Grabräuber sind wohl erschienen.
Jetzt bin ich mal gespannt, wie die DSA-Dungeons so sind. Katakomben und Kavernen hat mich nicht zuletzt wegen der Langatmigkeit, der Redundanzen und der kaum brauchbaren Karten ja eher enttäuscht.
Einigermaßen hoffnungsfroh habe ich auch der dritten Märchenantho Feenstaub und Fabelwesen entgegengesehen. Obwohl das Cover wirklich unterirdisch ist. Von der Thematik hörten sich einige der Abenteuer darin auch wieder fein an. Nur bin ich an den teils mehrseitigen Einleitungen erlegen. Einem Kurzabenteuer muss man ja auch Textwüsten mit Märchen, Hintergrund und Kram vorausschicken. Ich hatte den Eindruck, dass die Herausgeberin, Momo Evers, den Fokus zu sehr auf (Pseudo)Literaturhaftigkeit gelegt hat, und weniger auf die kurze Knackigkeit, die man sich bei einem Kurzabenteuer eben wünscht.
Aber da bin ich eben auch ein bisschen empfindlicher geworden mit den Jahren. Das Erste Abenteuer scheint noch ganz locker, flockig zu sein. Beim zweiten, das mich vom Thema her am meisten faszinierte, gehen von 20 Seiten AB-Text schon dreieinhalb für Vorgeschichte und Überblick drauf. Beim dritten Abenteuer ist das nicht besser. Und so bläht sich die Prosa, wenn es um den Encounter mit einem NSC geht (kein Vorlesetext, dies!):
Thyranwen bittet die Spieler in die Küche, weil sie für den Abend alle mit einem Rindereintopf verwöhnen möchte, so dass das weitere Gespräch stattfindet, wähend sie mit geschickter Hand und einem kleinen, altehrwürdigen Küchenbeil das Suppenfleisch inklusive Knochen in topfgerechte Stücke hackt.
Diese Informationen mögen vielleicht handlungsrelevant sein, wer weiß, aber es ist eben Lektüre für verregnete Herbsttage und Leute, die außer Rollenspielen sonst nichts Vernünftiges lesen wollen. Ich kann mich an Zeiten erinnern, als ich genau diese Dinge bei DSA schätzte, dieses möglichst lange nicht zum Punkt kommen. Kürzlich habe ich mir ja ein D&D-Sourcebook geholt (D&D habe ich früher gehasst), und ich bin begeistert, wie viele anregende Infos, Ideen und Aufhänger da in knappste, kürzeste Prosa verpackt werden. Die spannende Beschreibung des Nentir Vale und seiner wichtigsten Orte nimmt dort eben jene dreieinhalb Seiten ein, die zwei der Kurzabenteuer hier für eine dröge Einleitung und den Überblick brauchen. Irgendwie habe ich dafür keine Geduld mehr.
So, Hauptsache mal wieder von was anderem geblubbert.