Hallo zusammen,
für alle, die an meiner Sichtweise interessiert sind:
Mark ist ja seiner Aussage (wenigstens habe ich es so verstanden) nach dafür eingetreten, dass eine feste, kleine Gruppe statt der großen Masse den Metaplot und bestimmte Dinge steuert. Er hat damals ja dem bei Ulisseus in dem Bereich Verantwortlichem (am Rest der KErnredaktion vorbei) ein Konzept erleutert und nahegelegt.
Nein, das ist so recht verdreht. Ich bin einige Jahre lang dafür eingetreten, dass die Redaktion als Ganzes sich der Metaplots annimmt und habe dazu Vorschläge gemacht (z.B. Reduzierung auf wenige Plots und Strukturierung der Arbeiten in konkrete Ploträume), ebenso auch ein von mehreren damaligen Redakteuren (wir reden hier so von 2006/2007) gewünschtes und von der Chefredaktion dann bei mir beauftragtes Konzeptpapier für ein damals "Exposé-Redaktion" genanntes Gremium ausgearbeitet. All das versandete stets, weil niemand in der Redaktion sich an dieser Arbeit faktisch beteiligen wollte oder konnte.
Als dann 2009 die Kernredaktion eingesetzt wurde, brachte ich erneut den Vorschlag eines Metaplot-Gremiums auf den Tisch, um die Verlagsarbeiter konkret mit Redaktionsarbeit, die einige wenige von uns bereit waren zu machen (bitte nie vergessen: viel Arbeit für wenig Ruhm und keinerlei Entlohnung), zu unterstützen, um das lebendige Aventurien geplant weiterführen zu können. Dies wurde von den damaligen Mitgliedern der Kernredaktion größtenteils ebenso gesehen. Man wollte sich darum kümmern, eine Metaplot-Redaktion beim Verlag durchzusetzen. Auf dieser Konferenz bekannte man sich auch plötzlich mehrheitlich zu den auf 3 Stück reduzierten Metaplot-Strängen.
Nachdem aber dann wieder viele Monate nichts geschah, haben Tyll und Katharina das Thema bei mir nochmal angebracht, und wir haben nochmal einen neuen Versuch unternommen, Kernredaktion und Verlag für ein Metaplotteam zu motivieren. Das daraus entstehende Konzept wurde zunächst Patric Götz vorgelegt, da dieser die Schnittschnelle zwischen Kernredaktion und Verlag war. Er befand das Konzept für sehr gut, sicherte uns auch zu, dass es auch im Kernteam auf Zustimmung stoßen würde, und wir hofften, dass er es vor allem dem Verlagsleiter nahebringen würde (denn ohne Verlagszustimmung hätten weder das Kernteam geschweige denn wir so ein Gremium realisieren können).
Wieder geschah mehrere Monate nichts. Bei einem zufälligen Telefonat mit dem Verlagsleiter (er hatte angerufen!
) habe ich ihn einfach mal direkt gefragt, was er überhaupt davon hielte. Er hörte sich alles geduldig an, wollte das Papier auch zugesandt haben - eine Woche später warf er mich dann raus.
Wobei eine stärkere Bündelung und Betreuung des Metaplots nicht Marks genuine Idee war, das war ein in der gesamten Redaktion gewünschter Punkt. Dazu gehörte auch die Reduzierung der parallel laufenden und betreuten Metaplots. Mark war dafür. Aber nicht nur er. Ich beispielsweise auch.
Richtig ist, dass viele Redakteure gern "irgendwie" die Metaplots in den Griff bekommen hätten oder sich bei konkreten Plots über mangelnde Mithilfe ihrer Kollegen beklagten. Konzeptuelle Vorschläge gab es dazu aber nie. Ich bin seit 2006 in der Redaktion komplett allein gewesen mit dem Ausarbeiten und Unterbreiten solcher Vorschläge. Ab 2009 hat man sich dann mehr und mehr für diese "genuinen"
Vorschläge erwärmen können. Mehr als Absichtserklärungen kamen dabei - aus meiner Sicht - aber auch nie herum. Erst nach meinem Rauswurf hat man plötzlich genau die Vorgehensweisen öffentlich gepredigt.
Ich will Dir und allen anderen nicht absprechen, nicht gern auch gute organisierte Planungen gewollt zu haben. Erst aus diesem gemeinschaftlichen Zustimmen zu Metaplotarbeit haben wir ja überhaupt nochmal eine Chance gesehen, Verlag und Kernredaktion für ein Metaplotteam erwärmen zu können. Leider blieb es stets bei einem Input von stets nur einer Seite.
Was allerdings dann problematisch war, war der Wunsch dieser Gruppe direkte Entscheidungsbefugnis zu geben. Diese konnte und kann aber immer nur bei den Angestellten des Verlages liegen, anders kann das ganze nicht funktionieren.
