Autor Thema: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel  (Gelesen 3148 mal)

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Offline Adeptus Folmor

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Hallo Leute,

zunächst einmal hoffe ich, das ich hier das richtige Forum erwischt habe und zum Anderen, dass ich keinen Doppelpost verursache.

Ein guter Freund hat mich neulich auf das System Daidalos (http://www.daidalos-rpg.de/daidalos.html) aufmerksam gemacht, wo einige sehr gute Anregungen zum Leiten vorhanden sind.
Das komplette System konnte ich in meiner Gruppe leider nicht durchsetzen, weil die aufs Würfeln stehen (naja, wers mag  ::))

Mir geht es in erster Linie darum dieses System auch hier zu verbreiten, so dass einige von euch vielleicht den ein oder anderen Aspekt zur Verbesserung ihres Spielleiterstils benutzen können.

Zum anderen würde mich natürlich auch eure Meinung interessieren, ob ihr das System selbst benutzen würdet.

Gruß, Adeptus Folmor

Offline Naldantis

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #1 am: 6.03.2011 | 22:36 »
Ich verstehe das System nicht...

....hab mal das Kampfkapitel überflogen und nicht kapiert, wie die im beispiel von den Vorbedingungen zu den einzelnen Aktionen kommen - ich könnte mir jetzt vorstellen, daß die gerne schwallen, und zwar IMMER - aber es wird erwähnt, daß z.B. gute Waffen einen Bonus bringen, ebenso fiese Tricks, ...aber gleicht sich den einen fieser Trick des anderen bessere Schwert aus oder bleibt ein Vorteil übrig?
Und wenn einer einen Vorteil errungen hat, wie bemißt man dessen Wirkung: Schmiß, entwaffnet, gebrochener Arm, tödlich Wunde?
Und was ist mit Spieler gegen Spieler, vor allem wenn einer ein Schwaller ist und der andere zurückhaltend, ger kein Fable für Kampfbeschreibungen hat?

oliof

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #2 am: 6.03.2011 | 23:51 »
Ich hab Daidalos vor mehr als 10 Jahren empfohlen bekommen und fand es damals spannend aber unrealistisch. Später bin ich dann auf DRASTIC gestossen, und da war mir dann alles klar (-:

Offline Scorpio

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #3 am: 7.03.2011 | 01:11 »
Dazu gibt es auf der DORP sogar eine richtig alte Rezi. :)
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Offline Sashael

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #4 am: 7.03.2011 | 05:12 »
Die Rezi zeigt mir ganz deutlich, dass ich das Spiel mit niemandem spielen könnte. ;)
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline 1of3

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #5 am: 7.03.2011 | 10:15 »
Daidalos war irgendwie immer nur: Spielt doch mal Rollenspiel und lasst die Zahlen und die Würfel weg. Wie das geht bzw. was man da genau tun soll, hat sich mir nie erschlossen.

Samael

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #6 am: 7.03.2011 | 10:33 »
Wie das geht bzw. was man da genau tun soll, hat sich mir nie erschlossen.

Steht ja auch nicht dabei. Dein erster Satz trifft es ganz gut. Daidalos ist einfach nur Geschwalle.

Offline carthinius

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #7 am: 7.03.2011 | 12:10 »
Dazu gibt es auf der DORP sogar eine richtig alte Rezi. :)
Dann solltet ihr vielleicht irgendwie kenntlich machen, von wann sie ist - der Eintrag in der DORP redet von November 2010.  ;)
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Offline Scorpio

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #8 am: 7.03.2011 | 12:20 »
Dann solltet ihr vielleicht irgendwie kenntlich machen, von wann sie ist - der Eintrag in der DORP redet von November 2010.  ;)

Das ist leider nicht mehr nachvollziehbar, weil das bei der alten Version der DORP nicht festgehalten wurde. Der Termin bezieht sich auf den Termin, als die Rezi auf die neue Version der DORP hochgeladen wurde. Aber ich rechne mal mit mindestens acht Jahren für die Rezi!
« Letzte Änderung: 7.03.2011 | 19:42 von Scorpio »
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #9 am: 7.03.2011 | 13:09 »
8-9 Jahre kann hinkommen

Zitat
ganz egal wie sehr der Spieler beteuert, sein Charakter sei in der Vergangenheit von einer Spinne gebissen worden, es sei denn natürlich man spielt in der Welt einer gewissen Comicreihe, deren Verfilmung gerade äußerst erfolgreich durch die Kinosäle dieser Welt flimmert…
Spiderman kam 2002 raus
« Letzte Änderung: 7.03.2011 | 13:14 von Selganor »
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Naldantis

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #10 am: 7.03.2011 | 23:44 »
Ich habe noch mal etwas weitergelesen...

