Da Halblinge keine Armee besitzen(am Anfang des Krieges) ist die Frage nach dem "wollen die Kämpfen" eine berechtige. Wie ich aber auch schon ausgeführt habe hängt das auch ab von der Mentalität der Leute die da einmarischieren. Es gibt eben den Moment wo Unterwerfung sich nicht mehr anbietet (weil sie nicht akzeptiert wird oder weil die Umstände dann extrem schlecht wären etc.) und dann bleibt die Frage nach Fliehen oder Kämpfen. Vermutlich würde es dabei dann einen Teil Flüchtlinge und einen Teil Kämpfer geben.
Also mMn gibt es hier zwei Ansatzpunkte:
Ansatz 1: Man schneidet das Auenland aus HDR aus und klebt es in sein Setting, nun fragt man "Haben Halblinge hier eine Existenzberechtigung, unter der Bedingung, dass sie für sich selber stehen?"
Hier ist die Antwort ganz klar "
NEIN!"
Denn im HDR wird erwähnt wenn ich mich recht entsinne, dass die Halblinge auch nur so ungestört leben können weil die Waldläufer, die die Wälder um sie herum durchstreifen, vor lauter Gutigkeit alles von ihnen Weghalten.
Ich finde das überschreitet für meinen Geschmack schon die Grenze dessen was ich in einer guten Geschichte bereit bin zu akzeptieren. Im DHR kann ich damit leben, weil es quasi im Hintergrund verschwindet in einem RPG fände ich das aber ziemlich fade. Ich mein mal ganz im Ernst kein Volk würde ein anderes beschützen ohne selber etwas davon zu haben, denn das leben der eigenen Söhne ist einem dann doch näher als ein paar verfressene halbe Portionen.
Ansatz 2: Man will den "Geschmack" der Halblinge aus dem HDR übernehmen, setzt sie aber in eine deutlich gefährlichere Umgebung und man nimmt ihnen den großen Bruder weg. Erneut fragt man "Könnten die Hobbitse ihren Lolli alleine verteidigen?"
Und hier behaupte ich, dass in einer Umwelt, in der Bewaffnete Konflikte nicht zum ersten Mal vorkommen, es durchaus plausibel wäre für die Halblinge eine Verteidigung aufgebaut zu haben.
Zum Halblingsgeschmack passt meiner Meinung nach die Miliz die sich am Samstag Nachmittag auf dem Dorfplatz trifft und zusammen Pfeiferauchend ein paar Strohpuppen mit Schleuderblei vollpumpt am besten.
Oder um einfach mal eine pauschalde Aussage zu machen:
"In einer Umwelt, in der bewaffnete Konflikte vorkommen, muss eine Gesellschaft ein adäquates Mas an kriegerischem Potential entwickeln oder untergehen."
Ein Volk ohne Defensivmaßnahmen hält nicht lange durch, da in das entstehende Machtvakuum früher oder später ein Nachbar expandieren wird.
Das heißt eine pazifistische Kultur ohne Verteidigung kann allenfalls als kurzfristiges Produkt einer religiösen oder sozialen Neuorientierung entstehen, wird aber eine vorübergehende Erscheinung der Geschichte sein, die irgendwann anderen Mächten zum Opfer fällt.
Die Kultur von Fantasygattungen (Gattung: Homo) die nicht zur Art Mensch gehören scheint sehr häufig genetisch determiniert zu sein. In einem Setting, in dem dies der Fall ist, haben prinzipiell friedliche Gattungen keine Existenzberechtigung, da ihre mangelnde Behauptungsfähigkeit ein Merkmal darstellt, auf das in einer martialischen Umwelt stark negativ selektioniert wird.
Kurz die Hobbitse würden ziemlich gleich aussterben.