Autor Thema: Resident Evil Afterlife  (Gelesen 976 mal)

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Offline Edorian

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Resident Evil Afterlife
« am: 21.03.2011 | 11:44 »
So. jetzt haben wir auch den neuesten Ableger gesehen. Eine kleine Kritik, um euch ähnliche Schmerzen zu ersparen:
- die Story... findet nicht statt: Zombies rotten im Off die Menschheit aus. Mary Sue a.k.a. Alice macht im Alleingan Umbrella zur Schnecke, was aber egal ist, da böse Konzerne immer Reserven haben. Nebenbei findet sie erneut Überlebende, geht einmal diverse Plattheiten durch, macht Werbung für RE5 (das Spiel) und ödet sich zum Finale auf einem Tanker herum. Dann gibt es den nächsten Cliffhanger *würg*
- Action ist praktisch das Einzige, was der Film zu bieten hat. Und damit wir das auch ja nicht übersehen, wird wirklich jedes Mal auf Slow Motion geschaltet -> "Hey, look here! Hey, look here! Hey, look here!...ad infinitum" Nicht, dass wir tolle Choreographien zu Gesicht bekämen oder gut geschriebene Kämpfe generell. Alice macht eh den Großteil der Langeweile, gelegentlich darf auch Claire Redfield noch was tun. Dafür, dass es ein Actionfilm ist, ist es erbärmlich, dass es kaum an das Niveau von diversen Serien herankommt.
- Bösewichte sind das A und O eines guten Helden. Hier haben wir nicht nur Mary Sue in Reinform, Nein! wir haben auch noch einen farblosen Bösewicht, dessen Darsteller verzweifelt bemüht ist, fies zu wirken, daran aber scheitert. Monster gibt es auch diesmal kaum: wer Teil 5 der Spielereihe kennt, erkennt zwar viele Dinge wieder, aber das hilft nicht, wenn der Axtmörder praktisch ohne Anstrengung eingemottet wird. Obwohl seine phlegmatische Darstellung gut passt, der wirkt arg übernächtigt  >;D
- Charaktere sind so flach wie eh und je: es wird hauptsächlich viel Dampf geredet mit dem krampfigen Versuch, Oneliner zu schaffen. Die Überlebenden sind klar kategorisiert und keiner fällt aus seiner Rolle. Wer fies aussieht, kann auch gleich sein Testament einreichen, wer lieb zu Mary Sue ist, kann praktisch nicht sterben. Wenigstens zieht Frau Jovovich sich nicht auch noch aus, um ein weitere Duschszene einzuleiten  :ctlu:

Als Fazit kann man getrost sagen, dass der Film auch dieses Mal der Serie treu bleibt. Es gibt praktisch keine Überraschungen, das Niveau muss mit der Lupe gesucht werden und die Action baut samt und sonders auf "Stylish". Spannung kommt nicht auf und für die Charaktere (wenn man das so nennen will) konnte ich auch keine Sympathien empfinden.
Wem kann ich diesen Film also an`s Herz legen? Jedem, dessen Ansprüche am Boden liegen, der nur noch biligste Sprüche und stereotypische Darstellungen toll findet und somit ideal in Hollywood`s Raster passt. Wozu eine gute Geschichte schreiben, wenn ich das Publikum mit Standardsituationen seicht dahinöden kann? Kurz: wenn ihr die Vorgänger toll fandet, werdet ihr auch hier gut unterhalten. Und zur allgemeinen Freude droht ein weiterer Film, bei dem dann noch ein Charakter des RE- Universums geopfert wird. Wenigstens rennt sie stylish im Catsuit mit extra tiefem Ausschnitt rum und schießt beidhändig, was will man mehr für einen Bösewicht?

Der Film ist ganz großer Mist und symptomatisch für die Verflachung des Anspruchs an Filme. Scheußlich!
« Letzte Änderung: 21.03.2011 | 11:53 von Edorian »
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Online Ludovico

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #1 am: 21.03.2011 | 12:08 »
Wem kann ich diesen Film also an`s Herz legen? Jedem, dessen Ansprüche am Boden liegen, der nur noch biligste Sprüche und stereotypische Darstellungen toll findet und somit ideal in Hollywood`s Raster passt.

Also ein Film für mich. ;-)

Ich hab ihn aber schon gesehen und zwar mit der Erwartungshaltung, die Du beschreibst: Nur Action, keine Story! Hirn am Besten ausschalten.

Was ihn für mich aber zu einem der besten Teile der Serie macht, dass sie endlich die Superkräfte des Hauptcharakters eliminiert haben. Die gingen mir in Teil 2 und 3 so richtig auf den Senkel.

alexandro

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #2 am: 21.03.2011 | 12:18 »
Habe den Film ähnlich wie Edorian erlebt.

@Eliminierung der Superkräfte: angesichts der Tatsache, dass die Superkräfte (ausgehend von den Trailern) der "selling point" des Films waren, war die Ausschaltung selbiger zu Filmbeginn eine ganz miese Verarsche des Zuschauers (zumal Alice auch ohne Superkräfte nicht ihre Mary-Sue-Allüren ablegt).

Ranor

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #3 am: 21.03.2011 | 13:40 »
Der Film ist ganz großer Mist und symptomatisch für die Verflachung des Anspruchs an Filme. Scheußlich!
Ach, so ein Quatsch... Diese Abgesänge auf den 'Anspruch' sind doch völliger Humbug - als ob es Filme wie RE: Afterlife erst seit heute gibt...

