Ich finde es sinnvoll, was Ulisses da macht.
Die Fanbase alleine taugt nix als Zielgruppe. Die DSA-Lizenz ist durch genug Verlage gewandert, um das zu beweisen. Wer auf diese Gruppe als Käuferschicht setzt und sie zu befriedigen versucht, begeht Selbstmord auf Raten.
Diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch!
Schmidt Spiele ist sicher nicht pleite gegangen, weil DSA zu sehr auf Fanbase gesetzt hat. DSA als Untergangsgrund für Schmidtspiele, sehr interessant.
Und auch FanPro hat sich nicht an DSA verhoben, sondern zuviel des Geldes das mit DSA reinkam in irgendwelche sinnlosen Minigames gepulvert, die sich dann nicht verkauft haben und auf der nächsten RatCon stapelweise beim lustigen Drehscheibendrehen verschenkt wurde.
Da sie zeitgleich auch die Lizenz für Shadowrun verloren haben, würde ich die Probleme von FanPro jetzt auch nicht an DSA und der Fanbase festmachen.
Also sind schonmal zwei von drei Verlagen nicht an der DSA-Fanbase gescheitert.
Wenn Ulisses also langfristig DSA vertreiben will, brauchen sie neue Kunden.
Wo sollen die her kommen? Die Rollenspielszene schrumpft immer weiter. Neublut kommt meist aus anderen Rollenspielen und wandert auch genau dahin ab. Die einzige Möglichkeit Neukunden zu gewinnen wäre also über die Computerspiele, da diese das außerhalb vom Rollenspielsektor für die "Allgemeinheit" zugängliche Medium ist.
Und auch hier verscherzt man es sich mit den Game-Entwicklern. Es wurde nicht umsonst das Demonicon (oder so ähnlich) auf einmal von DSA abgekoppelt.
Transparenz hilft da schon mal. Es ist gut zu wissen, was ein Fanprodukt ist und was offizielles Material ist. Das hilft den Neukunden und auch den Stammkunden (bei Diskussionen zum Hintergrund und den Regeln). Eine Markierung von Fanmaterial und den Schutz des eigenen Materials halte ich also für absolut sinnvoll und richtig.
Weil auch nur IRGENDWER davon ausgegangen ist, dass irgend etwas außerhalb der Printmedien und der bei Ulisses zum Download angebotenen Materialien offiziell war? Sorry, so naiv war ich noch nichtmal, als ich noch kein Inet hatte.
Die Beschränkung der Kommuniationskanäle halte ich auch für richtig. Ulisses kann so sein Augenmerk auf diese Kanäle richten und muss nicht nach Feedback Dutzende von Foren abklappern. Dafür müsste schon fast eine eigene Stelle geschaffen werden. So oder so es kostet die Zeit mindestens eines Mitarbeiters und Zeit ist Geld. Zudem sorgt es dafür, dass diejenigen, die wirklich Verbesserungsvorschläge haben und diese realisiert sehen möchten, sich auch direkt an die richtigen Stellen wenden Da muss sich der Verlag auch nicht durch Diverse Posts an Geschwurbel kämpfen.
Da würde ich mich als Verlag eher mal fragen, wieso die Fans sich vorwiegend nicht im hauseigenen Forum tummeln. Muss ja einen Grund dafür geben. Gerade in der DSA-Szene ist sonst ja nur anbetungswürdig, was auch 100% offiziell ist.
Was nun den Ton angeht, in dem diese Richtlinien und der Blog gehalten wurden: Liest sich für mich wie AGBs, neutral und auf der Sachebene gehalten.
Da sich allerdings einige Leute über den aggressiven Ton der Nachrichten beschweren, gehe ich mal davon aus, dass es eher an der Grundeinstellung liegt: Abneigung gegen DSA, Ulisses oder gegen Veränderungen im Allgemeinen.
Wir haben es mit einem Rollenspiel zu tun, das mehr als andere Rollenspiele die große Fanbase und deren Aktivität als Alleinstellungsmerkmal hat. Jetzt diese Fanbase - die immer wieder kostenlos erstelltes Material auch für den Verlag selbst zur Verfügung stellt und dafür nur "nen Appel und nen Ei" als Bezahlung erhält wie den Standard-Kunden in einem anonymen Internetversandhandel abzuwatschen halte ich nicht für sehr intelligent gehandhabt.
Kunden darf man auch ein bisschen bauchpinseln. Zur großen Überraschung sei gesagt: Die kaufen dann doch tatsächlich mehr, als wenn ich neutral/unfreundlich rüberkomm.
Ulisses muss sich verändern und professionell auftreten, wenn es bestehen will, deshalb tut es nur gut daran, jene Ewiggestrigen und jene Heulsusen zu ignorieren, die sich auf den Schlips getreten fühlen. Die heueln sowieso immer rum und kaufen nachher trotzdem.
Genau wegen solcher Anschuldigungen gegenüber der "Heulsusen und Ewiggestrigen" die tw. wie ich auch für mehrere Tausend Euro DSA-Material im Regal stehen haben, sind diese "Grabenkämpfe" bei DSA doch auch entstanden. Als wenig interessierte/informierter und Spieler, dem beim jetzigen Metaplot überhaupt so richtig erst einer abgeht, steht man ja auch auf der höheren Seite und kann jetzt breit grinsend auf die "Ewiggestrigen und Heulsusen" runterschauen und sich über sie lächerlich machen. Mal schauen, ob's nicht irgendwann den Punkt gibt, an dem ihr auch auf der Seite steht und andere nur noch "Ätsch" zu euch sagen.
Ich hab langsam von diesen Anschuldigungen echt die Schnauze voll!
Ich habe über 15 Jahre DSA gespielt, bis letztes Jahr wirklich monatlich bis zu 100 Euro in DSA versenkt - ich nehm mir einfach mal raus, dann auch entsprechend kritisch zu reagieren, wenn das Produkt nicht mehr nach meinem Geschmack ist. Und nein, ein anderes System ist immer noch keine wirkliche Option, weil es einfach kein zweites DSA gibt. Zu DSA gehört ja eben nicht nur das Regelwerk und Setting, sondern auch die Community dazu und die findet man so nicht nochmal irgendwo.
Also hört endlich auf, auf den Kritikern rumzutrampeln und ihnen zu unterstellen, sie würden DSA Scheiße finden oder DSA sowieso nicht mehr spielen und nur schlecht machen wollen und sich ja nur auf den Schlips getreten fühlen weil...
Wir sind genau so DSA-Fans wie die, die den aktuellen Metaplot geil finden und der Redax jetzt die Füße küssen. Nur uns gefällt der jetzige Weg von DSA einfach immer weniger. Und auf diese Meinung haben wir das selbe Recht wie ihr auch!