So, Zeit für eine kleine Stoffsammlung. Es ist echt kniffelig.
Der Plot:Vor vielen(?) Generationen gab es eine Gruppe von Leuten, die ein furchtbares Verbrechen begingen. Ein Verbrechen, das sie allein mit ihrem Leben nicht aufwiegen konnten und so wurden sie verflucht und ihre Kinder und Kindeskinder mit ihnen: Wann immer fragwürdige Wesenszüge an ihnen zu Tage träten, sollte ein Riese kommen und die Abkömmlinge richten. Doch die Erinnerung an die Geschehnisse ging verloren und so wissen die Urenkel nicht, wie ihnen geschieht, als eines Tages eine alptraumhafte Kreatur die Jagd auf sie beginnt. Bei ihrer gemeinsamen Flucht kommen sie ihrer Familienschuld auf die Spur und müssen erkennen, auf welche Abwege sie selbst in ihrem Leben geraten sind.
Dinge, die zu klären sind:1. Was war das Verbrechen der Vorfahren? Haben sie gemeinsam oder jeder für sich ein Verbrechen begangen? Kann man bis heute die Folgen dieser Tat spüren? Gibt es "Vertreter" der Opfer?
2. Wie sehen die Charaktere aus? Charakterzüge, zentrale Probleme, Lebensumstände und was haben sie getan, das den Riesen auf den Plan gerufen hat? Wie kann man die Charaktere verknüpfen? Reicht es, wenn sie über ihr Schicksal und die Konfrontation mit dem Riesen verbunden sind oder sollte es noch eine Relationmap geben?
3. Ablauf des Abenteuers? Was soll passieren? Was soll der Schwerpunkt der Geschichte sein? Wie stelle ich das Gleichgewicht her zwischen "übergeordneter" Story und Charakterplot? Soll es einen Plan geben, wie das ganze ausgehen könnte?
4. Soll das Abenteuer total allgemein gehalten, oder doch einem Genre zugeschrieben werden? Wie kann ich hier dem SL bei Szeneriebeschreibungen und ähnlichem überhaupt zuarbeiten?
...
Charaktere:Hier hatte ich die Idee, zunächst von klassischen Fantasy-Archtypen auszugehen und diese verschiedenen Gruppierungen zuzuordnen. Davon ausgehend eine Stoffsammlung, was die Charaktere für Probleme haben könnten und wie sie ticken, wobei das nicht unbedingt zu allen zugeordneten Gruppen passt (muss noch weiter ergänzt werden):
Heiler / Arzt / Krankenpfleger / Psychologe / Priesterhilft den Menschen, weil er sich verpflichtet fühlt, nicht weil er sie mag. Ihm fehlt die wahre Zuneigung. Hat kaum sozialen Kontakte. Woher kommt sein Gefühl der Verpflichtung?
- Hat einen Menschen im Stich gelassen, weil ihm das Gefühl der Verpflichtung fehlte
- Hat einen Fehler gemacht, weil ihm die menschliche Seite entgangen ist
Hexia wurde in eine Familie der Heiler und Ärzte geboren und so war es für ihn folgerichtig und eine Frage der Familienehre, selber diesen Beruf zu ergreifen, auch wenn er kein großer Menschenfreund ist. Fachlich nahezu perfekt, fehlt ihm das Einfühlungsvermögen, welches für einen guten Heiler ebenso wichtig wäre. Er verbietet sich den Gedanken, etwas anderes machen zu wollen und macht seinen Job umso schlechter.Kämpfer / Polizist / Soldat / Boxer / Lehrerihm geht es um Anerkennung, die er aber trotzdem nie bekommt. Er hat vergessen, dass er kein Kämpfertyp ist. Er hat den Respekt vor sich selbst verloren und lässt diesen Frust an anderen aus.
- Hatte kein Mitleid mit einem Schwächeren
- Hat einem Schwachen Schaden zugefügt
- Hat einen falschen Vorwand für sein Handeln genannt
Korbus wuchs mit drei älteren Brüdern und einem aggressiven Vater auf. Egal um was es ging – er musste darum kämpfen, und wurde trotzdem immer als der Schwächste betrachtet. Bei anderen genießt er nicht Respekt, sondern man hat Angst vor ihm. Er steht sich selbst im Weg, verwechselt charakterliche Stärke mit körperlicher Gewalt. Er will nicht Kämpfen, weiß aber nicht, wie er sonst bestehen soll.Magier / Wissenschaftler / Forscher / Ingenieur / Schauspieler er wandert auf dem Pfad der Hybris. Er überschätzt sich selbst und er lässt andere ihn überschätzen. Er ist Meister im Verschleiern und weiß selber nicht mehr, wer oder was real ist und was nicht.
- Will sich einem Fehler, den er gemacht hat nicht stellen
- Schiebt jemand anderem die Schuld für etwas in die Schuhe
- Verfolgt trotz Warnungen einen Plan, der nur schief gehen kann
Melinon und alle andere halten viel von ihm. Er ist gesellschaftlich anerkannt und in seinem Fach sehr erfolgreich. Moral stellt er zugunsten seiner Ziele hintenan. Er ist ein Visionär und hat die Macht, diese Visionen umzusetzen, doch die Objektivität ist ihm abhanden gekommen...Barde / Musiker / Rockerer verzweifelt an der Welt. Seine Enttäuschung verwandelt sich in Desinteresse und Oberflächlichkeit. Er verliert sich in Drogen und Zersträuung und verwandelt so seine Enttäuschung in Enttäuschung über ihn.
- Zerstört sich selbst
- Zerstört jemand anderen, der ihm helfen wollte
...
Dieb / Kriminellerdie Welt hat ihm den Weg zu ehrlicher Arbeit verwehrt. Er steht zu seinen dunklen Taten und genießt die Rolle des Bad Guy. Er ignoriert, dass es Dinge gibt, die ihn verletzen könnten – Dinge, die ihn zum Helden machen würden.
- Sieht bei etwas Schlimmem tatenlos zu
- Bricht einen Verbrecherkodex für eine gute Tat?!
...
Das Verbrechen"Wir zerstörten unsere Heimat": Öffnen eines Höllentors / Zerstörung einer Welt / Umweltkatastrophe
"Wir erhoben uns über andere": Unterdrückung / Versklavung / Auslöschung einer Bevölkerungsgruppe oder eines Volkes
"Wir erschütterten das System": Ermordung eines Propheten oder einer Führungspersönlichkeit / Terrorismus
"Wir wuchsen über uns hinaus": Zerstörerische Erfindung / Krieg
Ich denke allerdings, dass das Verbrechen "lokaler" angelegt sein sollte und nicht gleich Königreiche oder die Welt umspannen.