@TAFKAKB:
Ich bin eben in einem Punkt entschieden anderer Meinung: Ich glaube, dass man mit etwas mehr Aufwand Metaplot à la Aventurien und schönere Abenteuer miteinander verbinden könnte. Dazu müsste man zum einen öfter daraufhinweisen, dass die Spieler nichts verlieren, wenn ihr Abenteuer jetzt mal anders verläuft als in der offiziellen Geschichtsschreibung. Bei DSA ist man immer genau andersrum gefahren udn hat sich dadurch auch eine entsprechende Erwartungshaltung herangezüchtet: Man hat den Leuten das total schmackhaft gemacht, dass sie Botenartikel aufs Jota genau nacherleben können. Bei Warhammer gibt es nämlich sehr wohl Quellenbände, aber da wird den Spieler eine andere Philosophie nahegebracht. Eins zu eins ließe sich das bei DSA sicher nciht umsetzen, weil die Fans das wollen, aber bis zu erinem gewissen Grad doch schon.
Dann: Gerade die von Dir (und mir) gelobten Lindner und Gosse bekommen das ja durchaus hin: Kampagnenteile freier und benutzerfreundlich zu gestalten. Für die Ergebnisse, die für den weiteren Verlauf am Ende wichtig sind, muss man eben andere Methoden wählen als die Holzhammermethode des Skripts. Genauso könnte man auch mit Ergebnissen vorgehen, die für den Metaplot wichtig sind. (Ich frage mich auch schon seit Jahren, weshalb die Botenartikel bei Punkten, wo es eine Spielerbeteiligung gibt, nicht mehrdeutiger formuliert sind, sodass mehr Betonung auf dem Ergebnis, weniger auf dem "Wie" liegt. Dann ist es auch egal, ob dafür NSCs oder die Helden verantwortlich sind. So etwa: "Während der Wirren in Pflaumenburg brannte das Rathaus bis zu den Grundmauern ab. Die näheren Umstände sind noch unbekannt. Gerüchten zufolge wurde der goldene Zankapfel, das heilige Artefakt der Nasebohrer aus dem Keller des Rathauses entwendet, dies konnte aber von offiziellen Stellen nicht bestätigt werden." Bei einem solchen Text freuen sich doch all die, die es besser wissen, weil sie dabei waren "Haha! Natürlich ist der Zankapfel weg, denn haben schließlich wir geklaut!" Wenn es den Helden aber nicht gelungen ist, das Ding zu entwenden, ist auch nicht schlimm).
Mir geht es dabei wirklich viel weniger um Draufrumgescheiße als um die Formulierung von Wünschen. Natürlich sagst Du teilweise zurecht, dass es unter den neueren Produkten durchaus Besseres gibt (wobei ich zu Bedenken gebe, dass Donner und Sturm nach VeG und Blutige See rauskam). Ich formuliere diese Wünsche trotzdem, weil ich eben will, dass beim deutschen Marktführer und diesem herrlichen Mega-Rollenspiel DSA gute Abenteuer keine Glücksfälle mehr sind und dass dieses Spiel nicht nur verkaufszahlenmäßig, sondern auch ansonsten Maßstäbe setzt. Oder mit anderen Worten: DSA hat noch immer keine Enemy Within, und jetzt wird's langsam Zeit.