Autor Thema: Aktuelle Trends in Deutschland?  (Gelesen 16021 mal)

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Offline korknadel

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #75 am: 28.04.2011 | 12:36 »
Nobby Matausch hatte mal was Inoffizielles gebastelt, aber dann alle seine Inhalte wieder aus dem Netz genommen.

Einen offiziellen DSA-Retro-Klon kann es ja aufgrund mangelnder Lizenzen gar nicht geben, da es keine OGL wie bei D&D gibt.

Ich kram das noch mal vor, weil es mir nicht aus dem Kopf geht. Und ich spinne mal: Angenommen, der DSA-Film wird ein Erfolg ... okay, das ist einiges mehr als Spinnen, aber egal. Jedenfalls sind schlanke und oldschoolige Sachen derzeit ohnehin im Schwange. Warum dann nicht in der Indie-Ecke (Fanware oder wie das heißt) von Ulisses einen offiziellen DSA1-Klon rausbringen? Etwas, was sich an die alte Basis-Box anlehnt, sodass man die Nostalgiker anspricht, was schnell zu handhaben ist und mit dem man in einer Art Parallel-Aventurien für Dungeoncrawler und Artefaktsammler locker-flockig Abenteuer erleben kann. Ein GRW-Buch oder eine Box, dazu ein kleines Pocket-Monsterhandbuch und ein Aventurien-Quellenband mit ein paar Kurzabenteuern oder Szenarien.

Im Prinzip ungefähr so wie DS. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man darüber auch wieder leichter Einsteiger findet, denn dass DSA4 einsteigerunfreundlich ist, wurde ja schon oft genug festgestellt.

Okay, jetzt höre ich wieder auf zu träumen.
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Chrischie

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #76 am: 28.04.2011 | 12:40 »
Ich sehe es schon kommen. Uhrwerk bringt ein Settingbuch "Aventurien" für DS4 raus.  :ctlu:

Offline OldSam

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #77 am: 28.04.2011 | 12:43 »
Das ist das Rezept zur absoluten Stagnation. Wenn jeder so denken würde, würde sie nie was ändern. Denn auch die Großen sind in der Regel mit einem kleinen Team angefangen, eben von "arroganten" Entwicklern, die was neues haben wollten, mit dem Bestehenden ganz offensichtlich unzufrieden waren und sich dachten, sie könnten es besser.

Du hast natürlich recht, dass es gut ist auch kleine Neuentwicklungen zu haben, die Innovationen bringen, aber das Argument geht in eine andere Richtung: Wenn Du die <Masse> von Neuentwicklungen betrachtest, ist da wirklich wenig neues und innovatives bei! (Einfach mal ein neues System zu lernen ohne echten Mehrwert ist rational betrachtet insgesamt Ressourcenverschwendung, sprich sehr nachteilhaft). Der Großteil der neuen Sachen ist einfach nur eine etwas abgeänderte Rezeptur, wo nicht selten leider auch neue Fehler/Regellücken eingebracht werden bzw. unbalancierte oder unzureichend ausgebaute Aspekte. Die Sache ist halt auch, dass innerhalb des bestehenden RPG-Paradigma nicht mehr allzu viel Raum für Innovationen da ist, man müsste dann schon mit sehr vielen Annahmen brechen. Evolution bestehender guter Systeme, also diese zu perfektionieren scheint mir auf der Systemebene sehr viel sinnvoller und ergiebiger.

Ich stimme Boba zu, dass es für die Spieler meist erheblich vorteilhafter ist, wenn eine gute neue Settingidee mit einem dafür passenden, bewährten Universalsystem verknüpft wird. Für solche Zwecke wurden diese Systeme schließlich entwickelt, z.B. im Computerspielbereich ist es auch ganz normal, dass man fertige Grafik-Engines von anderen Entwicklern (Engine-Spezialisten) lizensiert.  Man sollte bedenken, dass <sehr viel> Zeit für Entwicklung und jede Menge Tests eingeplant werden muss, wenn man es wirklich besser machen will und das ist Entwicklungszeit, die dann beim Setting fehlt; am Ende kommt bei den kompletten Eigenentwicklungen dann leider oft nen unbefriedigender Kompromiss heraus...

