hilflosen" Unterschicht oder auch der Natur ein wirksames Mittel gegen die mächtigen Regierungen und Konzerne gibt. Weil Magie von anderen Faktoren abhängig ist als Geld und Beziehungen wird das bisherige Machtgefüge durcheinandergebracht.
Wenn man also den SR-Hintergrund "fantasylos" umschreiben möchte, müsste man IMO ein Element finden, dass ebenso in der Lage ist, die finanziell Mittellosen derart ins Spiel zu bringen.
Meinem Eindruck nach sind die NAN bzw. deren Einwohner eine von sehr wenigen Gruppen von (ehemaligen) Habenichtsen, die durch die Magie wirklich und dauerhaft etwas gewonnen haben.
Wo andere Gruppen durch die Magie so großartig Licht am Ende des Tunnels sehen, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.
Ansonsten:
Der Sinn der Magei besteht ja IMO eher darin, denen am unteren Ende der Gesellschaft auch ein gewisses Potenzial zu geben. Vielleicht könnte da das Prinzip der Technomancer ausgebaut werden.
Das ist doch in anderen Cyberpunk-Settings ganz klar die "Aufgabe" der (Informations-)Technologie.
Warum auch nicht hier?
Und Technomancer braucht man dafür kein bisschen...
Ich muss Fat Duck (s.o.) wirklich zustimmen, dass die Fantasyelemente für SR ziemlich unverzichtbar sind. Nimmt man sie weg hat man wirklich ein komplett anderes Setting und nicht nur ein paar Effekte weniger.
Ich bleibe dabei:
In Sachen Spielgefühl und auf der persönlichen Ebene der SCs ändert sich nicht allzuviel.
Ob das politische Gesamtgefüge anders aussieht und ein paar andere im Alltag nicht allzu relevante Geschichten - wen interessierts?
Erneut:
Man sollte sich natürlich schon überlegen, ob man nicht gleich selbst ein Setting bastelt (denn auch z.B. CP2020 hat in Sachen Timeline und Technologie seine Macken), aber es mag sinnvoll sein, ein "eigenes" SR zu spielen und das auch so zu benennen.
Ein magieloses SR-Setting wäre anders, aber viele bekannte und liebgewonnene Details behält man - das mit einem von Grund auf neu erstellten Setting hinzukriegen, wird sicher nicht weniger Aufwand sein.