@Joerg.D: mit "dem Rest" meinst du vermutlich diesen einen Satz:
Den einen Spieler (jetzt Scharlatan) musste man schon damals bei D&D laufend dran erinnern, dass sein Char "Neutral Gut" war, während er sich gerne auf "das ist nicht Böse, das ist pragmatisch" rausreden wollte. Der hat eine so klare Vorliebe für solche Charaktere, dass ich mich frage, ob er überhaupt auch anders spielen kann.
Daraus lese ich, ehrlich gesagt, nicht, daß Feuersänger vorhat, irgendjemandem irgendetwas vorzuschreiben. Er hat festgestellt, daß der Spieler (nach seiner Wahrnehmung) einen Char mit Gesinnung A gebaut, dann aber mit Gesinnung B gespielt hat. Er hat die Flexibilität dieses Spielers in Frage gestellt (was zunächst wertneutral ist) und sich im übrigen beklagt, daß ihm selbst schon seit längerer Zeit durchgehend ein Maximum an Flexibilität abverlangt wird (was in diesem Kontext eine berechtigte Beschwerde darstellt).
Im übrigen war sein eigentliches Problem dieses:
Kurzum, was uns da abverlangt wurde, ist kaltblütiger Mord an einem komplett Unbeteiligten aus niederen Motiven, nämlich Geldgier.
Und da finde ich, ist das schon ein ganz schöner Sprung von "bitte keine selbstlosen ehrenhaften Helden" zu "bitte absolut gewissenlose Mörder" (was vorher _nicht_ in der "Stellenausschreibung" stand).
Sprich: der SL hatte (nach Feuersängers Wahrnehmung) die Voraussetzungen der Kampagne nicht deutlich genug kommuniziert, als daß er den geforderten Kompromiß überhaupt im Vorfeld hätte eingehen _können_. Wille ist ja anscheinend da, sonst hätte er es nicht schon in so vielen Kampagnen mitgemacht.
Wie gesagt, in dem Fall egal, aber mir graut vor dem Tag, da mir so etwas mit einem Charakter abverlangt wird, an dem mir wirklich was liegt.
@Feuersänger: das kann ich nur allzu gut nachvollziehen.
Was würdet ihr tun?
Ich schätze, in der vorliegenden Situation hätte ich genauso gehandelt wie du und um des lieben Friedens willen den frischen Charakter so weit verbogen, daß es wieder paßt.
Wäre mir das gleiche mit einem schon länger bespielten Char passiert, der mir wirklich am Herzen liegt, hätte ich vorneweg gesagt: "Sorry, mit meinem Hauptchar mache ich _diesen_ Plot nicht mit. Ich bastel mir gerade einen neuen."
Wenn das keine Option gewesen wäre, hätte ich den Char konsequent so gespielt, wie er bislang auch immer war, und ihn eher in einen charakterkonformen (Helden-)Tod gesteuert, als ihn zu verbiegen. Und anschließend die Gruppe verlassen.
Der Rest klingt schon etwas wie eine schlechte an die Spieler die es wagen "moralisch korrumpierte" Charaktere zu spielen.
Wo? Feuersänger hat lediglich gesagt, daß er es inzwischen etwas einseitig findet, wenn nur noch diese Schiene bespielt wird, und daß es moralische Grenzen gibt, deren Überschreitung im Spiel ihm den Spaß verdirbt. Aus seinen Postings lese ich nirgends heraus, daß er andere dafür verurteilt oder es ihnen gar verbieten möchte.