Wenn man allerdings bewusst ein unvollständiges, simples Mini-Regelset erstellt, für das eigene Setting zugeschnitten und relativ abstrakt, sehr stark vereinfacht, dann hat man IMHO auch bei kompletten Selbstbauten gute Karten. Hier ist praktisch die Bescheidenheit der Trumpf, indem man eben nicht in Konkurrenz zu den großen, vollständigen Systemen tritt, sondern ein möglichst schnell und einfach lernbares, schön gemachtes, charmantes Nischenprodukt erschafft. Das kann dann in einigen Punkten glänzen und hält sich an anderer Stelle mit starker Abstraktion zurück, so dass dort keine unplausiblen, problematischen Mechanismen entstehen, sondern einfach deutlich wird "diese anderen Dinge sind im Detail für das Setting nicht wichtig".

« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 12:52 von OldSam »

El God

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #78 am: 28.04.2011 | 12:45 »
Korknadel: Erstmal folgt die DSA-Seifenoper im Fernsehen. Mit deutschen Schauspielern, die schnell frisch vorm KIK oder ALDI "gecastet" wurden...

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #79 am: 28.04.2011 | 12:47 »
Korknadel: Erstmal folgt die DSA-Seifenoper im Fernsehen. Mit deutschen Schauspielern, die schnell frisch vorm KIK oder ALDI "gecastet" wurden...
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #80 am: 28.04.2011 | 12:52 »
Wenn Du bei Warhammer 3rd nur die Karten, Würfeln und das Gedöns nimmst und einen Großteil der Regeln rauswirfst und durch Brettspielregeln ersetzt, hast Du ein vollständiges Brettspiel, mit dem Du auf dem deutschen Markt viel mehr Leute ansprichst als mit dem Regelwerk. Gerade für die Heidelberger, die glaube ich von den Brettspielen kommen, ist das Brettspiel näher als das Rollenspiel.

Das klingt doch nach einem ziemlichen Regelumbau. Die Karten für "soziale Interaktion", z. B. "Big City Bravado", ergeben nur bei rollenspieligen Abenteuern Sinn. Gleiches gilt für viele Talente sowie den Großteil aller Fertigkeiten. Selbst die Kampfregeln mit den vorgesehenen Wunden und Erholungszeiten können nach meinem Eindruck nicht allein stehen, sondern müssen in den Kontext eines Rollenspielabenteuers eingebunden werden. Die Basisaktion "Perform a Stunt" mal als Beispiel genommen (quasi die p. 42 von D&D). Rein mechanisch abgewickelte Kämpfe allein machen in Warhammer 3e (nach meinem Eindruck) einfach nicht genug Spaß. Brettspielige Vergleichsprodukte wie "Mansion of Madness" oder eben Descent sind da besser designt.

Wenn man Warhammer 3e allein als Brettspiel auf den Markt bringen würde, würde es es bei den Brettspielern genauso abstürzen wie die Warhammer 3e bei den Rollenspielern abstürzen wird.
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El God

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #81 am: 28.04.2011 | 12:54 »
Viel zu teuer.

Ach - wenn der Film ein Überraschungserfolg wird, ist *alles* möglich.

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #82 am: 28.04.2011 | 12:56 »
Ach - wenn der Film ein Überraschungserfolg wird, ist *alles* möglich.
Da seh ich das Problem, dass diese Dokusoaps (Familie im Brennpunkt usw.) momentan viel zu erfolgreich sind, während normale deutsche Serien regelmässig floppen.
Von daher sehe ich auch bei einem Überraschungserfolg momentan kein Potential als deutsche Fernsehserie...
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #83 am: 28.04.2011 | 12:58 »
Wenn man Warhammer 3e allein als Brettspiel auf den Markt bringen würde, würde es es bei den Brettspielern genauso abstürzen wie die Warhammer 3e bei den Rollenspielern abstürzen wird.
So gesehen okay. Ich wollte allerdings auch eher darauf hinaus, dass sich echte Brettspiele so sehr besser verkaufen als Rollenspiele, dass sich für Verlage Brettspiele mit Rollenspielelementen wesentlich mehr lohnen als das Risiko Rollenspiel mit Brettspielelementen.
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #84 am: 28.04.2011 | 12:59 »
Ich spreche mich mal gegen den Mainstream aus, ich will nicht 100 Settingbände, die ich alle mit dem gleichen störrischen Universalsystem spielen muss.
Ich bin bisweilen mit _keinem_ System wirklich zufrieden. Dungeonslayers, Savage und WHFRP2 konnten mich zwar begeistern, aber ich würde damit sicherlich nicht alles an Settings spielen wollen und gerade meine Vorstellung vom "idealen Fantasysystem" ist in keinem mir bekannten System akzeptabel umgesetzt.
Daher würde ich mich über mehr settingeigene Systeme freuen, auch wenn dies bedeutet, 5 Regelwerke lernen zu müssen. Man hat alles in einem Buch, es "schmeckt nicht alles gleich" und man kann Settingeigene Mechanismen einbauen.
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Offline Jiba

