Man kauft, was man für nötig erachtet oder was man besitzen will. Es besteht kein Kaufzwang, auch wenn der suggeriert wird, um Absurditäten zu erzeugen, die nicht da sind. Wenn du das Bornland nicht brauchst, dann kauf es nicht. Es ist aber gut, dass es angeboten wird, denn vielleicht möchtest du es ja trotzdem gerne haben.
Ich halte die Logik, die aus dem "Bereithalten von Material" einen Vorwurf konstruiert, letztlich für insinuierend.
Ich sprach von Regelbänden, nicht von RSHs. Und da kannst du mir schlecht weiß machen, dass ich weniger als WdH (Charaktererschaffung), WdS (Fertigkeitennutzung und grundlegendes Kampfsystem), WdM (grundlegendes Magiesystem) und WdG (einziger Regelband, der die Götterwelt in Regeln fasst) kaufen muss. Das Basisband als Grundlage zu nehmen erachte ICH wiederum für konstruiert, da unrealistisch, dass man auf DSA4 umsteigt und dann nur die Basisregeln nutzt, die nicht mit den restlichen Regen kompatibel sind und in denen es keine Geweihten oder Regeln dazu gibt.
Ja, das ist ein bekannter Vorwurf mit den unweglassbaren Regeln. Die Praxis widerlegt ihn ohnehin, aber in meinen Augen ist er auch in der Theorie haltlos.
Wie schon gesagt: Dann rechne doch erst einmal die GP-Kosten für die "weglassbaren" Kampf-SFs und weiteren Details (Vor- und Nachteilen) aus den Professionen heraus, dann schauen wir mal, wie sinnvoll und vor allem ausgewogen ein Kampf mit den reinen Grundregeln noch ist.
Man müsste wohl ausführlicher darüber reden, aber bevor ich mich unnötig verausgabe, beschränke ich mich auf den reinen Gedankenschluss: In praktisch keinem hinreichend komplexen System ist es möglich, andersartige aber völlig gleichwertige Helden zu generieren. Dies liegt auch daran, dass eine Welt (noch dazu eine fiktionale) nicht perfekt mathematisch abbildbar ist - eine Rest-Ungerechtigkeit bleibt leider immer! Also kann man auch ohne substanzielle Bedenken darauf pfeifen, dass man hier und da vielleicht noch einen weiteren GP versenkt, weil man die Regeln modular nutzt (und man daher vielleicht für Vorteile bezahlt hat, die man dann nicht nutzen kann).
ICH habe kein Problem damit, mich damit abzufinden, dass in einer in weitem Teilen auf einem Feudalsystem aufgebauten Fantasy-Welt einige Stände ungerechtfertigt bevor- oder nachteilt wären. Das REGELWERK erhebt den Anspruch, das ausbalancieren zu wollen mit den auch auf den Kampf-SF errechneten Professionskosten. Was möchtest du daher also MIR vorwerfen?
Wenn es dich trotzdem wurmt, was ja berechtigt wäre: Als mündigem Rollenspieler traue ich es dir ohne Weiteres zu, den SO gratis zu vergeben, zum Beispiel so wie wir das tun.
Bitte keine Sticheleien
...wieder einmal: ICH habe kein Problem damit den Fluff zu handwedeln, das System macht die Vorgaben und verrechnet sie in den Profs, für die man dann GPs zahlt.
Schade, dass du lieber gezielt Blockaden suchst und beschwörst. Ich hoffe, es springt insgesamt genug Spaß dabei heraus, damit sich der destruktive Ansatz auch rentiert. Bei mir funktioniert das eher nicht, es ist einigermaßen ermüdend.
Hier weiß ich leider nicht, was du mir eigentlich sagen möchtest.
Der Vorwurf leuchtet mir nicht ein.
Ganz allgemein habe ich auch in der Praxis andere Erfahrungen. Man gibt Erwachsenen, die mitten im Leben stehen, keine Regel-Lern-Hausaufgaben mit nach Hause. Entweder sie haben selbst Lust auf ein tieferes Investement in ein Hobby, oder sie haben es eben nicht.
Einmal mehr erschließt sich mir nicht, was du meinst... ich erkläre hier, dass es schwierig ist die Regeln zu behalten, ich sage nicht, dass hier irgendwelche Hausaufgaben aufgegeben werden. Die geb ich nichtmal meinen Schülern auf. *augenroll*
Auf dieser Basis ist es sowohl prima möglich, mit einem absoluten Minimum an Regel- und Weltwissen mitzuspielen, als sich auch nach und nach alle Bereiche des persönlichen Interesses anzueigenen. Niemand wird zu etwas gezwungen, keiner muss etwas kaufen, generell ist die ganze Sache gewaltig viel lockerer, als sie gerne dargestellt wird.
Nochmal: Gegeben sei die Voraussetzung, dass man NICHT mit den DSA3-Regeln ergo DSA4-Grundregeln spielen möchte, sondern ein Minimum an DSA4-Zusatzregeln nutzen möchte. Wieso möchtest du das immer wieder auf "Nutzt doch nur die absolute Basis und kauft euch nichts weiter" runterbrechen? Wenn alle es so machen würden, wie du vorschlägst, wär Ulisses längst Pleite - und der Spielspaß der Gruppen auch nicht unbedingt höher.
Ich finde diese Verbissenheit ehrlich gesagt ziemlich traurig. Und zwar weniger, weil mir Kritik an DSA persönlich etwas ausmachen würde, sondern weil ich sehe, wie diese Hater-Tradition das Hobby mit seiner eher schmalen und vergreisenden Personaldecke völlig unnötig belastet.
Oder anders gesagt: Es ist sehr unsportlich und außerdem insgesamt möglicherweise etwas kurzsichtig.
Und ich finde es sehr kurzfristig ein System zu schützen, dass in seiner Komplexität zu sehr ausgewuchert ist. Als ich mit 17 Jahren mit DSA anfing, waren meine "Lehrer" eine Gruppe von 15jährigen Hauptschülern, die schon mehrere Jahre DSA spielten. Du beschwerst dich, ich würde dazu beitragen die vergreisende Personaldecke unnötig zu belasten. Ich behaupte, das jetzige DSA-System belastet auf unnötige Weise den Einstieg von Nachwuchsspielern in das System und DAS halte ich für das größere Problem. Und DAS macht mich ärgerlich und traurig.
Um das Ganze anhand eines naheliegenden Beispiels zu illustrieren: Nehmen wir doch den Radul und sein Dezennium des Dreckwerfens (ich glaube, das kann man ganz objektiv schon so nennen). Ich denke, da gehen alle Rollenspieler aller Foren und Systeme d'accord, wenn man feststellt, dass das einfach nur unproduktiv ist. Es gibt letztlich keine Not, weshalb auch du dir das aufbürden solltest.
Ich schätze Radul zufälligerweise für seine umfangreichen Kenntnisse in Sachen Taktik und Kampf und ja, er kritisiert sehr scharf, zuweilen auch zu scharf (und ggf. zu zusammenhanglos/kürzelnd), aber deswegen kann man seine Aussagen nicht einfach negieren oder ihn hier als Buhmann vorführen, das finde ich ziemlich unhöflich.