Weiterhin sprach ich in meinem Posting von Werten 51 und 56 sowie 91 und 96, nicht von 96 - 100! Derzeit haben nach den Grundregeln (DFR), S. 47, 1 Spalte, letzter Absatz (Stichwort: Leiteigenschaft) Spielerfiguren zu Spielbeginn Boni von +1 (bei Werten zw. 81-95) und Boni von +2 bei Werten zw. 96-100. Auf die hierin verborgene Besonderheit "Boni zu Spielbeginn" (eine weitere treffliche Regeltücke) gehe ich nicht weiter ein, da sie für unsere Sache nicht von Bedeutung ist. Es ist mithin immer noch so, dass die Werte von Midgard nicht-linear sind. Außerdem macht es, wie ich gerade gezeigt habe, nicht nur einen Unterschied bei der Berechnung der Boni für Schaden, Resistenzen, Zauber u.ä., sondern die Werte wirken sich auf eigentlich alle Fertigjeiten aus (es gibt da nur ganz wenige Ausnahmen), die es im aktuellen Midgard gibt. Und wenn das nicht wesentlich ist, nun denn...
Ja, schreibe ich denn so unverständlich, oder ist Mathematik zur Magie erklärt worden? Ja, natürlich sprachst du von den Werten 51/56 sowie 91/96, aber die daraus folgenden Grenzen sind doch die Interessanten Auswirkungen im Spiel.
Bei Midgard gibt es zur Zeit immer wieder
Grenzen von "ab 51", "ab 56", "ab 91", "ab 96" usw. Man könnte an diesen stellen auch immer ohne Verlust sagen "über 50", "über 55", "über 90", "über 95". OK, soweit?
Wie man an diesen Zahlen hoffentlich sehen kann lässt sich das Ganze wirklich ohne Verluste in 20er-Schritte umrechnen (für den 51%-Fall: bis 10 (50/5) also in 50% aller Fälle bekommt man den Bonus/die Freigabe nicht, ab 11 (die den Bereich von 51-55% abdeckt) schon. Wenn es eine solche Grenze ab 56% geben würde, könnte man das ganze (bis 55% bekommt man keinen Bonus) ohne Verluste in "ab 12" übersetzen)).
Noch ein Beispiel? Zur Zeit gibt es bei den Leiteigenschaften, in 15% aller Fälle (81-95) einen Bonus von +1, in 5% aller Fälle (96-100) einen Bonus von +2. Dies auf einen W20 runtergerechnet ergibt "für 17-19 (in 15% aller Fälle) einen Bonus von +1, für 20 (5% aller Fälle) einen Bonus von +1". D.h. wir haben hier eine Abweichung von 0% zum Original. Die Boni sind schon in 5%-Schritten verteilt, und nichts anderes bekommt man mit Schritten von 1-20 geliefert.
Was für einen Unterschied macht es also wenn man sagt "w%: die Fertigkeit kann man erst ab 81 (d.h. über 80% des möglichen) lernen", gegenüber "w20: die Fertigkeit kann man erst ab 17 (d.h. über 80% des möglichen) lernen"?! Keiner. Das ist nichtmal Kinderkacke, das ist nichts.
Wenn die Eigenschaften wirklich mal im Spiel sind, ist dies auch der einzige Zeitpunkt an dem sich die Feingranualität auswirkt(89 gewürfelt, wenn man nur 88 hat), aber selbst dann verhalten sich die Eigenschaften auch absolut linear (ebenso wie der W% mit denen man sie bewürfelt).
Die interessante Frage wäre, wie oft Prüfwürfe auf Eigenschaften vorkommen und meine Erfahrung aus 15 Jahren Midgard ist: Durch die vielen Fertigkeiten die fast alles abdecken, verschwindend gering. Was häufiger vorkommt sind Würfe bei denen man eh durch X teilt und abrundet (Ideenwürfe, Kraftakt), so dass Unterschiede da auch recht krass glattgebügelt (d.h. die Feingranualität herabgesetzt) werden.
Das einzige was nicht linear ist, ist die Verteilung der Eigenschaften (durch die Charaktererschaffung(2mal würfeln, den höheren nehmen)) und auch das kann ein Mensch der von Mathematik Ahnung hat (und das haben einige der Macher von Midgard nachweislich) leicht kompensieren:
2w100 würfeln, besseren Wert durch 5 teilen, aufrunden, aufschreiben (den Rechenschritt kann man für totale Anfängerfreundlichkeit auch in eine Tabelle packen). Wenn man unbedingt den Sonderwert der 100 erhalten will, kann man sich die 20 ja mit Sternchen oder einem sonstigen Zeichen markieren. Wenn man unbedingt beim alten Attributsteigermechanismus bleiben will, kann es auch nicht schaden sich den Rest des "durch 5 teilens" aufzuschreiben.
Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, die Macher sind hier an dieses System gebunden, wenn sie weiterhin (in diesem Punkt) Kontinuität bei den Werten der Spielerfiguren haben bzw. den alteingessenen Midgardspielern lückenloses Weiterspielen "mit ihren lieben Kleinen" ermöglichen wollen, die z.T. mit Figuren spielen, die älter sind als eine ganze Reihe heißangesagter Rollenspielsystem auf dem Markt. Prinzipiell wäre dennoch eine Vereinheitlichung auf W20 zwar möglich (und es ginge in die Richtung, die du skizzierst), das möchte ich nicht in Abrede stellen, aber aus oben genannten Gründen wäre sie eben nicht mehr so feinkörnig, wie es nur die bisherige Systematik mit W% bei den Basiseigenschaften sein kann. Daher wurde sich seit M2 seitens der Macher (es ist deren, mir bekannte Sichtweise, die ich hier wiedergebe) nie zu diesen Schritt durchgerungen. Darüber hinaus möchte ich in diesem Zusammenhang nicht weiter von Kinderkacke sprechen wollen.
Entschuldige die Wortwahl, aber auch wenn die anderen Gründe die du da aufzählst durchaus verständlich sind, "Feingranualität" und "nicht linear" sind das nicht.
Das würde für mich, aus dem Mund der Macher nach einem vorgeschobenem Grund klingen, die von dir im letzten Absatz genannten Gründe, nicht in den Mund nehmen zu müssen (habe ich von denen aber noch nie gehört). Aus dem Mund der Fans klingt das immer nach einem Mantra das Jahrelang runtergebetet wurde, ohne das noch jemand darüber nachdenkt, geschweige denn das jemand weiß woher es kommt. Als Außenstehender "nicht alteingesessener" (mit lediglich 15 Jahren Midgard auf dem Buckel), der sich die Zahlen mal genauer anschaut, kann ich nicht nachvollziehen woher es kommt. Ich frage mich an der Stelle tatsächlich nur eines: Wollen die mich eigentlich verarschen?