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #85 am: 28.04.2011 | 13:01 »
Das wäre doch mal eine (wohl kaum funktionierende) Idee: Rollenspielsettings komplett OHNE Regeln...
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #86 am: 28.04.2011 | 13:03 »
Das wäre doch mal eine (wohl kaum funktionierende) Idee: Rollenspielsettings komplett OHNE Regeln...

Anscheinend habe ich nicht genug Phantasie. Wie sollte so was denn aussehen? Wie Begleitbücher, die es z.B. für Star Wars oder Fluch der Karibik gibt?
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Offline OldSam

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #87 am: 28.04.2011 | 13:05 »
Ich spreche mich mal gegen den Mainstream aus, ich will nicht 100 Settingbände, die ich alle mit dem gleichen störrischen Universalsystem spielen muss.

Wirklich "Mainstream" kann das ja nicht sein, sonst hätten wir nicht ständig zig neue Sachen... ;)
Die Gefahr von Einheitsbrei steht IMHO wahrlich nicht im Raum, denn es gibt ja bereits jetzt jede Menge spezifische Systeme - sicherlich mehr als man jemals ausprobieren wird - und mehrere gute Universalsysteme, zu denen überdies noch settingspezifische Ergänzungen hinzukommen  :d
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 13:11 von OldSam »

Chrischie

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #88 am: 28.04.2011 | 13:08 »
Anscheinend habe ich nicht genug Phantasie. Wie sollte so was denn aussehen? Wie Begleitbücher, die es z.B. für Star Wars oder Fluch der Karibik gibt?

Du schreibst ein Setting, lässt aber alle Regelelemente weg.
Du beschreibst zwar die Rassen wie Elfen und Zwerge. Die einen Spielen das Setting mit DS und nutzen die Werte. die anderen Spielen es mit SW und nutz die Werte des Systems. Andere nutzen wieder D&D und nehmen dieses Regelgerüst. Gleiches kannst du Für Zaubersprüche, Artefakte und Kraturen anwenden.

Offline korknadel

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #89 am: 28.04.2011 | 13:11 »
Ich sehe es schon kommen. Uhrwerk bringt ein Settingbuch "Aventurien" für DS4 raus.  :ctlu:

Dafür könnte ich mich sofort erwärmen!
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #90 am: 28.04.2011 | 13:12 »
Dafür könnte ich mich sofort erwärmen!

Ich auch. Aber es gibt bestimmt Foren in denen dann das Abendland untergeht.

Offline OldSam

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #91 am: 28.04.2011 | 13:16 »
Anscheinend habe ich nicht genug Phantasie. Wie sollte so was denn aussehen? Wie Begleitbücher, die es z.B. für Star Wars oder Fluch der Karibik gibt?

Eine mögliche Form besteht darin, dass alle Werte abstrahiert werden, letztlich ist ja nur das relative Verhältnis wichtig...
D.h. ich könnte z.B. bei der Beschreibung von Trollen angeben, dass diese "extrem stark" sind, während meinetwegen Orks nur "stark" sind. Sprich man verwendet eine (mehr oder weniger grobkörnige) allgemeine, leicht erfassbare Einstufung der verschiedenen relevanten Größen, so dass diese dann sehr simpel in einem anderen System abzubilden sind. Eigene Mechaniken werden gar nicht dargelegt.
« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 13:20 von OldSam »

Offline Jiba

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #92 am: 28.04.2011 | 13:16 »
Anscheinend habe ich nicht genug Phantasie. Wie sollte so was denn aussehen? Wie Begleitbücher, die es z.B. für Star Wars oder Fluch der Karibik gibt?