...also das "System" hätte man kürzer halten können:

Sucht einen als Schiedsrichter, schwallte rum was as Zeug hält, und betet, daß ihr ungefähr die selbe Vorstellung davon habt, was welche Beschreibung darstellt.

Ich meine, ich hätte es ja akzeptiert, wenn ein ausführlich beschriebenes Setting mitgelierfert würde, in dem dann jeder weßß, was er sich unter einem "Elte-Schwertkämpfer" o.ä. vorstellen kann; ...aber das hat sich der Autor ja auch gelich geschenkt.

Aber der Hit ist die Rezension, wo euphorisch bejubelt wird, daß man NULL Plan hat, wie z.B. Magie beschreiben und umgesetzt werden soll.
 

Offline Adeptus Folmor

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #11 am: 9.03.2011 | 08:03 »
Also ich setze das System in meiner DSA-Runde ein, wenn es um z.B. um den Endkampf geht.

Da ich der Meinung bin es ist für alle langweilig in einem wichtigen Kampf zum Abschluss einer Kampagne das total verregelte DSA-Kampfsystem zu benutzen.
Wie langweilig ist es denn, wenn man auf den beinahe übermächtigen Gegner trifft, sich die Spieler über Monate Spielzeit auf genau den einen Moment vorbereitet, vielleicht extra Waffen dafür gekauft und Talente erworben haben und dann geht die Attacke-Runde los und z.B. der Bogenschütze würfelt eine glückliche Attacke.
Eben noch waren alle im Setting, hatten Angst aber auch Heldenmut und "klatsch" ist der Gegner mit der ersten Attacke gefallen.

Um nicht in dieses Dilemma zu kommen, gehe ich bei solchen Kämpfen bewusst aus dem Kampfsystem raus, beschreibe was der Gegner tut und dann können die Spieler beschreiben, wie sie darauf reagieren. Vielleicht lässt man die Spieler dann nochmal ne Probe würfeln, wie gut es klappt, was sie machen wollen aber ansonsten wird es cineastisch und dramaturgisch abgehandelt.

Dabei hat mir Daidalos schon weitergeholfen, aber im normalen Spiel würd ich es glaube ich auch nicht ausschließlich benutzen wollen.

Ob man dafür unbedingt daidalos gebraucht hätte? Situationen erzäherisch abzuhandeln haben wir auch früher schon gemacht, aber ich fand diverse Ideen aus dem Konzept durchaus brauchbar und ich glaube das hat unser "freies Spiel" durchaus verbessert.

Mein Fazit: Daidalos kein System für alle Fälle, aber in besonderen Situationen durchaus zu gebrauchen und als Lektüre für Spielleiter allemal zu empfehlen, da es auch Ansätze der Spieltheorie aufgreift.
« Letzte Änderung: 9.03.2011 | 08:06 von Adeptus Folmor »

Offline Jiba

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #12 am: 9.03.2011 | 08:13 »
Du kannst auch das Beste aus beiden Welten haben, indem du dir Regelsysteme anschaust, die stark auf den Narrationsmoment bauen. Regelsysteme wie das empfehlenswerte "PDQ#" oder "FATE" oder "Wushu" bauen sehr stark darauf, dass Spieler sich Spielweltfakten kaufen oder Dinge selbstständig in den gemeinsamen Vorstellungsraum einbringen, die ihnen im Spiel einen Vorteil (oder einen Nachteil) verschaffen.
Das Problem ist, dass man dir an einigen Ecken der deutschen Rollenspielerlandschaft genau dieses "Wir ignorieren die Regeln jetzt einfach mal... ich beschreibe, was der NSC macht und ob eure Aktionen funktionieren oder nicht" als Spielleiterwillkür auslegen würde.
Das positive an einem festen Regelmechanismus ist, dass sich alle dran zu halten haben. Was du brauchst ist einfach ein Regelwerk, das dramatische Wendungen und cinematisches Spiel unterstützt (und DSA ist mit seinem "phantastischen Realismus", bei dem es, überspitzt gesagt, Regeln für's Scheißen gibt, meilenweit davon entfernt).
Auch das Arkanasystem von "Engel" oder "Dramatik" vom Jörg Dünne hier im Forum könnte für dich einen Blick wert sein. Das schlägt irgendwo in dieselbe Kerbe wie "Daidalos", ist aber wesentlich strukturierter und hat eine mechanische Abhandlung... obwohl es grade bei dem Arkana von "Engel" noch einiges zu tun gibt... ich arbeite dran. ;)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Adeptus Folmor

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #13 am: 9.03.2011 | 08:36 »
Danke für den Hinweis, ich werde mir die Systeme mal ansehen.

