Okay, das mag verrückt klingen, aber: Keine aktive Spielrunde zu haben, hat auch was Gutes. Und zwar kann man sich dann um Aspekte des Rollenspiels Gedanken machen, über die man sich sonst vielleicht nie das Hirn zermattert hätte. Worauf will ich eigentlich hinaus? Der Threadtitel ist evtl. ein wenig schwammig geraten, daher werde mal versuchen, das zu erklären.
In meiner Eigenschaft als angehender Grundschullehrer habe ich in den letzten Tagen gedacht: Eigentlich ist das beim Rollenspiel fast das Gleiche, wie im Unterricht (zu sitzen). Einer steht vorne (oder sitzt mit anderen in einem Kreis zusammen), und erklärt ihnen was, schildert ihnen was, erzählt ihnen was-und die anderen hören zu. Und verstehen. Leisten den Anweisungen folge. Fragen nach, wenn sie etwas nicht verstanden haben-oder eben auch nicht. Und ergreifen eben auch mal selbst das Wort und/oder agieren selbstständig. Und in der nächsten Stunde/Sitzung wird dann entweder das abgefragt oder nochmals besprochen, was zuvor behandelt wurde-oder man fängt mit einen neuen Thema an. Ist im Rollenspiel doch auch so: Man fährt mit dem Abenteuer/Kampagne fort-oder fängt eben ein neues Abenteuer oder eine neue Kampagne an,machnmal sogar ein neues System. Natürlich ist das im Unterrichten dann doch nochmal was anderes, schon alleine deswegen, weil die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler eine ganz andere ist, als die zwischen "normalen" SL und seinen Spielern. Zudem haben Lehrer und SL ja auch unterschiedliche Rechte und eine Verantwortung die sie tragen. Dennoch: Das akribische Vorbereiten eines Abenteuers könnte ich mir durchaus auch gut als Vorbereitung für eine Unterrichtsstunde vorstellen, wenngleich man das natürlich nicht 1:1 kopieren kann. Eine Unterrichtsstunde sollte i.d.R. immer akribisch vor(und nach)bereitet sein, ein Abenteuer hingegen kann man schon mal spontan improvisieren. Aber: ich schweife ein wenig ab, ich wollte eigentlich keine Lehrer vs. SL- Diskussion vom Zaun brechen. Daher: Ich war früher nie der Typ, der Verantwortung tragen wollte. Ich hab mich immer drum gedrückt wenn es darum ging, Verantwortung zu tragen oder die Führung zu übernehmen. Aber dank meiner SL-Tätigkeiten und meines neuen Studiums mache ich das mittlerweile ganzt gerne,und ich denke auch sonst, dass ich als angehender Lehrer von meinem bisherigen SL-Posten profitiert habe. Wie gesagt,ich musste erst lernen, mit Führung und Verantwortung umzugehen. Andere hingegen können das schon früher, werden früher damit vertraut gemacht, bekommen es in die Wiege gelegt-was weiss ich. Ich frage mich jetzt nur, ob solche Leute, die eben die Verantwortung tragen, in Führungspositionen sitzen, die Führung übernommen haben...es als SL leichter haben,als Leute, die so etwas nicht kennen oder mögen (vorausgesetzt natürlich sie betreiben RPG), und daher der SL-Posten eher „ reine Chefsache“ ist?