Nimm "Engel" und ignorier den D&D-Regelteil. Dann hätte man es so ziemlich. Settingbeschreibung ohne auch nur eine einzige Mechanik.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #93 am: 28.04.2011 | 13:20 »
Du schreibst ein Setting, lässt aber alle Regelelemente weg.

Ich kann es mir immer noch nicht vorstellen. Das geht vielleicht für eine kostenlose Veröffentlichung, aber als verkäufliches Produkt? Nein, mein Horizont reicht dafür nicht. :-\


Eine mögliche Form besteht darin, dass alle Werte abstrahiert werden, letztlich ist ja nur das relative Verhältnis wichtig...
D.h. ich könnte z.B. bei der Beschreibung von Trollen angeben, dass diese "extrem stark" sind, während meinetwegen Orks nur "stark" sind. Sprich man verwendet eine grobkörnige, allgemeine Einstufung der verschiedenen relevanten Größen, so dass diese dann sehr leicht in einem anderen System abzubilden sind.

Nimm "Engel" und ignorier den D&D-Regelteil. Dann hätte man es so ziemlich. Settingbeschreibung ohne auch nur eine einzige Mechanik.

Und das soll sich verkaufen? Ich bin von dem Konzept nicht überzeugt. Entweder schaffe ich eine emotionale Anbindung, dazu bräuchte es aber noch Romane, Filme, community usw., oder einen gemeinsamen Nenner, wie z.B. ein Regelsystem. Ansonsten wüsste ich nicht, wie man auf das Produkt aufmerksam machen könnte und eine wirkliche Anbindung schafft.
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #94 am: 28.04.2011 | 13:20 »
Es gibt genug Systemjunkies, die sich Rollenspiele eben auch wegen einem neuen System kaufen. Sicher ist das nicht die Mehrheit, aber du machst es dir zu einfach.
(...) Ich will nicht immer denselben Pool von ewig gleichen Systemen sehen. Für mich gehört zu einem neuen Setting auch ein neues System. Ich kann Universalsystemen immer weniger abgewinnen, je länger ich spiele.

Ich interessiere mich hauptsächlich für Regelsysteme.
Trotzdem hab ich keine Lust, mit nem neuen Setting immer auch irgendein langweiliges System nach Schema X (Attribute, Fertigkeiten, Vor- und Nachteile) zu kaufen, das meist nichtmal richtig ausbalanciert ist oder keinen sauberen Fokus hat. Entweder lass ich solche Spiele im Ladenregal oder verbring Wochen mit Korrekturen.
Ich hab z.B. mit DeGenesis wegen dem Setting angefangen, aber dann damit aufgehört, weil mir das KatharSys auf die Nerven geht. Das Setting von SLA Industries mag ich auch, habs aber nie gespielt, weil das System schlecht gemacht ist.

Es wäre mir lieb, wenn sich (angehende) Spieledesigner auf eine Sache konzentrieren würden:
1. ein System mit leichtem, generischen Setting -> wie D&D-/WoD-Core oder
2. ein Setting mit passenden Zusatzregeln für ein bestehendes System -> wie Eberron/V:tR

Wir haben schon längst die ewig gleichen Systeme, die du befürchtest. Echte Neuerungen sind selten, sollten aber mehr kommen.
FATE ist das erste echte Erzählspiel auf dem deutschen Markt nach Engel Arkana.
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Ich persönlich will gute, auf Spielweisen zugeschnittene Systeme (so innovativ wie Polaris oder Fiasco, aber ruhig mit komplexerem Regelsystem) und damit harmonierende Settingbände (so cool wie Arcane Codex oder DeGenesis-GRW).
Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel.

Offline OldSam

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #95 am: 28.04.2011 | 13:22 »
Und das soll sich verkaufen?