Bzgl. Spielleiterwillkür gab es tatsächlich in meiner Gruppe auch diverse Geburtsschwierigkeiten, da sich die Spieler dadurch übervorteilt sahen, obwohl das Blödsinn war, da ich die Spieler eigentlich immer bevorzuge.

Aber da hilft es einach mal nicht an den würfeln zu drehen und wenn dann die halbe Gruppe bei einem Kampf gegen 3 "schwächliche Goblins" stirbt, weil diese einfach ot glückliche Treffer erwürfelt haben und ich ausnahmsweise nicht zugunsten der Helden an den Würfeln gedreht habe, sah dann die Sache doch schon anders aus.
Es gefällt den Spielern solange, wie das System für sie Arbeitet. Wenn aber Sieg oder Niederlage nicht mehr nach dem Rollenspiel sondern nur nach einem mathematischen Kampfablauf erfolgt und sie dann mal extremes Würfelpech haben und dadurch der Charakter stirbt wird wieder der Ruf nach "niemand stirbt durch Würfelpech" laut, was genaugenommen eine Abkoplllung der Auswirkung vom Regelwerk ist.

Dann kommt zwar als Argument "Warum stellst du uns so starke Gegner hin" wo ich dann aber sage "wir spielen keinen Ponyhof, wenn wir dann fertig sind Katzem vom Baum zu retten, können wir uns vielleicht wirklich wieder Heldentaten widmen".

Vielleicht werde ich bei uns aber mal so ein Punktesystem einführen, so dass jeder Spieler und auch der Spielleiter sich für gewisse Punkte Änderungen in der Spielwelt kaufen kann.
Ich finde diesen Ansatz sehr interessant, weil es zwar eine Abkopllung von den Regeln bedeutet, die Auswirkungen aber trotzdem noch irgendwo geifbar sind.
« Letzte Änderung: 9.03.2011 | 08:41 von Adeptus Folmor »

Offline D. M_Athair

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #14 am: 9.03.2011 | 17:15 »
Mein wirklicher Einstieg ins Rollenspiel-Hobby war anno dazumal Daidalos.
Und das auch noch als SL.

Die Spiel-Idee an und für sich finde ich immer noch recht gelungen.

Nur: Es zu spielen bedeutet richtig Arbeit. Es lebt schließlich von Plausibilitäts-Abwägungen und passender dramatischer Inszenierung. Darum gehört der Gruppenvertrag bei Daidalos gleichsam zu den Grundregeln. (Wenn ihr Daidalos als Laber-Spiel spielen wollt: Vergesst was ich geschrieben habe!
Andererseits: Daidalos als Laber-Spiel ist mMn nicht lohnenswert. The Pool und Wushu können diese Spielart DEUTLICH besser.)



Dennoch: Heute würde man eine Anleitung zur Freiform wohl anders schreiben und auch damals hätte es schon Erklärungen und Spielmodelle gegeben, die man dem Leser zumindest hätte vorstellen können.

Auch das Arkanasystem von "Engel" oder "Dramatik" vom Jörg Dünne hier im Forum könnte für dich einen Blick wert sein. Das schlägt irgendwo in dieselbe Kerbe wie "Daidalos", ist aber wesentlich strukturierter und hat eine mechanische Abhandlung...
Wegen der mechanischen Auflösung ist das, was du vorstellst, ETWAS VÖLLIG ANDERES als Daidalos.
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline 1of3

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Re: Daidalos - Das freie (würfellose) Rollenspiel
« Antwort #15 am: 9.03.2011 | 18:12 »
Zitat
Aber da hilft es einach mal nicht an den würfeln zu drehen und wenn dann die halbe Gruppe bei einem Kampf gegen 3 "schwächliche Goblins" stirbt, weil diese einfach ot glückliche Treffer erwürfelt haben und ich ausnahmsweise nicht zugunsten der Helden an den Würfeln gedreht habe, sah dann die Sache doch schon anders aus.

Einfache Regel: Wenn ein heroischer Charakter sterben würde, ist er nur KO. Schon hat man eine klare Regel.

Es ist eben sehr einfach, belastbare Regeln zu erstellen, die das tun, was man haben möchte. Warum sollte man also Dinge handwedeln?