Offline Edorian

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #4 am: 21.03.2011 | 13:47 »
@ "Superkräfte": Richtig, es wurde nur von GOD SUE!!!!! *teh Ub4r* zu "normaler" Mary Sue zurückgeschaltet. Für ihre Pow0rz macht das keinerlei fühlbaren Unterscied, sie kann sich schließlich immer noch entspannt von Hochhäusern stürzen und unantastbar auch durch die größte Zombiemeute stolzieren. Nur ist sie jetzt wieder hach so menschlich... :puke:
Wobei mich der Cliffhanger im Nachhinein sogar noch mehr aufregt, weil die Ausgangssituation einfach hanebüchen ist!  |:((
Folgendes nervt:
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Toll sind natürlich auch die Logiklöcher des Films(okay, es geht um Zombies, aber sogar hier darf ich etwas mehr erwarten, oder?):
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@Ranor: Habe ich auch nie behauptet und es würde dem Film auch eine Leistung zusprechen, die er nicht erbracht hat. Es ist für mich vielmehr einer von (zu) vielen Filmen, die dieses Schema der seichten Unterdurchschnittlichkeit fahren.
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Offline Jiba

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #5 am: 21.03.2011 | 13:51 »
Is it just me oder habe ich die Spiele, besonders so Teil 2, 3, Code Veronica und Zero, als fiese Gruselschocker in Erinnerung, wo man Munition und Farbbänder zählen muss, plötzlich zwei Licker von der Decke fallen und Claire und Chris Redfield wirklich eine komplizierte Schwester-Bruder-Beziehung haben?

Mit anderen Worten: Darf ich mich darüber aufregen, dass man von dem gruselig-grausamen Flair der Spiele in den Filmen nichts, aber auch gar nichts, wiederfindet? Oder trügt mich mein Erinnerungsvermögen und die Spiele waren eigentlich auch schon immer so?

Nee, ernsthaft, ich frage mich das echt...
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Ranor

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #6 am: 21.03.2011 | 14:03 »
Du hast schon recht: Die Spiele waren deutlich anders als die Filme (auch wenn die übergreifende Storyline der Spiele nicht viel besser ist als die der Filme). Dieses Schicksal teilen aber praktisch alle Videospieleverfilmungen...

Offline Edorian

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #7 am: 21.03.2011 | 14:05 »
Zitat
Is it just me oder habe ich die Spiele, besonders so Teil 2, 3, Code Veronica und Zero, als fiese Gruselschocker in Erinnerung, wo man Munition und Farbbänder zählen muss, plötzlich zwei Licker von der Decke fallen und Claire und Chris Redfield wirklich eine komplizierte Schwester-Bruder-Beziehung haben?

Mit anderen Worten: Darf ich mich darüber aufregen, dass man von dem gruselig-grausamen Flair der Spiele in den Filmen nichts, aber auch gar nichts, wiederfindet? Oder trügt mich mein Erinnerungsvermögen und die Spiele waren eigentlich auch schon immer so?

Nee, ernsthaft, ich frage mich das echt...
Soweit ich mich erinner (und da funktioniert mein Gedächtnis gut, danke ;)), waren Teil 1-4 plus Veronica durchaus gruselig und voll und ganz Survivalhorror. Ob und wie die Beziehung zwischen Chris und Claire kompliziert war, weiß ich jetzt nicht genau. Aber beide waren durchaus fähig, wobei wohl Chris Claire etwas aufgebracht hat mit dem klassischen Beschützerverhalten eines großen Bruders und sein heimlicher Abgang nach Europa nach Teil 1 kam wohl auch nicht ganz so gut an.
Bzgl. nicht vorhandener Gruselmomente siehe meine bisherigen Beiträge  >;D Die Spiele hatten lediglich das Problem, dass der Hintergrund bestenfalls ein schwer zu verstehender Flickenteppich ist. Allein Wesker ist wohl schon dreimal wiederauferstanden, wobei er schon im ersten Teil "killed off for real" wurde. Allerdings waren die Fans so angetan von ihm, dass man ihn kurzerhand in Teil 1.5 überleben ließ. DAS wiederum ärgert mich gewaltig an den Filmen: einen klassischeren Bösewicht braucht man kaum als Vorlage und auch ohne Superkräfte ist Wesker schon fies genug.
Ergo: Die Filme sind lediglich dem Namen nach mit den Spielen in Verbindung zu bringen. Aber ein bekannter Name zieht eben besser, siehe auch "Doom", "Aliens versus Predator" und ähnliche Verbrechen an der filmischen Erzählung.
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alexandro

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Re: Resident Evil Afterlife
« Antwort #8 am: 21.03.2011 | 15:24 »
Darf ich mich darüber aufregen, dass man von dem gruselig-grausamen Flair der Spiele in den Filmen nichts, aber auch gar nichts, wiederfindet? Oder trügt mich mein Erinnerungsvermögen und die Spiele waren eigentlich auch schon immer so?

Nee, ernsthaft, ich frage mich das echt...
Ja, darfst du (wobei ich den ersten Teil ganz spannend finde, aber da ist Alice ja auch noch nicht so über).