Gut verkaufen würde es sich in einer so puristischen Form vermutlich nicht, aber das war nicht die Frage... ;)

Wenn man an den Verkaufsaspekt denkt, wäre IMHO hier die beste Lösung gleichzeitig fertige Werte für mehrere der großen Universalsysteme anzugeben... Und dann könnte man theoretisch damit werben, dass man z.B. Fate, GURPS u. SW supported ( sofern es keine rechtlichen Probleme gibt ).
Tatsächlich eigene Mechaniken braucht man ja relativ selten, manchmal vielleicht bei sowas wie einem speziellen Magiesystem, wo man mit Fluffelementen nicht mehr weit genug kommt o.ä. - und in diesen Fällen ist es trotzdem meist möglich eine kleine spezifische Erweiterung einzuführen, die sich mit verschiedenen Systemen zusammen verwenden lässt.

« Letzte Änderung: 28.04.2011 | 13:34 von OldSam »

Offline Thot

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #96 am: 28.04.2011 | 13:40 »
[...]
Wenn man an den Verkaufsaspekt denkt, wäre IMHO hier die beste Lösung gleichzeitig fertige Werte für mehrere der großen Universalsysteme anzugeben... Und dann könnte man theoretisch damit werben, dass man z.B. Fate, GURPS u. SW supported ( sofern es keine rechtlichen Probleme gibt ).[...]

Rechliche Probleme kann es da eigentlich keine geben, weil man Regelmechaniken weder nach deutschem noch nach amerikanischem Recht schützen kann.  Und noch viel weniger Werteblöcke. Solange man nicht die geschützten Regelsystnamen verwendet, kann da nichts passieren. Man hätte dann einmal "Generisch-Universelle", einmal "Wilde" und einmal "Schicksalhafte" Werteblöcke. ;D

Aber: Das wäre ein Haufen Arbeit. Ein Setting auf ein System adaptieren ist schon ein enormer Aufwand. Und das dann gleich dreimal? Mir wäre das zu nervig.

Von Problemen der Kompatibilität zwischen intendiertem Spielstil und Regelsystem ganz zu schweigen. Eine Welt spielt sich mit GURPS völlig anders als mit SW oder gar FATE.

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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #97 am: 28.04.2011 | 13:46 »
So gesehen okay. Ich wollte allerdings auch eher darauf hinaus, dass sich echte Brettspiele so sehr besser verkaufen als Rollenspiele, dass sich für Verlage Brettspiele mit Rollenspielelementen wesentlich mehr lohnen als das Risiko Rollenspiel mit Brettspielelementen.

Seh ich genauso. Descent ging ja weg wie warme Semmeln, soweit ich weiß.
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Re: Aktuelle Trends in Deutschland?
« Antwort #98 am: 28.04.2011 | 13:54 »
Ich interessiere mich hauptsächlich für Regelsysteme.

Tja, damit gehörst du in D(SA)-Land leider zur Minderheit. Willkommen im Club.

Es wäre mir lieb, wenn sich (angehende) Spieledesigner auf eine Sache konzentrieren würden:
1. ein System mit leichtem, generischen Setting -> wie D&D-/WoD-Core oder
2. ein Setting mit passenden Zusatzregeln für ein bestehendes System -> wie Eberron/V:tR

Mir wäre es lieb, wenn so eine Haltung mal Mainstream würde.

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Primetime Adventures gabs doch mal auf deutsch, oder? Und Inspectres auch, wenn ich mich nicht irre.
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« Antwort #99 am: 28.04.2011 | 13:55 »
Aber: Das wäre ein Haufen Arbeit. [...] Von Problemen der Kompatibilität zwischen intendiertem Spielstil und Regelsystem ganz zu schweigen.

Das stimmt allerdings, das Beispiel wäre sicherlich meistens zu weitreichend um praktikabel zu sein...

Eigentlich reicht es auch vollkommen, wenn man jeweils kurz eine abstrakte, relative Beschreibung angibt (z.B. "extrem stark", "sehr hoher Schaden" o.ä.) und dazu dann die konkreten Werte für ein einzelnes passendes Universalsystem der eigenen Wahl.
Auf diese Weise ist das Setting sehr einfach zu portieren, zugleich für Einsteiger in das entsprechende System zugänglicher und auch auf systemischer Ebene immerhin schon für eine größere Zielgruppe optimiert.