Das ist gelinde gesagt Blödsinn, Uli (auch wenn mir klar ist, dass sich solche Deutungen nicht haben ausräumen lassen und es auch wohl nie hätten). Nicht nur wäre im Metaplotteam sowieso ein Verlagsvertreter mit dabei gewesen - es ging immer um eine Entscheidungsbefugnis _nach unten_, nicht nach oben gegenüber dem Verlag. Unser Konzeptpapier war sehr eindeutig, wo sich das Metaplotteam in die Verlagshierarchie eingliedert - dass es Wünsche des Verlags (auch nach konkreten Produkten) annimmt und dazu Inhalte ausarbeitet (wenn es Metaplot-Produkte sind), ebenso, wie es _Vorschläge_ an den Verlag macht. Dass man im Alltagsgeschäft ein Konzept zu einem Plot gemeinsam absegnet, war selbstverständlich. Wie hätte denn sonst vertrauensvolle Arbeit funktionieren sollen?
Es können Vorschläge erarbeitet werden, aber die Angestellten des Verlages müssen die Zügel schon in der Hand behalten. Alles andere wäre für ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen sehr schlecht. Konzepte können Externe erarbeiten. Aber ob sie dann umgesetzt werden muss der Verlag entscheiden.
Wenn ich original
zitieren darf: "Das Metaplot-Team arbeitet nicht nur weisend, sondern auch und insbesondere empfangend: Es stößt selbst Entwicklungen an, nimmt aber auch Verlags- und Redax-Wünsche auf. [... Es] gleicht sich inhaltlich sowohl mit dem Verlagsteam ab (z. B. bezüglich Publikationen), als auch mit der Gesamt-DSA-Redaktion (z. B. bezüglich des gewünschten Tons oder Designs neuer Metaplots oder des Schicksals wichtiger NSCs). [... Es] hat inhaltliche Qualitäts- und Entscheidungskompetenz innerhalb von Prämissen, die durch redaktionelle Vorabdiskussionen oder Verlagswünsche gesetzt wurden."
Ich kann mir nicht vorstellen, das Mark oder irgendein anderer der ex Autoren dies verlangte. Offenbar ging es um eine Gruppe die den Metaplot konzipiert und koordiniert. Wie ich schon schrieb, wenn man dann eine echte Redaktion hat, die bereit ist Entscheidungen zu treffen - und angemessen zu delegieren, bleiben die Rechte des Verlages, ebenso wie sein berechtigter Anspruch auf bindende Entscheidungsbefugnis unangetastet. [...] Als ob man keine angemessene Lösung hätte finden können... Das der Verlag das letzte Wort hat stand doch wahrscheinlich nie zur Debatte.
Exakt.
Davon ab hätte sicher Mark auch niemals von der Verlagsleitung verlangt, dass sie die von irgendeiner Kommission erarbeitete Pläne umsetzen müsse. Das wäre auch arg realitätsfern. Aber ich denke es wäre zu großen Problemen gekommen, sobald die Kernredaktion (die ja nun mal auch eine Entscheidungsinstanz des Verlags war/ist) solche Pläne verworfen hätte. Denn es wurde nun mal explizit gesagt, dass die Metaplotgruppe Entscheidungsbefugnisse bezüglich der betreuten Metaplots haben müsse. Entscheidungsbefugnisse die wie schon gesagt nun mal nur bei Verlagsvertretern liegen können (und da sich die Verlagsleitung nun mal nicht mit aventurischen Metaplots auskennt oder auskennen muss heißt das hier: festangestellte Redakteure).
Ja, Entscheidungsbefugnisse gegenüber Autoren und anderen Einzelprojekten, die sich in einen größeren Metaplot einklinken möchten. Entscheidungsbefugnis innerhalb vom Verlag verogegebener Parameter. Steht alles so im Papier. Es ging ja gerade darum, endlich nicht mehr "irgendwelche Konzepte" auszuarbeiten, von denen man gar nicht weiß, wie der Verlag und seine Angestellten dazu überhaupt zu stehen, sondern _gemeinsam_ Ziele für die Zukunft festzulegen, und dann aber auch ein Gremium zu haben, dass es als seine Aufgabe versteht, sich darum zu kümmern und dafür auch Zeit und Energie aufbringen will, sich dazu also auch _verpflichtet_.
Oft hatte ich den Eindruck, dass Metaplot-Arbeit vor allem als Spaßarbeit wahrgenommen wurde, die einige wenige an sich reißen wollten ...
Liest sich für mich wie ein massives Kommunikations- Problem, oder besser, wie ein Mangel an Vertrauen.
Zumindest so habe ich es auch immer empfunden, ja. Und an einem kompletten Desinteresses des Verlags (nicht des Kernteams) an Metaplots bei DSA.
viele Grüße, Mark
P.S.: Deinen anderen Analysen, Uli, was den aktuellen und zukünftigen Umgang mit dieser ganzen Thematik betrifft, kann ich mit meinem bescheidenen Einblick dagegen weitestgehend zustimmen.