Nur nebenbei möchte ich erwähnen, dass ich bei der Darstellung von spezifischen Rasseneigenschaften, insbesondere geistiger Natur, immer innerlich etwas zusammenzucke. Die Vorstellung davon, dass andere "Rassen" (die diesen Begriff ja auch wirklich verdienen aufgrund der klaren biologischen Unterscheidung) auch andere Gemüter haben, geht mir gegen den Strich.
Verhaltensweisen sind doch nur teilweise auf die biologische Art zurückzuführen (so wird eine magisch begabte Rasse Magie ganz natürlich als Lösungsweg einsetzen), sondern eher auf eine Lebensweise und Kultur.
Sprich:
Halblinge haben biologische (angeborene) Vorteile und Nachteile, die ihnen bestimmte Dinge erleichtern oder erschweren. So werden sie nie die Stärke eines Zwergs entwickeln, aber immer geschickter schleichen als ein selbiger).
Aber (!) ob sie sich durchsetzen könnten oder es auch wollten, ob sie in den Krieg ziehen oder eben nicht, das wären allein Fragen ihrer Kultur und da wäre eben die Hobbitkultur als solche doch gar nicht so anders als die von uns Menschen. Wollen wir nicht unsere Ruhe haben? Ein leckeres Essen und geregelte, nicht zu schwere Arbeit?
Kurzum:
Hobbits haben eine Existenzberechtigung auch und gerade im Herrn der Ringe, nämlich als ein Ideal! Die Waldläufer bewachen das Auenland nicht nur aus Jux, sondern weil es sich bei ihnen um ein edles Menschengeschlecht handelt, dass dem Erben des größten Königreiches folgt. Meine Interpretation ihrer Beweggründe ist, dass nach dem Ende des Bösen den Menschen (die ja leicht zu verführen sind) die Gesellschaft der Hobbits eben auch ein Vorbild für ein funktionierendes Gemeinwohl sein kann und soll. Wenn nun aber diese Kultur vorher durch marodierende Orks oder Nazgul oder was auch immer zerstört würde, dann gäbe es doch nur wenig, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Es ist eben das Idyll des einfachen Mannes, das dort an den Grenzen des Auenlandes verteidigt wird, nicht zuletzt auch durch Gandalfs Einfluss, der ja stets fürchtete, dass diese friedliche Kultur Schaden erleiden könnte und würde. Nicht zuletzt deshalb verlässt Frodo ja das Auenland, nicht nur um sich selbst Frieden zu geben, sondern auch dem Auenland, denn er wäre ein ewiger Dorn der Dunkelheit in dieser Gesellschaft.
Hui, das ist jetzt mehr gewesen als ich schreiben wollte, aber es strömte gerade frisch aus meinem Kopf. Vielleicht ist das eine oder andere verständliche dabei